Gehe zu Seite: Erste 2 Letzte |nächste|

Kopfhörer einspielen funktioniert oder Einbildung

+A -A
Autor
Beitrag
madmoss
Stammgast
#1 erstellt: 06. Okt 2014, 21:14
Hallo!
Seit einer Woche ist der Stageline MD 6800 in meinem Besitz.
Wird hier öfter als Preis/ Leistungstip genannt.

Am Anfang dachte ich - oh mein Gott was ist das, Ein neuer Folterapparat?
Die Höhen waren schrill, schon fast schmerzhaft.
Songs wie: Behind the Lines(GENESIS) oder Wuthering Heights (KATE BUSH) waren fast nicht hörbar.
Nach 1 bis 2 Stunden Musikhören jeden Tag gabs heute die beiden Songs nochmal.
Und siehe da: Die 2 Songs waren gut hörbar ohne zu nerven.
Der Klang war fast noch besser als vom Beyer DT 531.
stereolexi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Okt 2014, 22:00
Über das Einspielen von Kopfhörern gibt es in diesem Forum schon so einiges zu lesen.

Im Gegensatz zum Thema Kabelklang, das ich als Techniker eindeutig in die Ecke Voodoo schieben muss, weil es einfach keinerlei wissenschaftlichen Belege und Erklärungen gibt, warum zwei verschiedene Kabel (adäquater Querschnitt vorausgesetzt) anders klingen können oder sollten, habe ich mich mit dem Einspielen schon etwas auseinandergesetzt.

Eine Membran, wie sie in den meisten handelsüblichen Kopfhörern vorkommt, muss, um Töne zu erzeugen, bewegt werden. Diese Membran ist allerdings nicht ideal elastisch, was bedeutet, dass sich die Materialeigenschaften und damit das Schwingverhalten zumindest theoretisch minimal ändern könnten. Doch ob und wie diese Änderungen überhaupt wahrgenommen werden können, ist fraglich. Wieso sollte sich ein Kopfhörer denn eigentlich mit der Zeit klanglich zum Positiven ändern? In dem Punkt kommt unweigerlich der Begriff der Autosuggestion zum tragen: Man hat irgendwo gehört bzw. gelesen, dass der Kopfhörer erst einige (hunderte?) Stunden Einspielzeit benötigt, um richtig gut zu klingen. Natürlich hat man dann auch entsprechende Erwartungen.

Es stellt sich allerdings, einmal abgesehen von der Autosuggestion, auch die Frage, ob sich wirklich der Kopfhörer klanglich wahrnehmbar ändert oder sich einfach das Gehör an die neue Errungenschaft gewöhnt. Denn das menschliche Gehör ist sehr flexibel, was das betrifft.

Ein Beispiel, welches ich bereits selbst erlebt habe: Vor zwei Jahren bekam ich im Urlaub ziemlichen Dreck (Salz, Sand und was weiß ich noch alles ) in eines meiner Ohren und konnte einseitig nur noch sehr dumpf hören. Der Dreck saß fest, doch als ich nach ein paar Tagen wieder zuhause war, hörte ich beidseitig schon fast wieder normal. Trotz Dreck, Wohlgemerkt! Natürlich war ich trotzdem sofort beim Ohrenarzt, erlebte nach der Reinigung aber zunächst eine Überraschung: Auf der ehemals verstopften Seite nahm ich plötzlich alles sehr schrill und scharf wahr. Doch der Ohrenarzt meinte, das sei normal und tatsächlich, nach einigen Stunden hatte sich alles wieder normalisiert.

Das Ohr kann sich also definitiv sehr gut an neue Bedingungen (und auch an neue Kopfhörer?) anpassen!
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 06. Okt 2014, 22:13

stereolexi (Beitrag #2) schrieb:

Das Ohr kann sich also definitiv sehr gut an neue Bedingungen (und auch an neue Kopfhörer?) anpassen!


Initial kann der Sitz des Kopfhörers einen Effekt machen, oder wenn Polster etwas platter werden. Haarschnitt spielt da auch mit rein.
Schleichend einsetzende Abfälle in der Hörkurve werden auch nicht als Klangverfärbung empfunden sondern machen sich erst dadurch bemerkbar, das man in bestimmten Situationen Sprache schlecht versteht oder Instrumente nicht trennen kann.
Huo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Okt 2014, 22:13
Der menschliche Körper ist tatsächlich nicht in seiner Anpassung zu unterschätzen. Nimm mal deine Augen zum Beispiel. Nachts findest du blind zum Klo, aber wenn du vorher den blauen Himmel betrachtest hast, kannst du im Schatten höchstens zwischen hellen und dunklen Farben unterscheiden.

Anderes Beispiel: Geschmacksnerven. Wein/ Whiskey/ oder von mir aus Tomatensoße. Die Aromen darin kannst du darin erst schmecken, wenn du weißt was dich erwartet. Du musst mit dem Geschmack vertraut sein, erst dann kannst du feinere Details herausschmecken.

Was Messungen hierzu sagen ist völlig egal. Das macht so wenig aus!
Im Straßenverkehr ist das Headset bei 80% noch zu leise, zuhause bei 20% zu laut und der Bass dröhnt... Aber nee, ist klar, der Klang hat sich nach 42,5 Stunden verändert.
Console_Cowboy
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 06. Okt 2014, 22:19

Seit einer Woche ist der Stageline MD 6800 in meinem Besitz.

Wenn teure Hörer wochenlanges Einspielen bräuchten, würde daß der Hersteller erledigen.
Hab' ich aber nie von gehört.
Das sollte nachdenklich machen.

Andere Abstimmungen kann man nach 'ner Zeit kennen- und schätzenlernen.
Das ist nicht falsch.
Wenn man wenig Hörer kennt sogar gut.

