Erfahrungen Voicetronic VT-05 ?

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Jack_Skellington
Neuling
#1 erstellt: 11. Okt 2010, 16:18
Hallo Leute,

ich verfolge hier schon seit längerem die Diskussionen um Kopfhörer des "gehobenen Standards"

Ich wollte mir nun auch für den alltäglichen Hörgebrauch ein paar Customs anschaffen da ich das elendige undichte Hören mit den Standardkopfhörern wie z.B: die Apple In-Ear satt habe.

Brav bin ich nun bei mir daheim zu 2 Akustikern gepilgert die mir jeweils ein Exemplar empfehlen konnten, den Realsound by ReSound 1Wege-Treibermodell für 199€ und der andere den Voicetronic VT-05 2-Wege für 380€.

Ich durfte beide daheim Probehören, zwar mit irgendeiner Universalform aber schon so gut sitzend damit ich hoffentlich nen guten Vergleich ziehen konnte.
Bei mir ist der Realsound eigentlich durchgefallen da es beim Hören laute Kabelgeräusche gibt und die Musik nicht ganz räumlich wirkte, kaum ein Bass vorhanden und man die Lautstärke trotzdem fast komplett aufdrehen musste damit man etwas gut versteht.

Der Voicetronic kostet leider doppelt soviel wie der ReSound war aber vom hören her Welten besser, räumlicher und detailierter. Man muss die Lautstärke auch nicht voll aufdrehen sonst kann da schön im unteren Volumedrittel arbeiten. Auch von der Verarbeitung machte das Modell den besseren Eindruck, tauschbare Kabel, Ohrführung.

Nun habe ich mich zwischen den Modellen eigentlich klar für den VT-05 entschieden und wollte hier noch ein paar Berichte lesen muss aber feststellen das die Marke garnicht so gängig ist. Ist Voicetronic dann evtl also doch nicht sosehr zu empfehlen sondern eher ein UE ?? Die Technik des VT-05 soll laut Fischer-Amps baugleich mit dem UE-05 Pro sein gibt es da ein paar Erfahrungsberichte von dem ist in der SuFu auch nicht viel zu finden.

Danke für euere Tipps hier sind ja schon ein paar Profis angemeldet

Danke und Gruß
Max
Gl0rfindel
Stammgast
#2 erstellt: 11. Okt 2010, 17:47
Ich meine, hier mal gelesen zu haben, dass Markus (bad_robot) fand, die JHAudio JH5Pro wären die einzigen "LowBudget-Customs", bei denen er den Kauf nicht als totalen Reinfall beschreiben würde.

Ah, hab's gefunden. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich das hier einfach reinkopiere

Kosten zwar 20 Euro mehr als die von dir vorgeschlagenen, aber ich glaube, dass man in dieser Preisklasse da keine solchen Knausereien eingehen sollte


So und hier kommt Teil 2: der Klang:
Die Ultrakurzversion ist: Der JH5 hat eine sehr sehr beachtliche Performance - für einen Dual-Driver.

Und hier ist die lange Version:

Zunächst einmal die klangliche Abstimmung (das Sounding): Die Abstimmung ist sehr den JH13Pro nachempfunden: über weite Teile sehr neutral, mit einer Ausnahme: ganz am unteren Ende des "Leistungsspektrums" im Bass ist ein sehr deutlicher, spitzer Peak vernehmbar. (Ein "Fun-Peak" bei ansonsten neutraler Abstimmung.)

Dieser Peak ist von der Frequenz her nicht ganz so tief angesiedelt wie der der JH13Pro. Ich denke, bei den JH5 hat man diesen Bass-Peak so tief gewählt wie es bei einem Tiefmitteltöner überhaupt möglich ist (im Gegensatz zu einem reinen Tieftöner wie bei den JH13Pro). Der JH5 versucht also eine ähnliche Tiefbassanhebung wie die JH13Pro, jedoch sitzt die Anhebung der JH5 eher im unteren Midbass-Bereich.

