Faszinosum Elektrostaten und andere Flächenstrahler

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ZeeeM
Inventar
#1 erstellt: 21. Jan 2011, 11:40
Das von Flächenstrahlern nicht nur bei Lautsprechner eine klangliche Faszination ausgeht ist unbestritten. Sie vermögen dem Benutzer eine fülle von Details zu offerieren und ein Klangbild so aufzubauen, wie man es bei normalen Kopfhörern so nicht findet.

Die Frage ist nur warum?
Meist kommt die Erklärung einer geringen Masse der Membran, die dem wiederzugebenen Signal exakt Folgen kann als Hauptargument.
Schaut man sich die spärlichen Messungen im Netz an, dann scheint genau das nicht der Fall zu sein. Die vergleichsweise grossen Membran zeigen ausgeprägt Störungen beim Ein- und Ausschwingen. Meine Erfahrungen mit Klangenhancern, die einer Aufnahme künstlich Oberwellen hinzufügen legen die Vermutung nahe, das gerade diese Oberwellen der Flächenstrahler dem Gehör hilft Details besser wahrzunehmen. Möglicherweise ist auch mit von Bedeutung, das die abgestrahlte Schallwelle von einer Ebene erzeugt wird. Mir ist auch die Idee gekommen, das der vom Kopf reflektierte Schall bei sehr leichten Membranen diese auch beeinflusst.
Was denkt ihr darüber.
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 21. Jan 2011, 18:21

ZeeeM schrieb:
Möglicherweise ist auch mit von Bedeutung, das die abgestrahlte Schallwelle von einer Ebene erzeugt wird.

This.

So ein Flächenstrahler mit sinusförmigem Profil der Anregung wird natürlich anders mit der HRTF interagieren als ein kleinerer Kolben- oder annähernder Punktstrahler (die üblichen Sennis fallen IMO hierunter). Immerhin ist der Durchmesser im Höhenbereich gern mal ein Mehrfaches der Wellenlänge, mit entsprechender Bündelung nebst Nebenkeulen. Wobei sich das ganze im Nahfeld noch etwas anders darstellen wird, müßte man mal durchrechnen bzw. simulieren.
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 21. Jan 2011, 18:44

audiophilanthrop schrieb:

So ein Flächenstrahler mit sinusförmigem Profil der Anregung wird natürlich anders mit der HRTF interagieren als ein kleinerer Kolben- oder annähernder Punktstrahler (die üblichen Sennis fallen IMO hierunter). Immerhin ist der Durchmesser im Höhenbereich gern mal ein Mehrfaches der Wellenlänge, mit entsprechender Bündelung nebst Nebenkeulen. Wobei sich das ganze im Nahfeld noch etwas anders darstellen wird, müßte man mal durchrechnen bzw. simulieren.


Was meinst du mit sinusförmigen Profil? Bei einen dynamischen Treiber wird die Anregung zu höheren Frequenzen immer mehr auf den Bereich des Antriebs beschränkt. Kalottenhochtöner mit weicher Kalotte sind irgendwann auch eher Ringstrahler.
Der E-Stat dürfte doch weitgehend wie ein Kolben schwingen, oder sehe ich das falsch?
Was mich auch mal interessieren würde, wie das Verhältnis Antriebskraft zu Masse im Vergleich ist. So ne relativ dünne Fläche wie ein Mylarfilm dürfte ggfs auch noch Schwingungsmoden haben, oder?

Edit:
Mit Sinusförmig meinst du die Ausformung der Fläche durch ihre Einspannung?


[Beitrag von ZeeeM am 21. Jan 2011, 18:49 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#4 erstellt: 22. Jan 2011, 00:35

Meist kommt die Erklärung einer geringen Masse der Membran, die dem wiederzugebenen Signal exakt Folgen kann als Hauptargument.
Schaut man sich die spärlichen Messungen im Netz an, dann scheint genau das nicht der Fall zu sein. Die vergleichsweise grossen Membran zeigen ausgeprägt Störungen beim Ein- und Ausschwingen. Meine Erfahrungen mit Klangenhancern, die einer Aufnahme künstlich Oberwellen hinzufügen legen die Vermutung nahe, das gerade diese Oberwellen der Flächenstrahler dem Gehör hilft Details besser wahrzunehmen. Möglicherweise ist auch mit von Bedeutung, das die abgestrahlte Schallwelle von einer Ebene erzeugt wird. Mir ist auch die Idee gekommen, das der vom Kopf reflektierte Schall bei sehr leichten Membranen diese auch beeinflusst.
Was denkt ihr darüber.


