Shure SE530 oder UE TF10

fredman schrieb:

Preislich liegt ein importierter SE530 mit einem in Deutschland gekauften TF10 ja ziemlich gleichauf (worstcase incl. Steuer und Zoll ).

Die liegen doch generell "nur" rund 40 Dollar bzw. beim Kauf in Deutschland 40 Euro auseinander.

Ich habe die TF10 noch nicht gehört, weil mich der Tragekomfort bisher immer von einem Kauf abgehalten hat. Zudem ist man bei den Shure in Sachen Ear Tips flexibler.

Naja, 40 € ist auch Geld. Außerdem habe ich ja den "worstcase" genommen und der Preis von knapp 340 Eure bei MP3Player gilt auch erst seit kurzem und ist z.Zt. ziemlich einzigartig in Deutschland. Der nächstgünstigste ist Amazon, da ist er aber nicht lieferbar.

Aber das Wo kaufen ist nicht so schwierig zu entscheiden wie das Was.

Und im normalen Fall kostet ein SE530 etwa 240 Euro. Mit PTH etwa 270. Wie viel Rabatt man beim tripple.fi bekommen, weiß ich grad net, deshalb kann ich dir da keinen Preis geben.

50% Klassik und die SE530 sind eine furchtbare Kombination, da die Shures meines Erachtens recht stark und für Klassik zu stark verfärben. Da sind die neutraleren TF10 deutlich vorzuziehen. Der Trade-Off ist aber eben der Komfort.

Hallo Saso, das ist ja eine vernichtende Beurteilung für den SE530. Ist das wirklich so schlimm? Muss ich wirklich leiden für den guten Klang?

fredman schrieb:

Hallo Saso, das ist ja eine vernichtende Beurteilung für den SE530. Ist das wirklich so schlimm? Muss ich wirklich leiden für den guten Klang?

In der ersten Klasse muss niemand leiden.;) Dem SE530 lässt sich durch gefühlvollen Equalizereinsatz eine völlig andere Klangsignatur verpassen. Solange ich nichts Gegenteiliges lese, gehe ich weiter davon aus, dass man auf diese Weise einen hochergonmischen TF10-Klon zustande bekommt, wenn man denn meint, man bräuchte unbedingt mehr Höhen und einen festeren Bass.

Mir gefällt die Klangsignatur des SE530 jedoch ausgezeichnet, da ich gerne lange höre und der SE530 mich auch nach vielen Stunden Musikgenießens nicht mit seinen "sparkling highs" nervt.;)

Und ja, Klassik ist gelegentlich auch dabei - von "furchtbar" nicht die leisteste Spur. Diejenige CD, mit der der SE530 furchtbar klingt, möge man hier bitte benennen.

Der SE530 ist weiterhin der Platzhirsch unter den universalen Inears, was die lange Marktpräsenz bestätigt. Ich persönlich sehe keinerlei Verlanlassung mir in dieser Klasse einen ergonomisch kritischen Inear zuzulegen oder einen solchen auch nur probezuhören. Dazu ist der SE530 einfach zu gut.

Die Charakterisierung des SE530 als "HD650 unter den InEars" hat mich damals auch abgeschreckt. Für den HD650 hatte ich damals zwar EQ-Einstellungen gefunden, mit denen er toll klang (und nein, das hatte nichts mit den bei meinem Exemplar durchaus präsenten Höhen zu tun). Trotzdem hatte ich keine Lust auf einen Hörer, der mir im Naturzustand bei Klassik Hitzepickelchen verursacht, weshalb der HD650 gehen musste und der SE530 nicht gekommen ist.
Nachdem ich mal zufällig in einem Schaufenster SE530 und SE420 nebeneinander gesehen hatte, musste ich befürchten, dass der SE530 nicht in meine ziemlich kleinen Öhrchen passen würde. Der SE420 ist doch ne Ecke kleiner, auch wenn's auf den Fotos im Internet nicht so aussieht. Auch deshalb hab ich den SE420 genommen, dessen Klangsignatur mir den Beschreibungen nach mehr zusagt. Und in der Tat bleibt der EQ diesmal aus.
Mit dem Comply-Tips ist er sogar ziemlich bequem - die dürften auch dem SE530 und dem TF10Pro gut tun.

soundix schrieb:

Dem SE530 lässt sich durch gefühlvollen Equalizereinsatz eine völlig andere Klangsignatur verpassen. Solange ich nichts Gegenteiliges lese, gehe ich weiter davon aus, dass man auf diese Weise einen hochergonmischen TF10-Klon zustande bekommt, wenn man denn meint, man bräuchte unbedingt mehr Höhen und einen festeren Bass.

Du kannst den Bass nicht fester mit einem Equalizer machen. Gerade noch mit einem dynamischen Equalizer wie dem SPL Stereo Vitalizer MK2. Für den mobilen Einsatz gibt es sowas leider nicht. Und wenn er wie angekündigt sich einen iPod Classic kauft, hat er einen kaum nutzbaren EQ.

