Gehe zu Seite: |vorherige| Erste Letzte

Lautsprecherbau lernen/verstehen [alt: Selbstbauidee machbar?]

+A -A
Autor
Beitrag
frank60
Inventar
#51 erstellt: 02. Feb 2017, 00:53
Geil, was man hier lernen kann.

Den 4 Ohm W250S hatte ich drin, weil ich in einigen Simulationen mit dem 8 Ohm bei 50 Hz einen gewaltigen Buckel von ~ +7dB hatte, so daß die Box eine Rumpelbude geworden wäre. Da habe ich mich wohl an irgend einer Stelle verrannt.

Als Nächstes werde ich mir jetzt sowieso erst einmal ein gescheites Meßmikrofon zulegen. Dann Gehäuse bauen und Chassis zulegen, damit ich die zur Weichenberechnung messen kann.

Andererseits, wenn ich mir den Aufwand bei der Weiche anschaue, allein 5 Spulen, allein von den Preisen her, aber auch, wenn ich daran denke, daß dieses Monstrum irgendwo untergebracht werden müßte, werde ich mir gründlich überlegen, meine Idee in die Tat umzusetzen, oder nicht vielleicht doch Deine LYC nachzubauen. Die scheint mir schon sehr stimmig und würde wohl deutlich günstiger werden.
Zum Glück eilt es nicht, vom Grundsatz bin ich mit meinen KEF sehr zufrieden. Aber wie es immer so ist, das Bessere ist des Guten Feind und etwas kompakter als Standboxen wäre nicht schlecht.
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 02. Feb 2017, 12:03
Hallo Frank,


frank60 (Beitrag #51) schrieb:

Andererseits, wenn ich mir den Aufwand bei der Weiche anschaue, allein 5 Spulen, allein von den Preisen her...


naja, manche Lautsprecher benötigen halt eine aufwendigere Beschaltung. Die Bauteile sind zwar im vorliegenden Fall nicht ultrateuer, aber man muss bedenken, dass es sich um eine Simulation handelt, die auf den in Boxsim hinterlegten Messungen beruht. Ich würde ohnehin nicht empfehlen, das auf dieser Basis aufzubauen, da die hinterlegten Daten zu ungenau sind. Das habe ich schön öfter feststellen müssen. Es ging mir in dem Beispiel eher darum, Dir aufzuzeigen, wo die Fallstricke liegen...
frank60
Inventar
#53 erstellt: 05. Feb 2017, 19:49
Nachdem der Job mal wieder die Freizeit eingeengt hat, war die letzen Tage kaum Zeit.

Als Möglichkeit, dazu zu lernen, sehe ich die Idee mittlerweile auch. Habe mir im Übrigen Dank Deiner Seite auch Einiges zum Thema Schallwand und Fasen duchgelesen. Zwar noch nicht Alles so ganz verstanden, aber das wird auch noch kommen.
Und selbst wenn ich mich doch für den Nachbau eines Projektes entscheiden sollte, dieses hier dürfte z.B. so ziemlich meinen Vorstellungen entsprechen, nutzt mir das neue Wissen, um zu verstehen, warum die Boxen so funktionieren, wie sie es tun.
Aber klar, das Schönste wäre schon, irgendwann sagen zu können, "komplett selbst ausgedacht und klingt trotzdem gut".

Was mir noch nicht so ganz klar ist, wenn man den Hochtöner etwas nach vorn setzt, bei runden Chassis mittels Ring kein Problem, dann sollte er ja eigentlich kleine Schallwand mehr "sehen" und durch sie unbeeinflußt sein. Daß das bei einem Breitbänder nicht funktioniert, da bei dessen tieferen Frequenzen die Schallwand fehlt, ist mir inzwischen klar, aber bei einem reinen Hochtöner?

Ich habe Heute auch mal ein wenig in Boxsim weiter gespielt und eine Box mit Visaton PAW 25 und G25 FFL + rechteckigem Waveguide "entworfen". Auch als reine Idee, um besser zu wissen, ob und wie das funktionieren könnte. Wenn ich wieder am großen PC bin, lade ich mal entsprechende Daten hoch.
Kyumps
Inventar
#54 erstellt: 07. Feb 2017, 15:06
nur so am Rande dein Link für lediglich auf den Index von Strassacker, welchen Bausatz du nun meinst, weiß daher keiner
frank60
Inventar
#55 erstellt: 07. Feb 2017, 22:07
Jetzt ist der Link richtig: http://www.lautsprec....de/hifi/cordial.htm

