Grado iGrado? eine kleine Entscheidungshilfe

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Maximalfrequentiertah
Stammgast
#1 erstellt: 07. Feb 2007, 22:01
Hi!

Zuerst mal eine kleine Vorstellung meinerseits.
Ich habe, dank der Rücksprache mit Usern in diesem Forum, vor nicht allzulanger Zeit die Anschaffung meiner ersten Hifi-Anlage mit zufriedenstellendem Ergebnis getätigt.
Ich möchte anderen Leuten bei der Anschaffung ihres portablen Kopfhörers helfen, und habe gesehen dass es nirgends eine distanzierte Meinung zum Thema Grado iGrado gibt,
da jeder etwas zu ihnen zu sagen hat aber keiner Bezug zu ihrem Konkurrenzfeld nimmt, welches im gleichen Preisbereich liegt.
Ich will hier keine detailierte Geschichte abliefern, aber ein wenig kathegorisiert auf verschiedene Aspekte rund um den Kopfhörer eingehen,
um vielleicht Leuten bei der Suche nach einem mobilen Kopfhörer zu helfen,
die nur den Anspruch haben, dass "Musik unterwegs halt irgendwie gut klingt".

meine Intention:

Manche wissen garnicht, dass man mit relativ wenig Geld auch unterwegs Klang haben kann, der gefällt.
Manche kaufen sich bei Amazon einen beliebigen mp3-player, weil ihnen technische Finessen oder Hifi schnurzpiepegal ist.
Ich will keine Werbung für diese Kopfhörer machen, sondern den Leuten, die bisher nur die 5€-Stöpsel aus der Supermarktkette von nebenan kannten, ein Beispiel für einen Hersteller geben, der in Deutschland höchstens in gut sortierten hifi-Läden gesichtet (und gehört) werden kann.

-----------
die Vorgeschichte:

Ich habe vor meiner ersten Anlage gerne über mp3-player gehört.
Es ist ein praktisches Gerät, mit dem man zufiedenstellenden Sound haben kann, wenn man nicht allzu knauserig ist.
Mein erster, der iRiver H140, hat mich schlichtweg in allen Belangen begeistert.
Wenn man das aus heutiger sicht nicht ansatzweise als Hifi bezeichnen konnte, war es damals eine Extase, von beipackstöpseln auf die ebenso bei Amazon und in ähnlichen Internetshops hochgelobten Koss Porta Pro umzusteigen.
Doch mit dem zugrundegehen des Players (der Akku hält nur noch 3 Stunden und die Fernbedienung spinnt) kam die erste Anlage. Diese brachte feineren, lebendigeren Sound,
die ersten großen Kopfhörer (AKG K701, auch wegen der vielen positiven Bewertungen hier gekauft) klangen daran einfach göttlich. Das muss Hifi sein!
Ich habe mich ein bisschen eingelesen, die ersten Gehversuche hier gestartet (man hat ja inzwischen mächtig Ahnung von Hifi )
und mir den nächsten mp3-player geholt, der den gewachsenen Ansprüchen zu genügen schien: den Cowon iAudio X5L.
Doch was für Kopfhörer sollen es sein?
Die AKGs sind zu groß und werden nicht richtig angetrieben, die Koss sind einfach nicht das gelbe vom Ei.

Abermals verlässt man sich auf Testzeitschriften, in einer Audio-Ausgabe (die hier im Forum inzwischen als Paradebeispiel für Inkompetenz gehandelt wird) war ein "Extrablättchen" mit einem Überblick an portablen KH.
Die große Überraschung:
Eine bis dato unbekannte Firma, Grado, hat anscheinend den Ausnahmekophörer schlechthin im Programm:
80€, herausragende Klangqualität und Nackenbügler,
daher besonders portabel.
Gesehen, gekauft!
und damit beginnt der Hauptteil des Beitrags:

der Kopfhörer:

Bild

Hier im Forum liest man öfter, die Optik der Grados sei nur mit einer gewissen Toleranz anzusehen;
Hier sind sie von unten dargestellt, was wirklich keinen besonderen Eindruck hinterlässt.
In Echt sind die Schallwandler größer, als man sie sich hier vorstellt und die Optik eine sehr ansprechende,
gegen die breite Masse an türkis-silbernen Sonys und Blau-weißen Phillips, die man sonst so findet.
Da dies aber Geschmackssache ist, möchte ich die Leser hiermit nicht weiter langweilen

