Wirkungsgrad - Kernschalldruckpegel - wie und wo definiert bzw. ablesbar ?

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Schoschi
Stammgast
#1 erstellt: 13. Jan 2006, 14:06
Hallo,

Auf der Suche nach Boxen für einen SE-Amp mit moderaten Abmessungen ist der Wirkungsgrad der LS ein wichtiges Kriterium.
Leider sind die Angaben bei Herstellern und bei Berichten in diversen Fachmagazinen sehr unterschiedlich.
Bei K+T ist ein Verweis auf Kernschalldruckpegel 2,83V/1m : siehe Frequenzgang, nur wo lese ich den ab, bei 1 kHz, oder ist dies ein Durchschnittswert innerhalb eines Bereiches ?
Nach dem Studium der Herstellerangaben von Anbietern von Fertigboxen war ich dann sehr verwundert, wie diese Boxen dann bei Testberichten in den verschiedenen Hifizeitschriften tatsächlich eingestuft bzw. gemessen wurden.
Ich denke da besonders an Jm Lab Focal und KEF, deren Boxen fast alle über 90dB angegeben wurden, auch Kompaktlautsprecher, bei Tests dann aber auch nicht über 85bB kamen.

Vielleicht kennt jemand eine Konstruktion, gerne mit BB, hoher Wirkungsgrad ist wichtig ( Röhren-Verstärkerleistung ca. 2x10Watt),Wirk.-Grad >90dB, mit mittleren Abmessungen, BxHxT ca. 25x50x35, deren Bau möglich ist, ohne eine Schreinermeisterausbildung absolviert zu haben !


Vielen Dank im Voraus

Gruß
Schoschi
macke_das_schnurzelchen
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2006, 14:15

Vielleicht kennt jemand eine Konstruktion, gerne mit BB, hoher Wirkungsgrad ist wichtig ( Röhren-Verstärkerleistung ca. 2x10Watt),Wirk.-Grad >90dB, mit mittleren Abmessungen, BxHxT ca. 25x50x35, deren Bau möglich ist, ohne eine Schreinermeisterausbildung absolviert zu haben !

Ich würde Dir raten sie LS etwas größer ausfallen zu lassen, damit noch etwas Bass rauskommt:

Z.B.: Buschhorn oder Fostex FE103er Bauvorschlag.

Grüße
Klaus_N
Stammgast
#3 erstellt: 13. Jan 2006, 14:37
Die Messung erfolgt gemäß DIN EN 60268-5; zur Ermittlung des Kennschalldruckes wird meines Wissens nach der Mittelwert eines festzulegenden Frequenzbereiches hergezogen. Näheres wäre in o.g. Norm nachzulesen.


[Beitrag von Klaus_N am 13. Jan 2006, 15:06 bearbeitet]
yfdekock
Stammgast
#4 erstellt: 13. Jan 2006, 15:50
tag auch

hab mir mal schnell die Norm angekuckt und hier ein kleiner Auszug:
20.1.2 Messverfahren
20.1.2.1 Der Lautsprecher muss in einem Freifeld oder Freifeldhalbraum unter Norm-Messbedingungen betrieben
werden. Der Freifeldhalbraum eignet sich nur für Lautsprecher, die bündig mit der reflektierenden
Oberfläche eingebaut sind.
20.1.2.2 Folgende Komponenten sind in der Messgeräteanordnung enthalten:
– der zu prüfende Lautsprecher;
– ein Generator für rosa Rauschen;
– ein Bandpass mit mindestens 24 dB/Oktave Flankensteilheit, der das Signal auf die Bandbreite begrenzt,
mit der der Lautsprecher zu messen ist.
20.1.2.3 Dem Lautsprecher wird ein rosa Rauschen einer angegebenen Spannung Up und angegebenen
Bandbreite zugeleitet.
20.1.2.4 Der Schalldruck wird in einem angegebenen Abstand gemessen. Steht ein Filter mit einer Bandbreite
gleich dem festgelegten Frequenzband nicht zur Verfügung, darf eine Näherung durch Teilen dieses
Frequenzbandes in n Terzbänder entsprechend IEC 61260 vorgenommen werden, wobei die Terzfilter mit
einem rosa Rauschen versorgt werden. Dann muss die an den zu prüfenden Lautsprecher angelegte Spannung
in jedem Terzband Up /n betragen.

Gruß Andreas
AVBU
Stammgast
#5 erstellt: 13. Jan 2006, 15:51
Hallo.