Woran sich meine Erwartung nicht nach 'ner Stunde gewöhnt, das braucht für mich aber 'nen Equalizer.
Einspielen hat da noch nie geholfen.
littlered
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Okt 2014, 09:47
Viel dürfte mit Erwartungshaltung zusammenhängen. Wenn man erwartet, dass ein Kopfhörer sehr schrill und zischelnd spielt, wird man leichter positiv überrascht wenn man ihn mal wieder auf dem Kopf hat.

Lautstärke spielt sicher auch eine Rolle, Höhenbetonung nervt eher bei hohen Laustärken und das Empfinden von Lautstärke hängt sehr stark von der Situation an (Umgebungsgeräusche, Tageszeit etc.).
XperiaV
Inventar
#7 erstellt: 07. Okt 2014, 12:51
Ich halte auch nix vom "Einspielen" von KH oder IE ect. Ebenso wenig von Mess-Diagrammen die gerne "benutzt" werden um ein Modell schlecht zu reden/schreiben. Das Diagramm was vom AT CKX9IS gepostet wurde sieht für viele grauenhaft aus. Ich finde den klang hingegen Sensationell, auch wenn diese Eigenschaft wenig objektiv ist ...
Was habe ich von einer Frequenzkurve die von A nach B kerzengerade verläuft, mir aber viel zu langweilig klingt?
Beim Einspielen eines KH müssten sich verbaute Teile (NATÜRLICH IMMER ZUM POSITIVEN) irgendwie verändern, was jetzt nicht sooo wahrscheinlich ist.


[Beitrag von XperiaV am 07. Okt 2014, 12:52 bearbeitet]
Jason_King
Inventar
#8 erstellt: 07. Okt 2014, 13:06

Console_Cowboy (Beitrag #5) schrieb:
Wenn teure Hörer wochenlanges Einspielen bräuchten, würde daß der Hersteller erledigen.
Hab' ich aber nie von gehört.

Einzig HiFi-Man empfiehlt schriftlich eine Einspielzeit von 150 Stunden. Muss man allerdings selbst erledigen, denn wer soll jemanden für 150 Std. Musikhören bezahlen? HiFi-Man jedenfalls nicht.
XperiaV
Inventar
#9 erstellt: 07. Okt 2014, 13:11
Das ist doch nur ein Trick weil selbst die bei HiFiman wissen dass das Gehör sich nach einiger Zeit an klangliche Eigenschaften gewöhnt, somit erhofft man sich wahrscheinlich weniger Rückläufer ... Ob das nun seriös ist muss jeder selbst entscheiden.
Ein Einspielen wäre für keinen Hersteller das Problem. Eine Kette mit drei oder vierstelligen KH-Anschlüssen wo Musik dudelt ... relativ wenig Aufwand wenn denn der Nutzen so toll sein soll
peacounter
Inventar
#10 erstellt: 07. Okt 2014, 14:18
es geht ja nur ums einwobbeln (afaik).
dafür bräuchte man keine teuren geräte, man will ja nur das material "gängig" machen.
trotzdem würde sich das (vorrausgesetzt es bringt was) kalkulatorisch nicht so einfach gestalten.
autos werden schließlich auch nicht eingefahren ausgeliefert.

ich hab aber auch große zweifel an der wirksamkeit von einspielen bei kh.
bei ls hab ichs aber schon ziemlich deutlich gehört, da bin ich definitiv überzeugt.
Jason_King
Inventar
#11 erstellt: 07. Okt 2014, 14:27

peacounter (Beitrag #10) schrieb:
autos werden schließlich auch nicht eingefahren ausgeliefert.

Das hast Du wieder mal sehr schön gesagt.....Grüß Dich, alter Erbsenzähler
XperiaV
Inventar
#12 erstellt: 07. Okt 2014, 14:35
Autos einfahren und KH dudeln lassen sind schon zwei paar Schuhe - vor allem der Aufwand.
Talita
Stammgast
#13 erstellt: 07. Okt 2014, 14:40
Hier wurde das Thema mal etwas wissenschaftlicher angegangen und der Frequenzgang während des Einspielens nachgemessen.

http://www.innerfidelity.com/content/evidence-headphone-break

Das Ergebnis ist leider inkonklusiv, ein weiterer Test wurde versprochen aber meines Wissens nicht durchgeführt.
peacounter
Inventar
#14 erstellt: 07. Okt 2014, 14:45

XperiaV (Beitrag #12) schrieb:
Autos einfahren und KH dudeln lassen sind schon zwei paar Schuhe - vor allem der Aufwand.
der preis der produkte ist ja auch recht unterschiedlich.
es ließe sich sicher ein "einfahrstand" für autos einrichten, auf dem motor und fahrwerk "fügig" gemacht werden.
macht man aber nicht, das wird dem kunden überlassen.
ZeeeM
Inventar
#15 erstellt: 07. Okt 2014, 14:52

Talita (Beitrag #13) schrieb:

http://www.innerfidelity.com/content/evidence-headphone-break

Das Ergebnis ist leider inkonklusiv, ein weiterer Test wurde versprochen aber meines Wissens nicht durchgeführt.


