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Das Cactus Data Shield kodiert CDs - und kann HiFi-Anlagen demolieren

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cr
Inventar
#52 erstellt: 05. Mrz 2004, 23:21
Ich habe mehrere Tausend erworbene CDs und habe in den besten Zeiten weit über 100 jährlich gekauft, darunter auch einiges an schwachen Pop-CDs, die ich im Vorübergehen mehr oder weniger spontan mitgenommen habe. Inzwischen ist die Kauflust abgeflacht. Letztlich ist es mir egal, ob ich ein paar Pop-CDs mehr oder weniger habe (dann gibts wenigstens weniger Platzprobleme ). Aber bevor ich eine kopiergeschützte kaufe, überlege ich mir das dreimal. Und entsprechend sieht jetzt die Kaufkurve aus. Bei Klassik habe ich sowieso die Wahl. Ist der Dirigent X kopiergeschützt, kaufe ich sie eben vom Y. So einzigartig ist selten eine Interpretation, dass man nicht ausweichen kann. Und notfalls kaufe ich eine alte im Second Hand. Aber gerade bei Klassik kaufe ich 100%ig keine kopiergeschützte mit ihrer minderwertigen Qualität! (und alles, was das ja nicht gerade strenge RedBook nicht erfüllt, ist minderwertig, darüber müssen wir hier hoffentlich nicht diskutieren)


Und Ebenfalls verbauen IN AUSNAHMEN auch Hersteller von hiffi-Geräten aus Kostengründen billige CD-Rom LAufwerke in hochwertigen Audiogeräten.

DESWEGEN laufen die Kopierschütze auf eingen (Wenigen) Aufwerken nicht


Das stimmt ja nicht, gerade einige HighEnder haben massive Probleme. Und bei den DVDPs siehts noch schlimmer aus. Auch ein DVDP ist eigentlich dazu bestimmt, CDs abzuspielen. Und auch ein Auto-Player ist eigentlich zum Abspielen von CDs da. Ja, sogar die gerne als Multimedia-PCs bezeichneten PCs sind eigentlich ua dazu da. Da kann man nicht sagen, ein paar spielens halt nicht. Der Konsument hat das Recht, dass die CD überall läuft. Normalerweise regt sich der Konsumentenschutz ja gleich mächtig auf, wenn der Konsument wo tatsächlich oder vermeintlich geschädigt wird. Aber hier ist man ziemlich ruhig und akzeptiert, dass der Konsument ein Gerät erworben hat, das nun die Software nicht mehr spielt, weil diese einfach plötzlich die Standards verletzt.
Ich kann nur eines prophezeien: Der Kopierschutz wird gar nichts bewirken, das ist ein Popanz, an den sich die Musikindustrie da klammert. Es ist noch nie gelungen, am Konsumenten auf Dauer vorbeizuproduzieren, nicht mal in der Planwirtschaft.

Es werden auch weniger Bücher gekauft. Warum? Weil es Kopierer gibt oder Bibliotheken? Nein, sondern weil es andere Dinge gibt, die man heute tun kann, neben Bücher lesen (Computerspiele, Fernsehen, Kino, DVD, Internet, Telefonieren....).
Und so hat die Musikindustrie ihren Zenit längst überschritten ....., auch die SACD oder DVDA (letztere sowieso eine Totgeburt) wird hier nicht helfen. Nur wenige werden sich alles, wie es viele in den 80ern gemacht haben, jetzt nochmals auf SACD kaufen. Die 80er Jahre waren eine Ausnahmezeit, die für die Musikindustrie nie mehr kommen wird.


[Beitrag von cr am 06. Mrz 2004, 05:05 bearbeitet]
vgapsycho
Stammgast
#53 erstellt: 06. Mrz 2004, 18:11
Hallo,

vorweg erstmal gesagt, daß ich es auch nicht gut finde, was da in den Tauschbörsen abgeht oder daß zuviel gebrannt wird.
Noch weniger gut finde ich allerdings wie mir die Plattenfirmen zur Zeit den Spaß an der Musik vermiesen.


Ach so ist das. Deswegen entlassen Warner, Edel, Sony, Universal, BMG und die EMI gerade massenhfat Leute? Weil sie WENIGER Gewinn fahren. Interessante Hypothese, kannst du die irgendwo mal belegen. Deckt sich nämlich mit Nichts von dem was ich die ltzten drei JAhre auf der Popkomm gehört habe.


Belegen kann ich gar nichts. Ich lese jedoch Zeitung und Meldungen im Netz und der Tenor ist üblicherweise:"Die Industrie jammert auf hohem Niveau".


Sorry, aber die Umsätzer der MI gingen bis 1997 nach oben.

Eben. Wachsende Umsätze, das Internet und Napster waren auch schon da. Aber anstatt das Internet als Chance zu erkennen (als neuen Vertriebsweg), ist gar nichts passiert. Anstatt gleich ein vernünftiges Downloadsystem zu etablieren wurde der Markt mehr oder weniger kampflos (außer auf der juristischen Seite) den Tauschbörsen überlassen.


1997 wurden aber auch die CD-brenner im Computer zum Massenprodukte, und die Preise von CD-Rohlingen sanken unter 1DM/Stück.

Es ließe sich genausogut ein Zusammenhang zwischen Beginn des Handybooms um diese Zeit und dem Umsatzrückgang der MI herstellen.


Mein Problem mit der MI ist folgendes: Ich will gar nicht abstreiten, daß illegale Downloads und 1:1-Kopien einen Umsatzverlust bedeuten. Daß es zu diesem Verhalten der Konsumenten kam, ist in meinen Augen jedoch überwiegend die Schuld der Plattenfirmen selbst. Das Internet ist offensichtlich ein hervorragend geeigneter Vertriebsweg, ein "offizielles" Downloadangebot war aber lange Zeit nicht verfügbar.
Die Preise für CDs sind schlichtweg zu hoch, also wird versucht diese Kosten zu vermeiden und es wird stattdessen gebrannt. Als Folge davon stattet die MI die CDs mit einem sogenannten Kopierschutz aus und verärgert damit auch noch die Kunden (wie mich), die bislang noch CDs gekauft haben.

Ich frage mich, wie bescheuert ein Geschäftsführer (irgendeines) Unternehmens sein muß, der sein einziges umsatzbringendes Produkt in der Qualität verschlechtert (in diesem Fall ein Kopierschutz), die Preise erhöht und gleichzeitig erwartet, daß er jetzt mehr von diesem Produkt verkauft?


Gruß
Gerald

PS: Muß erstmal ein wenig Musik zur Entspannung hören
cr
Inventar
#54 erstellt: 06. Mrz 2004, 21:00
Diese Bravo-CDs sind doch jetzt ziemlich lange mit Kopierschutz ausgestattet, weil diese angeblich besonders gerne von den Kiddies illegal kopiert wurden (Schulhof-Piraterie).



Erstmal trifft es NICHT IMMER die Falschen. Man kann sogar davon ausgehen, dass es eigentlich FAST IMMER die Richtigen trifft, nämlich leute, die auf Computern Audio-CDs kopieren, und damit in der MEhrzahl Kopien für freunde machen.


Gemäß dem oben von mir angeführten Zitat müßten somit die Umsätze bei den Bravo-CDs steil nach oben gehen, da ja der Kopierschutz "FAST IMMER DIE RICHTIGEN" trifft. Tun sie das? Weiß wer was dazu??
Murks
Stammgast
#55 erstellt: 06. Mrz 2004, 22:41
Hi @ll
Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist.
Ich benutze im Auto und als Walkman MD von Sony.
Kurioserweise ist bei *Cactus Dataschild* der Kopierpin schon gesetzt,so das ich keine Kopie auf MD ziehen kann.
Mein Fazit
CDs mit Kopierschutz haben bei mir keine Chance.
Ich kaufe sie einfach nicht,auch wenn ab und zu eine Scheibe dabei ist die ich schon gerne hätte.
Gruss
Rene
tjobbe
Inventar
#56 erstellt: 06. Mrz 2004, 23:19
Moin Killkill,

wird etwas länger....

auf der einen Seite als Anbieter kann ich deine Ansicht nachvollziehen...als Konsument aber hab ich gelinde gesagt ein Problem damit das ein Label EMI/BlueNote eine Aufnahme die es seit 50Jahren gibt und auf dem Gebrauchtmarkt in "ichweißnichtwievielenVersionen"; erhältlich ist mit einem Kopierschutz versieht. Mir fehlt da die Argumentationslinie mit den MP3 Kopieren, CD-Rs, und all das BlaBla...

Nun ich bin vom Alter und Einkommen her eigentlich der "erwünschte Käufer": relativ gutes Einkommen, interesse an Musik.....ich höre aber keinen 08/15 Kram sondern Jazz und wenn Rock dann eher ausgefallenes und anspruchsvolles.. und wo kann man das heute hören ???? (zumindest zu Zeiten in den nicht die Wölfe durch die Straßen ziehen.. von morgens 6-21Uhr ... Eineitsbrei auf allen Kanälen... Mutlosigkeit)

Im Radio... ne, da dudeln die mich mit allem =)(/&Ӥ voll
Im Fernsehen... ne, da wird mittlerweile der Kram der auch im Radio läuft mit verwurstet
...

wo sonst ???

Nun, für mich waren&sind Kopien, die ich freunden bekomme die Quelle aus der ich überhaupt andere Musik hören kann. Früher waren es kopierte Tapesm heute CR_r compilations.. und was passiert dann typischerweise: mir gefällt was so gut, daß ich ich mir die CD kaufe...

Dies ist für geziehlte Käufe der einzige Weg mittlerweile um zu empfehlunegn zu kommen.. alles andere, sein es Foren, Zeitschriften usw sind alle s trockenübungen und werden dann Blindkäufe, die dann oft zu Fehlkäufen mutieren und die wollte ich immer und will ich auch heute noch minimieren.

Sorry, aber das problem ist nicht der Kunde sondern die Industrie die nicht mehr weiß wie sie die Käufer erreicht. Der einzige Weg den die Herrn momentan sehen is DSDS und BBisWatching und was auch immer als Hype&Marketingmasche gerade herhalten muß...

Was da im Moment passiert ist die nackte Panik.

Cheers, Tjobbe


[Beitrag von tjobbe am 06. Mrz 2004, 23:22 bearbeitet]
SaGruenwdt
Stammgast
#57 erstellt: 06. Mrz 2004, 23:37


Die Umsätze gingen/gehen zurück, weil:
1) mitte der 90er jeder seine LP-Sammlung zur CD-Sammlung konvertiert hatte,
2) sich die allgemeine wirtschaftliche Lage verschlechtert hat,
3) das verfügbare Einkommen der Hauptzielgruppe der Plattenfirmen für teure MArkenklamotten, Handies, DVDs usw. draufgeht,
4) und neben weiteren Gründen Musik inzwischen illegal über das Internet bezogen werden kann oder CDs per Brenner kopiert werden.