Danke für den Hinweis.
Zaphod_B42
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 07. Feb 2017, 23:39
Schönes Ding.
Die Grundtonsenke gefällt mir nicht sehr ... wäre vermeidbar gewesen. Die Aufweitung bei 2kHz ist, denke ich Geschmacksache. Nichts dramatisches.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#57 erstellt: 08. Feb 2017, 13:47
Viel schlimmer als die Grundtonsenke finde ich die absolut falsche Auswahl des TT weswegen der HT recht weit runter muss und dadurch zwangsweise "weit auf macht":

CorDial KT 5/16

"High-End" sieht irgendwie anders aus, finde ich





Dann doch lieber die Cinetor von Heißmann mit ausgezeichneten Winkelfrequenzgängen:



Die könnte aber, je nach Anspruch und Aufstellung, einen Subwoofer vertragen.
sverre73
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 08. Feb 2017, 16:42
Finde den HT nicht total falsch. Durch die niedrige Fs von 700Hz (und den Waveguide) kann er ja so tief hinunter. Passt vom Bündelungsverhalten gut zum 8'' TT.
Die Bündelung um 2K sind mMn eher Kantendiffraktionen... die sollten mit einer Fase beruhigt werden können. Siehe Messungen des TW030WA11 auf der unendlichen Schallwand.

BG,
Bernd
frank60
Inventar
#59 erstellt: 13. Feb 2017, 14:50
Also, wenn ich selbst Lautsprecher baue, dann doch nicht die oben genannte. Allerdings, die Gehäuseoptik wird dann sicher Pate stehen, da ich etwas in klassischer 60/70er Optik will, vermutlich auch mit Frontbespannung, wenn, dann gleich richtig.

Der Grund ist ganz einfach, die Box ist auch eine Bassreflex, und die will ich nicht mehr. Ich höre gerade wieder begeistert mit meinen selbst restaurierten und etwas umgebauten RFT B-9251, bei passender Musik, ein Paradebeispiel dafür läuft gerade, stellen sie selbst meine nicht gerade schlechten KEF in den Schatten. 8" Bass im geschlossenen Gehäuse schlägt eindeutig 5" Bass im BR. Es klingt deutlich wuchtiger und voluminöser, trotz nur 10 Liter Volumen.

Die Entscheidung pro LYC wäre schon lange gefallen, wenn nicht das Problem der Optik wäre, durch die unverzichtbaren Fasen ist mein Wunsch nicht realisierbar. Momentan habe ich mich auch intensiv mit Gazza's Harris beschäftigt, ob man da eine Abwandlung mit größerem Bass hinbekommt, habe aber bei Sica noch keinen passenden 8 Zöller gefunden.
Zum Glück ist das Ganze nicht sooo eilig.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#60 erstellt: 13. Feb 2017, 17:18

frank60 (Beitrag #59) schrieb:
Momentan habe ich mich auch intensiv mit Gazza's Harris beschäftigt, ob man da eine Abwandlung mit größerem Bass hinbekommt, habe aber bei Sica noch keinen passenden 8 Zöller gefunden.

Das würde auch wieder auf eine komplette neuabstimmung der Box hinauslaufen.

Mit einem 8" TMT würde das auch bedeuten, dass der HT tiefer angekoppelt werden muss um zusammen mit dem großen TMT eine vernünftige Bündelung zu erreichen.
Das geht (meist) nur mit Waveguides oder sehr großen (und oft auch nicht gerade günstigen) HTs.

Aber wenn du generell noch mehr in die "Klassiker-Ecke" schielst, dann ist dir vielleicht die Ti Monitor aus der K&T 1/17 aufgefallen.
Vielleicht ist auch die ViMowas für dich.
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#61 erstellt: 13. Feb 2017, 17:32
Moin,

ich sehe noch ganz andere Schwierigkeiten.

Wenn Frank60 das, ich nenne es jetzt mal etwas überspitzt "RFT-Ding", für sich als das Maß der Dinge einstuft, sollte er auf jeden Fall den eventuellen Lautsprecher seiner Begierde vor einem Kauf anhören.

Ich meine das ganz und gar nicht böse. Im Gegenteil, ich möchte ihn eher vor bösen Überraschungen bewahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein aktuell sauber abgestimmter Lautsprecher klanglich auch nur in die Nähe der RFT Box geht...

frank60
Inventar
#62 erstellt: 13. Feb 2017, 18:04
Hi Alex

Im Hochtonbereich ist sicher so ziemlich alles an halbwegs durchkonstruierten Boxen besser, als die RFT. Nicht, weil sie schlecht konstruiert ist, aber die seit dem Umbau eingesetzte Kalotte L 9806 taugt da einfach nicht genug.
Allerdings, im Tieftonbereich, da ist die Box richtig gut. Der Tieftöner ist allerdings auch besser, als im Originalzustand. Die eigentlich sehr steife, aber auch langlebige Gummisicke habe ich in mehrtägiger Kur schön soft bekommen, so daß das Chassis kaum wiederzuerkennen ist.