Immer schön mal auf die Skala der Ordinate achten.
zabelchen
Inventar
#16 erstellt: 07. Okt 2014, 15:20

Immer schön mal auf die Skala der Ordinate achten.


die ist weniger das Problem. die mitunter gemessenen Abweichungen liegen mit bis zu 2db klar im hörbaren Bereich.
problematisch ist nach Tyll's eigener Vermutung eher, dass die im zeitlichen Verlauf gemessenen Unterschiede durch feinste Unterschiede der Position des Kopfhörers bedingt sein könnten. die Vermutung kommt daher, dass sich bestimmte Werte nicht immer in genau eine Richtung bewegen.
Schlappen.
Inventar
#17 erstellt: 07. Okt 2014, 15:26

Doch ob und wie diese Änderungen überhaupt wahrgenommen werden können, ist fraglich. Wieso sollte sich ein Kopfhörer denn eigentlich mit der Zeit klanglich zum Positiven ändern? In dem Punkt kommt unweigerlich der Begriff der Autosuggestion zum tragen: Man hat irgendwo gehört bzw. gelesen, dass der Kopfhörer erst einige (hunderte?) Stunden Einspielzeit benötigt, um richtig gut zu klingen. Natürlich hat man dann auch entsprechende Erwartungen.

Es stellt sich allerdings, einmal abgesehen von der Autosuggestion, auch die Frage, ob sich wirklich der Kopfhörer klanglich wahrnehmbar ändert oder sich einfach das Gehör an die neue Errungenschaft gewöhnt. Denn das menschliche Gehör ist sehr flexibel, was das betrifft.

Ein Beispiel, welches ich bereits selbst erlebt habe: Vor zwei Jahren bekam ich im Urlaub ziemlichen Dreck (Salz, Sand und was weiß ich noch alles ) in eines meiner Ohren und konnte einseitig nur noch sehr dumpf hören. Der Dreck saß fest, doch als ich nach ein paar Tagen wieder zuhause war, hörte ich beidseitig schon fast wieder normal. Trotz Dreck, Wohlgemerkt! Natürlich war ich trotzdem sofort beim Ohrenarzt, erlebte nach der Reinigung aber zunächst eine Überraschung: Auf der ehemals verstopften Seite nahm ich plötzlich alles sehr schrill und scharf wahr. Doch der Ohrenarzt meinte, das sei normal und tatsächlich, nach einigen Stunden hatte sich alles wieder normalisiert.

Das Ohr kann sich also definitiv sehr gut an neue Bedingungen (und auch an neue Kopfhörer?) anpassen!

Sehr guter Beitrag.
Das mit dem verstopften Ohr hab ich übrigens vor kurzem genau so erlebt. Als der Pfropfen plötzlich vom HNO-Arzt rausgenommen wurde, dachte ich erst, ich hätte ein komplett neues linkes Ohr, das war wie Konzertsaal.
Hat sich dann aber in den nächsten Tagen wieder normalisiert.

Ja, viele - besonders die drüben im Lotusblüten-Land - unterschätzen leider immer noch die Funktion des Gehirns massiv und stellen die Ohren sogar über einem präzisen Messinstrument, nach dem Motto: "Aber ich höre es doch und meinen Ohren kann ich vertrauen.."
Und jegliche Veränderung, die man mit den Ohren wahrnimmt, muss dann immer gleich physikalische Gründe haben, eigentlich ziemlich naiv gedacht.


[Beitrag von Schlappen. am 07. Okt 2014, 15:33 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#18 erstellt: 07. Okt 2014, 16:01

Und jegliche Veränderung, die man mit den Ohren wahrnimmt, muss dann immer gleich physikalische Gründe haben, eigentlich ziemlich naiv gedacht.


im Prinzip ist das genauso naiv gedacht, wie daraus, dass es psychoakustische Eingewöhnungseffekte gibt, zu schlussfolgern, dass es kein Einbrennen geben kann
Schlappen.
Inventar
#19 erstellt: 07. Okt 2014, 16:24
Jaja, geh Du mal schön einbrennen, bzw. die Membran weichklopfen...


[Beitrag von Schlappen. am 07. Okt 2014, 16:26 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#20 erstellt: 07. Okt 2014, 16:32

Jaja, geh Du mal schön einbrennen, bzw. die Membran weichklopfen...


mache ich nie. ich höre immer von Anfang an und konnte ehrlich gesagt noch nie einen Effekt wahrnehmen. daraus würde ich nun aber keine pauschale Aussage basteln wollen.
civicep1
Inventar
#21 erstellt: 07. Okt 2014, 18:54
Ich habe den Effekt an meinem T1 erlebt. Den hatte ich 2009 einen Freitag bekommen und Out of the Box aufgesetzt und ca. 30min gehört. Damals deutlich mehr Bassquantität als der DT880.
Der T1 dudelte dann 48h am Radio bei gehobener Lautstärke. Als ich das Teil Sonntag Abend wieder auf hatte, war der Bass hörbar weniger und die Unterscheide in der reinen Quantität zwischen DT880 und T1 nicht mehr so deutlich.

Ich hab auch keine Probleme, einen KH zwei Tage an der Klinke der Soundkarte laufen zu lassen. Für mich ist das kein Hokuspokus, aber auch nicht zwingend notwendig. Beim HD 25 hab ich bspw. keine deutlichen Unterschiede gehört, die ich eindeutig benennen könnte.

Grüße
T9
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 07. Okt 2014, 19:05
"Kopfhörer müssen eingespeilt werden!" ist m.M.n. ein Mythos der gerne wiederbelebt wird besonders von "HiFi" Verkäufern, die Ihre Kunden über die gesetzlich Rückgabefrist hinaus, hinwechtrösten wollen!
Womit dann meist genug Zeit vergangen ist, die das Hirn braucht um zu hohe Erwartungen des Betroffenen mit der Realität in "Einklang" zu bringen.

Mir ist bisher für meine Ohren noch kein Fall aufgetreten, wo ein zunächst mässiger Klang sich durch dauerhaftes Bespielen signifikannt verbessert hat. Bei Boxen hingegen sieht die Sache da schon wieder anders aus.
civicep1
Inventar
#23 erstellt: 07. Okt 2014, 19:24
@T9

Was unterscheidet denn bei deiner Betrachtungsweise eine Schwingende Membran einer Lautsprecherbox von der Membran eines Kopfhörertreibers?
traxx555
Stammgast
#24 erstellt: 07. Okt 2014, 20:16
Ich weiß ja nicht...
Von richtig scheiße zu super toll kann ich mir auch nach 1000h Einspielen nicht vorstellen, würde zumindest bei mir nicht funktionieren.

