Auflösung - SA5000 vs. Elektrostaten

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eddie78
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 07. Dez 2008, 18:00
Tag zusammen,

ich habe ja jetzt seit ca. 2 WOchen den Sony SA5000 hier rumfliegen, und muss sagen, so schlimm, wie er bei einem ersten Probehören war, ist er gar nicht. Er ist zwar immer noch hell und "seelenlos", aber nicht so einseitig wieich ihn in Erinnerung hatte. Auf seine Weise schon fast ausgeglichen.

Da er aber nunmal nicht musikalisch ist, muss er mit anderen STärken aufwarten: Das ist vor allem sein Auflösungsvermögen - er stellt (manchmal gnadenlos)wirklich jedes kleinste Detail dar. SO viele feinste "Tönchen" hab ich bisher noch mit keinem Hörer gehört. Ob das jetzt gut ist, lasse ich mal dahingestellt - beeindruckend ist es allemal.

Und daraus ergibt sich jetzt auch die nächste Frage: Bieten die großen Elektrostaten (STax 404, Omega II, 4070) tatsächlich noch einmal merklich mehr Auflösung? Denn das wäre der Punkt, der mich and en Elektrostaten noch reizen würde...

P.S: DIe Naturaufnahmen auf der Ultrasone-Demo-CD rauschen wie Sau!
Lorrypet
Inventar
#2 erstellt: 07. Dez 2008, 18:06
ich hatte mal den Beyerdynamic DT990 ed. 2005 (jedenfallls den aktuellen) und der hatte in den höchsten Höhen eine gefühlte etwas bessere Auflösung wie mein O2. Aber über das ganze Frequenzspektrum ist die Auflösung des O2 unschlagbar.
Diese Leichtigkeit habe ich noch nirgends woanders gehört.
NoXter
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Dez 2008, 18:09

eddie78 schrieb:


Und daraus ergibt sich jetzt auch die nächste Frage: Bieten die großen Elektrostaten (STax 404, Omega II, 4070) tatsächlich noch einmal merklich mehr Auflösung? Denn das wäre der Punkt, der mich and en Elektrostaten noch reizen würde...


Mehr als der SA5000? Nein. Allerdings ist das schon sezieren was der SA5k da macht.

Die Ultrasone DEMO-CD ist eh seltsam. Ein Lied übersteuert sogar recht deftig.


[Beitrag von NoXter am 07. Dez 2008, 18:11 bearbeitet]
LEARNER
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Dez 2008, 18:38

ich habe ja jetzt seit ca. 2 WOchen den Sony SA5000 hier rumfliegen, und muss sagen, so schlimm, wie er bei einem ersten Probehören war, ist er gar nicht. Er ist zwar immer noch hell und "seelenlos", aber nicht so einseitig wieich ihn in Erinnerung hatte.
Das sagt doch schon fast alles.
Fliegt rum, und soo schlimm ist er gar nicht, sondern nur schlimm weil "seelenlos".
Besser hätte ich es nicht sagen können.

Der Kopfhörer weiß oberflächlich zu beeindrucken entfernt vergleichbar zu einem Hollywoodfilm gespickt mit blingbling topnotch Effekten, aber leider ohne Inhalt/Tiefgang.

Die wahrgenommene, aber letztendlich für viele doch unbefriedigende "Auflösung" basiert mMn zumindestens teilweise auf schäbigen Tricks unter Ausnutzung psychoakustischer Phänomene.
Der Frequenzgang ist stark ungleichmäßig und dadurch werden Details hervorgehoben, die bei gleichmäßigerem Frequenzgang etwas maskiert werden.
Die Trennung zwischen den Begriffen "Detailstärke" und "Auflösung" ist unscharf, aber dennoch in diesem Zusammenhang erhellend.Ein wirklich extrem auflösungsstarker KH wie der SR-007 (ob man ihn nun mag oder nicht) spielt unaufdringlich (und für mich leider auch manchmal geradezu langweilig) auf und weiß bei entsprechendem Musikmaterial durch eine unglaubliche Koherenz, Eleganz und Feinheit zu überzeugen.
Das ist wirkliche Auflösung, während der SA5K , um ein anderes schiefes Bild zu bemühen, mir das Detail gewaltsam reinstopft wie einer gestopften Gans die Nahrung.