Also muss sofort gehandelt werden, der Böse Verbraucher hat aber auch kein Einsehen, er hortet das Geld auf dem Bankkonto und gräbt es ab und zu mit dem Bagger um... und die arme arme Musikindustie wird zu grunde gehen weil er nichts davon abgibt. Im Übrigen ist der Normale Mensch an allen Schuld, am Staatsdedizit an der Arbeitslosigkeit.. keiner hat ein Einsehen für die arme Industrie! Ist doch echt zum heulen!

Die Lösung:
zu 1) Den Konsumenten sofort polizeilich zwingen jetzt die eigene CD Sammlung zusätzlich in SACD zu erwerben...
zu 2) Mehr Druck auf den Konsumenten machen, notfalls den Kunden mit Gewalt zum Kauf einer neuen CD zwingen, Leute die kein Geld haben wird die CD einfach per Kredit aufgedrängt, auch Schülern denn so lernen die schon früh mit Schulden umzugehen!
zu 3) Sofort CD Labels umbenennen und z.B. mit dem Aufdruck ESPRIT & S-Oliver Music verkaufen!
zu 4) Sofort den technischen Rückschritt einleiten! Brenner verbieten und das Internet abschalten und alle Verbraucherrechte einschränken! ...Zahlen und klappe halten, wird ja alles nur zum Wohl des einzelnen gemacht!



Sorry, aber die Umsätzer der MI gingen bis 1997 nach oben. 1997 wurden aber auch die CD-brenner im Computer zum Massenprodukte, und die Preise von CD-Rohlingen sanken unter 1DM/Stück.


Muss denn immer mehr Gewinn gemacht werden? Immer geldgeiler und mehr mehr mehr wollen alle haben... was hat das mit Kreativität und Musik zu tun? Wer gute Musik macht braucht keine Millionen um gepusht zu werden! Sicher kostet Musik etwas, aber mit Gewalt, Druck und Rechteeinschränkung lass ich mir nicht mehr in die Tasche greifen.



Wie gesagt, scheinbar brennen in diesem Forum sehr sehr, viele, wenn ich mir alleine in diesem Thread durchlese, wieviel Leute "keine CDs mehr kaufen", und trotzdem scheinbar immer noch ein gesteigertes Interesse an Musik haben....


Definitiv! Aber Brennen braucht man doch garnicht (manche sind wohl auf dem stand der Technik von damals eingerostet!), gibt ja auch Festplatten und andere Speicher...! Wie einfach das alles ist wenn man seine alte CD Sammlung auf Festplatte hat, da braucht man nicht mehr zu suchen hat alles sofort griffbereit! Was ist nur mit neuen CDs? Die darf man ja nicht mehr auf den PC kopieren weil das ja ein brechen des Kopierschutzes bedeutet! Also technischer Rückschritt...? Dafür dann noch Geld zahlen, für defekte CDs die man auch wenn die gekauft sind nicht auf den PC kopieren darf? Da kann man ja gleich illegal downloaden... Warum sollen die Leute die das alles tun alleine daran schuld sein? Würde die liebe Industrie endlich eine Legale günstige Downloadplattform für alles anbieten wäre das alles Vergangenheit. Ich z.B. will manchmal kein ganzes Album für nur ein einziges Lied was ich suche kaufen, das sehen viele andere auch so! Technisch wäre das alles machbar, nur scheinbar will das keiner der Musikbosse.

Grüni
cr
Inventar
#58 erstellt: 07. Mrz 2004, 03:26

Kurioserweise ist bei *Cactus Dataschild* der Kopierpin schon gesetzt,so das ich keine Kopie auf MD ziehen kann.


Das liegt daran, dass sich die Musikindustrie nicht mehr um das SCMS-Abkommen schert (Kopier der 1. Generation ist digital erlaubt).
Das Kopierverbots-Bit kann unabhängig von der Verwendung eines Kopierschutzes gesetzt werden. Dh man kann auch ungeschützte CDs pressen, die man dennoch nicht über einen Consumer-Audio-Brenner/MD/DAT digital kopieren kann.
Murks
Stammgast
#59 erstellt: 07. Mrz 2004, 10:01
Hi CR
Auf MDs aller Art werden GEMA Gebühren fällig,die werden beim Kauf bezahlt.
Deshalb bringe ich Scheiben grundsätzlich zurück,die sich nicht kopieren lassen.
Bei CDs ohne Kopierschutz war das noch nie nötig,um die anderen mache ich einem Bogen.
Ich finde es reichlich seltsam von der MI sich nicht an die Verträge zu halten,es aber vom Kunden bedingungslos zu verlangen.
Gruss
Rene
Thono
Stammgast
#60 erstellt: 07. Mrz 2004, 20:04
Hallo,

ich habe auch ein Problem mit der "Musikindustrie" (um die jetzt mal so pauschal zu benennen). Eigentlich sind es mehrere Probleme.

Eines sind die teilweise absurden Preise für CDs. Neue oder alte CDs für EUR 16,99+ empfinde ich schon als heftig (um nicht zu sagen dreist).
Viel mehr aber stört mich, daß ich nicht alles bekommen kann was ich damals mal auf Schallplatte hatte (und gerne auf CD hätte). Selbst wenn eine LP zu einer CD wurde läuft die nicht immer ewig im Programm. Und so habe ich teilweise einfach keine Möglichkeit, mir die Wunsch-CD zu kaufen. Am Kopierschutz liegt das sicher nicht.
Warum kommt keiner der Plattenlabel auf die Idee, ein CD-Image von nicht mehr "lohnenswerten" CDs anzubieten? Wer so ein Image haben möchte zahlt einen etwas geringeren Preis (Cover muß man sich ggfs. selber ausdrucken, Hülle fehlt, Rohling wird benötigt usw.). Das Ganze zum kostenpflichtigen Download und schon wäre ich glücklich.

Gruß
Thomas
Killkill
Inventar
#61 erstellt: 07. Mrz 2004, 23:52

Musik wird ja schon seit etwas längerer zeit "illegal" kopiert, nicht erst seit es billige rohlinge und Brenner gibt. Die haben es nur möglich gemacht die ganze Sache relative verlustfrei zu kopieren.
Denn was macht es wirklich für einen unterschied ob ich vor 20 jahren eine Kassette überspielt habe oder heute eine CD brenne?


Das macht einen Riesenunterschied. Ich habe in meiner Jugend auch jede Menge Kassetten aufgenommen. Eine TDK SA-90 habe ich damals für 6DM gekauft, heute kostet ein CD-Rohling keine 30 Cent mehr.

Und ein CD Rohling ist dafür ausgelegt eine digitale 1:1 Kopie zu machen, wenn ich die erstmal habe, gibt es angesehen vom Originalbooklet kaum einen Grund die Original-CD zu kaufen.

Bei den Kassetten war das anders, wir haben kopiert, weil wir das Geld nicht hatten, gegenseitig Platten ausgeliehen, aber wir haben AUCH gekauft. Heute ist das nicht mehr zwangsläufig der Fall. Ich kenne ein paar Blagen die haben nur noch Kopien im aus, und wenig bis gar keine Originale, insofern ist die CD-R zur Kassette schon ein Riesenunterschied.


Muss denn immer mehr Gewinn gemacht werden? Immer geldgeiler und mehr mehr mehr wollen alle haben... was hat das mit Kreativität und Musik zu tun? Wer gute Musik macht braucht keine Millionen um gepusht zu werden! Sicher kostet Musik etwas, aber mit Gewalt, Druck und Rechteeinschränkung lass ich mir nicht mehr in die Tasche greifen



Sorry, aber das stimmt leider so nicht. Erstmal muss "nicht immer mehr Gewinn gemacht werden", aber ene Firma die sich nicht dagegen wehrt, dass ihr Produkt jetzt einfach nicht mehr gekauft werden muss, weil es verlustfrei kopiert werden kann, ist eine tote Firma (Ausnahme: Software-Shareware-Konzepte). Es geht ja nicht um "weniger Gewinn", es geht bei einigen Firmen um die nackte Existenz:

Telepolis Artikel-URL:
http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/musik/16895/1.html

Und natürlich muss auch in gute Musik investiert werden, um sie zu pushen. Es gibt tausende gute Bands draussen, die keiner kennt, weil die Medien sie komplett ignorieren.... Womit wir beim nächsten Problem sind:


ich höre aber keinen 08/15 Kram sondern Jazz und wenn Rock dann eher ausgefallenes und anspruchsvolles.. und wo kann man das heute hören ???? (zumindest zu Zeiten in den nicht die Wölfe durch die Straßen ziehen.. von morgens 6-21Uhr ... Eineitsbrei auf allen Kanälen... Mutlosigkeit)

Im Radio... ne, da dudeln die mich mit allem =)(/&Ӥ voll
Im Fernsehen... ne, da wird mittlerweile der Kram der auch im Radio läuft mit verwurstet


Tjobbe, ich muss dir komplett recht geben. Am schlechten Ansehen der MI sind auch zu einem sehr großßen Teil die Medien schuld. Die deutsche Radiolandschaft ist absolut trostlos, GUTE Musik findet dort nicht mehr statt, sondern nur Chartsgedudel. Das heisst aber nicht, dass es keine anspruchsvolle Musik mehr gibt, die wird nur nicht mehr präsentiert.... Das kann man aber nicht der MI anlasten, der schmeckt das auch nicht. Die Medien wollen halt nur noch "Bonbon-unterhaltung", wirklich "gute" Musik liegt nicht in ihrem Interesse, irgendwelche Hausfrauen und Friseusen könnten ja abschalten....

Und bitte Folgendes nicht vergessen: Nicht die GANZE Industrie nutzt Kopierschutzmechanismen, nicht überall kosten CDs 17,90 Euro. Ich persönlich halte CD-Preise für bis zu 15EUR für fair, alles darüber ist auch für mich übertrieben. Insofern sollte man dann durchaus nach günstigeren Alternativen suchen.... Die gibt es, auch bei anspruchsvoller musik. Ausserdem lassen einige Plattenhändler mit sich handeln.

Und zum Thema MD: Die kann man auch analog kopieren. Ist leider weniger komfortabel, aber immer noch sehr einfach....

Will sagen: Bitte die Situation differenziert sehen, nicht alle Label snd "Verbrecher", nicht die ganze Industrie hat eine dermassen schizophrene Haltung zu ihren Kunden wie einge Majors....

Tjobbe muss ich übrigens komplett recht geben: Kopierschutz auf "Blue Note" CDs ist einfach Schwachsinn. Diese Leute kopieren nicht mehr, insofern kann man mit so einer Aktion nur Kunden verlieren....