Ich will die Geräte nicht schlecht machen. Ich habe selbst die Shure SE530 und demnäxst kommt ein iPod Classic. Aber für Klassik finde ich meinen Ausstattung zuhause besser. Ich glaube auch nicht, dass der TF10pro soviel besser sein wird. In den Höhen haben alle IEM bauartbedingt Probleme. Und das Klangfeld ist bei IEM immer nur im Kopf. Micht gerade das Beste für Orchester Musik.

So wie ich das sehe, nutzen Klassikhörer auch an einem iPod große Kopfhörer, weil IEMs besser für bassbetonte Musik sind.

Au Mann, einmal Pro, einmal Contra usw. Ihr macht einem die Entscheidung auch nicht einfacher .
Trotzdem bin ich für jede Meinung dankbar und hoffe über Pfingsten eine Erleuchtung zu haben.

@Nattydraddy
Du rätst also von einem IEM für Klassik ganz ab? Mit dem CEC-DAC zu Hause soll es auch nur eine Zweitlösung sein. Sonst höre ich da mit einem Paar Shahinians und einer BAT-Kette (VK30/VK200).

Letztendlich gibt es nicht die objektiv richtigen Geräte. Viele Leute lehnen IEM generel ab, wir haben aber auch einige Leute hier im Forum, die IEMs auch zu Hause nutzen.

Ist halt Geschmackssache. Ich habe mit IEM vor vielen Jahren angefangen und habe mir vor einem Jahr erst die Shure SE530 gekauft. Weil ich solch teure Hörer nicht einfach kaufen mag, nur weil andere Leute sie mögen.

Gibt es in deiner Nähe vieleicht einen Gravis Laden? Die führen auch Shure IEM, dort könntest du die SE530/420 etc mal probehören. Ruf aber besser vorher an und frag die, ob es möglich ist. Und nimm einen mp3-player mit auf dem du die Klassik gepackt hast, die du später mit deinen IEM auch hören willst.

Die SE530 gehen in den Höhen defintiv nicht weit genug, verfärben hierdurch und sind damit den TF10 (und den Etymotic ER4, diese gehen allerdings ein Stück zu weit) unterlegen. Dies disqualifiziert die Shures meiner Meinung nach für Klassik.

Meine persönliche Einschätzung rein hinsichtlich Neutralität:
Höhen: TF10 > ER4S >> SE530
Mitten: ER4S > TF10 > SE530 (aber nicht sonderlich weit entfernt)
Bass: TF10=SE530 (je nach Geschmack: trocken vs. seidig) > ER4S (durch mangelnde Quantität)

Aber ja, letztendlich ist es wirklich Jammern auf hohem Niveau.

Generell sind IEMs natürlich nicht das Optimum für Klassik, da die Bühne sich, wie Nattydraddy schon richtig sagt, nicht vom Kopf ausbreiten kann. Da ist ein Paar K701 wesentlich attraktiver. Aber was will man unterwegs machen... Da bleiben IEMs der Zucker im Kaffee. Hinsichtlich den Höhen stimme ich dagegen nicht zu. Meine ER4S können locker mit den Höhen-Details und -Reichweite meiner DT880 mithalten.

Und das Klangfeld ist bei IEM immer nur im Kopf.

Sorry - dem kann ich nicht zustimmen. Die Bühne geht bei mir über den Kopf hinaus (TF10 an cowon i7).

Boot

fredman schrieb:

Au Mann, einmal Pro, einmal Contra usw. Ihr macht einem die Entscheidung auch nicht einfacher . Trotzdem bin ich für jede Meinung dankbar und hoffe über Pfingsten eine Erleuchtung zu haben.

Da haben wir es wieder und Pfingsten ist vorbei. Sollte keine Erleuchtung vom Himmel gekommen sein, musste du wirklich mal IEMs probehören.

Boot schrieb:

Und das Klangfeld ist bei IEM immer nur im Kopf. Sorry - dem kann ich nicht zustimmen. Die Bühne geht bei mir über den Kopf hinaus (TF10 an cowon i7). Boot

Das sehe ich auch so! Die Bühne ist zwar klein bei den Triple.fi aber sie existiert definitiv.

Nattydraddy schrieb:

Da haben wir es wieder und Pfingsten ist vorbei. Sollte keine Erleuchtung vom Himmel gekommen sein, musste du wirklich mal IEMs probehören.

Im Moment neige ich dazu keinen hochwertigen IEM zu kaufen. Ich befürchte, dass ich am Ende zu Hause doch wieder auf meine Shahinians zurückkomme. Wahrscheinlich kaufe ich mir dann für unterwegs etwas Günstigeres Richtung Shure 110 oder 210.

Mit dem Probehören ist das so eine Sache. Wir haben hier vor Ort zwar einen Gravis-Laden, aber ich lasse mich ungern irgendwo beraten oder höre Probe, wenn ich eigentlich schon vorher weiss, dass ich dort nicht kaufen werde.