Zweifelsohne ist der SA5K ein technisch kompetenter Kopfhörer auch auch unabhängig vom Getrickse, aber für mich handelt es sich um eine Fehlentwicklung.Sony hat um des oberflächlichen Beeindruckungseffektes wegen einen an sich schon starken Kopfhörer noch vermeintlich stärker machen wollen und ihn dadurch (für meinen Geschmack) ruiniert.
Von "Musikalität" kann da keine Rede mehr sein.

Meine Versuche, ihn durch den Einsatz eines Equalizers hinzukriegen, waren nicht überzeugend.Entweder ich bin zu ungeschickt dazu oder diese schmalbandigen Frequenzgangunregelmäßigkeiten sind wirklich so schwer zu korrigieren.
Eine letzte krumme Analogie zum Abschluß:
Was immer ich mit dem Teil angestellt habe: Es blieb immer das Pendant zu einem metallischen Nachgeschmack.
Wer Aluminiumfolie kauen mag, bitte sehr.
Für mich ist das nichts.


[Beitrag von LEARNER am 07. Dez 2008, 18:58 bearbeitet]
Matzio
Inventar
#5 erstellt: 07. Dez 2008, 19:22
@eddie78: Elektrostaten sind IMO noch immer spürbar schneller und hochauflösender. Leider fehlt ihnen noch immer der Punch eines Dynamikers.
Da schlägt sich von den Staxen der 4070 IMO noch am besten. Wenn er auch nicht ganz den Druck eines dynamischen erreicht.
Auch Tiefbass lässt er vermissen (eigentlich genau wie der SA5000).
Die Tiefenausleuchtung und Staffelung, quasi auf den Zentimeter genau, gelingt ihm IMO ähnlich beeindruckend wie dem SA5000.

@Lorrypet: Der SA5000 lässt in punkto Auflösung, Schnelligkeit und Abbildungsschärfe die Beyer IMO ziemlich alt und müde aussehen.
Übrigens nicht nur im Hochton/Präsenz-/Brillanzbereich, es klingt alles gleichermassen präzise, straff, hart - und u.U. seelenlos.
Der Abstand zwischen DT880 und SA5000 ist IMO fast noch größer als zwischen SA5000 und 4070.

@LEARNER: Schön (und sichtlich bemüht sachlich ;)) umschrieben.
Im Vergleich zu SA5000 und 4070 ist ein SR-303 IMO geradezu musikalisch unterwegs. Ist sicherlich auch psychoakustische Abstimmung.
Man muss drauf stehen, sonst wird man mit diesen Hochgeschwindigkeitsgeschützen nie richtig warm.
Das mit der Alufolie hat mir übrigens am besten gefallen.

P.S.: Dieses blöde IMO lass ich ab sofort weg!
eddie78
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Dez 2008, 17:10
Das hat mich mit dem SA5000, den ich grade hier habe, schon ein wenig gewundert: So metallisch und hart, wie der erste, den ich gehört hatte, ist er gar nicht.

Ihm fehlt jeglicher "Swing". Aber er klang nunmal nicht so "bäbä", wie ich es im Kopf hatte. Auf seine helle , analytische weise sogar stimmig, wie oben geschrieben. Gar nicht mal übertrieben detailverliebt, die Details sind da, aber ich bekomme sie nicht "reingewürgt". Auch wenn ich das oben etwas unscharf formuliert habe, bekomme ich beim SA5000 durchaus Auflösung und nicht nur Details...

Ich denke, ich werde ihn mal behalten, bis mich ein guter Elektrostat eines besseren belehrt - auch wenn er mangels Musikalität nicht so viel Spielzeit bekommen wird... aber irgendwann wird mir wohl ncoh ein bezahlbarer OmegaII oder 4070 über den Weg laufen, und dann muss Peter mir doch wohl meinen ultimativen Hybridamp in Doppelstockbauweise bauen...