Deswegen habe ich auch geschrieben, "wenn die Musik paßt", das für mich beste Grunge Album aller Zeiten ist da das perfekte Beispiel.

Wenn LYC jetzt, wie ich nach den Userberichten erwarte, den tollen Bass der RFT mit tadelloser Räumlichkeit und feinem Hochton, wie wiederum bei KEF, kombiniert, dazu das Ganze noch recht kompakt, wäre das doch genial und genau das, was ich suche. Ich will auf Dauer nicht laufend, je nach Musik, die Lautsprecher austauschen.



[Beitrag von frank60 am 13. Feb 2017, 18:11 bearbeitet]
Viper780
Inventar
#63 erstellt: 13. Feb 2017, 21:34
Ich hab im Büro BR26 und kenne auch die BR50 - beides wohl die besten RFT Hifi Lautsprecher. Die alten RFT davor waren aber nicht so der Bringer - hier kann man viel darüber lesen: http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/boxentext/kb9251t.html

Du wirst somit mit anderen Lautpsrechern auf alle Fälle besser fahren. Die LYC zeigen den meisten fertigen Standboxen wo der Hammer hängt. Ich kann aber verstehen das sie optisch nicht dein Geschmack sind. Gerade die Größe muss man erst mal wo unterbringen können.

Der Bass ist bei allen RFT LS die ich kenne sehr bescheiden und meist eher Brummig. Bei deinen muss es aber RFT B9251 noch viel schlimmer sein - du wirst von den LYC so beeindruckt sein das du nie mehr was anderen willst. (außer noch mehr Membran Fläche )
frank60
Inventar
#64 erstellt: 13. Feb 2017, 23:59

Viper780 (Beitrag #63) schrieb:
Der Bass ist bei allen RFT LS die ich kenne sehr bescheiden und meist eher Brummig.

Die B-9251 im Originalzustand ist für ihre Resonanz bei ~100Hz berüchtigt. Das dürfte das Brummige sein.
Konnte ich ihr weitestgehend abgewöhnen. Innen etwas versteift, diverse Undichtigkeiten beseitigt, neue Dämmung (30 mm Noppenschaum an allen Wänden außer Schallwand, Visaton Wolle locker verteilt, + die Sickenbehandlung, dazu die Weiche aus der K13).
Ich hätte ja am Liebsten eine neue Schallwand gebaut, aber die alte bekomme ich ohne Beschädigung des Gehäuses nicht raus , ist mit Kunstharz eingeklebt.

Eben, ich denke auch, daß ich von einer Box vom Schlage der LYC begeistert wäre. Wenn sich nur eine Lösung für die Optik fände. Die Größe dagegen wäre weniger ein Problem, sie sollen ja auf lange Sicht meine Standboxen ersetzen.
Ich bin weiter täglich am Lesen, vielleicht findet sich eine Lösung. Evtl. auch tatsächlich eine vergrößerte und geschlossene Harris, ein Sica Chassis habe ich gefunden, das vielleicht auch zum Hochtöner passen könnte, den 8 SR2 CP.
Wozu ich noch nicht so viel gefunden habe, wie sich ein Bespannrahmen auf die Akustik auswirken würde.
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 14. Feb 2017, 00:08
Hallo Frank,


frank60 (Beitrag #64) schrieb:
Evtl. auch tatsächlich eine vergrößerte und geschlossene Harris, ein Sica Chassis habe ich gefunden, das vielleicht auch zum Hochtöner passen könnte, den 8 SR2 CP.
Wozu ich noch nicht so viel gefunden habe, wie sich ein Bespannrahmen auf die Akustik auswirken würde.


Zu 1. Vergiss das. Das bedeutet eine komplett neue Entwicklung mit allen notwendigen Erfordernissen wie Messequipment, Bauteilesortiment, Entwicklungserfahrung etc.