Es ist kein Zubehör mitgeliefert, wie z.B. Adapter auf 6,5mm Klinke, oder eine Tragetasche, oder eben sonstiges;
nur das "nackte" Gerät.
Frei von allen Vergleichen lässt sich über die Kopfhörer nun also folgendes sagen:
Man hat das Gefühl, ein homogenes, aufgeräumtes Klangbild vorzufinden.
Angenehm warm, was nicht mit "basslastig" gleichzusetzen ist.
Stimmen werden plastisch abgebildet, Instrumente lebendig.
Grundsätzlich sind sie nicht analitisch-kalt, obwohl durchaus Details wie Hallerffekte in den Stimmen oder andere "Hintergrundinformationen" dargestellt werden können.
Für das gebotene und dessen bevorzugten Einsatzzweck (das Kabel ist lang genug, um vom Kopf richtung Hüfte zu reichen, je nach Körpergröße ca. 20cm länger) ist der Preis von 80€ meiner Meinung nach gerechtfertigt.

für Hifi-Freaks:

Die Kopfhörer mögen überbewertet und gehyped sein,
ich habe keine Vergleichsmöglichkeit zu anderen Grado-Produkten.
Dennoch möchte ich hier nur mobiles Hifi "anritzen",
an einen Personenkreis gerichtet der weder großartig Kontakte zu Hifi-Szene hat, noch sich Hobbymäßig mit hifi beschäftigt.


Das war also der kleine Einstieg!
Ich hoffe, es bringt dem einen oder anderen etwas,
erwünscht wäre natürlich wenn sich andere mit alternativen Kopfhörern im selben Preisbereich einen Vergleich vornehmen könnten, da ich diese Möglichkeit nicht habe.

gruß,
MF!


[Beitrag von Maximalfrequentiertah am 07. Feb 2007, 22:06 bearbeitet]
fischbacher
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 19. Feb 2007, 13:18
Servus miteinander

Auch ich habe inzwischen den IGrado gekauft. Am Anfang war ich über das Klangerlebnis etwas entäuscht, da ich mir lt. Testbericht bzw. Einstufung im AUDIO mehr erwartet habe. Die Höhen waren für meinen Geschmack etwas diffus. Der Bass in Ordnung. Doch zum Glück habe ich hier im Forum einen Bericht gefunden, wo ein ähnliches Problem beschrieben wurde. Der Schreiber hat dann die Schaumstoffabdeckung gegen eine dünnere getauscht und er war zufrieden. Genau das habe ich auch gemacht - und siehe da - die mobile HiFi Welt war für mich wieder in Ordnung. Jetzt habe ich das Gefühl, das alles passt. Er ist für mich besser als der Sennheiser MX500 (und der ist schon sehr gut), den ich jetzt je nach Mobilitätsanforderungen zusätzlich verwende.

IGradige Grüsse
Maximalfrequentiertah
Stammgast
#3 erstellt: 20. Feb 2007, 12:32
Hi,

Welche Abdeckung hast du draufgemacht?
Würde mich aus rein experimenteller Sicht mal interessieren...

mir fällt auf, dass das hier perfekt zum Thread passt,
weil Leute so aus ihrem begrenzten Budget noch mehr rausholen können

Wie stehts mit dem Tragekomfort nach Polstertausch?

Gruß,
MF


P.S.

Er ist für mich besser als der Sennheiser MX500 (und der ist schon sehr gut), den ich jetzt je nach Mobilitätsanforderungen zusätzlich verwende.

Ist das nicht ein bisschen abschreckend, wenn du über einen 80€-Kopfhörer schreibst, er sei besser als einer, der für unter 20 zu haben ist?
Das wirkt dann so, als hättest du den Grado gehört und dir sei sofort aufgefallen, dass du noch einen günstigen von Sennheiser dahast, der im Prinzip genauso klingt,
aber sich gerade noch um ein Quentchen abhebt.


[Beitrag von Maximalfrequentiertah am 20. Feb 2007, 12:36 bearbeitet]
fischbacher
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 20. Feb 2007, 18:53
Servus MF

1. Die Abdeckung habe ich von einem Kopfhörer, den ich mal im Flugzeug für 1 Euro kaufen musste. Hat zufällig von der Grösse her gepasst.

2. Der Tragekomfort ist schon etwas eingeschränkt. Die dünneren Polster fühlen sich für mich etwas "härter" an als die Originalabdeckung. Ich kann damit leben.
Hab schon überlegt, die Original wieder zu installieren. Vielleicht ist es nur eine Gewohnheitssache und der Schaumstoff würde durch längeres Tragen weicher bzw. durchlässiger - wenn ich Zeit habe, versuche ich es nochmals mit dem Original.

