Allgemeine Frage zu Subwoofern

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AMPTuber91
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Apr 2022, 09:45
Hallo zusammen,

ich möchte kurz was Erklären und euch bitten mir das zu bestätigen, wenn es so passt.
Es geht um das Thema Subwoofer.

Die Lautstärke von einem Lautsprecher in diesem Fall eines Subwoofers wird ja mit dem Kennschaldruck bestimmt. Nicht die Wattangabe sagt was darüber aus wie laut ein Subwoofer spielt.
Der Kennschaldruck sieht ja folgendermaßen aus: dB/W/m also: Schalldruck bei einer Leistung von 1 Watt und einem Abstand von einem Meter.

Es gibt Subwoofer die können z.B. mit 100Watt einen höheren dB Wert erzeugen als ein Subwoofer der z.B. 150Watt hat. Nur mal als Beispiel.

Nun zur Wattangabe, die Wattangabe sagt ja nichts über die Lautstärke aus, sondern wie viel Verlustleistung die Spule des Subwoofers verträgt. Wenn da z.B. steht 400Wrms für die Dauerbelastbarkeit, dann kann die Spule dauerhaft eine Verlustleistung von 400Watt vertragen. Es gibt dann noch die Impulsbelastbarkeit die der Subwoofer kurzzeitig verträgt usw.
Aber da möchte ich jetzt nicht ins Detail gehen.

Habe ich das so richtig verstanden?

Viele Grüße
Ton0815
Gesperrt
#2 erstellt: 29. Apr 2022, 08:46

AMPTuber91 (Beitrag #1) schrieb:
Nun zur Wattangabe, die Wattangabe sagt ja nichts über die Lautstärke aus,

Also... nicht direkt. Ja.


sondern wie viel Verlustleistung die Spule des Subwoofers verträgt.

Bei aktiven Subwoofern bezieht sich die Wattangabe auf die Leistungen des eingebauten Verstärkers. Daß die Spule des Chassis das auch aushalten sollte gehört eher einfach zu qualitativ vernünftiger Konstruktion.

Dauerlast ist trotzdem ein Thema für sich. Hat der Sub einen DSP und eine Art Leistungsmanagment seinerseits für das Chassis (gibts mittlerweile garnicht so selten) kann man anhand des Wissen darüber wieviel das Chassis grad zu tun hat - der DSP weiß ja was er da grad hinschickt - wird das Chassis auch stressfrei kurz "überfahren".
Die begrenzende Endgröße ist dann nicht das was die Spule aushält bevor sie anfängt zu kochen und dann brennen, sondern nur die hinterlegte Kennlinie bei wieviel Hz mit wieviel Watt drauf, die Membrane anfangen würde an der Endposition anzuschlagen.

Oder ging es dir wirklich um passive Subwoofer? Das verhält sich dann wie bei jedem anderen normalen Lautsprecher auch.


[Beitrag von Ton0815 am 29. Apr 2022, 10:06 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 30. Apr 2022, 10:10
Hi,
AMPTuber91 (Beitrag #1) schrieb:
... Habe ich das so richtig verstanden? ...

Im Prinzip: Ja !

Leider nützt dir das noch wenig, da auch die Audio-Branche viele Wege gefunden hat, die Angaben zu Werbezwecken so umzustricken dass möglichst günstige Werte veröffentlicht werden, selbst dann, wenn nicht nur schlicht gelogen wird.

z. Kennschalldruck /Wirkungsgrad:
Da tiefe Töne wg. der langen Wellenlängen sich praktisch immer rundum (360°) ausbreiten, hängt der Schalldruck direkt von der Umgebung ab. Als Standart-Umgebung für Datenangaben von Einzeltreibern hat sich das Halbfeld (180°, "2 pi") eingebürgert. Es wird durch Messung auf einer unendlichen /sehr großen Schallwand oder mit "Groundplane"-Bedingungen hergestellt und bringt 6 dB höhere Werte für den Schalldruck (SPL) als das 360°-Freifeld.

Komplette LS-Systeme für Heimanwendung werden üblicherweise für Freifeld-Bedingungen entwickelt, daher sind bei TT-Chassis von den Halbfeld-Daten bis zu 6 dB (typisch 3 - 4 dB) abzuziehen, weil sie über die sog. Bafflestep-Korrektur (für eine kleine /endliche Schallwand /Gehäuse) verloren gehen.

Gelegentlich (spez. Instrumental-Lautsprecher) wird der Kennschalldruck auch im Mitteltonbereich ermittelt, wo durch Resonanzen höhere Werte angegeben werden können, die für Subwoofer uninteressant sind.

Die Bezugsgröße des Eingangspegels ist 1 Watt, das sind 2.83 V~ an 8 Ohm, 2.0 V~ an 4 Ohm und 1.42 V- an 2 Ohm.
Gerne werden für 4 oder 2 Ohm-Systeme die für 8 Ohm gedachten 2.83 V~ genommen, das wären dann 2 Watt bzw. 4 Watt und 3 dB bzw. 6 dB erschwindelter Kennschalldruck. Also bei niederohmigen Systemen drauf achten ob wirklich 1 Watt oder 2.83 V~ als Eingangsignal genommen werden.

z. Belastbarkeit:
Für Berechnungen des Maximalpegels von LS ist es sinnvoll die niedrigste angebene Leistung heranzuziehen (Nenn- oder Dauer-Belastbarkeit, "RMS").
Höhere Werte für Kurzzeit oder Peaks gehen in der Praxis ohnehin durch Kompression verloren.
Einige Werte (rel. z. 1 Watt):
50 Watt = + 17 dB,
100 Watt = + 20 dB,
150 Watt = +21.8 dB
200 Watt = +23 dB
400 Watt = +26 dB

100 Watt bei 86 dB/1 Watt = 106 dB SPL max.

Wenn du dein Projekt oder Komponenten genauer nennen würdest, könntest du hier gezieltere Antworten bekommen.

--------------------------------------
z. Aktiv-Subwoofern (komplett, industriell gefertigt):
Wegen regelmäßig fehlenden Angaben zum Kennschalldruck sind Berechnungen nicht möglich.
Da bleiben nur unabhängige vertrauenswürdige Tests.

Ganz grob kann man aber feststellen, dass bei gleicher unterer Grenzfrequenz
-- ein anderer Punkt wo gerne gemogelt bzw. durch Equalizing nahezu beliebige Kleinsignaldaten erzeugt werden --
ein halb so großes Gehäuse (Volumen) 6 dB weniger Maximalpegel realisieren kann. Um das allein durch Verstärkerleistung auszugleichen müsste sie vervierfacht werden (und auf der Treiberseite entsprechend aufgerüstet).
Wie von Ton0815 schon erwähnt kann per geschicktem DSP-Einsatz (Soft-Clipping etc.) da einiges auch ohne Extrempower abgefangen werden ...


Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 30. Apr 2022, 11:03 bearbeitet]
AMPTuber91
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Mai 2022, 09:07
Danke für die Hilfe!
Ton0815
Gesperrt
#5 erstellt: 24. Mai 2022, 08:24
Wenn man es wie klassische Box fährt, sprich keine Einmessung am Sub wie am Amp, kommt zu all dem noch der Raum. Und der ist beim Sub mit room-gain und room-loss eine wirklich verzwickte Sache. Ich fing mich damit erst (kurz) zu beschäftigen als ich sah wie eigenartig der Frequenzgang vom Kube 8b und 10b gestaltet wurde.
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