Zu 2. Ein aufgesetzter Rahmen ist akustisch wie eine eingerahmte bzw. zurückversetzte Schallwand zu sehen. Es wird zu weiteren Diffraktionseffekten und den damit verbindenen negativen klanglichen Einbußen kommen. Insbesondere das Abstrahlverhalten wird leiden. Im Klartext, dat is nix...
frank60
Inventar
#66 erstellt: 14. Feb 2017, 00:17
OK, also den Gedanken vergessen und nur das Gehäuse an sich optisch in die gewünschte Richtung bringen. Schade, aber nicht zu ändern. Danke, spart mir wieder viel Grübelei.
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#67 erstellt: 14. Feb 2017, 00:33
Hi Frank,

für welchen Lautsprecher Du Dich auch immer entschließt, musst Du die Gehäuse or so ausführen, wie der Konstrukteur sie vorgegeben hat.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#68 erstellt: 14. Feb 2017, 01:27
Das Finish darf verändert werden.
Alle anderen "Dinge" wie die Maße und die Chassispositionen sollten nach Möglichkeit nicht verändert werden.
Zaphod_B42
Ist häufiger hier
#69 erstellt: 14. Feb 2017, 01:49
Es gibt auch Lautsprecher bei denen man praktisch jede Modifikation abgesegnet bekommt ...
Vlt. solltest Du Dir solch Einen kaufen ...

....

[Ironiemodus Off]

Kauf Dir einen sauber entwickelten Bausatz, und baue Ihn wie vorgesehen! Es wurden ja ein paar durchaus feine Vorschläge gemacht!

Viele Grüße
frank60
Inventar
#70 erstellt: 14. Feb 2017, 01:55
Ja, das ist mir klar, was Ihr meint.

Ich meinte eher, das Vorbild als Anregung nehmen, z.B. bei Größenverhältnissen und Volumen und der Chassisposition, dann grob simulieren, Gehäuse bauen und dann die Chassis darin messen. Dann die Weiche entwerfen und wieder messen, bis es paßt. Und notfalls mehrere Testschallwände aus einfachem Material bauen.
So sollte es doch eine Möglichkeit sein, wenn ich es richtig verstanden habe?

@Zaphod_B42: darauf wird es ja wahrscheinlich auch hinauslaufen. Aber ich will mir auch hinterher nicht selbst vorwerfen, nicht alles für eine eigene Lösung versucht zu haben. Das Problem bei den Bausätzen ist eben, etwas zu finden, was mir 100% gefällt. Schwere Entscheidung.

Oder ich frage mal anders herum:
Ein akustischer Bass lebt ja nicht nur vom Geräusch, das die angeschlagenen Saiten verursachen, sondern auch von den Schwingungen, die der große Korpus erzeugt. Diese Schwingungen sind bei den RFT Boxen gut zu hören, bei den KEF fast gar nicht, da sind nur die harten Geräusche der Saiten da.
Bei Drums im Prinzip genau das Gleiche, bei den RFT Boxen ist auch der Nachhall der Körper gut zu hören, bei den KEF wiederum nur gedämpft bis teilweise überhaupt nicht.
Ein gutes Beispiel waren in den 80ern Red Lorry Yellow Lorry, falls Ihr die kennt. Der Drummer war für seine eher wenig straff gespannten Trommelfelle bekannt, um einen donnernden Klang zu erzeugen. Bei den RFT Boxen ist der Schlag zu hören, und das dunkle Grollen, bei den KEF Boxen nur der Schlag, kein Nachhall.
Kann die LYC das im Tieftonbereich so abspielen? Der Tieftöner sollte das von den nackten Zahlen her können. Dazu kämen eben die von Allen beschrieben überragenden Leistungen im Hochtonbereich. DANN wäre sie auch für mich die Ideallösung, ich müßte mich nur mit der modernen Optik anfreunden.
Eigentlich wären klanglich die alten klassischen Monitore mit großen Bässen genau das Richtige für mich, aber solche Monster bringe ich nicht unter.


[Beitrag von frank60 am 14. Feb 2017, 02:27 bearbeitet]
Viper780
Inventar
#71 erstellt: 15. Feb 2017, 02:21
Das Grollen soll da glaub ich auch nicht sein, das scheint die berüchtigte Resonanz zu sein.
Also die LYC kommt tiefer und ist präziser als deine beiden Referenzen.

Hast dir auch mal die anderen Konstruktionen von Alex angesehen? Against all Odds oder Wavetube?
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#72 erstellt: 15. Feb 2017, 10:19
Hallo Daniel,

nur der Vollständigkeit halber, die AaO und die WT152 sind Gemeinschaftsentwicklungen von Gazza und mir...


[Beitrag von Schon_wieder_weg am 15. Feb 2017, 10:19 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#73 erstellt: 15. Feb 2017, 11:06

frank60 (Beitrag #70) schrieb:
grob simulieren, Gehäuse bauen und dann die Chassis darin messen. Dann die Weiche entwerfen und wieder messen, bis es paßt. So sollte es doch eine Möglichkeit sein, wenn ich es richtig verstanden habe?

So ungefähr, ja. Nur muss man auch messen können und wissen wo und wie die Weiche verändert werden muss damit es besser wird als der Erstentwurf.