Ich habe auch gerade meine uralten AKG280 Parabolic wiedergefunden. Als Nächstes werde ich mir die mal an die Ohren halten.

Auf jeden Fall möchte ich mich für die Anregungen und Diskussion hier bedanken und meine damit nicht nur meinen Thread, sondern auch die vielen anderen.

Nachdem du den Thread ja quasi geschlossen hast, mische ich mich mal kurz ein und sage:

TF10pro + FischerAmps Otoplastiken = HiFi-Hochgenuß. <- Punkt!

Und ich hänge eine schon mal von mir gestellte (aber noch nie beantwortete) Frage an: Hat jemand schon mal die TF10 mit Geers-Otos gehört? Bei den 530 habe ich das bei Gravis schon mal ausprobiert, weil meine UM2-Otos auch auf die Shure passten.

Mangochutney schrieb:

Nachdem du den Thread ja quasi geschlossen hast, mische ich mich mal kurz ein und sage: TF10pro + FischerAmps Otoplastiken = HiFi-Hochgenuß. <- Punkt!

Danke für den Tipp, aber das ist etwas außerhalb dessen was ich ausgeben möchte.

Mal ein Kurzeindruck von mir:

Ich die E500 schon eine ganze Weile und die TF 10 nun erst wenige Stunden. Erfahrungsgemäß wird der Eindruck bei neuen Dingen bei mir eher besser, zumal ich die Tips noch verschlossen gelassen habe und alte von meinen Vibes verwende.

Zum Tragekomfort muss ich bei den TF sicher wenig sagen, auch wenn der nicht so schlimm ist, wie von mir befürchtet.

Beim Klang bin ich absolut positiv überrascht. Mag sein, dass meine E500 nicht so klingen wie üblich - habe ja keinen Vergleich - aber auch wenn die TF 10 eigentlich neutraler und "langweiliger" sein sollen, empfinde ich es genau anders (Musik: Pop, Rock bis Punk). Sie klingen nicht so übertrieben hell, auch wenn die E500 keine Angebung haben sollen und den Bass empfinde ich als noch präsenter, auch wenn er ggü. den E500 geringer sein soll.

Bin mal gespannt, ob sich der positive Ersteindruck weiter bestätigt und ausbaut.

Mal schauen, welche Customs von UE klingen denn wie die TF 10 oder noch besser

Andreas67 schrieb:

Sie klingen nicht so übertrieben hell, auch wenn die E500 keine Angebung haben sollen

Die Sichtweise hab ich auch noch nicht gehört. Ich empfinde die TripleFi transparenter und präsenter in den Höhen.
Mich wundert vor allem übertrieben hell als Beschreibung für die E500, denn ich empfand die eher ein wenig dumpf (weit nicht so "schlimm" wie die UM2, aber doch deutlich vorhanden).

rhymesgalore schrieb:

Andreas67 schrieb: Sie klingen nicht so übertrieben hell, auch wenn die E500 keine Angebung haben sollen Die Sichtweise hab ich auch noch nicht gehört. Ich empfinde die TripleFi transparenter und präsenter in den Höhen. Mich wundert vor allem übertrieben hell als Beschreibung für die E500, denn ich empfand die eher ein wenig dumpf (weit nicht so "schlimm" wie die UM2, aber doch deutlich vorhanden).

Wie geschrieben empfinde ich das anders, wobei ich meine Einschätzung auch schon von anderen gelesen habe, dass sie die Höhen der E500 ggü. den TF10 als "anstregend" empfunden haben. Das war eigentlich der Punkt, der mich auf die TF10 neugierig gemacht hat.

Das die E500 dumpf klingen, habe ich jedoch bisher auch noch nicht gelesen.

Andreas67 schrieb:

rhymesgalore schrieb: Andreas67 schrieb: Sie klingen nicht so übertrieben hell, auch wenn die E500 keine Angebung haben sollen Die Sichtweise hab ich auch noch nicht gehört. Ich empfinde die TripleFi transparenter und präsenter in den Höhen. Mich wundert vor allem übertrieben hell als Beschreibung für die E500, denn ich empfand die eher ein wenig dumpf (weit nicht so "schlimm" wie die UM2, aber doch deutlich vorhanden). Wie geschrieben empfinde ich das anders, wobei ich meine Einschätzung auch schon von anderen gelesen habe, dass sie die Höhen der E500 ggü. den TF10 als "anstregend" empfunden haben. Das war eigentlich der Punkt, der mich auf die TF10 neugierig gemacht hat.

Das ist eh das wichtigste

Aber ich finde eben schon, dass die E500 in den Höhen teils deutlich zahmer als die TripleFi sind. Vor allem sind die Höhen im Klangbild der TripleFi präsenter.

Andreas67 schrieb:

Das die E500 dumpf klingen, habe ich jedoch bisher auch noch nicht gelesen.

Such mal bei head-fi nach "rolled off highs", da gibt es einiges dazu.