Ich begründe das bei mir selbst zumindest immer mit einem Gewöhnungseffekt. War allerdings bisher auch immer so, falls mir ein KH von Beginn an nicht gefallen hat, hat er es nach 50h+ dann auch nicht. Bspw. zu viel Bass/Höhen/ langweilig/Komfort.
XperiaV
Inventar
#25 erstellt: 07. Okt 2014, 20:44
Und vor allem: Warum sollte sich ein KH nur immer zum Positiven hin ändern? Nie ins negative ...
milio
Inventar
#26 erstellt: 07. Okt 2014, 20:51
Ich kenne den Effekt auch genau entgegengesetzt.
Wenn das "New-Toy-Syndrom" nach 150 Stunden einspielen erst mal vorbei ist . . .


Nein, im Ernst, meiner Meinung nach läuft "Einspielen" bei Kopfhörern wirklich nur im Kopf ab.
Bei einem Lautsprecher könnte ich es mir evtl. vorstellen (ohne es selbst schon festgestellt zu haben). Es werden dort verschiedene Materialien im grösseren Maßstab miteinander verbunden (z.B. Verleimungen auf mehreren 10er Zentimetern Länge). Holz arbeitet möglicherweise noch ein bißchen, manche Materialien zur Dämpfung vielleicht auch.
Allerdings glaube ich nicht, dass hier ein merklicher Einspieleffekt vorkommt, wenn der Hersteller gut gearbeitet hat.
Schlappen.
Inventar
#27 erstellt: 07. Okt 2014, 21:13

civicep1 (Beitrag #21) schrieb:
Ich habe den Effekt an meinem T1 erlebt. Den hatte ich 2009 einen Freitag bekommen und Out of the Box aufgesetzt und ca. 30min gehört. Damals deutlich mehr Bassquantität als der DT880.
Der T1 dudelte dann 48h am Radio bei gehobener Lautstärke. Als ich das Teil Sonntag Abend wieder auf hatte, war der Bass hörbar weniger und die Unterscheide in der reinen Quantität zwischen DT880 und T1 nicht mehr so deutlich.

Ja und? Das kann verschiedenste Ursachen haben.
Zum Beispiel spielt" die "Erwartungshaltung" eine sehr große Rolle. Wenn ich etwas erwarte, bzw. mir wünsche (im Hinblick auf den Klang) dann trifft das auch oft ein, und zwar ohne, dass sich physikalisch/akustisch etwas verändert hat.

Dazu kommt, dass KH von Tag zu Tag auch immer leicht unterschiedlich klingen, je nach Tageszeit, Stress-Zustand, oder anderen äußeren Faktoren. Selbst die Zimmertemperatur oder bestimmte Gerüche, Farben, Licht, usw. die uns umgeben, spielen eine Rolle beim Empfinden von Klang.


[Beitrag von Schlappen. am 07. Okt 2014, 21:15 bearbeitet]
civicep1
Inventar
#28 erstellt: 07. Okt 2014, 21:42
Kann. Kann aber auch ein Einspieleffekt sein.

Nur weil man partout nicht an etwas glauben will, heißt das nicht, dass es nicht da ist.

Ich wollte eigentlich nur meine Eindrücke einbringen
ZeeeM
Inventar
#29 erstellt: 07. Okt 2014, 21:46
Es gibt Dinge die hört man, weil man feste drann glaubt. Wenn man es hört, dann hört man es und dann hört man auch warum man es hört.
Wenn man aber konsequent die Eigenschaften des Hörsinns ausblendet, dann kommt da in der Einschätzung meist nix raus.
T9
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 08. Okt 2014, 06:08

civicep1 (Beitrag #23) schrieb:
@T9

Was unterscheidet denn bei deiner Betrachtungsweise eine Schwingende Membran einer Lautsprecherbox von der Membran eines Kopfhörertreibers?


Die bewegte Masse! Ist, wie ja geschriben, meine Meinung und soll hier niemanden belehren oder beeinflussen.
Leben und leben lassen.


traxx555 (Beitrag #24) schrieb:
Zitat gekürzt: Ich begründe das bei mir selbst zumindest immer mit einem Gewöhnungseffekt. War allerdings bisher auch immer so, falls mir ein KH von Beginn an nicht gefallen hat, hat er es nach 50h+ dann auch nicht.


"d´accord"

Die z.B. auch für mich geltende Hörerfahrung habe ich in diversen und lang anhaltenden Testperioden diverser Kopfhörer machen müssen.
Dabei waren Probanten wie Stax SR404/505; Sennheiser HD800; div, LCD’s; etc. etc.! Immer kam bei geäussertem Nichtgefallen dann auch das Argumend der Verkäufer mit dem "Einspielen", und immer hat das nachfolgende EInspielen an meinem zuerst gewonnenen Eindruck trotzdem nix geändert! Sorry for that! Hören ist eben immer auch ein Bischen individuell.


[Beitrag von T9 am 08. Okt 2014, 06:22 bearbeitet]
michael4321
Stammgast
#31 erstellt: 08. Okt 2014, 06:10

kopfhörer einspielen funktioniert oder Einbildung


Kopfhörer einspielen funktioniert und ist Einbildung.

Wenn du mal 4 Wochen lang einen anderen Kopfhörer verwendest und dann wieder zurueck wechselst ist der ganze Einspieleffekt bei mir immer verschwunden. Dein Gehirn passt sich auf den Sound an und erlaubt nach einer Weile das hoeren von mehr Details.