Gruß,

KK
tjobbe
Inventar
#62 erstellt: 08. Mrz 2004, 01:49
Moin KK,

klar sind nicht alle Label die Bösen... nur ist die ganze Sache ja so verwoben:

das Fernsehen produziert die neue hypersoap und plaziert ein BlubberBarbie und die KenHot5 in den Werbepausen mit der Trashversion von "StefansKatzeKotztamMorgen",

dann kommt der Kram ins Radio und wird dort Todgedudelt bis man entweder das Teil zum Fensterraus wirft oder mit dem Auto gegen denBaum rast um den Geröhne zu entkommen...

dann kommt wieder im Fernsehen die Verleigung der GoldenenEssiggurke wo dann alle Hand-in-hand.. MOney, thats what I want singen...arghhhh

und jetzt sag mir mir wie man an "Hörproben" außer durch Kopieren sonst an Musik kommt die man sich mal anhören möchte um sich ein eigenes Urteil zu bilden..., und ganz ehrlich... wennich ein kleines label wäre, würde ich erstmal CR'r verschenken damit man die Musik die vertriebe erstmal zuhören bekommt, oder per download anbieten als Appetizer aber bloß alles vermeiden um mich vom Kauf abzuhalten...

cheers, Tjobbe

P.S. ich hab das glück das ich mit meinem Musikgeschmack zur Not auf uralt Material zurückgreifen kann....


[Beitrag von tjobbe am 08. Mrz 2004, 11:08 bearbeitet]
Hive
Ist häufiger hier
#63 erstellt: 08. Mrz 2004, 10:59
Hallo,

frage mich gerade ob die Künstler (zumindest teilweise)
ein Mitspracherecht haben ob Ihr Album einen Kopierschutz
bekommt oder nicht. (Mir fallen grade die Ärtze ein, also
eigentlich Tauschbörsenkandidaten )

Zur Musikindustrie: (Die wirklich grossen Labels, die
kleinen sind vermutlich wie überall arme Schweine) Es
wird über den Umsatzrückgang bei CD`s gejammert aber
verschwiegen daß dies durch den DVD Verkauf mehr als
"kompensiert" wurde. Sprich mehr Gewinn. Aber vermutlich
sollen wir jetzt DVD`s UND CD`s kaufen. Das viele in
Deutschland (und es werden immer mehr) über ein sehr
begrenztes Einkommen verfügen ist egal. Darüber kann
man sich Gedanken machen wenn alle Tauschbörsen platt
sind und nur noch CD Player mit Internet Anschluß und
Paladium(TCPA) Chip gesetzlich erlaubt sind.

cu Hive


[Beitrag von Hive am 08. Mrz 2004, 11:00 bearbeitet]
Killkill
Inventar
#64 erstellt: 08. Mrz 2004, 22:05

Eswird über den Umsatzrückgang bei CD`s gejammert aberverschwiegen daß dies durch den DVD Verkauf mehr als
"kompensiert" wurde.


Interessante These, leider falsch. In der Tat wurde durch Musik-DVDs ein Teil des Umsatzes kompensiert. Leider ist dieser Teil bei weitem nicht so groß, wie der Umsatzverlust, also nicht "Mehr Gewinn", sondern "weniger Verlust". Und auch das muss man mal kurz relativieren. die Musik-DVD ersetzt so ungefähr das, was man bis Mitte der 90iger Jahre Livealbum nannte. Nur dass die DVD einem Liverlebnis durch adieren von Surroundefffekten und Videospur eine ganze Ecke näher kommt.

Und deswegen hat die MI in den letzten drei, vier Jahren von so gut wie heder Band, die mehr als 500000 CDs verkauft hat, und auf tour war eine DVD produziert. Aber die neuen Künstler mit denen man das machen kann, (oder die alten mit denen man mehr als eine CD veröffentlichen kann) kann man an den fingern zweier Hände abzielen. Das wird den Umsatzverlust in Zukunft kaum abschwächen, zumal ja der DVD brenner aucvh gerade auf dem Vormarsch ist.

@tjobbe:
Größtenteils hast du recht, es funktioniert derzeit jede Menge durch "Crossmarketing".

Allerdings gibt es auch noch ein paar gute Musikmagazine und eine (Geringe) HAndvoll von Musikradios, die swich wenigstens ansatzweise Mühe geben.
Und da kann man auch mal reinschnuppern.

Ebenfalls gibt es auf Bandwebsites jede Menge legaler Downloads zum Auschecken. Nun ja, vielleicht bei Jazz weniger, und bei moderner Musik etwas mehr., aber immerhin.

Wie gesagt: Differenzieren ist angesagt, was im Zeitalter von "TV Total" und DSDS nicht wirklich Trend liegt....

Gruß,

KK
cr
Inventar
#65 erstellt: 09. Mrz 2004, 01:55
Man muß nicht nur die DVD mit einbeziehen, sondern:

Computerspiele
Handykosten
Internetkosten

Dann siehts wohl ganz anders aus.
Killkill
Inventar
#66 erstellt: 09. Mrz 2004, 19:31
@CR:

Ich glaube das hast du etwas falsch verstanden:

Ursprünglich meinte Hive, dass der Umsatzrückgang den die Musikindustrie durch Verluste im CD Segment erleidet durch die Verluste durch Musik-DVD-Mehrverkäufe wieder mehr als kompensiert wird. Und das ist leider icht der Fall (s.o.).

Gruß,

KK
cr
Inventar
#67 erstellt: 09. Mrz 2004, 19:42
Das habe ich schon verstanden. Ich finde nur, dass man alle Produkte betrachten muß, die um dasselbe Budget konkurrieren (Freizeitgestaltung): Und das sind CDs, DVDs, PC-(Spiele), Handy.

Wenn jetzt der Musikverkauf zurückgeht, so kann das neben Kopieren genausgut deshalb sein, dass eben Geld aus diesem Budget in Computer-Spiele fließt (und die sind ja nicht gerade billig), Handy-Kosten (eine der Hauptursachen für Privatkonkurse) uä.
Die Gesamtbetrachtung ist ja auch schon deshalb gerechtfertigt, weil Sony am Computer-Spiele-Markt kräftig mitmischt (Playstation). Wenn andere Platten-Multis das verschlafen haben, ist das ihr Problem.


[Beitrag von cr am 09. Mrz 2004, 19:47 bearbeitet]
Killkill
Inventar
#68 erstellt: 09. Mrz 2004, 20:17
OK, jetzt verstehe ich was du meinst.

Aber das ist immer noch kein Argument für die Ächtung der Musikindustrie. Die Tatsache dass, sich Musik mittlerweile so verlustfrei und billig kopieren lässt, lässt die Musikindustrie in Konkurrenz mit diesen anderen Industriezweigen halt sehr "alt" ausshen, weil der Musikkauf im Gegensatz zum - sagen wir mal - Handyverbrauch derzeit problemlos substituiert werden kann.

Nehmen wir mal an: Du kannst dir in einem Monat für 200 EUR Entertainmentprodukte kaufen, willst jedoch 3 Computerspiele haben, telefonierst prinzipiell für 70EUR im Monat und würdest dir gerne noch 3 Audio CDs kaufen.

Davon sind dann die Audio-CDs am Leichtesten zu substituieren, du ziehst sie dir in Windeseile (Breitbandverbindung vorausgesetzt) aus dem Internet, oder lässt sie Dir von Freunden brennen.

Dann reicht dein Budget in etwa, COmputerspiele zu brennen ist schwieriger, ausserdem sind dort die HAndbücher meistens notwendig, und um die Ausgabe fürs HAndy kommst du nicht herum.

Nehmen wir mal an, es gäbe die Möglichkeit, sein Handy so zu "hacken", dass man Geld wieder draufladen könnte, ein Gesprächsguthaben von 100 EUR pro Tastenkombination, dann hätten die Mobilfunkprovider ein Problem, und dann würden die mit ähnlichen Schutzmechanismen kommen.

Wenn sie dann argumentieren würden, dass ihre Umsätze wegen der Hackmöglichkeit heruntergehen, dann könnte man ja auch argumentieren: Klingeltöne, HAndyzubehör oder Computerspiele und Musik-CDs nähmen ihnen wieder MArktanteile weg. Der Umsatzverlust sei nur eingebildet. Dann würden nämlich die fiktive Person mit obigem Entertainmentbudget vielleicht ihr Handy hacken, und wieder orignal-CDs kaufen.

Bevor diese Gesetzes- und Technicklücke nicht gestopft ist, herrscht keine MArktgleichheit mehr, deswegen zeiht das Argument mit anderen Umsatzverlusten durch die anderen Industrien zum großen teil nicht.


Die Gesamtbetrachtung ist ja auch schon deshalb gerechtfertigt, weil Sony am Computer-Spiele-Markt kräftig mitmischt (Playstation). Wenn andere Platten-Multis das verschlafen haben, ist das ihr Problem.


Sorry, aber Sony war schon seit Jahrzehnten ein Mischkonzern, der von Robotertechnik über Heimelektronik, Compüuter, Photo- und Videokameras alles mögliche gemacht hat. Der Vergleich hinkt ja mit gleich beiden Beinen....

Gruß,

KK
cr
Inventar
#69 erstellt: 09. Mrz 2004, 20:48
Ich sehe die Probleme der Musikindustrie durchaus und heiße es auch nicht gut, dass über Internet in ausuferndem Umfang Musik heruntergeladen wird, oder sich einer eine CD kauft, die er für die ganze Klasse kopiert.
Nur, sobald ich als Konsument in meinen Rechten derart beschnitten werde, dass ich
a) CDs kaufen soll, die defekt sind (CactusDS bewirkt ja nichts anderes)
b) ich kriminalisiert werde, wenn ich mir eine CD fürs Auto digital kopiere oder mir aus meinen Pop-CDs Sampler erstelle (ohne dass ich danach die Originale weiterverkaufe!)

dann hört sich für mich der Spass auf und die Sache ist für mich eigentlich erledigt >> Kaufunlust, Ausweichen auf Second Hand, Komkurrenzprodukte.