Bei der Angabe des schalldrucks handelt es sich eher um einen Mittelwert des Frequenzbereichs.

Meistens wird der frequenzgang mit 1w/1m; 2,83V/1m gemessen.
Ich meine mich zu erinnern das eine HiFi Zeitschrift auch mal mit 3m Abstand gemessen hat.

Dann bleibt noch offen wo die messung vor der Box stattfand.
In der Mitte von mehreren Lautsprechern, oder vor dem Hochtöner, oder an mehreren Punkten vor der Box.
Desweiteren finden die Messungen üblicherweise im Schalltoten raum statt. Zuhause mit den reflexionen der Wände und den Raummoden im Bass ist der Frequenzgangpegel oftmals etwas höher.

Da häufig nicht angegeben wird unter welchen Bedingungen die Messgebnisse gemessen wurden lassen sich diese schlecht vergleichen.

Gruß Andi

Da sehe ich gerade oben den Auszug der DIN messung.
Ich denke nicht das die Zeitschriften nach DIN messen denn sonst würden sie es wohl angeben. DIN hört sich immer gut an.


[Beitrag von AVBU am 13. Jan 2006, 15:57 bearbeitet]
Klaus_N
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jan 2006, 16:05
Der Kennschalldruck muß in einem Abstand von 1m auf Bezugsachse bei einer Spannung, bei der sich eine Leistung von 1W einstellt gemessen werden. Der gemessene Wert im angegebenen Frequenzband stellt dann den Effektivwert, nicht den Mittelwert dar. Die Messung hat im Freifeld oder im Freifeldhalbraum gemäß Norm-Messbedingungen zu erfolgen.
Hersteller, die auf Ihren Chassis die CE-Kennzeichnung anbringen, sollten diese Messbedingungen eingehalten haben.

Gruß, Klaus


[Beitrag von Klaus_N am 13. Jan 2006, 16:06 bearbeitet]
Schoschi
Stammgast
#7 erstellt: 13. Jan 2006, 19:25
Hallo
@ Klaus_N,
@ AVBU
@ yfdekock,

Vielen Dank für Eure Mühen, das Thema des Wirkungsgrades aufzudröseln, aber wie sich zeigt, ist dies doch nicht so einheitlich, zumindest von der Anwendung, wie wir als DIN-Verwöhnte annehmen.
Da der Wirkungsgrad für mich ein Hauptkriterium darstellt, war ich eben über die unterschiedlichen Bewertungen überrascht, aber es handelt sich dabei anscheinend doch wie bereits vermutet um Augenwäscherei.

Hallo
@ macke_das_schnurzelchen,

Das Buschhorn habe ich mir nun in den verschiedenen Varanten angeguckt, ich denke aber, dies ist vielleicht eine Nummer zu klein, wobei ich dieses noch nicht gehört habe, vielleicht unterschätze ich dieses ja.
In der letzten Ausgabe vob hobbyHifi war ein Bausatz mit Fostex 125ff und HT von Fostex (Bausatzbez. BK 108FF), 95dB angegeben, allerdings ein Brettergrab und vielleicht etwas zu groß von den Abmessungen.
Auf der Fostex-Seite sind Vorschläge, die etwas kleiner sind, z.B. das "Recommended double bass reflex type enclosure" mit Fostex Fe 127E, 25x23x60, mit einem Diagramm um 90dB, einfach zu bauen, so etwas könnte ich mir vorstellen.
Wahrscheinlich sind meine Vorstellungen nicht ganz einfach, moderate Abmessungen, einfach zu bauen und guter Wirkungsgrad.

Danke für Eure Mühen

Gruß
Schoschi
Robert_K._
Inventar
#8 erstellt: 13. Jan 2006, 21:23
Hallo,

Ich habe mir für den eigenen Bedarf eine Formel gebastelt. Mit dieser kann man aus anderen Parametern den Kennschalldruck errechnen. Gilt für alles ohne Horn.
Sie ist erstaunlich genau und ist ein gutes Kriterium.
Ich habe sie auf meinem Rechner zu hause. Morgen werde ich sie präsentieren.

Grüße

Robert
Robert_K._
Inventar
#9 erstellt: 14. Jan 2006, 23:21
So, Hier nun die Formel in Excelform:

=(20*LOG10((Sd/Mms)*BL*809))+(10*LOG10(1/RE))

Grüße

Robert
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