Kaufen Goldohren kopiergeschützte CDs?

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BigMischa
Stammgast
#1 erstellt: 23. Jan 2009, 08:14
ich hatte vor kurzem einen fall, da wollte ich eine audio-cd ins mp3 format umwandeln. bisher hatte ich damit nie probleme (EAC, als encoder lame in der letzten beta).
diese audio cd (ich sag jetzt den namen lieber nicht, sonst lacht ihr mich nur aus, aus dem jahr 2001, von sony-bmg) ließ sich aber mit egal welchen mitteln nicht umwandeln.

das ist mir vorher noch nie passiert. ansonsten ließ sich sonst selbst jede als "kopiergeschützt" markierte cd umwandeln.

ich habe dann angefangen, mich einmal mit dem thema "audio-cd-kopierschutz" auseinanderzusetzen.

und da bin ich über folgenden absatz bei wikipedia gestolpert:


Kopierschutzverfahren [Bearbeiten]

[...]
* Absichtliche Lesefehler: Durch Manipulation des CIRC werden an Stellen des Musikstückes mit einem annähernd linearen Anstieg des Pegels wenige Samples verfälscht. Die Parität wird jedoch über den korrekten Block berechnet. Damit werden beim Auslesen des Blockes die jeweiligen Samples als defekt markiert. Computerlaufwerke, die keinen speziellen Audio-Modus haben, geben die fehlerhaften Daten zurück, während HiFi-Laufwerke speziell auf solche Fehler vorbereitet sind und die fehlerhaften Daten (oft linear) interpolieren. Da der Pegel an der Stelle linear ansteigt, soll dieser Fehler auf HiFi-Spielern nicht hörbar sein. Allerdings ist es zu bemerken, dass in vielen Blöcken die Fehlerkorrektur schon ausgereizt ist. Jeder kleine Kratzer auf der Oberfläche kann echte Lesefehler provozieren. Man kauft sozusagen eine Audio-CD, die schon von vorneherein defekt ist.
[...]


das heißt also, dass der kopierschutz von vorneherein die von machen goldohren so gehasste fehlerkorrektur oder schlimmstenfalls sogar eine analog interpolation auslöst.

ich kaufe meine cds normalerweise immer als import aus USA oder Canada, habe somit nur selten eine disc mit kopierschutz zuhause.

ich frage mich ob goldohren, die ihre cds entmagentisieren und auf granit "entspannen" lassen, den unterschied zwischen der normalen, und der kopiergeschützten version heraushören könnten. die hier provozierten lesefehler müssten sich doch wesentlich schlimmer auswirken, als jede "unentspannte" oder "magnetisierte" cd, oder?
derdoctor
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jan 2009, 12:11
Vielleicht kann man die Auswirkungen der Lesefehler durch den Kopierschutz mit entsprechender SPDIF/TOSLINK Verkabelung wieder ausgleichen. Denon bietet da ja was günstiges an.
Soundy73
Inventar
#3 erstellt: 23. Jan 2009, 12:23
Zu diesem Fall hatte ich sogar schon mal an (einen alten Kumpel) Phil Collins geschrieben!

Finde es eine Zumutung, die dem Kunden verkauften Daten durch Kopierschutz zu verschlechtern.

Schwarzhörer scheren sich da sowieso nicht drum, ich stelle mir (seit man selbst Silberlinge beschreiben kann) gern eigene Sampler, von meinen teuer gekauften CDs zusammen, inzwischen mache ich das nur noch in mp3, da die Ripping-Programme dort sowieso keinen Kopierschutz mehr kennen.
Ich bin der Auffassung, dass ich, bei reell gekaufter Musi-Software, auch das Recht habe, selbige so zu nutzen, wie ich will!

MEIN AUFRUF: WEG MIT DEM KOPIERSCHUTZ! QUALITÄT GEHT VOR!

Musiker, die etwas auf sich halten, sollten Kopierschutz ablehnen.
derdoctor
Stammgast
#4 erstellt: 23. Jan 2009, 14:39

Soundy73 schrieb:
...ich stelle mir (seit man selbst Silberlinge beschreiben kann) gern eigene Sampler, von meinen teuer gekauften CDs zusammen, inzwischen mache ich das nur noch in mp3, da die Ripping-Programme dort sowieso keinen Kopierschutz mehr kennen.

Das ist aber nicht richtig, denn 1. gibt es auch Kopierschutzvarianten (die vom TE erwähnten) die auch einen Ripper aus dem Tritt bringen.
2. Könntest du deine CD's Problemlos in verlustfreie PCM kodierte wav oder aif oder ogg's Rippen lassen und diese dann wieder als Red Book Audio CD brennen. CDs rippen heißt ja nicht zwangsläufig in mp3 zu konvertieren, und selbst dann kann man ja 320kbit einstellen.




Ich bin der Auffassung, dass ich, bei reell gekaufter Musi-Software, auch das Recht habe, selbige so zu nutzen, wie ich will!

MEIN AUFRUF: WEG MIT DEM KOPIERSCHUTZ! QUALITÄT GEHT VOR!

Musiker, die etwas auf sich halten, sollten Kopierschutz ablehnen.


Auch der Künstler hat Rechte!