Diese Bass-Anhebung ist sehr "sauber", wie bei den JH13Pro, und strahlt in keinster Weise in den Grundton oder in die Mitten hinein, und "übertüncht" nichts. Dadurch sind die Mitten der JH5 sehr gelungen.

Der Bass ist sehr, sehr schnell, präzise und trocken. Er ist beispielsweise trockener als der von den UM3x oder SE530, und ist damit mindestens genau so trocken wie der Bass der triple.fi 10. Der große BA-Treiber der JH5 läßt grüßen! Er muß sich offenbar nicht solcher "Tricks" wie "Back Venting" bemühen (die den Bass voluminöser aber langsamer machen) wie es bei den meisten 3-Wege Universals der Fall ist (UM3x und Se530 [bei letzteren wird diese Technik "Tuned Bass-Port" genannt]).

Das einzige, was mich am Bass etwas stört, ist, daß der Tiefbassanteil nicht besonders hoch ist, wenn man ihn mit dem Tiefbassanteil von 3-Wege-BAs (JH13Pro, UM3x, SE530, Triple.fi 10) vergleicht: dieses "Magma-Grummeln" von ganz ganz unten heraus, das die 3-Wege-BAs an den Tag legen (beim triple.fi 10 auch "Subwooferfeeling" genannt) fehlt den JH5.

Trotzdem hat der JH5 eine gehörige Schippe mehr Tiefbass als die Shure SE425, und ganz ganz deutlich mehr Tiefbass als die Westone W2.

Die Mitten und Höhen sind sehr homogen und erscheinen mir ohne klangliche Verfärbungen, Dellen oder Betonungen. Die Höhen sind niemals scharf oder stechen hervor, und sind vergleichbar mit den Höhen der neuen Shure SE425 - die Höhen fallen also nicht so ab wie beispielsweise bei den SE420. Der JH5 kommt auch ähnlich weit hoch in den Superhochtonbereich wie die SE425, jedoch nicht so hoch wie z.B. die UM3x. Dafür fangen die oberen Höhen (also noch vor dem Superhochton) der UM3x bereits an, abzurollen (werden früh vom Pegel her leiser). Dies ist bei den JH5 nicht der Fall - die gehen so weit hoch, wie es für einen 2-Wege-BA der Spitzenklasse möglich ist, sehr linear, und irgendwann ist einfach Schluß. Sie haben also keine Betonung im Superhochton wie die triple.fi 10, und haben auch keine unangenehmen Spitzen in den Höhen wie die UE 700.

Insgesamt finde ich die Höhen der JH5 sehr gelungen.

Die Auflösung:
Die Auflösung ist exzellent – für einen Dual-Treiber. Die Auflösung und Ortungsschärfe sehe ich als einen Hauch besser als die der Shure SE425 und UE700, und deutlich besser als die der Westone W2. Jedoch: diesen hochauflösenden und den daraus resultierenden „smoothen“ Sound der 3-Wege-Universals wie UM3x, SE530 und triple.fi 10 haben die JH5 nicht. Das führt zum Beispiel dazu, daß man (bei deutschen Texten) ein „das“ akkustisch nicht immer von einem „daß“ unterscheiden kann. Auch wenn die Höhen nicht hervorstechen oder scharf sind, so fangen sie ab einem gewissen Punkt doch an zu „zischen“ – feinste Detailunterschiede hört man nicht mehr heraus.

Mein Fazit: die 400 Euro sind die JH5 auf jeden Fall wert. Es sind die ersten Customs in dieser „Einstiegsklasse“, wo ich die 400 Euro nicht als Totalverlust abschreibe. Von meinen bisherigen Customs in der 400-Euro-Klasse kann ich hingegen nur abraten.

Letztendlich bleibt nur noch die eine Frage: was ist besser, UM3x oder JH5?

Nun, es ist ein knappes Rennen. Am JH5 fehlt ein bisschen die Auflösung und der erweiterte Frequenzumfang der UM3x.

Bei den UM3x hingegen stört (mich) ein bisschen die abrollenden Höhen (auch wenn der UM3x letztendlich doch ein Stück höher hinaufkommt); außerdem fehlt mir das letzte bisschen Trockenheit im Bass.