Und da kommt die Krux:

frank60 (Beitrag #70) schrieb:
Das Problem bei den Bausätzen ist eben, etwas zu finden, was mir 100% gefällt. Schwere Entscheidung.

Wie kommst du darauf, dass das was du selber bauen willst dir zu 100% gefällt? Wie bei vielen anderen Dingen im Leben ist der erste Versuch meist ein Rückschölag an dem man erkennt was noch alles getan werden muss damit das Ergebnis wirklich toll ist.

Wer von Heute auf Morgen beschließt jeden Tag 5km zu joggen ohne dies vorher jemals getan zu haben wird schon nach 1km ein Sauerstoffzelt brauchen...

Wer das erste Mal auf ein Motorrad steigt und meint gleich ein Rennfahrer zu sein wird vom Gegenteil überzeugt, mit Hilfe der nächsten Leitplanke...

Klingt doof, das wissen wir. Ist aber leider so.

frank60 (Beitrag #70) schrieb:
Ein akustischer Bass lebt ja nicht nur vom Geräusch, das die angeschlagenen Saiten verursachen, sondern auch von den Schwingungen, die der große Korpus erzeugt. Diese Schwingungen sind bei den RFT Boxen gut zu hören...

Die Schwingungen des Korpus sind aber Töne die das INSTRUMENT erzeugt, welche dann von einem MIKROFON aufgenommen werden um dann 1:1 von deinen Lautsprechern WIEDERGEGEBEN zu werden - und das möglichst exakt so, wie sie das Mikrofon aufgenommen hat...
Die Erzeugung dieser Schwingungen liegt also ausschließlich beim Instrument.
Macht deine Box das auch hast du die Schwingungen "zwei Mal" erzeugt, was so nicht richtig ist.


frank60 (Beitrag #70) schrieb:
Kann die LYC das im Tieftonbereich so abspielen? Der Tieftöner sollte das von den nackten Zahlen her können.

An den Zahlen des Datenblatts lässt sich sowas ganz und gar nicht fest machen
Woran hast du dich denn orientiert um diese Aussage zu treffen?

Das ist als würde man sagen:
Mein Dodge Challenger mit 6L V8 und 250PS geht so dermaßen ab, da hat ein WRC-Fahrzeug mit 2L 4R und 300PS KEINE Chance!
Ich denke wir alle wissen, dass dem nicht so ist.
Also: Einfach nur die "nackten Zahlen" begutachten bringt dich gar nicht weiter.
frank60
Inventar
#74 erstellt: 15. Feb 2017, 16:31

Viper780 (Beitrag #71) schrieb:
Das Grollen soll da glaub ich auch nicht sein, das scheint die berüchtigte Resonanz zu sein.

Die Resonanz liegt ja bei etwa 100Hz und war vor dem Umbau auch deutlich an einem enorm gestiegenen Pegel bei etwa 95 - 105 Hz zu hören. Konnte ich mangels Meßmikrofon natürlich nur mittels Tongenerator und Gehör über den Daumen peilen. Dieser Pegelanstieg ist jetzt, auch (noch) nach Gehör, weg. Dafür ist die Box deutlich unter 100Hz wesentlich kräftiger, als die KEF, bei identisch eingestelltem Klangregler.

Viper780 (Beitrag #71) schrieb:
Also die LYC kommt tiefer und ist präziser als deine beiden Referenzen.

Das ist ein Wort. Also, wenn ich mir selbst neue Boxen baue, zu fast 100% die LYC.

Zu den Fasen, Alex, vielleicht kannst Du das sagen: nehmen wir an, ich fräse die gerade durch, bis in die Höhe des Tieftöners, wo sie auch bei Dir ausläuft und lasse sie dort in einem sanften Bogen nach außen auslaufen, würde das den Klang sehr stark beeinflussen? Daß ich dann evtl. nach dem Messen noch einmal Hand an die Weiche legen muß, ist klar. Hintergrund: ich würde das Gehäuse aus optischen Gründen gern aus Birkenmultiplex bauen, da könnte das aussägen per Hand eventuell etwas mühselig und vor Allem schief werden. Mit der Fräse wäre das doch deutlich einfacher. Stichsäge scheidet wegen der flexiblen Blätter aus, Kreissäge habe ich nicht. Aber wenn dann der Klang nicht paßt, broingt es auch wieder nichts, dann nehme ich doch lieber wie Du MDF.


Reference_100_Mk_II (Beitrag #73) schrieb:

frank60 (Beitrag #70) schrieb:
Das Problem bei den Bausätzen ist eben, etwas zu finden, was mir 100% gefällt. Schwere Entscheidung.