"Kopfhörer müssen eingespeilt werden!" ist m.M.n. ein Mythos der gerne wiederbelebt wird besonders von "HiFi" Verkäufern, die Ihre Kunden über die gesetzlich Rückgabefrist hinaus, hinwechtrösten wollen!


Das sehe ich aenhlich. Wenn der Einspieleffekt nicht klappt, dann sollte der Haendler doch den Hoerer zuruecknehmen. Beispielsweise steht auf der Seite vom Sieveking zum Hifiman 560.


der HE-560 braucht gute 150 Stunden Einspielzeit bis das volle Klangpotential erreicht wird.


Warum wird der nicht in der Fabrik eingespielt ? Kein Haendler nimmt den Hoerer zurueck, falls er dir nach dem Einspielen nicht gefaellt. Alles voodoo oder auch BS.


[Beitrag von michael4321 am 08. Okt 2014, 06:27 bearbeitet]
inexxon
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 08. Okt 2014, 07:27
Es gibt auch Hersteller die offensichtlich mit dem einspielen von Kopfhörern Erfahrung haben, Stax nimmt sich für den Einspielprozess der Treiber ganze 2 Wochen Zeit:

"Drivers are run in with pink noise over one week prior to shipment to the assembly facility. When the assembled headphone comes back, it goes through another one week phase of run in with music and performance checks."

Vermutlich machen dies auch ein paar andere Hersteller bis zu einem gewissen Grad da dies betriebswirtschaftlich nicht gerade sinnvoll ist und die Herstellungskosten doch ganz schön ansteigen lässt.

Ich persönlich konnte nur bei den Elektrostaten und Magnetostaten Einspieleffekte subjektiv wahrnehmen, würde aber nicht unterschreiben wollen das es diese bei den dynamischen Modellen generell nicht gibt ob sich das Klangbild nach einspielen zum positiven oder negativen wendet sei mal dahingestellt.
michael4321
Stammgast
#33 erstellt: 08. Okt 2014, 07:41
Wenn es also tatsaechlich einen Einspieleffekt gibt (bspw: 150 beim HM560i), dann bedeutet das doch im Umkehrschluß, das es einen Zeizpunkt der maximalen nutzung gibt. Die Zeit wenn dein Kopfhoerer beginnt sich auszuspielen. Also di Ausspielzeit.

Mann muesste doch anhand einer Einspielzeit auch abschetzen konnen, zu welchem Zeitpunk der Hörer sich zum akustisch schlechteren Zustand spielt ?

Wenn ein hoerer 100h Einspielzeit hat , ab welchem Zeitpunkt verschlechtert sich die Akustik des Hoerers (10000h , 30000h ) ?
ZeeeM
Inventar
#34 erstellt: 08. Okt 2014, 08:03
Was man u.U. deutlich hören kann ist, wenn die Polster etwas platter werden. Dichteänderungen im Material sind wahrnehmbar, Änderung in der Abdichtung und Abstand der Treiber.
Das hängt aber vom Polstermaterial, Konstruktion und Anpressdruck ab.
T9
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 08. Okt 2014, 09:28

ZeeeM (Beitrag #34) schrieb:
Was man u.U. deutlich hören kann ist, wenn die Polster etwas platter werden. Dichteänderungen im Material sind wahrnehmbar, Änderung in der Abdichtung und Abstand der Treiber..


Stichwort: Resonanzraum

Klar, das hierdurch zuortbare Veränderungen realisiert werden!
Bei den Staxen gab/gibt es einen Lüftungsloch-Mod. Hier wurde durch Veränderung der Druckverhältnisse eine klangliche Beieinflussung erreicht.
Es gibt ettliche Manipulationen der Abstimmung. Alles kein Geheimnis.

Den größten Einfluss auf den Kopfhörerklang hat aber immer noch die Verwendung eines EQ. Dann kann fast vollständig auf das "Einspielen" verzichtet werden!!!:L Vielleicht hilft ja auch ne Flasche guten Weins:Y

BTW: Ich mach schnell noch einige UnterFred’s auf mit den Themen:
Klangbeeinflussung der KH durch...
Oxidation der Kabel...
Oxidation der Spule...
Übergangswiederstände an den Kontakten...
abnehmendes Hörvermögen des Anwenders...
etc, etc....
Das kann jetzt echt etwas dauern. Ist aber m.M.n. mindestens so relevant, wie Einspielen.


[Beitrag von T9 am 08. Okt 2014, 09:38 bearbeitet]
civicep1
Inventar
#36 erstellt: 08. Okt 2014, 11:25
Letztendlich ist doch jeder Treiber ein Feder-Masse System mit einer bestimmten Dämpferrate und einer Federrate (unabhängig davon, ob es sich um einen dynamischen, einen elektrostatischen oder einen magnetostatischen Treiber handelt). Und diese beiden elementaren Eigenschaften eines Feder-Masse-Systems werden sich sicherlich geringfügig ändern (können), durch Benutzung, Dehnung, Strapazierung oder ähnliches. Wenn sich die Elastizität und damit die innere Dämpfung der Membran ändert, wird sich auch deren Sprungantwort und damit das Einschwingverhalten ändern. Und das wird von Material zu Material, von Konstruktion zu Konstruktion unterschiedlich sein.

Ob man diese Änderungen der physikalischen Werte hört, steht auf einem anderen Blatt. Imho ist das aber nicht vergleichbar mit Kabelklang oder ähnlichem, auch wenn einige hier versuchen, diejenigen, die einen Effekt gehört haben, in diese Ecke zu stellen.
Unbestritten für mich ist aber auch, dass die Anpassungsfähigkeit des Hörsinnes und das physische und psychische Empfinden beim Musik hören, sozusagen der aktuelle körperliche und geistige Zustand den obigen Effekt um Längen übertrifft.