Und wieso du glaubst, dass ein Kopierschutz verhindert, dass irgendwer die CD für die ganze Klasse kopiert, ist mir absolut ein Rätsel. Denn in jeder Klasse gibts ein paar PC-Spezialisten, die das trotzdem schaffen, und notfalls genügt für diese Eintagsfliegenmusik auch eine Analogkopie, die dann am PC digital weiterkopiert wird. Was bringts also konkret, außer die Käufer zu verärgern?
Wenns nur darum geht, die öffentlichen Kopierer zu bestrafen, hätte es auch genügt, es zu ahnden, wenn wer nicht für sich selbst eine Kopie erstellt, sondern für andere. Dazu brauchts nicht den ganzen Zirkus mit dem Kopierschutz. Das Problem ist meiner Meinung, dass in den großen Schallplattenkonzernen vielfach Leute sitzen, die derartig abgehoben von der Realität sind, dass sie einfachste Zusammenhänge nicht verstehen. Bekanntlich sind ja auch in den Chefetagen großer Unternehmen die wenigsten imstande, einen PC einzuschalten, geschweige denn darauf zu arbeiten (das entstammt einer Studie, über die mal in einer Zeitung berichtet wurde, und meinen eigenen Erfahrungen)


[Beitrag von cr am 10. Mrz 2004, 04:27 bearbeitet]
Spitmode
Ist häufiger hier
#70 erstellt: 09. Mrz 2004, 21:10
Der Vormarsch gegen Piraterie ist unaufhaltsam. Die Musikindustrie ist nur ein mitglied der Kette. MAn denke da an das Vorhaben von Microsoft und partner:
TCPA, schon Mal gehört? gucksu hier http://www.notcpa.org/faq_german.html

Die CD wird bald überflüssig werden, der "gläserne mensch" wird entstehen, wenn man sich nicht dagegen wehrt. Es ist auch verständlich, das Runterladen von musik ist so einfach wie sich bie web.de anzumelden. mit ein bisschen geschick und erfahrung auch ganz anonym. Wen wundert es da, dass die großen Firmen dagegen gehen wollen? Und glaubt mir, die neuen Kopierschutzmechanismen sind bloß der Anfang, wer den Artikel (oben) ließt erkennt die erschreckende Tatsache, die sich hinder den Palladium PCs verbirgt:
Totale Kontrolle.
Kopierschütze kann man knacken, jede Wette auch diesen. Ich erinnere mich da an das PC Spiel "GOTHIC" Teil 1 und Teil 2 kamen immer mit Meldeungen über einen neuen "unbrechbaren" Kopierschutz (und die aus der Software insbesondere Game Branche sind bei weitem komplexer als Musikschütze). Maximal eine Woche hat es gedauert, bis geschickte hacker eine anleitung online stellten, wie man ihn bricht bzw. umgeht. Das Problem das die kopierschutzhersteller haben, ist das sie nur national agieren / agieren können. Sie haben nur die Programmierer zur Verfügung, die anegstellt sind und jedes System ist nur so stark wie sein schwächstes Glied. Auch die Motivation ist anders gesetzt. Ein Mitarbeiter bei Microsoft arbeitet letztlich für deinen kontostand am Ende des monats. Ein hacker arbeitet um sich selbst su verwirklichen, er WILL diesen kopierschutz brechen, und das tut er nicht alleine, sonder international mit Gleichgesinnten mit selber motivation. Jeder Kopierschutz wird gebrochen, da bin ich sicher.

Bsp. Linux. Ein Betrieb wie IBM hätte so ein Betriebsystem nie mals auf die Beine stellen könne, es ist zu eingeschränkt, durch oben genannte Motiavionsproblematik und des nationalen Agierens. Linux ist aber open source und weltweil arbeiten engagierte, FREIWILLIGE, Programmierer daran es für sich selbst zu Verbessern, die verschiedenen Distributionen entstehen letztlich aufgrund dieser Programmierer die programmieren um des programmieren Willens, nicht des geldes wegen. Und da ist der Knackpunk!


Fazit: jeder kopierschutz wird gebrochen werden, bloß eine Frage der Zeit.
Was eher von interesse ist, ist die Zukunft...Die Zukunft MIT oder OHNE TCPA, wenn dieses Kontrollsystem sich durchsetzt, dann können selbst die besten hacker nicht mehr viel tun....


[Beitrag von Spitmode am 09. Mrz 2004, 21:14 bearbeitet]
cr
Inventar
#71 erstellt: 09. Mrz 2004, 21:23
Mit TCPA, weil die Leute, wie sich immer zeigt, nicht das geringste Problembewußtsein haben ("Ich habe eh nichts zu verstecken"). Gerade in D (und Ö) sollte man aber ein erhöhtes Problembewußtsein haben.


[Beitrag von cr am 09. Mrz 2004, 21:26 bearbeitet]
Spitmode
Ist häufiger hier
#72 erstellt: 09. Mrz 2004, 22:55
ja, seh ich ebenso. Viele sind sich der Gefahr, die von TCPA eindeutig ausgeht nicht bewusst. Wie oben bereits erwähnt, kann so der (von der Musikindustrie sicherlich irgendwo "erträumte") "Gläserne Endnutzer" geschaffen werden. In meinen augen ein Horrorszenario.
gegen jede "digitale Privatsphäre"

added:
Und die Privatsphäre (ob nun analog oder digital) ist Grundgesetzlich geschütz, Etwas unantastbares. Und genau das sollte sie bleiben. Dazu zähl auch das Selber-erstellen von mamas klassiksampler aus gekaufter musik.
Bestraft werden müssen Leute, die daraus Ein Geschäft machen, ja sogar Existenzen auf diese Illegalität aufbauen. Ich kann dir da nur zustimmen


[Beitrag von Spitmode am 09. Mrz 2004, 23:00 bearbeitet]
Hive
Ist häufiger hier
#73 erstellt: 10. Mrz 2004, 17:26

Es
wird über den Umsatzrückgang bei CD`s gejammert aber
verschwiegen daß dies durch den DVD Verkauf mehr als
"kompensiert" wurde.
cu Hive


Selbstzitat weil ich unpräzise war. Mit DVD waren nicht
nur Musik sondern natürlich auch Filme gemeint. Und dann
passt die Aussage.

TCPA ist eine schreckliche Vision. Aber eine Lachnummer
im Vergleich zu RFID. (Winzige Chips die in jedem Produkt
untergebracht werden können). Jeder Pulli hätte z.B.
seine eigene unverwechselbare Nummer. In der CT 6/2004
ist ein sehr lesenwerter Bericht der einen nachdenklich
stimmt.

cu Hive
Spitmode
Ist häufiger hier
#74 erstellt: 10. Mrz 2004, 18:06
Hab ich auch schon von gehört. Ist klar, dass es (gesetz den fall TCPA setzt sich tatsächlich durch) nicht allein bei der Computer Branche bleiben wird, die Kontrolle wird sich ausbreiten. Die Technik machts möglich. Ich hoffe und ich glaube aber daran, dass sich der aufgeklärte Mensch gegen die Beschneidung peersönlicher Rechte zu wehren versteht.
Skylien
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 27. Mrz 2004, 23:03
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#76 erstellt: 10. Mai 2004, 11:57
was die Musikindustrie auch gerne verschweigt, ist die Tatsache, dass seit Jahrzehnten fuer jeden leeren Tontraeger beim Kauf eine Pauschale entrichtet wird, die ueber die GEMA an die rechteinhaber geleitet wird.

Das sind bei der gigantischen Menge an verkauften Leer-CDs riesige Summen.
Aber darueber spricht man ungerne...

ebenso ueber die gigantische Verschwendungssucht und die verwaltungsmaessige Aufblaehung der Konzerne.
EMI hatte bis vor einigen Jahren 10 ( ! ) Ebenen in der Konzernhierarchie.

Die Unterhaltungsindustrie verfaehrt nach dem Motto:

"Lerne, zu klagen, ohne zu leiden ! "
UweM
Moderator
#77 erstellt: 10. Mai 2004, 12:22

was die Musikindustrie auch gerne verschweigt, ist die Tatsache, dass seit Jahrzehnten fuer jeden leeren Tontraeger beim Kauf eine Pauschale entrichtet wird, die ueber die GEMA an die rechteinhaber geleitet wird.

Das sind bei der gigantischen Menge an verkauften Leer-CDs riesige Summen.
Aber darueber spricht man ungerne...


Diese Abgabe gibt es nur auf Audio-CD-Rs. Computer-Rohlinge, die auch für Musik mehrheitlich eingesetzt werden, sind GEMA-frei.

Grüße,

Uwe
cr
Inventar
#78 erstellt: 10. Mai 2004, 12:26
Im aktuellen Stereoplay ist ein treffendes Editorial über die Schallplattenindustrie und den von ihr gewollten Untergang der CD.
Finglas
Inventar
#79 erstellt: 10. Mai 2004, 16:46
Jahrelang (vielleicht sogar eher jahrzehtelang) hat die Musikindustrie versucht, den Kunden zum gedankenlos fressenden/konsumierenden Rindvieh zu machen, das alles, was man ihm so vorwirft, gierig und ohne zu zögern schluckt. Niveaulose, untalentierte Sternchen werden zu Megastars aufgeblasen, neben 1-2 guten Stücken wird in der Eile der Rest der CD mit akustischem Sondermüll vollgestopft, für den dann aber 20 Euro bezahlt werden sollen.
Voller Gier nach mehr Umsatz wurde und wird immer mehr und immer niveaulosere Musik auf den Markt geworfen, die man dann mit millionenschweren Werbekampagnen - die ja auch aus den CD-Verkäufen finanziert werden müssen - den Leuten auf's Auge drücken will.

Musik ist so vielfach zum Wegwerf-Konsumprodukt verkommen: einmal gehört, dann ab in den Müll und was neues muss her. Da braucht sich die Musikindustrie nicht zu wundern, wenn niemand in Zeiten knapper Kassen viel Geld für kurzlebigen Schrott ausgeben will. Die Wertschätzung der Musik und der damit verbundenen Leistung eines Künstlers bleibt so verständlicherweise völlig aus, und somit auch die Bereitschaft, dafür Geld zu zahlen.

Jetzt die eigenen Kunden pauschal zu kriminalisieren und Produkte weiterhin teuer anzubieten, die nur noch eingeschränkt - wenn überhaupt - genutzt werden können (kein Abspielen auf Auto-CD-Wechslern, kein Erstellen eigener Sampler, kein Beladen eines MP3-Players etc.), ist wirklich das Letzte.

Es gibt glücklicherweise immer noch einige kleiner Labels, die gute Künstler unter Vertrag haben und CDs anbieten, die man komplett durchhören kann. Interessanterweise haben die alle keinen Kopierschutz ... da bin ich dann auch gerne bereits, Geld für eine CD zu geben.

Cheers
Marcus
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#80 erstellt: 10. Mai 2004, 17:23
Die MI hat damals am beginn der CD-Aera in totaler Goldgraeberstimmung alle bereits auf LP erschienenen Titel als CD herausgegeben.

Die Kosten waren bereits laengst eingespielt, aber kalkuliert hat man damals wie bei einer neu produzierten LP/CD ---> 20,-- DM/Stk.

Die Herstellungskosten damals lagen bei ca. 1,60 DM/CD, jetzt liegen sie unter 40-50 Cent.

Das entspricht einer Kalkulation bis zum verbraucher von schlappen 1000 - 2000 Prozent.

Damals hat man die Kirche seitens der Industrie nicht im Dorf gelassen, man haette ja schliesslich auch fuer 15 DM die alten Produktionen an den verbraucher bringen koennen.

Nee, da hat der EMI-Boss lieber einen Rolls Royce als Dienstwagen bekommen, man hat gigantische Feste fuer Abermillionen gefeiert, das eingenommene geld zum fenster rausgeworfen.

Dann hat man das Programm "gestrafft" d.H. alle kuenstlerisch guten, aber nicht supergut zu verkaufenden Produkte entsorgt.

Gleichzeitig gibt es seitens der MI immer weniger akustische tudioaufnahmen, fast nur noch synthetische Musik, was die Kosten dramatisch senkt, weil man das so entstandene Produkt zu einem Bruchteil der frueheren Ksoten herstellen kann - auch das wird gerne verschwiegen.