3.Den Sennheiser habe ich bisher verwendet und ich fand ihn auch gut. Ich habe noch 2 Sony und einen IRiver. Alle sind etwas verschieden im Klang, jedoch für mein bisheriges Empfinden in Ordnung. Der Sennheiser war mein bisheriger Favorit. Ich kannte ja nichts besseres bzw. es war für mich nicht so wichtig, da mein Hauptaugenmerk auf HIFI zu Hause liegt. Den MP3-Player habe ich nur fürs Laufen, Sauna und Urlaub (Iriver IFP799).

Zurück zum IGrado:
Der IGrado ist mehr als ein "Quentchen" besser. Er klingt voller, ausgewogener und angenehmer als der Sennheiser. Inzwischen habe ich schon längere Hörsitzungen hinter mir und bin immer mehr begeistert. Genau der ausgewogene (unspekatuläre) Klang gefällt mir so sehr. Insofern klingt er tatsächlich wie ein "großer". Einzig der Tragekomfort ist für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig. (Das liegt aber an meinem rechten Ohr).
Einen Vergleich mit anderen mobilen Kopfhörern der selben Bauart (Koss, Sony usw.) habe ich nicht und interessiert mich momentan auch nicht.

Zur Vorgeschichte:
Ich habe den IGrado eigentlich nur gekauft, weil ich im AUDIO den Test gelesen habe und kurz danach ein Bekannter von mir in die USA musste. Er hat ihn mir für 45 Euro mitgebracht. Um 80 Euro hätte ich ihn nicht gekauft, da es wie gesagt für mich nicht so wichtig ist.
Die Bewertung im AUDIO finde ich insofern übertrieben, da er mit den großen Kopfhörer auf eine Ebene gestellt wurde. Für einen mobilen Kopfhörer ist der IGrado sicher sehr gut, doch im Vergleich mit meinem Bayer DT990 hinkt er in Sachen Räumlichkeit und Klangfülle etwas nach. An der HIFI-Anlage gefällt mir der Bayer eindeutig besser als der IGrado.

Übrigens: Obige Klangbeschreibung ist mein persönliches Empfinden. Insofern möchte ich hier keine Diskussion von "besserem oder schlechterem" Klang lostreten.

Ich hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben

Grüsse vom Bodensee
Maximalfrequentiertah
Stammgast
#5 erstellt: 20. Feb 2007, 23:11

Genau der ausgewogene (unspekatuläre) Klang gefällt mir so sehr.


Da kann ich nur zustimmen, am mp3-player macht er wirklich eine gute Figur.
Freut mich, dass du für 1€ noch erwähnenswerte Klantuningmaßnahmen durchführen konntest!

Will mir nicht extra Polster kaufen die eventuell unbequemer sind, weil ich Dauerhörer bin,
andererseits... beim Dauerhören höre ich den besseren Sound länger am Stück
Impedanzwandler
Neuling
#6 erstellt: 28. Feb 2008, 14:01
Grado iGrado, Kopfhörer für Genussmenschen.

Ich betreibe den iGrado seit 4 Monaten und bin mit seinem Klang extrem zufrieden. Der iGrado braucht leider eine lange Einspielzeit. Am Anfang klingt er Verhangen und Höhenarm, deswegen ist ein Probehören beim Händler nur mit einem Eingespielten Modell zu empfehlen. Nach der Einspielzeit klingt der iGrado Warm, aber nicht Höhenarm, der leicht Vordergründige obere Mittenbereich gibt Stimmen eine "Aura",für mich ein Hochgenuss. Er klingt eindeutig besser als der (Von mir bisher benutzte) Koss Portapro.

Tragekomfort: Durch den Nackenbügel sitzt der iGrado fest, ohne zu drücken, das ist natürlich von der individuellen Kopfform abhängig. Beim Hinlegen auf ein Kissen wird der iGrado leicht nach vorne gedrückt. Ob der iGrado zum Joggen geeignet ist kann ich nicht beurteilen, ich Jogge nicht.
Er schirmt auch keinerlei Aussengeräusche ab.

Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist das sich geradezu magisch "verzwirbelnde" dünne Kabel.

Zu Hause höre ich natürlich lieber Musik über meine Hifi- Anlage (Accuphase, Dynaudio), aber ob im Urlaub, oder auf dem Balkon, es ist schon Phantastisch, wie gut man heute Unterwegs mit einem Mp3- Spieler Musik hören kann. Ich bereue keinen der knapp 80 € für den iGrado.
dragon-tmd
Neuling
#7 erstellt: 14. Mrz 2008, 09:53
Meinen kleinen Testbericht zum iGrado findet ihr hier.
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