die Folie ist ja nicht nur leicht, sondern flächenmässig sind auch grössere Areale mit der Schwingspule (naja der Leitungsbahn) durchsetzt. es kann also ein stärkerer Hebel angesetzt werden. das könnte in der Theorie und ggf. Praxis ein Vorteil sein. zudem dadurch ja auch Partialschwingungen reduziert werden müssten.

wenn Du mal auf Headroom den Hifiman HE-5LE (andere Flächenstrahler sind da nicht aufgeführt) mit dem Sennheiser HD800 und Beyerdynamic T1 vergleichst, folgt er eher genauer der Welle (500 und 50 Hz). sieht für mich zumindest so aus, weil der Peak beim Einschwingen in das Rechteck etwas geringer ausgeprägt ist und somit exakter dem Rechteck folgt.

hier mal der =2251&graphID[]=863&graphID[]=2033]Graph 500 Hz
zabelchen
Inventar
#5 erstellt: 22. Jan 2011, 00:37
irgendwie funktioniert der link nicht, wird wohl was abgeschnitten:

=2251&graphID[]=863&graphID[]=2033]http://graphs.headph...]=863&graphID[]=2033

einfach Kopieren und in den browser.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 22. Jan 2011, 00:45

zabelchen schrieb:
... folgt er eher genauer der Welle (500 und 50 Hz). sieht für mich zumindest so aus, weil der Peak beim Einschwingen in das Rechteck etwas geringer ausgeprägt ist und somit exakter dem Rechteck folgt.


Kann aber auch gut sein, das bei der Messung er einfach dicht war. Diverse Inears zeigen bei 50Hz ähnlich gute Werte. Die 500er deuten auf Frequenzgang und Resonanzen hin.
Das Rechteck bei 500Hz sieht beim PortaPro beispielsweise doch richtig gut aus.


[Beitrag von ZeeeM am 22. Jan 2011, 00:56 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#7 erstellt: 22. Jan 2011, 01:00
inears haben doch auch eine Reihe von Vorraussetzungen, die imho günstig bei der Wiedergabe von Bass sein könnten: Nähe zum Ohr, kleine leichte Membran, gute Abdichtung.

allerdings habe ich mit Inears keine wirklichen Erfahrungen.

ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 22. Jan 2011, 12:43

zabelchen schrieb:
inears haben doch auch eine Reihe von Vorraussetzungen, die imho günstig bei der Wiedergabe von Bass sein könnten: Nähe zum Ohr, kleine leichte Membran, gute Abdichtung.

allerdings habe ich mit Inears keine wirklichen Erfahrungen.

:prost


Die Masse an Erfahrung dürfte da wohl Markus, aka Bad Robot haben. Allerdings, so wie ich ihn verstehe, weniger bei normalen KH.
In den 12 Jahren, in dem ich einen Stax hatte, waren mir ein paar wenige Dinge in Erinnerung geblieben. Eine deutliche Transparenz im Klanggeschehen, das besonders bei Tutti-Passagen beeindruckend war, und das das Klangbild sich schön ausserhalb des Kopfes aufgebaut hat... Das ich damit auch viele Stunden am Stück hören konnte, sei nur nebenbei erwähnt. Ich denke aber, das dies primär nicht dem elektrostatischen Prinzip geschuldet ist, sondern den durch dieses Prinzip notwendigen Aufbau.
Vor dem Lambda, hatte ich ein SR44 Set und das ist gegen einen damaligen DT990 vollkommen abgestunken.
Es ist mehr die Summe der Dtails die eine Repräsenttion ausmacht als das alleinige Prinzip.
Wie etwas wahrgenommen wird liegt auch sehr in dem Frequenzverlauf. Mancher Buckel/Senke zaubert Raum, an anderer Stelle bewirkt es Punch und Speed im Bass.
Diese Komplexität ist es auch die mich fasziniert.
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