Ich hoere fast nur noch Scheisse im Radio, sehe in Talk-Shows immer noch diesen geistesgestoerten Nicht-Saenger, der unschuldige Gurkenlaster auf dem gewissen hat, und nehme zur Kenntnis, dass die wirklich guten Musiker, die keinen allerweltsgeschmack bedienen, zunehmend auf Konzerttournee gehen und ihre eigenen CD-Produktionen ohne die grossen Companies nach den Konzerten an den Mann/die Frau bringen.

Ich war neulich auf einem 10-Taegigen Jazzfestival und habe gerne fuer die dort gebotene Qualitaet 20-40 EUR/Konzert hingelegt und auch fuer die Eigenproduktionen der Kuenstler 16 - 20 EUR/CD .
Da weiss ich wenigstens, dass es bei demjenigen ankommt, dem es auch zusteht.

Wahrscheinlich verdienen die Kuenstler mit den immer haeufigeren Eigenproduktionen genausoviel wie mit einem der unsaeglichen Knebelvertraege der Musikindustrie, denn nicht nur der Verbraucher ist deren meinung zufolge schuld, sondern natuerlich auch die Kuenstler. Ueberhaupt eigentlich jeder, ausser ihnen selbst.
Jeder, der die altgewohnte Lizenz zum gelddrucken infrage stellt.

Neue vertriebswege erschliessen oder neue Konzepte erarbeiten?
In einer weltweiten rezession mit geringeren UMsaetzen zufrieden sein?
Doch nicht unsere ewiggestrigen betonkoepfe der Musikindustrie!


Solange in der MI nicht Umsatz gleich gewinn ist, werden die Jammern und klagen.
Erinnert mich fatal an Ostalgiker, nur halt von der anderen seite kommend...

Weicheier.

____________________________________________________
Im Uebrigen:

In den USA wuerde ich nicht mit meiner Freundin ins Kino gehen - die spinnen wohl:


Erstes Urteil nach Anti-Camcorder-Gesetz in den USA

Zum ersten Mal ist den USA eine Gefängnisstrafe gegen einen Kinobesucher verhängt worden, der das Leinwandgeschehen mit seiner Videokamera aufgenommen hat.
Der 34-jährige Ruben Moreno bekam 42 Tage Haft, wie das Branchenblatt Hollywood Reporter am Montag berichtete. Der Videorecorder des "Screeners" wurde beschlagnahmt. Zudem wurde ihm für die Zeit nach der Strafverbüßung eine Bewährungsfrist von drei Jahren auferlegt. Wenn der Mann in dieser Zeit erneut beim Abfilmen erwischt wird, muss er mit einer weit härteren Bestrafung rechnen.

Moreno war in Los Angeles dabei ertappt worden[1], wie er den Disney-Historienfilm The Alamo mit seinem digitalen Camcorder ablichtete. Detektive hatten in dem Filmtheater Nachtsichtgeräte zur Überwachung eingesetzt. Ein Gesetz[2], das das Abfilmen von Kinoproduktionen unter Strafe stellt, war erst Anfang des Jahres in Kraft getreten. (dpa) /

(tol[3]/c't) (tol/c't)


[Beitrag von geniesser_1 am 10. Mai 2004, 18:40 bearbeitet]
tummy
Gesperrt
#81 erstellt: 10. Mai 2004, 21:13
Hallo,
ihr braucht euch garkeine cds mit kopierschutz mehr kaufen.Es gibt mittlerweile anbieter z.b. bertelsmann wo man sich die lieder im i-net selbst zusammenstellt und saugen kann.Und da kostet ein lied 49cent(bin mir nicht mehr sicher)und diese lieder darf man 3mal brennen,fürs auto und so.Es gibt auch ne menge andere abieter im net die sowas machen.Die letzte original cd die ich gekauft habe war vor ca.2oder 3 jahren,die lief damals nicht in mein cdp und hab sie auch nicht umgetauscht bekommen(wegen kopierschutz,stand ganz klein drauf)und das ist eine frechheit.Und eins ist ganz sicher,die musik industrie wird so oder so verlieren,durch ihren schwachsinn was die machen(preise,kopierschutz,u.s.w.)werden sich immer mehr leute ihre musik ausn net ziehen legal oder illegal.


m.f.g.

Nachtrag:ich mache mich in einer art auch strafbar,weil eine cd die ein kopierschutz hat darf nicht kopiert werden auch wenn man in deren besitzt ist.Solange sich da aber nichts tut werde ich so weiter verfahren wie bisher.Mein bruder ist leidenschaftlicher original cd sammler,und da ist es am billigsten mal sich ne cd zu leihen.


[Beitrag von tummy am 10. Mai 2004, 21:16 bearbeitet]
allgemeinheit
Hat sich gelöscht
#83 erstellt: 12. Mai 2004, 08:17
Also irgendwie bin ich ja froh, dass ich
a) überwiegend Klassikfan bin
b) neuerdings auf Radioaufnahmen setze (allerdings nicht, weil Geiz geil sein könnte)

... da erübrigt sich das regelmäßige CD-gekaufe.

Ich habe mittlererweile meine gesammte Sammlung auf mp3/192kbps. Klang interessiert mich nur am Rande. Aufgrund meines schlechten Hörvermögens kann ich keinen Unterschied zur Original-CD ausmachen.

Ich beginne auch schon, meinen uninteressanten CD-Bestand bei amazon.de zu verkaufen... ganz legal.
Mit dem Geld kann ich mir ja dann wieder ein paar historische Aufnahmen leisten...
doombooster
Ist häufiger hier
#84 erstellt: 12. Mai 2004, 12:54
Manchmal ist man einfach froh das man ein Dinosaurier ist, der hauptsächlich Vinyl hört.

Zwar ist Vinyl nicht so komfortabel wie CD, aber die CD ist ja auf dem besten Weg unkomfortabler als das gute alte Vinyl zu werden.

Sämtliche kopiergeschützen CDs verweigern in meinem tragbaren CD-Player den Dienst, im Notebook unterwegs führen sie teilweise zum Absturz. Mein Wechsler im Auto erkennt zwar 50% der kopiergeschützen CDs, aber im Wechsler habe ich eigentlich lieber Kopien meiner Orginale, da ich den Wechsler nicht immer mit in die Wohnung schleppen möchte.

Wie wäre es noch mit CDs mit Regional-Code (DVD läßt grüßen...) oder CDs die vor dem Abspielen die Eingabe eines 30stelligen Codes erwarten, dessen Nutzung auf 1 Jahr beschränkt ist? Das wäre doch toll...
Hive
Ist häufiger hier
#85 erstellt: 12. Mai 2004, 13:10
Das neuste was ich gehört habe ist Musik mit einem
Haltbarkeitsdatum. Musik wird gemietet und wenn die
Mietdauer um ist kann der Song nicht mehr abgespielt
werden.

Und nein, ich bin nicht betrunken. Hier ist der Link
dazu: http://www.zdnet.de/news/software/0,39023144,39122033,00.htm

Servus Hive
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#86 erstellt: 14. Mai 2004, 15:09
US-Gesetzesinitiative für private digitale Kopien auf dem Weg
Der Gesetzesvorschlag Digital Media Consumer's Rights Act (DMCRA, PDF) des demokratischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus Rick Boucher ist nun den ersten Schritt des Gesetzgebungsweges gegangen. Boucher schlägt zusammen mit dem Kollegen John Doolittle eine Erweiterung des Digital Millennium Copyright Act vor, durch die die Rechte der Verbraucher gestärkt werden sollen. Unter anderem sollen Nutzer den Kopierschutz von CDs umgehen dürfen, um private Kopien machen zu können.

Während der Anhörung sagte Boucher laut Medienberichten, der "fair use", also die uneingeschränkte Kopiermöglichkeit für den privaten, nicht-kommerziellen Gebrauch, werde derzeit in einem Ausmaß wie nie zuvor angegriffen. Die Urheberrechtsgesetze hätten einen Ausgleich zwischen den Interessen der Rechtsinhaber und der Konsumenten geschaffen, bis der DMCA die Balance auf Kosten der Verbraucher gestört habe. Boucher hatte die Gesetzesinitiative im Januar 2001 vorgelegt. Sie könnte frühestens Ende des Jahres den Kongress passieren. (anw/c't)
cr
Inventar
#87 erstellt: 14. Mai 2004, 15:44
Habe genau zu diesem Thema einen Thread eröffnet.

bitte hier schreiben

http://www.hifi-foru...orum_id=7&thread=502

Wenn das durchgeht, wäre das sicher ein Schritt in die richtige Richtung.


[Beitrag von cr am 14. Mai 2004, 15:52 bearbeitet]
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#88 erstellt: 15. Jul 2004, 00:19
Der Erfolg von apple i-pod wird die majors zwingen, umzudenken.
Zum Herbst sind drastische Preissenkungen vorgesehen!

Hier übrigens eine gute Investition:

BEHRINGER - SRC 2496 ULTRAMATCH

BEHRINGER SRC2496 ULTRAMATCH, 24-Bit/96 kHz A/D- & D/A- und Sample Rate-Wandler, deaktiviert SCMS für digitale 1:1-Kopien und korrigiert Dropouts und Jitter auf digitalen Medien

ca. 230 Euro...
cr
Inventar
#89 erstellt: 15. Jul 2004, 02:16
und vermutlich eine Error-Bit-(E32)-Anzeige ????
ljmartinez
Ist häufiger hier
#90 erstellt: 21. Jul 2004, 17:15
Ja der tolle Cactus Data Shield, mit dem hab ich auch schon meine Erfahrungen gemacht. Hier meine Geschichte:

Ich bin unter anderem ein Fan der Heavy Metal Band Iron Maiden. Die Band legte eigentlich immer Wert auf eine gute Aufnahme, was im Heavy Metal Sektor ja eher eine Seltenheit ist.

Auf einem Live Konzert der Band wurde ein Song von ihrem damals neu erscheinenden Album "Dance Of Death" gespielt und der Sänger der Gruppe, Bruce Dickinson hatte noch extra betont, dass sie sich sehr viel Mühe mit der Aufnahme gegeben hätten.

Gut, das Vorgänger-Album "Brave New World" war klanglich ganz gut und eine ähnliche Qualität erwartete ich mir auch vom neuen Album. Als braver Fan ging ich also in den Laden und kaufte mir die CD. Auf einen Kopierschutz achtete ich nicht, da Iron Maiden bis zu diesem Zeitpunkt keinen nötig hatten (Die Entscheidung lag hier wohl aber nicht bei der Band sondern eher bei deren Label EMI).

Als ich die CD voller Erwartung einlegte und Play drückte, traute ich meinen Ohren nicht. Was war denn das? Was da aus den Boxen kam, hörte sich eher an wie ein stark komprimiertes mp3-file und nicht wie ein Audiotrack einer CD. Übersteuerte Mitten, dumpfe Höhen, magerer Bass. Vom ersten Höreindruck geschockt nahm ich das Cover näher unter die Lupe und entdeckte tatsächlich den Hinweis auf einen Kopierschutz (Cactus Data Shield wie sich später herausstellte)

Nun wollte ich es wissen. Recherchen ergaben, dass es vom besagten Album auch eine limitierte Ausgabe auf Picture-Vinyl gab. Auch nicht der Hammer, weil die Klangqualität bei Picture Vinyl auch nicht gerade das Gelbe vom Ei ist (alleine das höhere Grundrauschen). Aber das Experiment war mir weitere 20 Euro für die Vinyl-Edition wert.