Wie kommst du darauf, dass das was du selber bauen willst dir zu 100% gefällt?

Gefallen hat auch bei Boxen 2 Seiten, die akustische und die optische. Und wenn mir die Optik nicht gefällt, gefällt sie mir nicht, ganz einfach. Da muß ich auch über die Akustik nicht weiter nachdenken, der Bausatz ist dann FÜR MICH nicht geeignet. Ich stelle mir auch, um beim HiFi zu bleiben, keinen Verstärker, ..., den ich für potthäßlich halte, in die Wohnung, mag er technisch noch so gut sein. Jetzt klar, was ich mit 100% gefallen meine?

Reference_100_Mk_II (Beitrag #73) schrieb:

frank60 (Beitrag #70) schrieb:
Ein akustischer Bass lebt ja nicht nur vom Geräusch, das die angeschlagenen Saiten verursachen, sondern auch von den Schwingungen, die der große Korpus erzeugt. Diese Schwingungen sind bei den RFT Boxen gut zu hören...

Die Schwingungen des Korpus sind aber Töne die das INSTRUMENT erzeugt, welche dann von einem MIKROFON aufgenommen werden um dann 1:1 von deinen Lautsprechern WIEDERGEGEBEN zu werden

Und genau da liegt das Problem, das ich auch so beschrieben habe. Wenn die besonders tiefen Töne über 3 Kopfhörer und 1 Paar Boxen zu hören sind, sind sie auch in der Aufnahme vorhanden, dann dichten die Wandler nichts dazu. Wenn aber ein Boxenpaar die nicht oder nur sehr sdtark gedämpft wiedergibt, liegt für mich dort das Manko.

Reference_100_Mk_II (Beitrag #73) schrieb:

frank60 (Beitrag #70) schrieb:
Kann die LYC das im Tieftonbereich so abspielen? Der Tieftöner sollte das von den nackten Zahlen her können.

An den Zahlen des Datenblatts lässt sich sowas ganz und gar nicht fest machen
Woran hast du dich denn orientiert um diese Aussage zu treffen?

Ich habe nichts festgemacht, sondermn die User mit Hörerfahrung mit der LYC etwas Konkretes gefragt. Und genau diese Frage hat Viper780 zu meiner Zufriedenheit beantwortet, so wie auch Alex und Dieter auf konkrete Fragen konkrete Antworten geben, statt einen Post voller Belehrungen zu schreiben.
Falls es Dir nicht aufgefallen ist, ich habe eindeutig geschrieben, daß ich Anfänger im Boxenbau bin und mit einer Selbstbauidee vor Allem lernen will. Und das geht, indem man einerseits Vorhandenes nutzt, andererseits auch eigene Ideen hat und sich dabei helfen läßt.
Schon_wieder_weg
Hat sich gelöscht
#75 erstellt: 15. Feb 2017, 20:25
Moin,

dann möchte ich hier auch noch einen letzten Senf dazu geben.

Ich kann die Von Reference formulierten "Belehrungen" zu 100% nachvollziehen und halte die auch für richtig. Gleichzeitig kann ich Franks Ansicht über "Gefallen" und "Geschmack" absolut nachvollziehen und verstehen. Ich denke, Reference wollte eher nicht belehren, aber Frank hat es als solches verstanden bzw. empfunden.

@Frank60

Bis jetzt alles in trockenen Tüchern, aaaaber irgendwie habe ich den (vielleicht falschen) Eindruck, dass Du recht spezielle Hörgewohnheiten hast. Ich rate Dir wiederholt und dringend, Dir den Bausatz Deiner Wahl vor dem Kauf anzuhören, welcher auch immer das ist.

Es wäre schade, wenn Du Geld für etwas ausgibst, dass evtl nicht Deinem Geschmack entspricht...


[Beitrag von Schon_wieder_weg am 15. Feb 2017, 20:25 bearbeitet]
frank60
Inventar
#76 erstellt: 15. Feb 2017, 20:40
Danke, Alex.

Klar, anhören wäre das Beste. Leider gibt es hier am A**** der Welt nahe der polnischen Grenze keine Selbstbauszene, jedenfalls ist mir keine bekannt.
Aber nach den Klangbeschreibungen, kräftiger und voluminöser Bass, aber auch gute Auflösung im Hochton und perfekte Tiefenstaffelung, sollte die LYC schon passen. So viel hat sich jetzt herauskristallisiert. Auf jeden Fall im Tiefton besser als die KEF.

