Lieber Hoch oder Breit

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kaki@kassel
Stammgast
#1 erstellt: 17. Mrz 2016, 23:35
Hallo,

ich bin im Moment etwas unentschieden zwischen zwei Alternativen, wie ich meinen Lautsprecher aufbauen mag. Simulieren tut sich beides gut.

Getrennt wird übrigens bei 350 bis 400Hz - der große LS wäre 2m hoch. Im Bass werde ich 12" verwenden.

Daher wollte ich mal Eure Pro und Contra erfragen. Ganz ungefiltert bitte :-)

Alternativen LS Design

Vielen Dank,
Christian


[Beitrag von kaki@kassel am 17. Mrz 2016, 23:37 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#2 erstellt: 18. Mrz 2016, 08:11
mit dem Hochkant hat man mehr Argumente gegen Raummoden.

mit dem Kompakten wohl bis 400 Hz mehr Wirkungsgrad.

WAF hat beides nicht mehr
kaki@kassel
Stammgast
#3 erstellt: 18. Mrz 2016, 09:35
Die Regierung tendiert optisch eher zu kompakt. Ich wegen der gleichmäßigeren Raumanregung eher zu hoch. Das ist der Patt, warum ich mich nicht entscheiden kann.

Ja richtig: Boxim sagt für die Kompakte bei 30Hz etwa 6 bis 8dB mehr Maximalpegel voraus.
Big_Määääc
Inventar
#4 erstellt: 18. Mrz 2016, 10:19
dann bau kompakt

das lange Ding sieht eh nach hippen Hifi- oder Highend-Nöörd aus
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 18. Mrz 2016, 13:04

Boxim sagt für die Kompakte bei 30Hz etwa 6 bis 8dB mehr Maximalpegel voraus.

Da kann was nicht stimmen. Bei 30 Hz hast du etwa 10m Wellenlänge. Bei so tiefen Frequenzen dürfte es zwischen beiden Varianten keinen Unterschied geben.
Im Bereich der Trennfrequenz wird es interessant, denn irgendwo fängt so ein großer Lautsprecher zu bündeln an und irgendwo kommt der Baffle Step ins Spiel.
Bei der breiten Variante (geschätzte 80cm breit) hast du mit Sicherheit die Auswirkungen des Baffle Step im Übertragungsbereich der Kiste. Das musst du kompensieren.
Bei der schmalen Variante liegt der Step wahrscheinlich ein Stück über der Trennfrequenz. Dafür fängt das Ding schon bei relativ tiefen Frequenzen an, vertikal zu bündeln, was den Frequenzgang auf Achse auch beeinflusst.
Eigentlich ist es die Wahl zwischen zwei Übeln.
Ich finde die hohe Variante allerdings schöner.
Black-Devil
Gesperrt
#6 erstellt: 18. Mrz 2016, 13:28
Ich finde die hohe auch schöner, mit Tieftönern nebeneinander tue ich mich optisch immer schwer.

Kannst du noch was zu den Chassis sagen und mal die Simulation zeigen? Würde mich interessieren. (Falls es dir zu OT ist, gerne auch per PN).

Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 18. Mrz 2016, 15:10
Je nachdem wie der Raum aussieht, hätte die hohe Version noch den Vorteil, dass das Horn weiter von der Seitenwand weg wäre.
kaki@kassel
Stammgast
#8 erstellt: 18. Mrz 2016, 21:02
Danke, für Eure Einwürfe.

Ja, die breite Version würde zwangsläufig näher an die Wand rücken, so daß das Horn aber ungefähr gleich bleibt. Ich hoffe von Seite und Rückwand immer noch jeweils knapp einen Meter weg zu bleiben.

Die folgen Frequenzgänge sind ohne Weiche simuliert.

Winkel breit:
breit

Winkel hoch:
hoch

Max Pegel (gestrichelt ist die Hohe Variante):
maxPegel

Treiber werden Scan Speak werden. Peerless war mal in der näheren Auswahl. Ziel war ein Treiber mit sehr niedriger fs und reichlich Hub. Auch wenn ich eigentlich seperate Subwoofer mag, war der Plan keinen mehr zu benötigen.
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 18. Mrz 2016, 21:20
Unter diesen Bedingungen würde ich aus akustischer Sicht breit bauen.
Black-Devil
Gesperrt
#10 erstellt: 18. Mrz 2016, 21:41
Ich habe leider die Befürchtung, dass die Boxsim-Simu nahezu nutzlos ist.