Als ich die Platte dann im Haus hatte und trotz des Handicaps Picture Vinyl aus der Anlage plötzlich satte Bässe, weiche Mitten und feine Höhen kamen, war mir klar, dass hier nur der Kopierschutz reinpfuschen konnte.

Für alle Zweifler möchte ich noch anmerken, dass ich meine Anlage sehr gut kenne, und einige Alben doppelt habe (CD und Vinyl) und diese natürlich auch schon verglichen habe. Ich kenne daher den klanglichen Unterschied von Vinyl und CD auf meiner Anlage. Und nein, die CD Alben sind in diesen Fällen keine Remastered-Versionen.

Bisher sah ich den Kopierschutz noch nicht so tragisch und ich hatte bis jetzt auch keinerlei Abspielprobleme, aber nach diesem Erlebnis habe ich für mich beschlossen, dass mir keine kopiergeschützten CDs mehr ins Haus kommen, da ich als Musikfan kein Geld für Minderwertige Qualität ausgebe. Das letzte Deep Purple Album Bananas z.B. hab ich mir deswegen auf Vinyl gekauft. Wenn es diese Ausweichmöglichkeit nicht gibt, dann lasse ich es eben bleiben.

Schließlich kaufe ich mir auch kein neues Auto, bei dem die Schaltung hakelt und die Sitze unbequem sind zum gleichen Preis wie ein Auto, bei dem das alles in Ordnung ist.

Es ist schon klar, dass mir als Konsument die MI kopiergeschützte CDs reindrücken möchte, weil es ja notwendig ist und wenn ich sie nicht kaufe, bin ich ein böser Bube, weil ich zu den Umsatzrückgängen der MI beitrage. Hallo?????? Als Konsument entscheide immer noch ich, was ich mir kaufe und was nicht. Ich lasse mich nicht bevormunden und wenn mir die Qualität eines Artikels nicht zusagt, dann bleibt er im Regal, so einfach ist das.

Ich bin selbst kein mp3-Sauger, weil mich mp3 trotz seiner vielen Vorteile klanglich auch bei hohen Raten nicht 100% überzeugen konnte. Für den Discman tut's bei mir mp3 auch, aber auf meiner Anlage möchte ich schon noch ein bisschen mehr. Daher gehöre ich zwar nicht zu den bösen Buben, welche die MI durch Downloaden ruinieren, bin aber jetzt offensichtlich zu den bösen Buben mutiert, die die MI durch nichtkaufen ruinieren (zumindest scheint mir das nach den Aussagen von KK so)

Die Labels haben Umsatzrückgänge? Die Plattenfirmen müssen Leute entlassen?
Nun, welche Branche hat das nicht? Gerade in der letzten Zeit jammert die Automobilbranche über Umsatzrückgänge. Leute müssen entlassen werden. Ist da auch der böse Konsument schuld? Autos kann man aber nicht kopieren, also können es die Sauger diesmal nicht sein. Vielleicht doch die Wirtschaftslage? Wer weiß?

Die Plattenfirmen müssen Konkurs anmelden? Schon mal in ein Wirtschaftsblatt gesehen, wieviele Betriebe jährlich in Deutschland oder Österreich in Konkurs gehen? Und zwar aus allen Branchen, nicht nur in der Musikbranche.

Liebe Leute von der Musikindustrie, werdet wach und stellt euch der Realität. Wenn ihr illegales kopieren und verbreiten von Tonträgern verfolgt ist das euer gutes Recht, aber mit dem Kopierschutz stoßt ihr nur euren letzten ehrlichen Käufern vor dem Kopf. Warum? Ganz einfach, um in den "Genuß" des Kopierschutzes zu kommen, muss man die CD erst mal käuflich erwerben und das ist ja legal nehm ich an. Gut, dann hat man das Ding Zuhause und wird mit Abspielschwierigkeiten und teilweise sogar Klangeinbußen verarscht, denkt ihr das funktioniert? Irgendwann wird auch der letzte geschnallt haben, dass das nicht sein kann und auf derartige CDs verzichten.

Mich z.B. kann man mit Qualität zu einem vernünftigen Preis sehr wohl anlocken, mit Müll zu überhöhten Preisen aber auch schnell loswerden. Und ich denke, ich bin nicht der einzige hier, der so denkt.

Ich kann nur hoffen, dass hier ein Umdenken einsetzt und andere Wege gefunden werden, denn der Kopierschutz kostet den Raubkopierern nur ein Lachen und den ehrlichen Kunden treibt's manchmal zur Weißglut. Ich bin nicht für den Diebstahl von geistigen Eigentum, aber im Gegenzug lasse ich mir eben auch nicht das Geld für minderwertigen Schrott aus der Tasche ziehen, so einfach ist das.
Waldo
Ist häufiger hier
#91 erstellt: 21. Jul 2004, 21:48

Mich z.B. kann man mit Qualität zu einem vernünftigen Preis sehr wohl anlocken, mit Müll zu überhöhten Preisen aber auch schnell loswerden. Und ich denke, ich bin nicht der einzige hier, der so denkt.

Hier! Hier! Ich! Ich!
"Wie, Kunde? Wieso kauft der nur standardkonforme CDs, sodaß
er davon völlig legal Privatkopien (!!) ziehen kann? Wieso
kauft der nur CDs, die maximal 10 Euro kosten? Wieso will der
künstlerisch und technisch hochwertige Aufnahmen? Wir haben
doch extra für ihn die SACD und die DVD-Audio ins Leben ge-
rufen...Ok, ok - das kostet auch mehr, aber dafür ist ein
Kopierschutz schon im Standard. Da sind aufgrund der Ur-
heberrechtsnovelle Privatkopien eine illegale Umgehung von
Kopierschutzmaßnahmen. Aber wir schweifen ab, das interessiert
eh kaum einen Kunden, was wir damit eigentlich planten."


Ich kann nur hoffen, dass hier ein Umdenken einsetzt und andere Wege gefunden werden, denn der Kopierschutz kostet den Raubkopierern nur ein Lachen und den ehrlichen Kunden treibt's manchmal zur Weißglut. Ich bin nicht für den Diebstahl von geistigen Eigentum, aber im Gegenzug lasse ich mir eben auch nicht das Geld für minderwertigen Schrott aus der Tasche ziehen, so einfach ist das.

Ich habe mit den Begriffen "Diebstahl geistigen Eigentums"
und "Raubkopie" so meine Probleme.

1. Geistiges Eigentum ist KEIN Naturgesetz.
2. Eine illegale Kopie von urheberrechtlich dafür nicht
vorgesehenen Daten kann kein Diebstahl sein - die Daten
sind ja schließlich noch da. Es ist aber trotzdem ein
Verstoß gegen geltendes Recht.
3. "Geistiges Eigentum" ist imho genauso hirntot wie
eine Parzelle auf dem Planeten Venus. Wenn man mal genauer
hinschaut, wer denn so hinter dem Begriff des "geistigen
Eigentums" hinterherhechelt, fällt auf, daß das in den
allerwenigsten Fällen die Urheber von Geistesleistungen,
sondern vielmehr die Rechteverwerter bzw. -inhaber. Es geht
also gar nicht um die geistige Leistung, sondern nur um den
Profit, der sich mit der möglichst restriktiven Vermarktung
dieser Leistung erzielen läßt.
An uns (den Leuten, die den ganzen Kram bezahlen) ist es nun,
daß wir zeigen, daß wir uns nicht allen Unsinn zu inakzeptablen
Bedingungen vom weltweiten Medien-Oligopol aufschwatzen lassen.
WIR haben die Kohle, die die Medienindustrie gerne von uns
hätte. Also sollen DIE sich mal hinsetzen und ihre Hausaufgaben
machen - dann klappt's auch mit dem Kunden.

H.a.n.d.,

E.:wq
ljmartinez
Ist häufiger hier
#92 erstellt: 22. Jul 2004, 09:31

Ich habe mit den Begriffen "Diebstahl geistigen Eigentums" und "Raubkopie" so meine Probleme.


Nun, mit Raubkopie oder Diebstahl meine ich eben die Vervielfältigung zum Zweck des Verkaufes und persönlichen Bereicherung. Ich denke, wenn ein Künstler ein musikalisches Werk schafft, welches mir gefällt, dann soll er auch Geld von mir dafür bekommen, das steht für mich außer Zweifel. Für gute Musik zahle ich gerne was und der Künstler soll für seine Arbeit auch entlohnt werden. Aber im Gegenzug erwarte ich mir auch dafür einwandfreie Qualität und keine Schikanen a la Kopierschutz.



WIR haben die Kohle, die die Medienindustrie gerne von uns hätte. Also sollen DIE sich mal hinsetzen und ihre Hausaufgaben machen - dann klappt's auch mit dem Kunden.

H.a.n.d.,

E.:wq


So sehe ich das auch. Wer mein Geld haben möchte, muss mir dafür auch etwas bieten können, das mich interessiert und meinen Anforderungen entspricht.

Allerdings fällt mir in der letzten Zeit auf dass der Großteil der Musik, die im Radio, in den Musiksendern und auch sonst überall läuft ist für eine Zielgruppe von 14-20jährigen produziert ist, also genau jene, die am wenigsten Geld haben, aber am meisten brauchen würden (Handy, Markenklamotten, Ausgehen, Videospiele usw.)

Wenn man mal jenseits der 30 ist, dann verdient man meistens schon ganz gut, man braucht nicht mehr jedes halbe Jahr ein neues Handy und kommt auch ohne Markenklamotten ganz gut zurecht, weil man nicht mehr diesem Gruppenzwang wie in der Schule oder im Teenie-Freundeskreis unterworfen ist. Sicher hat man auch Ausgaben wie Wohnung, Auto, Versicherungen usw. aber unter dem Strich bleibt einem doch mehr Geld für ein Hobby wie Musik sammeln übrig.

Doch wie sieht's mit dem Angebot aus? Da tummeln sich eine Castingband neben der anderen, bunt zusammengewürfelte Boy- und Girlgroups schießen wie die Pilze aus dem Boden, werden medial gepusht und jedem auf's Auge gedrückt mit der Botschaft "Das ist jetzt in, also hast du es zu kaufen!" Nach ein bis zwei Jahren sind diese Bands wieder verschwunden und durch andere ersetzt. Aber sind wir mal ehrlich, welcher über 30jährige kauft sich Britney Spears, Justin Timberlake, No Angels Bro'Sis und Co.? Eher wenige würde ich sagen. Die älteren laufen den den Bands aus den 70ern und 80ern nach, die wieder ein Revival erleben, weil einfach nichts brauchbares nachkommt (oder man es so schwer findet, dass es an einem vorbeigeht).