Grüße
Schlappen.
Inventar
#37 erstellt: 08. Okt 2014, 12:18

Und diese beiden elementaren Eigenschaften eines Feder-Masse-Systems werden sich sicherlich geringfügig ändern (können), durch Benutzung, Dehnung, Strapazierung oder ähnliches. Wenn sich die Elastizität und damit die innere Dämpfung der Membran ändert, wird sich auch deren Sprungantwort und damit das Einschwingverhalten ändern. Und das wird von Material zu Material, von Konstruktion zu Konstruktion unterschiedlich sein.

Und selbst wenn das so ist, warum sollte sich der Klang dann immer (!!) ins positive verändern??
Ich habe noch von keinem (Einspiel-) Fall gehört, wo jemand sagte, dass der Klang schlechter geworden ist.

Für mich geht die Sache mehr in Richtung Manipulation/Erwartungshaltung, auch durch andere.
Nehmen wir mal das Beispiel KH-Modding. Fiktives Beispiel: Da wird in 12 Beiträgen erzählt, dass der Klang eines bestimmten Kopfhörers sich "verbessert", wenn man ein bisschen Filz hier und dort unterlegt.
Die Leute lesen das, haben eine "Erwartungshaltung", machen das nach.. und siehe da, der Klang verbessert sich wirklich.

Dann sagt der "Modifizierer" plötzlich: "Halt, stimmt nicht, das war ein Fehler, der Klang verschlechtert sich..."
Quizfrage:
Wieviel der Leute, die das nachgemacht haben, empfinden nun wiederum genau so??

Dieses Thema: "Einspielen" von Membranen hat irgendwann mal jemand ins Netz getragen, weil er eine Erklärung gesucht hat, warum sich der Klang seines KH mit der Zeit verändert, und insbesondere die Leute, die anfangs mit dem Klang ihres Gerätes nicht zufrieden waren, haben das dankbar aufgenommen, und sich mehr oder weniger "manipulieren" lassen. Und so hat sich das wie ein Lauffeuer verbreitet. Viele Händler profitieren ja auch von diesem "Mythos", das darf man auch nicht vergessen.
Vor 30 oder 40 Jahren gabs diese Dinger wie "Einbrenn-Service für Kabel, o.ä. noch nicht, jedenfalls ist mir das in dieser Form nicht bewusst.


[Beitrag von Schlappen. am 08. Okt 2014, 12:26 bearbeitet]
madmoss
Stammgast
#38 erstellt: 08. Okt 2014, 12:43
Eine Frage hätte ich noch, hat mit dem Thema aber nichts zu tun.

Von BEYERDYNAMIC wird auch ein Reperaturservice angeboten.
Bei meinem alten DT 990 und DT 531 funktioniert nur ein Lautsprecher, vermutlich kabelbruch. zudem sind die Ohrpolster auch hinüber.
Sind noch die Modelle mit Kopfband.

Lohnt es sich die Sachen reparieren zu lassen oder ist die Mülltonne die sinnvollere Alternative?
peacounter
Inventar
#39 erstellt: 08. Okt 2014, 12:50
vermutlich lohnt sich wenn überhaupt selber reparieren.
mußt du halt mal die preise erfragen und schauen, obs dir das wert ist.
ZeeeM
Inventar
#40 erstellt: 08. Okt 2014, 13:09
Wenn ein "Kabelbruch" vorliegt, dann würde ich erst mal schauen, ob nicht einfach die Fehlstelle im Klinkenstecker liegt.
Kupfer selber ist zäh und bricht nicht, sondern kann bei Überdehnung reissen. Dagegen sollten in den Leitungen Beilauffäden drinn sein, die etwaige Zugbelastungen aufnehmen.
civicep1
Inventar
#41 erstellt: 08. Okt 2014, 17:13

Schlappen65 (Beitrag #37) schrieb:
Und selbst wenn das so ist, warum sollte sich der Klang dann immer (!!) ins positive verändern??
Ich habe noch von keinem (Einspiel-) Fall gehört, wo jemand sagte, dass der Klang schlechter geworden ist.


Das liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Den Fall der von mir subjektiv wahrgenommenen Verringerung der Bassquantität habe ich bspw. oben gar nicht gewertet. Ich war damals zumindest etwas überrascht, hatte ich mich doch über das mehr an Bass des T1 out of the box im Vergleich zum DT880 gefreut.

@madmoss

Bei dir funktionieren gleichzeitig zwei KH auf einer Seite nicht mehr? Bei beiden die gleiche Seite? Funktionieren andere KH an der genutzten Klinke?
madmoss
Stammgast
#42 erstellt: 08. Okt 2014, 18:59
Bei beiden funktioniert die rechte Seite nicht. Das textil Kopfband des 990er ist auch ziemlich verschlissen.
Die Ohrpolster müssten bei beiden sowieso erneuert werden.

Andere KHs funktionieren einwandfrei, also rechts und links.
Zufällig noch einen DT 531 gefunden bei dem nur die Ohrpolster ersetzt werden müssen.
Gibt es eine Anleitung wie man dies am besten macht?
bubbasworld66
Stammgast
#43 erstellt: 13. Okt 2014, 11:36
Also meine Sennheiser IE8 und Beoplay H6 haben sich eindeutig verändert :-) Zum Guten. Bei meinen Audio Technica ATH50 X bin ich noch in der "Einspielphase".
T9
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 13. Okt 2014, 19:31

bubbasworld66 (Beitrag #43) schrieb:
Also meine Sennheiser IE8 und Beoplay H6 haben sich eindeutig verändert :-) Zum Guten. Bei meinen Audio Technica ATH50 X bin ich noch in der "Einspielphase".

na dann....