[Beitrag von eddie78 am 08. Dez 2008, 17:53 bearbeitet]
Lorrypet
Inventar
#7 erstellt: 08. Dez 2008, 18:54
wenn du ne Zeitlang hellklingende KH hörst, wird dir der O2 zuerst recht dunkel klingen. Hatte ich am Wocheende sogar nach kurzem Hören mit nem hell klingenden IE.
eddie78
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Dez 2008, 20:29
Momentan höre ich am meisten mit dem HA-DX1000, da sollte das Risiko gering sein...
Matzio
Inventar
#9 erstellt: 13. Dez 2008, 02:48

eddie78 schrieb:
Momentan höre ich am meisten mit dem HA-DX1000, da sollte das Risiko gering sein...

Apropos.... der für den DX1000 "zuständige" EP Netshop hat jetzt auch den SA5000 im "Angebot": 699,-!
eddie78
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 13. Dez 2008, 11:12
Na, das ist ja ein Schnäppchen... sollte ich meinen SA5000 dann ggf. für "fast geschenkte" 450,- anbieten? Wer will?

Aber mal im ernst, ich bin mir momentan nicht so sicher, ob ich den SA5000 behalten soll. SO als Extrem ist er gar nciht verkahrt, und bei vielen klassischen STücken macht er sich echt gut. Jazz ist dagagen halt nicht so seine Welt... aber auch rockige Sachen klingen teilweise hervorragend, besonders, wenn es etwas anspruchsvoller wird...
j!more
Inventar
#11 erstellt: 13. Dez 2008, 11:46
Bei mp3player.de gibt's ihn für knapp 500 Euro. Wenn man ihn will.


[Beitrag von j!more am 13. Dez 2008, 11:50 bearbeitet]
eddie78
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 13. Dez 2008, 20:21
Das würd ich auch nicht dafür ausgeben wollen - vor allem anbetrachts der Tatsache, dass es immer ein NIschenkopfhörer bleiben wird.
eddie78
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 15. Dez 2008, 01:19
Ich werd blöd...

gibts denn eigentlich noch jemand hier, dem der SA5000 gefällt?

Ich hab mich jetzt so langsam drauf eingehört, und er gefällt mir mittlerweile immer besser. Immer etwas zweidimensional, manchmal vordergründig, aber über die komplette Linie eigentlich dann wieder stimmig. Wdeer falsch noch metallisch - nur halt nicht musikalisch... obwohl ich auch das nicht als falsch bezeichnen könnte. Irgendwie wirkt er dadruch fast ehrlicher als andere Hörer.

Ich glaub, ich muss in Bett...
Nattydraddy
Inventar
#14 erstellt: 15. Dez 2008, 02:03
Mir gefällt er sehr gut. Ich nehme auch nicht so oft, weil er doch sehr wie ein Eiskristall präsentiert (haltkalt und hart).

Ich nehme bei ihm nur eine "schmalbändigen Frequenzgangunregelmäßigkeit" war, halt die im Kickbassbereich. Aber mit seiner Grundtonschwäche, den angehobenen Präsenzbereich und seinem flinkem Spiel ergibt das seine Klangcharakteristik, die dem eines Lautsprechersystems im Wohnzimmer entgegengesetzt ist.

Was mich immer wundert ist, dass alle Leute nur auf den Frequenzgang hören (und beim Sony gleich furchtbare Zacken im Frequenzgang endecken, die er gar nicht hat).

Selbst sein "metallischer" Klang soll durch seinen Frequenzgang entstehen. Wie soll da<s denn möglich sein?

Den "metallischen" Klang erhält der Sony einfach durch seine Betonung der Anstiegsphase in den Transienten. Zusammen mit seinem angehobenen Präsenzbereich hör man so betont die Einschwingphase eines Instruments. Besonders auffällig finde ich es bei gezupten Saiteninstrumenten. Auch andere Saiten- und Blasinstrumente haben eine hervorgehobene Einschwingphase.