Das mit der Zielgruppe von 14-20 mag zu der Zeit funktioniert haben, als ich noch in dem Alter war, da gab es kein Handy, keine Playstation, Markenklamotten waren noch nicht so wichtig und die einzigen Konkurrenten der Musik in der Geldtasche waren gelegentliches Fortgehen und Kino. Wir hatten also insgesamt mehr Geld für die Musik zur Verfügung. Jetzt ist genau diese Gruppe jene, die am meisten runterlädt. Vielleicht sollte man sich überlegen, auch wieder mehr Musik für anspruchsvollere Hörer rauszubringen und nicht immer nur auf den schnellen Gewinn mit Plastikbands zu setzen.

Der Autobauer Volkswagen hat z.B. erst kürzlich schmerzlich feststellen müssen, was es bedeutet wenn man am Kunden vorbeiproduziert. Auch wenn VW eine Traditionsmarke ist und der Golf ein Klassiker, beim neuen Golf jedoch ist der Kunde in unserer angespannten Wirtschaftslage nicht mehr gewillt oder auch nicht mehr in der Lage ist, für ein Preis-Leistungs-Verhältnis zu zahlen, das einfach nicht mehr stimmt. Die Umsatzzahlen brechen ein, VW muss Leute entlassen.

Das ist für mich ein gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn man mit seiner Produktlinie am Kunden vorbeiproduziert und meiner Meinung nach befindet sich die Musikindustrie in genau der gleichen Situation. Es wird auch eine Zielgruppe gesetzt, die nicht ausreichend Mittel hat um Musik en masse zu kaufen, aber sehr wohl die Möglichkeiten, gratis da ran zu kommen, denn gerade diese Gruppe rekrutiert die meisten Tauschbörsen-Nutzer.

Hinzu kommt noch, dass durch die Castingbands und die riesige Marketingmaschinerie, die dahinter steckt, Musik immer mehr zu einer Modeerscheinung verkommt, die man halt irgendwie bekommen muss, solange sie "in" ist und nächstes Jahr ist schon wieder was anderes "in".

Für mich ist Musik etwas anderes. Das sind Leute, die Spaß daran haben zu musizieren, die den Leuten was vermitteln wollen (und sei's nur gute Laune) und die nicht nur auf die schnelle Kohle und berühmt sein aus sind. Das kommt ohnehin von alleine, wenn man gut ist. Dieser "Spirit" ist meiner Meinung nach in den letzten Jahren immer mehr verloren gegangen und trägt meiner Meinung nach auch nicht unwesentlich zur Krise bei, in der die MI jetzt steckt.

Aber anstatt darüber nachzudenken, was macht die MI? Sie holt zu einem Rundumschlag aus. Den Kunden wird ein Kopierschutz auf's Auge gedrückt, der ihnen Probleme bereitet und sie werden kriminalisiert, wenn sie für's Auto oder auch für Zuhause eine Kopie erstellen, auch wenn sie nicht vorhaben, diese weiterzugeben. Das ist meiner Meinung der falsche Weg. Und mit dieser ewigen Negativeinstellung "Es wird sowieso alles kopiert und gestohlen, egal was ich mache" wird es nicht weitergehen können. So kann man keine Branche retten. Ideen sind gefragt und zwar im positiven Sinn und nicht alles nach dem Negativprinzip.


[Beitrag von ljmartinez am 22. Jul 2004, 09:37 bearbeitet]
JochenB
Stammgast
#93 erstellt: 22. Jul 2004, 14:17


Ich habe mit den Begriffen "Diebstahl geistigen Eigentums" und "Raubkopie" so meine Probleme.


Nun, mit Raubkopie oder Diebstahl meine ich eben die Vervielfältigung zum Zweck des Verkaufes und persönlichen Bereicherung. Ich denke, wenn ein Künstler ein musikalisches Werk schafft, welches mir gefällt, dann soll er auch Geld von mir dafür bekommen, das steht für mich außer Zweifel. Für gute Musik zahle ich gerne was und der Künstler soll für seine Arbeit auch entlohnt werden. Aber im Gegenzug erwarte ich mir auch dafür einwandfreie Qualität und keine Schikanen a la Kopierschutz.



WIR haben die Kohle, die die Medienindustrie gerne von uns hätte. Also sollen DIE sich mal hinsetzen und ihre Hausaufgaben machen - dann klappt's auch mit dem Kunden.

H.a.n.d.,

E.:wq


So sehe ich das auch. Wer mein Geld haben möchte, muss mir dafür auch etwas bieten können, das mich interessiert und meinen Anforderungen entspricht.



Hi und ganz meine Meinung!

Dieses Thema müsste man allerdings aus mehreren Blickwinkeln heraus betrachten. Im Grunde haben wir es denjenigen zu verdanken, dass sich die Musikindustrie (zugegebenermassen falsch) wehrt, die aus kommerziellen Gründen CD´s etc. kopieren. Wenn ich etwas produzieren würde und es wäre vor der Veröffentlichung bereits im Internet zum freien Download verfügbar, würde ich auch den K..... kriegen. Andererseits kann man der Musikindustrie vorwerfen, selber an dieser Situation Schuld zu sein. Zum einen konnte es nicht schnell genug gehen mit dem Werbeargument "digital" das Medium CD, DVD etc. an den Mann zu bringen. Ebenso sind die Firmen der Unterhaltungselektronik auch nicht ganz unschuldig, die die Geräte zur Vervielfältigung bereitstellen. Zum anderen betreiben die Konzerne in meinen Augen eine moderne Art Raubrittertum und Wegelagerei (was in vielen Bereichen heute scheinbar wieder sehr gesellschaftsfähig wird). Das ist doch im höchsten Masse ein Frechheit, wenn ich wissentlich CD´s mit einem Schutz verkaufe, der beim Kunden Bausteine einer Anlage abrauchen lassen kann. Überlegt man auch mal, was so eine CD mittlerweile mit Booklet etc. bei grossen Auflagen für einen Grundwert hat, den Preis, den man für eine CD mittlerweile (auch dank unserer Finanzminister) latzen muss und dann was Künstler (oder die die es werden wollen) wirklich davon abbekommen, kann ich das nicht anders als Abzocke bezeichnen. Das Argument, der Künstler würde damit um sein geistiges Eigentum betrogen, ist ja wohl die hahnebüchenste Frechheit. Nicht jeder Künstler ist in der glücklichen Lage aufgrund seines Marktwertes seine Preise vorzugeben oder sogar ein eigenes Label zu führen. Die die nicht in der glücklichen Lage sind, sind doch schon im Grunde betrogen, wenn sie einen Plattenvertrag unterschreiben.

Was die Preise betrifft sind ja schon einige rechterfreuliche Sachen in Bewegung, wie z.B. der Vorschlag der BMG mit der Staffelung in der Ausstattung der CD´s. Mir wäre das sehr recht und ich würde wieder mal öfters in den Laden spazieren. Zumal ich sowieso nie direkt bei den Neuerscheinungen mit Mondpreisen zugreife. Lieber was warten, irgendwann werden sie preislich schon erträglich.

Ich denke mal dass die Spitzen der Medienindustrie zwar das recht haben, gegen das organisierte und kommerzielle Raubkopierertum vorzugehen, jedoch sollen die bitte nicht jeden normalen Käufer, der die 20-30 EUR für eine CD oder DVD dreimal umdreht, direkt als potentiellen Verbrecher sehen. Lieber auch mal vor der eigenen Türe kehren, den ich denke in den Konzeren selber dürfte auch nicht so alles koscher ablaufen. Oder denkt ihr die Chefetage oder einige Mitarbeiter bezahlen für ihre Cd´s?

Allerdings wenn man mal sieht was da für Geld in den Konzeren umgeht, frage ich mich, was die eigentlich zu jammern haben? So schlecht scheint es denen doch wohl nicht zu gehen? Aber wer einmal Dollar- oder Eurozeichen in den Augen hat wird wohl irgendwann mal zu gierig und kriegt nen Kasper, wenn er nicht eine fette Umsatzsteigerung einstreicht. Allerdings scheinen die Leutchen auch gerne das zu übersehen, was heutzutage beim Kunden los ist. So locker sitzt die Kohle ja auch nicht, dank der Experten unserer Regierung, wo ein Finanzminister sitzt der eigentlich Philosophie oder sowas in der Art studiert hat.

Da könnte ich mich wieder Stunden drüber auslassen. Irgendwas läuft hier ziemlich quer. Bin mal gespannt, wann es soweit ist, dass man ein polizeiliches Führungszeugnis braucht um einen CD-Laden zu betreten und alleine schon der Gebrauch eines Produktes, für das ich gutes Geld bezahle, nicht ganz legal ist.

Die andere Sache ist...die wollen unsere Kohle. Wer das auf die Art mitmacht die die zu diktieren versuchen, ist selber schuld. Ich muss nicht immer direkt die aktuellste Neurscheinung (wovon meiner Meinung nach eh fast 90% Schrott drunter ist) haben. Das passiert bei mir in den seltensten Fällen. Andererseits sollte man dann aber auch nicht den billigen illegalen Weg gehen. Wenn das auch kaum noch jemand mitmachen würde, wären wir schon einen weiteren grossen Schritt weiter und müssten uns auch nicht mit UN-CD´s rumprügeln. Den wo kein oder wenig Bedarf ist, ist auch kein Markt.


Gruss

Jochen


[Beitrag von JochenB am 22. Jul 2004, 14:29 bearbeitet]
ljmartinez
Ist häufiger hier
#94 erstellt: 22. Jul 2004, 16:24


Hi und ganz meine Meinung!

Dieses Thema müsste man allerdings aus mehreren Blickwinkeln heraus betrachten. Im Grunde haben wir es denjenigen zu verdanken, dass sich die Musikindustrie (zugegebenermassen falsch) wehrt, die aus kommerziellen Gründen CD´s etc. kopieren. Wenn ich etwas produzieren würde und es wäre vor der Veröffentlichung bereits im Internet zum freien Download verfügbar, würde ich auch den K..... kriegen.


Das sehe ich genau so wie du Jochen. Ganz klar, dass es sich die Musikindustrie nicht gefallen lässt und auf illegale Vervielfältigung reagiert. Es ist auch richtig, dass illegales kopieren und downloaden erst zum Kopierschutz geführt hat. Trotzdem ist es für mich der falsche Weg, auf eine kollektive Bestrafung zurückzugreifen. Der Kopierschutz trifft auch jene, die sich noch nie etwas runtergeladen haben und die noch nie Kopien weiterverkauft (und auch nicht weiterverschenkt) haben, also Leute wie mich.