Unter’m Strich würde ich persönlich den UM3x den Vorzug geben – der smoothe, hochauflösende Sound entscheidet bei mir. Zumal ich „Standard-Ohren“ habe, die mit allen Universals kompatibel sind.

Jedoch glaube ich nicht, daß man mit den JH5 einen „Fehler“ macht und die Ausgabe hinterher bereut. Im Gegenteil, wenn man z.B. eine etwas „seltsame“ Ohranatomie hat und Probleme mit dem Sitz der UM3x oder anderen Universals hat, dann kann der bequeme, sorgen- und streßfreie Sitz der JH5 das Zünglein an der Waage sein und die Situation pro JH5 umdrehen.

Viele Grüße,
Markus


Gruss
Gian
peacounter
Inventar
#3 erstellt: 12. Okt 2010, 14:08
der vt05 wird nicht maßgefertigt.
das was du mit nach hause nehmen durftest, ist schon das endgültige produkt gewesen.
mit 380,- ist das produkt übrigens schon deutlich im preis gesunken.
der hat mal 599,- gekostet (ist soweit ich weiß auch immer noch die preisempfehlung).
ist halt kleinserienfertigung in deutschland mit viel handarbeit.
aber wie gesagt KEIN custom!
da war der akustiker entweder falsch informiert oder du hast was falsch verstanden.

übrigens wird das ding hauptsächlich von musikern benutzt und dort in bereichen eingesetzt, wo mehrere personen abwechselnd damit versorgt werden.
er hat eine sehr gute form, die relativ gut in den meisten ohren halt findet und ist deswegen auch bei verleihern recht beliebt (das sind leute, die profi-equipment wie pa's mischpulte u.s.w. an musikproduktionen vermieten).
außerdem ist er durch seine beige farbe recht unauffällig.

zu sehen sind die dinger recht häufig im fernsehen (dsds und andere casting-shows)

grüße,

P

edit: der vt05 ist ein klassischer 2-wege-in-ear. der realsound dagegen ein modell mit einem treiber für den gesamten frequenzbereich.
schon deshalb spielen die beiden klanglich in absolut verschiedenen klassen.
für 200,- tacken kann man aber auch auf dem custom-bereich nix erwarten. das ist einfach zu knapp kalkuliert!


[Beitrag von peacounter am 12. Okt 2010, 15:27 bearbeitet]
Jack_Skellington
Neuling
#4 erstellt: 13. Okt 2010, 13:49
Danke Gl0rfindel und peacounter für die schnelle Antwort.

Die JH5 Pro muss ich mir nochmal genauer anschaun mal gucken wos die gibt, aber nochmal zu den VT-05 zu kommen.. also der Akustiker ist sich sicher das die Treiber in den Abdruck eingepasst werden die haben anscheinend ein Schweizer Labor als Partner der die Technik dann als Custom verbaut. Das Demomodell war nämlich auch nicht die beige Ausführung wie bei den meisten gegoogelten Bildern sondern schon eine lila gegossene Form.
Wenn der aber eher ein Bühnenmonitor ist, dann wirds für die Alltagsmusik nicht so der Renner sein oder ??

Danke für euere Antworten
Gruß Max
denkprekariat
Inventar
#5 erstellt: 13. Okt 2010, 13:59
Viele hier laufen mit Bühnenequipment rum, um Musik zu hören. Auch der Um3x in meinem Ohr ist eigentlich fürs richtige Monitoring vorgesehen und nicht unbedingt zum Musikhören. Daran würde ich es nicht unbedingt festmachen.

Die Sache ist, 380€ ist verdammt viel Geld für einen Zwei-Wege IEM. Dafür kriegst du schon einen universellen Drei-Wege IEM (triple.fi, Shure Se 530, Westone UM3x, Earsonic SM3) oder eben schon den JH Audio JH5pro.
Würde also eher zu einem von denen greifen. Die Drei-Treiber Modelle sind akustisch, der JH5pro eben komforttechnisch überlegen.
Intraaural
Inventar
#6 erstellt: 14. Okt 2010, 00:56
@Sup_Ermarkt: (als Randbemerkung)

Der triple.fi ist kein 3-Wege In-Ear und der Shure 530 soweit ich mich erinnere auch nicht.