[Beitrag von T9 am 13. Okt 2014, 19:31 bearbeitet]
Shalva
Stammgast
#45 erstellt: 13. Okt 2014, 22:17
Ich würde mal gerne etwas aus eigener Erfahrung bezüglich "Einspielen" berichten.

Ich bin kein Profi, was Kopfhörer angeht, hatte noch nicht so viele daheim, und bin auch nicht so lange dabei meine Ohren eines besseren Sounds zu belehren. Ich mache aber ganz gute Fortschritte…
Die Kopfhörer, die ich bis jetzt für eine längere Zeit zu Hause hatte(getestet/angehört habe ich natürlich schon „einige“), und die man als richtige „HiFi“-Hörer bezeichnen kann, waren Koss Porta Pro, DT-990 Pro, Custom One Pro und HE-400. Der einzige Kopfhörer, bei dem ich mir absolut sicher war, dass der Klang sich nach 200-300 Stunden deutlich wahrnehmbar verbessert hat, war der Custom One Pro. Bei den anderen konnte ich überhaupt keinen Unterschied feststellen. Aber beim COP war der Unterschied so krass, dass ich angefangen habe darüber im Internet zu recherchieren. Danach war ich noch mehr verwundert, weil ich die Argumente wie; "Erwartungshaltung" oder „sich manipulieren lassen“ als sehr nachvollziehbar empfand, wollte aber gleichzeitig meine Erfahrungen mit dem COP auch nicht ignorieren.

Glücklicherweise hat von einiger Zeit ein Freund von mir sich entschlossen den COP zu kaufen, nachdem er den Kopfhörer bei mir ausführlich unter die Lupe nehmen konnte. Nach dem Kauf war er einigermaßen enttäuscht und meinte, dass mein COP und der COP in dem Laden viel besser geklungen haben, als der neu gekaufte COP.
Wie wir alle wissen, ist Probieren oft sehr viel besser als Studieren! Also haben wir beide mit dem neu gekauften COP und mit meinem „eingespielten“ COP einen richtigen Blindtest gemacht. Den Bügel bei dem neu gekauften COP haben wir (vorsichtig) etwas gebogen. Wir haben es so gemacht, dass die beiden Kopfhörer sich absolut identisch anfühlten, damit wir auch beim Tragekomfort keinen Unterschied merken konnten. Auch beim Aufsetzen haben wir darauf geachtet, dass wir absolut keine Ahnung hatten, ob wir gerade den neu gekauften oder den „eingespielten“ COP uff die Birne hatten. Also beim Testen hatten wir zu 100% keine Ahnung ob es der neue oder der „eingespielte“ COP war.
Zuerst habe ich die beiden getestet. Ich wusste, wie gesagt nicht, welchen COP ich gerade testete. Nur mein Kumpel wusste das, der mir die Kopfhörer nacheinander uff die Birne aufgesetzt hatte. Beim Testen hatte ich zu den beiden COPs jeweils Notizen gemacht.
Nach einer Stunde haben wir das ganze wiederholt, und dieses mal wusste ich, welchen COP mein Kumpel getestet hatte. Auch er hat Notizen zu den beiden Kopfhörern gemacht.

Nach ungefähr zwei Stunden war unser Blindtest vorbei und wir konnten unsere Notizen jeweils den richtigen Kopfhörern zuordnen. Folgendes konnten wir nach dem Blindtest feststellen:
Der neue COP hatte deutlich schlechtere Räumlichkeit und eine sehr kleine, fast kaum vorhandene Bühne. Die Mitten und die Höhen haben bei dem neu gekauften COP sehr dünn geklungen. Auch der Bass war je nach Slider Stellung etwas komisch.
Bei meinem „eingespielten“ COP war ganz besonders die Räumlichkeit deutlich besser und auch die Bühne war für einen geschlossenen Höher gar nicht mal so schlecht. Dadurch waren auch die Mitten und die Höhen etwas befreiter, lebhafter und präsenter als bei dem neu gekauften COP. Auch der Bass konnte je nach Slider Stellung besser überzeugen.
Insgesamt haben unsere Eindrücke es absolut bestätigt, dass der COP definitiv eine „Einspielzeit“ braucht, um deutlich besser/befreiter zu klingen.
Nach dem Blindtest haben wir natürlich nochmal bei beiden COPs reingehört und ich kann mit absoluter Überzeugung sagen, dass man eigentlich überhaupt keinen Blindtest braucht, um die Unterschiede zwischen den eingespielten COP und dem neu gekauften COP deutlich herauszuhören.

Nach dieser Erfahrung kann ich aus eigener Überzeugung sagen, dass es wohl einige Kopfhörer gibt, die eine Einspielzeit brachen und einige brauchen es nicht. Ein COP braucht es unbedingt.

Wer mir nicht glauben möchte, der soll ganz einfach selbst mit einem eingespielten COP und einem neu gekauften COP einen Blindtest machen!
ZeeeM
Inventar
#46 erstellt: 13. Okt 2014, 22:21
Ein 1 Jahr alter DT990pro klingt auch anders als ein neuer. Ursache ist nicht das sich da am Treiber etwas einspielt sondern, das die akustischen Eigenschaften der Polster sich ändern.
Shalva
Stammgast
#47 erstellt: 13. Okt 2014, 22:44

ZeeeM (Beitrag #46) schrieb:
Ein 1 Jahr alter DT990pro klingt auch anders als ein neuer. Ursache ist nicht das sich da am Treiber etwas einspielt sondern, das die akustischen Eigenschaften der Polster sich ändern.