Das Risiko, daß es nicht paßt, kann man natürlich nicht ganz ausschließen. Deshalb auch meine anfängliche Überlegung, erst einmal aus relativ preiswerten Chassis etwas zu entwickeln, damit beim Fehlschlag der Verlust nicht so hoch ist. Aber daß das auf Anhieb nichts wird, ist mir auch klar geworden.

Was mir noch nicht ganz klar ist, das ist die optische Gestaltung. Ich würde gern die Fron in einem Beige bis Hellbraun Ton seidenmatt lackieren, alle anderen Wände in Mahagoni furnieren. Nur weiß ich noch nicht, wo ich da die Grenze lege, an den Kanten der Schallwand entlang oder etwas zurückgesetzt erst an den Seitenwänden. Das muß ich mal im Raytracer simulieren, was besser aussieht.


[Beitrag von frank60 am 15. Feb 2017, 20:42 bearbeitet]
frank60
Inventar
#77 erstellt: 20. Feb 2017, 21:18
Ich habe jetzt mal den Threadtitel geändert, paßt besser, denke ich.

Zum Thema Basswiedergabe an meinen KEF Boxen:
Am Wochenende habe ich mal genauer getestet, die Bässe in den iQ7 spielen deutlich zurückhaltender, als die in meinen beiden anderen Boxenpaaren (die besagten RFT Boxen und JBL Studio 220). Sogar sehr viel zurückhaltender.
Um zu hören, ob die Bässe bei anderer Weichenabstimmung mehr könnten, habe ich die Lautsprecher mal per Bi Amping betrieben und mit dem normalen Betrieb über ein Kabel verglichen, Bassregler jeweils auf neutraler Stellung. Also den Bassteil der Boxen am Yamaha Verstärker belassen, Mitte/Hochton am Marantz 2265. Lautstärke des Marantz mittels 2KHz Sinuston und internem Mikro meines Notebooks an den vorher am Yamaha anliegenden Pegel angeglichen (dafür sollte das interne Mikro reichen), Musik an und am Yamaha die Basslautstärke erhöht. Und siehe da, Chassis und Boxengehäuse können deutlich mehr, als im Normalbetrieb zu hören ist, die Bässe scheinen mittels Weichenschaltung kräftig gedrosselt zu sein.
Dann noch die BR Rohre zugestopft und prompt hatte ich meinen gewünschten Klang.

Nach diesem Test hätte ich 2 Ideen, zu denen ich gern die Meinung der Fachleute hätte.

1. Boxen/Chassis genau einmessen und die Weiche, wenn möglich, für höheren Basspegel neu berechnen. Hoffen, daß die Basschassis nicht schlicht und einfach zu viel Leistungshunger haben. Bzw. testen, ob evtl. sogar am Bi Wiring Terminal am + Pol ein Vorwiderstand oder Spannungsteiler statt der Brücke schon den gewünschten Effekt bringt.
2. Da ich ja sowieso lieber kompakte statt Standboxen will, neue Gehäuse bauen (bzw. erst einmal ein einfaches Testgehäuse aus Spanplatte), Chassispositionen von der Oberkante aus identisch, gleiche Schallwandbreite, aber unter dem Tieftöner kürzen, Chassis im Testgehäuse einmessen und in Boxsim importieren, neue Weiche berechnen.

Was meint Ihr, eine der beiden Optionen machbar und wenn ja, welche wäre die bessere? Der Lerneffekt wäre bei der 2. Variante natürlich größer, vermute ich.
Vorteil beider Varianten: recht preiswerte Lösungen und der Originalzustand der KEFs ließe sich beim Fehlschlag problemlos wiederherstellen.

Apropos Messen: ich konnte mich noch nicht entscheiden, welches Mikro ich nehme. Entweder das hier schon empfohlene umik1 in der noch einmal extra kalibrierten Version von HiFi-Selbstbau, oder doch ein Stand Alone Mikro mit mitgelieferter individueller Kalibration + Vorverstärker. Zweitere Lösung wäre teurer, aber flexibler.

Viper780 (Beitrag #71) schrieb:
Hast dir auch mal die anderen Konstruktionen von Alex angesehen? Against all Odds oder Wavetube?

Eingehend. Aber: Standboxen. Als kompakte Variante mit Sicherheit auch eine gute Option.


[Beitrag von frank60 am 20. Feb 2017, 21:24 bearbeitet]
DieterK1
Stammgast
#78 erstellt: 20. Feb 2017, 22:01
Wenn Du an den Kef's die größe verkleinerst wirst Du den Bass noch zurückhaltender machen. Eine Möglichkeit wäre dann ein geschlossenes Gehäuse zu verwenden und die Bässe aktiv mittels DSP entzerren (Linkwitz Transformation). Allerdings auf kosten des maximalen Pegels. Bei den KEF Bässen aber vorstellbar.
frank60
Inventar
#79 erstellt: 20. Feb 2017, 22:06
Hallo Dieter.