Es sind 3-Treiber In-Ears, aber nur mit 2-Wege Frequenzweiche und Dual-Bone-Prinzip, also Doppel-Tieftöner.

Westone und SM3 sind 3-Treiber und 3-Wege In-Ears mit jeweils nur einem Single-Tieftöner
denkprekariat
Inventar
#7 erstellt: 14. Okt 2010, 02:24
Jap, hast Recht. Hab ich heute (gestern) wohl gepennt.


[Beitrag von denkprekariat am 14. Okt 2010, 02:24 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#8 erstellt: 15. Okt 2010, 11:50

Jack_Skellington schrieb:
Danke Gl0rfindel und peacounter für die schnelle Antwort.

Die JH5 Pro muss ich mir nochmal genauer anschaun mal gucken wos die gibt, aber nochmal zu den VT-05 zu kommen.. also der Akustiker ist sich sicher das die Treiber in den Abdruck eingepasst werden die haben anscheinend ein Schweizer Labor als Partner der die Technik dann als Custom verbaut. Das Demomodell war nämlich auch nicht die beige Ausführung wie bei den meisten gegoogelten Bildern sondern schon eine lila gegossene Form.
Wenn der aber eher ein Bühnenmonitor ist, dann wirds für die Alltagsmusik nicht so der Renner sein oder ??

Danke für euere Antworten
Gruß Max


hm... das kommt mir alles sehr seltsam vor.
kann es vielleicht sein, dass einfach die bezeichnung vt05 ein irrtum ist?
insbesondere eine anfertigung in der schweiz wäre wirklich seltsam, da die löhne dort nochmal um einiges höher sind als hier und schon bei einem in deutschland hergestellten custom ist es kaum möglich eine zwei-wege-anfertigung die was taugt für diesen preis zu bekommen.
dazu kommen noch der aufwändige versand in die schweiz und zurück sowie der zoll...
aber ich laß mich gerne eines besseren belehren.

ich bin gespannt...

grüße,

P
peacounter
Inventar
#9 erstellt: 15. Okt 2010, 19:13

Intraaural schrieb:


Es sind 3-Treiber In-Ears, aber nur mit 2-Wege Frequenzweiche und Dual-Bone-Prinzip, also Doppel-Tieftöner.


nicht alles falsch, aber auch nicht ganz richtig:

2-wege-weiche stimmt, aber der doppelkammertieftöner wird (zu recht) als "zwei treiber" gezählt, denn es sind zwei getrennte volumina mit zwei getrennten spulen, zwei getrennten membranen und auch getrennten anschlüssen.
sie münden lediglich in einen schallaustritt, aber technisch gesehen sind es zwei einzelne treiber (man sagt des öfteren aber auch "EIN doppelkammertreiber" dazu).

allerdings heißt es nicht "dual bone", sondern "dual bore" und das bezieht sich darauf, dass der tieftonanteil und der hochtonanteil durch getrennte schallaustritte ans trommelfell gelangt. kommt von "bore" gleich "bohrung".

und daher ist der shure 535 auch kein dual-bore-modell, sondern nur der tf10.

grüße,

P
Intraaural
Inventar
#10 erstellt: 15. Okt 2010, 22:51
@peacounter

Vielen Dank für die Klarstellung.
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 16. Okt 2010, 14:41
mach ich doch gerne

mein nächster nick wird dann nicht erbsenzähler sondern "klugsch...er"

P
Son_Goten23
Inventar
#12 erstellt: 16. Okt 2010, 15:14
@ Jack Skellington: bei mp4audio.de kannst du dir Testmodelle gegen Kaution schicken lassen. Einfach mal nachfragen, wie viel das kostet.

@ intraaural: "Dual-Bone-Prinzip" = Doppelknochenprinzip
(sorry, aber das war mein erster Gedanke, als ich das gelesen hab)
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