Ein Denon D2000/5000 betont dagegen die Ausschwingphase. Das sind wir aber von unseren Lautsprechern gewohnt und finden es nicht unnatürlich.

Eigentlich könnte man zu den Thema einen eigenen Thread aufmachen. Ich bin allerdings technisch nicht so gebildet, was Slew Rate etc angeht noch kann ich besonders gut formulieren. Und Das Thema Transienten ist ein recht umfangreiches, das leider vielfach übersehen wird. Dementsprechend überrascht sind die Leute, wenn man ihnen z. B. eine Klavier- und eine Flötennote präsentiert, die vorher mit der Hüllkurve des jeweils anderen Instruments versehen hat.

Was die Leute dann als Klavier hören, ist die Flötennote mit der Hüllkurve einer Klaviernote. Umgekehrt genauso,

Ergebniß des Versuchs: Unserer Klangempfinden wird mehr von den Transienten als von dem Frequenzgang bestimmt.

Auf Kopfhörer kann man das übertragen und dann sieht man, wie unsinnig eine Beurteilung rein nach dem Frequenzgang ist.

Bisher bin ich damit aber nur auf taube Ohren gestoßen, wenn ich z.B.beim Verstärkerkang erwähnte, dass sich passende KHV nicht von Frequenzgang her unterscheiden, sondern von der Dynamik.
eddie78
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 15. Dez 2008, 09:17
Ich muss zugeben, da hab ich jetzt auch nur Bahnhof verstanden...
m00hk00h
Inventar
#16 erstellt: 15. Dez 2008, 12:06
Ich bin davon überzeugt, dass du es dir auch noch (wesentlich) zu einfach machst. Zum Frequenzgang und der empfunden Transientenwiedergabe kommen noch Klirr und andere Verzerrungen sowie (Raum-)Resonanzen und materialspezifische Eigenklänge (im Grunde auch Resonanzen).


Nattydraddy schrieb:
Ergebniß des Versuchs: Unserer Klangempfinden wird mehr von den Transienten als von dem Frequenzgang bestimmt.


Das ist IMHO Blödsinn. Ist doch klar, dass man eine Flöte mit der Einhüllenden eines Klaviers komisch klingt, weil es nicht der Erfahrung entspricht. Würde man den Frequenzgang so wählen, dass die Obertöne der Flöte denen des Klaviers gleicht, hätte man einen ähnlichen Effekt.


Nattydraddy schrieb:
Auf Kopfhörer kann man das übertragen und dann sieht man, wie unsinnig eine Beurteilung rein nach dem Frequenzgang ist.


Da stimme ich dir fast komplett zu, daher wird ja auch meist direkt die Aussage, dass der Frequenzgang nicht den Klang völlig wiedergibt. Aber eine der wichtigsten Komponenten: die Tonalität.
Nur weil ein Ultrasone ein bessere Transientenwiedergabe hat und ich darauf wert lege, tue ich mir auf keinen Fall deren komischen Frequenzgang an. Und da denken unter Garantie allermeisten so.


Nattydraddy schrieb:
Bisher bin ich damit aber nur auf taube Ohren gestoßen, wenn ich z.B.beim Verstärkerkang erwähnte, dass sich passende KHV nicht von Frequenzgang her unterscheiden, sondern von der Dynamik.


Dynamik ist der Lautstärkeunterschied zwischen den leisesten und lautesten Tönen...macht wenig Sinn bei einem KHV. OK, die maximale Dynamik vielleicht. Aber wenn du die ausreizen möchtest riskierst du einen Gehörschaden.
Und schon einfache OP-basierte Verstärker haben Slewrates jenseits von gut und böse, was die Wiedergabe von Musik angeht. Ein sauberes Rechteck sollte für einen guten (nicht teuren) Verstärker (KHV inklusive) kein Problem sein.

Und vor allem: Wie kommst du eigentlich darauf?

m00h
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