Ausrüstung zum Messen, Carma, Rme.

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Strikemaker
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jan 2014, 18:28
Servus zusammen,

ich habe mir vier Dayton RSS390HO in CB gebaut wie auch 3 Point P30 und 2 Vislettos ebenfalls in CB. Dies soll das Mehrkanalsystem im meinen zukünftigen Hobbyraum darstellen. Schon allein um später die Subs entzerren zu können oder den Raumeinfluss begutachten zu können wollte ich mir ein Interface und Messmikro zulegen.
Da ich einen HTPC habe LINK , wollte ich diesen als sowohl als Messrechner nutzen als auch als Zuspieler für Bilder, Videos, Filme oder zum Surfen.
Als Audiointerface wollte ich mir das RME Babyface zulegen (mir ist bewusst, dass es zum reinen Messen bedeutend günstigere Lösungen gibt, aber ich habe damit vielleicht noch anderes vor und will es mir halt einfach gönnen )
Als Mikro wollte ich mir dieses bestellen.

Nun mal zu meinen Fragen

1. Versteh ich das richtig, wenn ich Carma als Messsoftware nutzen würde, könnte ich aus dem Babyface per SPDIF in meine AV Vorstufe rein, dann über die Software jeden Kanal einzeln messen ??? Also vereinfacht, ich klicke dann in der Software auf Lautsprecher vorne rechts und der Messton wird durch die Software, an das Babyface, dann per optischen Kabel an die Vorstufe gleitet und am Lautsprecher vorne rechts ausgegeben?

2. Eigentlich wollte ich mir gerade das oben verlinkten Mikro bestellen, doch dann habe ich gesehen, dass es auch Mikros gibt die auf 0 und 90 Grad kalibriert wurden? Ich denke das Miko von iSEMcon wird nur auf 0 Grad kalibriert, benötigt man für Raummessungen auch die 90Grad Kalibrierung?

3. bei dem von mir verwendeten Asus H87 Mainboard wird ja im HDMI Betrieb der Ton auch per Hdmi ausgegeben, wenn ich jetzt das RME Interface anschließe und nutzen will, muss ich dann im Gerätemanager das Gerät Realtek-High-Definition-Audio einfach deaktivieren?

4. Wenn ich nun messen will, möchte ich das Bild per HDMi in die. Vorstufe leiten und von da auf meinen Beamer. Kann man denn bei Vorstufen wie der UMC-200 dem HDMI Kanal einen separaten Audioeingang zuordnen? Weil sonst würde ja mein Plan nicht aufgehen!


Über ein paar Antworten würd ich mich freuen,
Gruß Christoph
HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 22. Jan 2014, 16:25
Hi Strikemaker,

ich kann eigentlich nur die Frage nach den 0° und 90° mit einem Link beantworten: Messen am Hörplatz

-> die Unterschiede fangen meist erst oberhalb von 2-5 kHz an und können (je nach Mikro) zwischen 4 und 10 dB bei 20 kHz betragen

Hier mal ein Beispiel an EINEM Mikro:



Man kann sich die ungefähre Differenz natürlich dazudenken oder oben rum nach Geschmack einstellen - dann braucht man die 90° Kalibrierung nicht . . .

Gruß Pico
Strikemaker
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Jan 2014, 17:43
Hallo Pico,

Danke für die Erklärung, ehrlicher Weise bin ich erst durch eure Seite auf die Frage mit der 90 Grad Kalibrierung gekommen. Dann Order ich sicherheitshalber mal lieber mit 90 Grad, sicher ist sicher. Wenn du schon so nett warst und mir geantwortet hast, dann kannst du mir vielleicht noch eine allgemeine Verständnisfrage beantworten.

Kalibrieren heißt doch den Fehler in Bezug auf ein Reverenzmikro zu erfassen. Das heißt ich bekomme eine Auflistung mit Abweichungen pro Frequenz, die ich dann in eine Software einpflegen kann und somit den Mikrofehler umgehen kann!?!?
Wenn ich jetzt auf 0 und 90 Grad kalibrierten lasse, erhalte ich dann 2 Korrekturdateien?
Wenn ich ein solches Mikro habe, und will den Frequenzgang am Hörplatz messen, in welche "Richtung" muss das Mikro zeigen?

Vielleicht hat ja jemand noch ein paar Antworten auf meine anderen Fragen??????

Gruß Christoph
HiFi-Selbstbau
Inventar
#4 erstellt: 23. Jan 2014, 10:39
Hi Strikemaker,

Q: Das heißt ich bekomme eine Auflistung mit Abweichungen pro Frequenz, die ich dann in eine Software einpflegen kann und somit den Mikrofehler umgehen kann!?!?
A: Du bekommstg eine ASCII-Datei mit dfen Werten und ein paar Tipps wie die Endung umbenannt werden muss für die einzelnen Programme (nur bei ATB und CARMA3 geht das nicht, CARMA 4 liest unsere ASCII-Dateien.

Q: Wenn ich jetzt auf 0 und 90 Grad kalibrierten lasse, erhalte ich dann 2 Korrekturdateien?
A: Genau!

Q: Wenn ich ein solches Mikro habe, und will den Frequenzgang am Hörplatz messen, in welche "Richtung" muss das Mikro zeigen?
A. Für Freifeldmessungen (bis ca. 50 cm Abstand in normalen wohnräumen) richtet man das Mikro auf die Schallquelle und nimmt die 0°-Kalibrierkurve. Für Diffusfeldmessungen (z.B. am Hörplatz) richtet man das Mikro nach oben oder unten und nimmt die 90°-Kalibrierkurve.

Wenn man das mit einer "normalen" Box mit 25mm Kalottenhochtöner am Hörplatz in einem "normalen" Wohnraum vergleicht fällt die Kurve bei nach vorne gerichtetem Mikro und 0°-Kurve oberhalb von 8 kHz zunehmend stärker ab, bei nach oben gerichtetem Mikro mit 90°-Kurve ist der Abfall deutlich geringer.

Am Hörplatz gibt es eben nicht nur Direktschall (der von dem nach vorne gerichteten Mikro bevorzugt aufgefangen wird, wobei bei einem idealen Stereodreick ja auch schon ein Fehler von 30° auftritt) sondern auch Diffusschall, der - weil er nicht von vorne sondern von der Seite oder oben/unten oder sogar von hinten kommt - energetisch nicht stark genug berücksichtigt wird.

Das nach oben gerichtete Mikro misst den Direktschall ALLER Lautsprecher (auch der hinteren bei Surround) korrekt (denn der trifft ja genau unter 90° auf die Membran wie bei der Kalibrierung), alle SEITLICHEN Reflexionen werden ebenfalls energetisch korrekt berücksichtigt. Reflexionen von der Decke werden etwas überbewertet (wobei der maximale Winkel der ersten, energiereichen Reflexion ja oft "nur" 45° beträgt), vom Boden etwas unterbewertet.

Bei hohen Frequenzen hat ein Mikro eben auch eine Richtwirkung ähnlich wie ein Hochtöner, der von vorne am lautesten klingt und zur Seite zunehmend weniger Pegel erzeugt.

Gruß Pico
Strikemaker
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Jan 2014, 20:00
Vielen Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort, das hat mir alle Fragen beantwortet.

Ich habe einfach mal Audionet angeschrieben, dort hat man mir freundlicher Weise erklärt das immer nur l1 oder 2 Kanäle gemessen werden können, egal ob ich analog oder digital aus dem Interface gehe.
Meine anderen Fragen werde ich wohl einfach durch einen Test beantworten können. Wird zwar noch dauern aber das leichteste sein.


Gruß Christoph
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