So lange du die Frequenzgänge und Impedanzen der Chassis nicht gemessen und dann importiert hast, ist das alles nur stochern im Nebel.
P.Krips
Inventar
#11 erstellt: 18. Mrz 2016, 21:49
Hallo Christian,
bin mir nicht sicher, ob es so eine gute Idee ist, ein stark richtendes Horn mit Dipolbässen zu kombinieren.
Da bekommst du Probleme mit unterschiedlichem Energieverlauf und auch auf Achse wird es ausser Winkel schwierig einen gleichmäßigen Übergang Basssektion zum Horn hinzubekommen.
Die Bässe in CB oder in BR eigebaut und in der breiten Variante hättest du eine Chance, einen im Übergangsbereich und bei der Box insgesamt einen gleichmäßig ansteigenden Bündelungsverlauf von ganz unten bis ganz oben hinzubekommen.
Das ist nämlich wichtig für eine gute Gesamtperformance der Box.
Ausserdem wird die Dipol-Basssektion nicht ansatzweise vom Maxpegel mit dem Horn mithalten können.
Gruß
Peter Krips

P.S. Im DIY-HiFi Forum hast du vor 2 Monaten das gleiche Thema gestartet, wieso geht es nun hier unter einem anderen Nick weiter ?

Wo soll man jetzt antworten ?
Hier oder im Ursprungsthread im anderen Forum ?????


[Beitrag von P.Krips am 18. Mrz 2016, 22:26 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#12 erstellt: 18. Mrz 2016, 22:10

Ich habe leider die Befürchtung, dass die Boxsim-Simu nahezu nutzlos ist.

Man kann zumindest sehen, ab welcher Frequenz es voraussichtlich Interferenzen gibt.
kaki@kassel
Stammgast
#13 erstellt: 18. Mrz 2016, 23:07
Hallo Peter,

es gab einige in den amerikanischen Foren, die da genau gegenteiliger Meinung zu Dipol und Horn waren.

Das Horn, das mir vorschwebt, konnte ich mit Bassreflex hören. Das fand ich nicht so passend. Ein anderes Horn mit Eckhornbass war da weit stimmiger. Die Openbaffle daneben war leider nur mit einem Breitbänder ohne Horn bestückt, der Bass hat mir aber außerordentlich gut gefallen. Klar ist das ein wenig Äpfel mit Birnen verglichen, aber das war was zu Hören möglich war.

Der Dipol wird Bündeln, das Horn im Übernahmebereich breit abstrahlen. Das habe ich verstanden, daraus ergibt sich summiert sicher ein anderer Eindruck am Hörplatz als simuliert. Meinst Du, das ist kompensierbar?

Besten Gruß,
Christian
NHDsilkwood
Inventar
#14 erstellt: 19. Mrz 2016, 08:00
Auf jeden Fall breit bauen. Stichwort: JBL Everest. Jedoch, wie soll das ganze Konstrukt denn überhaupt funktionieren?
4 12 Zöller pro Seite machen doch so viel Schalldruck, dass es genau genommen kaum auszufahren ist. Was ist mit der Impedanz? Ist es nicht sinnvoller gleich 2 15 Zöller zu verwenden? 2,5 Wege? 3,5 Wege? Immerhin ist auch die Verwendung des 2 Zoll Koax von BMS möglich. Hörner laden auch nicht über den kompletten Bereich. Wie willst du die ganze Zeit den Pegel aufrecht erhalten? 1 Zoll oder 2 Zoll? Warum eigentlich 2 Stk Hifi Bässe verwenden? Ja, wegen der niedrigen Reso.
Monacor SPH-315
Wegen Baffle Step würde ich mir erstmal nicht den Kopf zerbrechen. Dipol? Warum?
Für mich machts keinen Sinn. Schon gar nicht in Wandnähe. Dann lieber geschlossen, teilaktiviert und DSP korrigiert.
Da käme gleich das nächste Thema. Warum die gesamte Konstruktion nicht auch gleich etwas höher bauen und die TMTs so anordnen, quasi ein Koax entsteht?
Meine Meinung: Idee ist nicht ausgereift und Scanspeak ist die falsche Basis.
Achja wozu der extreme Tiefgang?
kaki@kassel
Stammgast
#15 erstellt: 19. Mrz 2016, 13:19
Tiefgang ist für Filme gewünscht

Ja, die JBL Everest DD 66000 stand Pate bei der Idee in die Breite zu gehen. Bei der JBL werden die beiden Basschassis jeweil leicht zur Seite gewinkelt. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, vermute ich das weitet die Abstrahlcharakteristik des Basses etwas auf und bündelt weniger stark. Ein interessanter Gedanke, das könnte ich sicher auch probieren.

Das Horn wird der 2" Coax von BMS werden. Der Gefiel mir ganz gut beim Hören und wird per PC entzerrt sicher eine interessante Spielwiese. Vielelciht muß irgendwann nochmal was für den Superhochton dazu, aber das plane ich derzeit noch nicht ein.

Die unteren Chassis sollen nur für den Tiefbass mitlaufen, also käme ich auf 3,5 Wege. Erst war die Idee den Bass als eine Art Linearray zu bauen und daher in die Höhe zu gehen. Das wollte ich schon immer mal probieren, seit ich den Goebel Epoque Barforce erleben durfte. Es gibt ja auch einige andere die dieses Konzept haben.