Das letzte Mal, als ich mit solchen Kollektivstrafen konfrontiert war, war meine Zeit beim Bund. Dort wurde auch die ganze Gruppe für etwas bestraft, was einige wenige getan haben und man meinte, damit die anderen gegen diese paar Übeltäter aufzubringen (was übrigends immer kläglich scheiterte, weil der Zusammenhalt in der Gruppe einfach zu groß war). Nur war das eine andere Situation, weil man bei diesem Verein ja zwangsweise dabei war und es sich nicht aussuchen konnte. Hier sind aber die, die bestraft werden auch jene, von denen man eigentlich das Geld will und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Natürlich wird auf das Lemming-Verhalten spekuliert und die Leute werden das schon einsehen und uns die Abspielprobleme und Einschränkungen bei der Qualität schon nicht übel nehmen, weil schließlich ist es ja notwendig um den Raubkopierern das Handwerk zu legen. Es mag jetzt hart klingen, aber was interessiert mich ein Raubkopierer oder illegaler Downloader? Ich bin keiner von denen und zum Glück kann ich mir noch aussuchen, ob ich es akzeptiere oder nicht. Ich würde auch nicht akzeptieren, wenn mir mein Autohändler sagt: "Es tut mir leid, aber uns sind in letzter Zeit so viele Autos gestohlen worden, ich muss ihnen jetzt ein qualitativ minderwertiges Auto zum gleichen Preis verkaufen, weil diese Autos werden von unseren Lagerplätzen weniger gestohlen." Zugegebenermaßen lässt sich der Deutsche oder der Österreicher auch sehr viel gefallen, aber irgendwann kommt bei jedem mal der Punkt, wo er sagt: "Bis hierher und nicht weiter."


Das Argument, der Künstler würde damit um sein geistiges Eigentum betrogen, ist ja wohl die hahnebüchenste Frechheit. Nicht jeder Künstler ist in der glücklichen Lage aufgrund seines Marktwertes seine Preise vorzugeben oder sogar ein eigenes Label zu führen. Die die nicht in der glücklichen Lage sind, sind doch schon im Grunde betrogen, wenn sie einen Plattenvertrag unterschreiben.


Dieses Argument habe ich auch schon öfter gehört. Gut, das ist eben die andere Seite, nämlich die zwischen Künstler und Plattenfirma. Dass da oft Dinge laufen, die nicht schön sind und Künstler oft mit Knebelverträgen nicht gerade zu ihrem Vorteil bedient werden, kann ich mir schon vorstellen. Aber das ist leider in vielen Bereichen so, ich glaube da sitzen die bösen Buben nicht nur in der Musikindustrie


...Zumal ich sowieso nie direkt bei den Neuerscheinungen mit Mondpreisen zugreife. Lieber was warten, irgendwann werden sie preislich schon erträglich.


Stimmt, zeitlose Werke sind für etwas geduldige Menschen sicher zu guten Preisen zu haben, aber hier wird eben davon ausgegangen, dass die jeweilige Scheibe gerade "in" ist und daher sie jeder auch gleich bei erscheinen haben muss. Ich gebe zu, bei Werken meiner Lieblingskünstler greife ich auch schon mal kurz nach der Veröffentlichung zu und bin bereit, den höheren Preis dafür zu zahlen, es gibt aber auch vieles, wo ich ein wenig warten kann.


Ich denke mal dass die Spitzen der Medienindustrie zwar das recht haben, gegen das organisierte und kommerzielle Raubkopierertum vorzugehen, jedoch sollen die bitte nicht jeden normalen Käufer, der die 20-30 EUR für eine CD oder DVD dreimal umdreht, direkt als potentiellen Verbrecher sehen.


Genau so sehe ich es auch, zumal sie ja genau von diesen potentiellen Verbrechern eigentlich das Geld wollen. Wenn die MI gegen organisiertes und kommerzielles Raubkopierertum vorgeht ist das ihr gutes Recht und sie haben meinen Segen, aber dann sollen sie gefälligst diese Leute ausforschen und anklagen und nicht einen Kopierschutz auf die CDs knallen, denn der kostet solche Leute nur ein mildes Lächeln. Ich frage mich nämlich, wie es möglich ist, dass Werke mit dem ach so sicheren Kopierschutz trotzdem regelmäßig im Netz auftauchen?



Die andere Sache ist...die wollen unsere Kohle. Wer das auf die Art mitmacht die die zu diktieren versuchen, ist selber schuld. Ich muss nicht immer direkt die aktuellste Neurscheinung (wovon meiner Meinung nach eh fast 90% Schrott drunter ist) haben. Das passiert bei mir in den seltensten Fällen.


Stimmt, aber bei der Hauptzielgruppe der zur Zeit gängigen Musik, also den Teens ist es so. Die Marketingmaschinerie sagt, diese Gruppe ist gerade mega-in und die muss man haben, um dazu zu gehören. Die Scheibe ist vielleicht in einem halben Jahr oder einem Jahr uninteressant, aber jetzt gerade muss man sie hören um mitreden zu können, um dabei zu sein. Das ist es was ich damit meinte, als ich sagte, die Musik wird immer mehr zur Modeerscheinung degradiert. Naja, und wenn Musik nur mehr eine geringe Halbwertszeit hat und in vielen Fällen nur mehr da ist, um eben dazuzugehören ist sie dem Hörer auch nicht mehr so viel Wert. Daher versucht er, sie so billig wie möglich zu bekommen und das Geld für etwas auszugeben, was ihm mehr wert ist. Naja und die billigste Methode zur Zeit sind eben Tauschbörsen. Also so ganz unschuldig an ihrer Misere ist die Musikindustrie mit ihrer sehr kurzfristig angesetzten Produktpolitik nicht.


Andererseits sollte man dann aber auch nicht den billigen illegalen Weg gehen. Wenn das auch kaum noch jemand mitmachen würde, wären wir schon einen weiteren grossen Schritt weiter und müssten uns auch nicht mit UN-CD´s rumprügeln. Den wo kein oder wenig Bedarf ist, ist auch kein Markt.


Sehe ich auch so. Ich bin zwar ein Sammler, aber ich sammle Originale und klappere keine Tauschbörsen ab. Halte das auch nicht für richtig, doch mit Kopierschutz wird meiner Meinung nach so mancher langjähriger Kunde direkt in die Arme der Tauschbörsen getrieben. Denn wenn ich eine CD kaufe und dann Abspielprobleme habe oder in Extremfällen sogar Klangeinbußen, dann kann ich mir die Nummer gleich runterladen. Ist zwar auch nicht die Qualität, die ich mir erwarte, aber es kostet mich nichts. So werden sicher viele denken, die auch schon vom Kopierschutz genervt wurden. So, und jetzt erst Recht. Ich gehöre halt zu jener Gruppe die sagt: "Ich muss nicht unbedingt alles haben, und wenn die Qualität nicht in Ordnung ist, dann verzichte ich eben drauf." Fällt mir zwar manchmal schwer, aber immer noch besser als ärgern. Das werden sich viele Briten wohl auch gedacht haben, denn dort sind die Un-CDs schnell wieder vom Markt verschwunden.

Viele Grüße!

Martinez
selfmadehifi
Stammgast
#95 erstellt: 22. Jul 2004, 22:16
Ja ja die Musikindustrie macht alles falsch.
(kein Sarkasmus!)

genauso wie jetzt die Versuche per internet
Songs zu verkaufen (1-2 EUR pro Stück) aber
in irgendeinem Windows media-Format, das die Anzahl
der Kopien beschränkt und dazu noch Sch...e klingt.
(oder gar keine Kopien gestattet...)
Hey, wenn ich ein Produkt kaufe, will ich es benutzen,
d.h. auch, dass ich MP3- oder Audio-CD-Kopien für
das Auto haben will. (in einer Bitrate, die ich
festlege!)
Es kauft auch keiner ein Auto, wenn es Beschränkungen
gäbe, wohin und wann ich damit fahren darf.
Vielleicht hätten die zuvor mal jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt, wie die Forum Mitglieder hier;)

Und was macht man, wenn der Gewinn zurückgeht? Man
übt Einfluss auf die Politik, damit die Gesetze ändern,
die alle kriminalisiert, die kein Recht haben, eine Kopie
anzufertigen. also erst die "CDs" zu kaufen und dann noch einmal für die Auto-Kopie zu zahlen->doppelter Umsatz!
Was kommt als nächstes?
- Der Zwang pro Monat mind. 1 CD zu kaufen?
- auf alle Rohling noch höhere GEMA-Gebühren zu verlangen,
so dass es teurer ist eine Kopie zu machen?
(auch auf Daten-CDs gibt es Abgaben!)
- Ausschaltung des Kapitalismus, der Angebot und Nachfrage
regelt und Kundeninteressen berücksictigt.
- Verfolgung und Denunzierung von "Schwarbrennern"?
da diese eine "illegale" Kopie für das Auto erstellt haben?
(man könnte ja Belohnungen in Aussicht stellen!)

Die Hetzjagdt hat schon begonnen.

Plattenkäufer und -Verkäufer aller Länder vereinigt Euch!
es funktioniert, wie England zeigt...

Noch ein Tipp an alle Plattenläden:
Macht eine Rubrik mit "nichtgeschützten CDs",
dann komme ich häufiger zu euch und muss nicht so lange
suchen, da mir keine kopiergeschützte CD mehr ins
Regal kommt. Ich bin sicher, dass das mehr bringt, als doofe
Hinweise, dass CDs nicht zurückgenommen werden,
wenn auf einen Kopierschutz verwiesen wurde.
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#96 erstellt: 09. Aug 2004, 10:27
Burkie
Inventar
#97 erstellt: 26. Jan 2013, 18:48
Ich muss mal sagen,
ich kann eine gewisse Schadenfreude nicht verhehlen, dass EMI endlich pleite ist und zerschlagen wird. Die hatten auch mal den Quatsch mit abspielgeschützten CDs angefangen.

Ich hoffe sehr, dass es auch noch die anderen treffen wird.


Grüße
Ingor
Inventar
#98 erstellt: 01. Feb 2013, 16:04
Das ist doch der totale Blödsinn. Wenn Firmen kaputt gehen, hat doch niemand etwas davon. Wer soll denn am Ende die Musik produzieren? Je weniger Labels es gibt, desto weniger Vielfalt. Ein Kopierschutz hatte man bei der CD nicht geplant, dass die Versuche den im Nachhinein einzuführen technisch keine gute Lösung waren, war nicht die Schuld irgendeines Labels.
cr
Inventar
#99 erstellt: 17. Feb 2013, 06:06
Wieso, niemand hat EMI zu diesem lächerlichen Kopierschutz gezwungen, der auf keinem PC wirklich das Abspielen/Kopieren verhindert, wenn man nicht ein kompletter Dau ist.
EMI waren die einzigen, die das auch im Klassikbereich probiert haben....
Das Repertoire besteht eh weiter und die Musik wird halt jetzt von anderen Labels aufgenommen.
Außerdem hatte ich immer den Eindruck, dass man bei EMI schlechte Klangqualität in überdurchschnittlichem Ausmaß bekommt, sodass ich beim Kaufen eher zurückhaltend war........
(maW, ich habe sonst nirgends einen so hohen Prozentsatz schlecht klingender Aufnahmen, bzw. total verpatzte)
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