Eventuell könnte ich die geringere Höhe des Gehäuses mit mehr Tiefe kompensieren? Mehr Volumen hätte ich mit einem Eigenbau Gehäuse sowieso, da ich es rechteckig machen würde, nicht wie das originale nach hinten verjüngt.

An der Breite würde ich eher nichts machen wollen, damit der UniQ Treiber seine Abstrahlcharakteristik behält. In Auflösung und Räumlichkeit sind die iQ7 hervorragend, das würde ich nicht ändern wollen.
DieterK1
Stammgast
#80 erstellt: 20. Feb 2017, 23:06
Ah, Ok. Mehr Volumen und geschlossen ist denkbar.
frank60
Inventar
#81 erstellt: 24. Feb 2017, 21:19
Ich habe mir mal Pi mal Daumen mit einem einfachen Headset Mikro und REW die RFT Boxen angeschaut. Und bin so der Baßstärke auf die Spur gekommen. Bis etwa 300 Hz spielt sie relativ linear, dann folgt eine fürchterliche Senke von, laut dem einfachen Mikro, rund 3,5dB bis zur Trennfrequenz (~2800Hz), danach habe ich, mit Schwankungen, wieder einen annähernd linearen Verlauf. Da erhöht man natürlich unweigerlich die Lautstärke und prompt wird die Box zum Bassmonster (oder zur Badewanne ).

Also werde ich mal zu Lötkolben und Schraubenzieher greifen, um herauszubekommen, ob es das Chassis selbst, das Gehäuse oder die Weiche ist.
Sind es nicht die (Bass)Chassis, werden die zu Lernobjekten, TSPs und genauen Frequenzgang ermitteln, neue Gehäuse bauen, neue Weichen berechnen und mit Hilfe preiswerter Breitbänder doch ein F.A.S.T. System bauen, an dem ich probieren und so auch lernen kann. Wenn der Schalldruck paßt, schweben mir TangBand aus der W3 Serie vor, da gibt es ja Verschiedenes unter 30€.

Und gleich mal eine Frage zum Messen der TSP. Wie hoch belastbar muß der 100 Ohm Widerstand sein? Eigentlich sollte bei der Messung ja keine große Leistung zu Gange sein, oder? Von der Technologie her sicher eher ein MOX statt Kohleschicht?
Nicht zuletzt: sind bei der TSP Messung möglichst geringe Latenzen von Vorteil, also ASIO Treiber für die Soundkarte nutzen?
Messen will ich die TSP erst einmal mit der ARTA Demo.

Kalibrierte Multimeter sind dagegen kein Problem, habe ich gleich 2. Eines privat, eines dienstlich. Da das dienstliche jedes Jahr kalibriert wird, kann ich es immer zur Kontrolle des privaten nehmen.


[Beitrag von frank60 am 24. Feb 2017, 21:24 bearbeitet]
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste Letzte
Das könnte Dich auch interessieren:
Lautsprecherbau damit machbar?
klonk?! am 28.06.2010  –  Letzte Antwort am 29.06.2010  –  8 Beiträge
Hören lernen!
HansWursT619 am 20.07.2010  –  Letzte Antwort am 21.08.2010  –  40 Beiträge
Lautsprecherbau Großprojekt
Audiophiler-k am 12.01.2019  –  Letzte Antwort am 15.01.2019  –  37 Beiträge
Lautsprecherbau für die schule
Marie_Onette am 17.02.2015  –  Letzte Antwort am 17.02.2015  –  10 Beiträge
Lautsprecherbau
Sebberl am 04.05.2007  –  Letzte Antwort am 13.05.2007  –  8 Beiträge
Lautsprecherbau
BillaBongMUC am 10.03.2008  –  Letzte Antwort am 10.03.2008  –  4 Beiträge
Lautsprecherbau
10*Marcel am 12.03.2010  –  Letzte Antwort am 17.03.2010  –  7 Beiträge
Lautsprecherbau
pessimist1996 am 01.07.2011  –  Letzte Antwort am 06.12.2012  –  28 Beiträge
Spezialfrage: Tischkreissäge für Lautsprecherbau
hifihu am 18.11.2013  –  Letzte Antwort am 05.06.2014  –  98 Beiträge
Neuling im Lautsprecherbau
Cubic00 am 04.02.2009  –  Letzte Antwort am 06.02.2009  –  8 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.708 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedgune
  • Gesamtzahl an Themen1.551.048
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.761

Hersteller in diesem Thread Widget schließen