Dipol? Weil mir der Dipolbass von allen gehörten LS bisher am Besten gefallen hat. Ich höre Eure Bedenken, bin mir nur noch nicht klar, wo sie mich hinführen. Vielleicht sollte ich mit einem Prototyp starten.
kaki@kassel
Stammgast
#16 erstellt: 03. Apr 2016, 21:10
Ich habe mir folgenden Versuchsaufbau geleistet:

zwei 35cm breite und 100cm hohe Schallwände. Jede trägt 2 Basstreiber und hat über Klavierband zwei 30cm Flügel angeschraubt.

Das ergiebt zwei U-Frames, die ich nebeneinander und aufeinander positionieren kann. Ich kann durch das Klavierband sogar schauen, was passiert, wenn ich sie nicht 90° zueinander stelle.

Genauso konnte ich mal probieren, was passiert, wenn ich die Öffnung des U-Frames weiter oder enger mache.

Gemessen habe ich an meinem Sitzplatz aus 320cm Entfernung auf meiner Ohrhöhe ca 100cm und auf dem Platz daneben ca 50cm entfernt. So bekam ich ein wenig Gefühl dafür, wie der Winkelabhängigkeit bzw das Höhrerlebnis der Regierung wäre.

Das Ergebnis:

Hoch oder breit, der Unterschied ist eher gering und birgt nur kleine Unterschiede am Hörplatz. Bei beiden ist der Output bis 27Hz abwärts brauchbar.

Also habe ich auf den Unterschied zwischen Hörplatz und dem Platz einen weiter geschaut. Idealerweise sollte die Differenz der Meßkurven gering sein. Die besten Ergebnisse hatten die hohe Aufstellung und eine wo die U-Frame nebeneinander aber 10° zueinander eingewinkelt standen. Die Regierung hat sich einen optischen Live-Eindruck verschaffen können dann für Hoch entschieden.

Was mich überrascht hat:

  • Die altbekannten Raummoden gibt es wieder zu sehen.
  • Selbst der schäbige resonierende Aufbau des Prototypen hat schon ordentlich geklungen, stellenweise war der THD sogar um 0,2% (wenn es auch zwei Spikes mit 10% gab).
  • Ich hab jeweils 2 Bässe in Reihe geschaltet und an eine Pass XA 60.5 gehangen. Diese bieten bei 8Ohm 60Watt Class A und bei 4Ohm 120W Class A. Verlässt man Class A laufen sie in Class AB (130W an 8Ohm und 210W an 4 Ohm), dies zeigen sie einem durch zucken der Zeiger in den Anzeigen an. Selbst bei hohen Pegeln und EQ hat da nix gezuckt. Dafür konnte man die Chassis sich ordentlich bewegen sehen.


Mit Room EQ Wizard eine Filter-Impulsantwort generiert, bekam ich aus den Testaufbauten sogar einen einigermaßen glatten Frequenzgang. Massive Attack - Angel klang schon sehr sehr brauchbar
Ich hatte vor etwas mehr als einem Jahr noch 2 Velodyne DD18 - zu lange her für einen Vergleich, aber immerhin weiß ich, wie sich in dem Zimmer ein gut integrierter und wirklich kräftiger Bass anhört.

Ich überdenke jetzt noch die Schallwandbreite und die länge der Flügel, um die Schallbündelung etwas zu verändern. Im Tiefbass ist der Bass zwar stark gerichtet, aber im Bereich der Übernahmefrequenz kann ich laut den Simulationen noch etwas verändern. Leider habe ich noch kein Horn hier, um das noch konkreter zu probieren. Ich nehme aber die Aussagen von Peter sehr ernst und überlege, wie ich das am besten nochmal ausprobiere.
PokerXXL
Inventar
#17 erstellt: 04. Apr 2016, 10:27
Moin Christian


Was mich überrascht hat: Die altbekannten Raummoden gibt es wieder zu sehen.

Es gibt den Irrglauben das es mit Dipolen keine Anregung der Raummoden gibt.
Dazu einen Link.
Link


Dafür konnte man die Chassis sich ordentlich bewegen sehen.

Da du darüber nachdenkst mit dem BMS Koax zu arbeiten,was verstehst du unter ordentlich bewegen in mm Hub?
Eventuell würde es imho Sinn zu machen den eigentlichen Tiefbaß sagen wir mal unterhalb von 60-80 Hz näher an deine Hörposition heran zu holen.
Jeder Meter näher zu dir ,erfordert weniger Ampleistung im Tiefbaß und belastet dem entsprechend weniger die Treiber.
Nicht das dir die Schwingspule Kerben in den Magneten haut.

Greets aus dem valley

Stefan
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