Das kann natürlich sein. Klingt jedenfalls sehr nachvollziehbar. Den DT990pro hatte ich nur für paar Monate daheim und habe es wegen den zu sehr betonten Höhen verkauft. Ich konnte in dieser Zeit nicht den geringsten Unterschied beim Klang feststellen.

Jedoch war das mit dem COP ganz anders. Bereits nach paar Tagen waren da so Sachen, die ich mir nicht so richtig erklären konnte. Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass der Klang irgendwie immer besser wurde. Jedenfalls hat dieser Blindtest für mich absolut betätigt, dass der COP eine Einspielzeit braucht. Od da die Treiber eingespielt werden oder kleine Gollums irgendwelche Ringe einsammeln, kann ich nicht sagen. Aber einen Blidtest kann und werde ich nicht ignorieren.
Übrigens war mein COP bei dem Blidtest erst seit ungefähr drei Monaten in Gebrauch. Die Lederpolster waren wie neu und mit dem neu gekauften COP absolut Identisch.


[Beitrag von Shalva am 13. Okt 2014, 22:54 bearbeitet]
xnor
Stammgast
#48 erstellt: 15. Okt 2014, 12:01
Das Problem ist, dass zwei Kopfhörer des selben Modells von Werk ab schon viel größere Unterschiede haben, als durch Einspielen je gemessen werden konnten.

Die Grundabstimmung bleibt aber gleich. Da kann man 1000h einspielen ... jedoch passt sich das eigene Gehör erstaunlich schnell an.


[Beitrag von xnor am 15. Okt 2014, 12:06 bearbeitet]
propwash
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 16. Okt 2014, 08:48
Moin,

ab einem gewissen Qualitätsanspruch kann man das meines Erachtens vergessen.
Das sehen auch alle mir bekannten Tontechniker so.

Die guten Hersteller überprüfen Ihr Produkt so genau, da schlägt uns unser Hirn deutlich mehr Schnäppchen als die Technik.
Man gewöhnt sich einfach besser an die Wiedergabe.

Sonst würde ein Hersteller doch schon einspielen lassen, weil er ja auch das optimale Produkt anbieten möchte.
Wie gesagt, wir reden hier nicht vom 20€ Kopfhörer.

Im Gegenzug könnte man ja auch sagen, die Membran wird nicht nur beweglicher, sondern leiert vielleicht auch aus?
BurtonCHell
Inventar
#50 erstellt: 16. Okt 2014, 09:19
Wer glaubt, dass die Membran ihren physischen Zustand ändert, sollte erstmal bei den Polstern anfangen und seinen Hörer auf Kanalgleichheit prüfen.
Im Falle mancher Velours-Polster tun sich schonmal 6 dB Unterschiede im Grundton auf.

Soviel zum Thema:

Die guten Hersteller überprüfen Ihr Produkt so genau



... aber das

da schlägt uns unser Hirn deutlich mehr Schnäppchen als die Technik.
Man gewöhnt sich einfach besser an die Wiedergabe.

sehe ich genauso.

Z.B., dass vielen die o.g. Kanalungleichheit im genannten Bereich beim normalen Musikhören gar nicht auffällt.

Don´t underestimate your brain ..


[Beitrag von BurtonCHell am 16. Okt 2014, 09:25 bearbeitet]
Schlappen.
Inventar
#51 erstellt: 16. Okt 2014, 09:46

propwash (Beitrag #49) schrieb:

Im Gegenzug könnte man ja auch sagen, die Membran wird nicht nur beweglicher, sondern leiert vielleicht auch aus? :)

Guter Punkt.
Auch wenn im Laufe der ersten Wochen/Monate tatsächlich minimale Unterschiede gemessen (und somit bewiesen) werden können, wer sagt uns, dass die "Flexibilität" der Membran bzw. der beweglichen Teil nach X Stunden ihren Stillstand erfährt?
Die allermeisten beweglichen Teile "leiern" mit der Zeit aus (Verschleiß). Woher weiß man, dass das ausgerechnet bei Kopfhörer-Chassis nicht so ist?
Suche:
Gehe zu Seite: Erste 2 Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
kopfhörer Einspielen?
juestesammy am 22.03.2007  –  Letzte Antwort am 22.03.2007  –  3 Beiträge
Kopfhörer einspielen?
Kintaro360 am 20.10.2008  –  Letzte Antwort am 21.10.2008  –  5 Beiträge
Kopfhörer einspielen?
j!more am 25.04.2011  –  Letzte Antwort am 26.04.2011  –  16 Beiträge
Kopfhörer einspielen / KHV ?
LeonardoDaVinci am 06.05.2006  –  Letzte Antwort am 17.05.2006  –  21 Beiträge
kopfhörer: wie lange einspielen?
holidayanimal am 13.04.2004  –  Letzte Antwort am 13.04.2004  –  3 Beiträge
Kopfhörer (In-Ear) einspielen?
daSnoop am 30.11.2005  –  Letzte Antwort am 30.11.2005  –  2 Beiträge
How to: Kopfhörer einspielen ?
Kakapofreund am 27.11.2006  –  Letzte Antwort am 27.11.2006  –  8 Beiträge
(Dynamische) Kopfhörer einspielen / einbrennen
rrrock am 08.01.2005  –  Letzte Antwort am 10.01.2005  –  6 Beiträge
Amazon.com Kopfhörer extrem billig? oder Einbildung?
UseInEar am 20.12.2008  –  Letzte Antwort am 21.12.2008  –  9 Beiträge
Einspielen: Kopfhörer vs. LS - unlogisch?
papa5 am 02.12.2010  –  Letzte Antwort am 03.12.2010  –  13 Beiträge
Foren Archiv
2014

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 8 )
  • Neuestes MitgliedKranelite
  • Gesamtzahl an Themen1.551.067
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.285