[Beitrag von derdoctor am 23. Jan 2009, 14:46 bearbeitet]
BigMischa
Stammgast
#5 erstellt: 23. Jan 2009, 15:03
das ganze sollte jetzt weniger eine diskussion um den kopierschutz generell sein, sondern eher darüber ob kopierschutzmechanismen die mit absichtlich defekten sektoren arbeiten, klangbeeinflussend sein können.

gerade in anbetracht dessen, da ja einige voodoopriester hier schon die meinung vertreten, dass eine statisch aufgeladene cd dem laser beim auslösen falsche bits unterschmuggelt. eine kopiergeschützte und somit "defekte" cd kann ja überhaupt nicht fehlerfrei ausgelesen werden, sie müsste also auf jeden fall schlechter klingen als die version ohne kopierschutz.

warum hat sich darüber noch nie jemand beschwert, wenn man doch schon eingephaste netzkabel und entmagnetisierte cds heraushört?
cr
Inventar
#6 erstellt: 23. Jan 2009, 15:12
Das finde ich auch interessant, daß sich niemand beschwert.
Der größte Hohn von CD ist übrigens eine mit Defekten-Sektoren-Kopierschutz im audiophilen HDCD-Format (Lene Marlin - Another Day, 2003, EMI).

Umgekehrt ist das Thema aber nicht mehr sonderlich relevant, weil es nun seit bald 2 Jahren keine kopiergeschützten CDs mehr gibt (höchstens alte Lagerware).
cr
Inventar
#7 erstellt: 23. Jan 2009, 15:21
Ein derartiger Kopierschutz erzwingt immer eine Interpolation. Auch die Ausgabe via SPDIF oder Kopie am PC ändert daran nichts.
Die Idee dahinter war, daß CDROM/Brenner nicht interpolieren und es daher dauernd kracht und knackst, wenn man sie am PC spielt oder kopiert.
Aber: Neuere Brenner interpolieren schon seit längerem. Daher macht auch dieser Schutz keinen Sinn mehr.
Es ist auch durchaus legal, daß ein Brenner interpoliert, denn erstens darf dies jeder CDP auch und zweitens ist es ein notwendiges Mittel, umbeschädigte (zerkratzte) CDs gut abzuspielen. Somit war es auch nicht möglich, den Laufwerken das Interpolieren zu verbieten.
cr
Inventar
#8 erstellt: 23. Jan 2009, 15:23
Apropos Hörbarkeit. In der Stereo oder Stereoplay gab es in den Anfängen des Kopierschutzes mal einen längeren Artikel. Ob man diese Fehler nun hört, konnte nicht wirklich geklärt werden.
Soundy73
Inventar
#9 erstellt: 23. Jan 2009, 15:32
@derdoctor!
Muss mich da leider wehren.
In meinem Bestand von >>800 Cds wirst Du keine "geklaute" finden, weil ich denke, dass ein Musiker für seine Arbeit den gerechten Lohn verdient!!!

Ich denke jedoch, dass selbiger/ oder sein Management mich nicht zwingen soll, eine ganze Scheibe von einem Künstler hören zu müssen, anstatt mir z.B. eine Best Of, oder eine Mischung aufeinander abgestimmter Stücke, selbst aus meinen Scheiben zu kreiren. -Für den richtigen Ripper gibt es sowieso keinen Kopierschutz, der nicht zu knacken ist! Damit macht das Ganze also auch keinen Sinn.
Habe anfangs .wav und .aud -Scheiben erstellt, bis meine Player/Brenner-Kombi mit dem Datenschmus nicht mehr klar kam (aufgrund des Kopierschutzes). Mit dem PC lässt sich alles zusammenbruzzeln und inzwischen frißt auch mein Auto mp3 (256kbit reicht mir dafür aber).

Ich denke jedoch auf das eigentlich Gefragte (@ BigMischa) eingehen zu wollen:

Der Kopierschutz, wie auch immer geartet, lebt davon, Fehlinformationen in die eigentliche Information einzubauen, ob es sich um defekte Sektoren handelt, oder wie auch immer.
Dass dies je nach erforderlichem Aufwand in der dann notwendig werdenden Fehlerkorrektur klangbeeinflussend/ -verschlechternd wirken kann, ja fast zwangsläufig muss, steht für mich ausser Frage!
Die Techniküsse wären besser beraten, den vollen Dynamikumfang und das volle Frequenzband einer Scheibe auszunutzen, dann wäre ein neues Medium (SACD/BlueRay..) wahrscheinlich nur dazu nutze, dem Kunden einzureden, dass er´s unbedingt braucht.
So wie´s beim Handy geschehen ist. Was haben wir nur vorher gemacht, als man noch nicht vor dem Supermarktregal bei Mutti anrufen konnte, welche Butter man kaufen soll?

Dass es keine kopiergeschützten Cds mehr gibt trifft leider nur auf Massenware zu, auch gibt´s immer noch (ausländische) Scheiben die so misshandelt werden.
cr
Inventar
#10 erstellt: 23. Jan 2009, 15:50

Dass es keine kopiergeschützten Cds mehr gibt trifft leider nur auf Massenware zu, auch gibt´s immer noch (ausländische) Scheiben die so misshandelt werden.



Bis du sicher, daß die 2008 gepreßt wurden?
Soundy73
Inventar
#11 erstellt: 23. Jan 2009, 18:12
@cr: Nee, weil ich da jetzt nicht mehr drauf achte, mein Progrämmschen rippt ja alles.

Als Beispiel für so´nen Dummfug (gleichzeitig Dummheit und Unfug)sei aber nach oben, auf Dich selbst verwiesen
Der größte Hohn von CD ist übrigens eine mit Defekten-Sektoren-Kopierschutz im audiophilen HDCD-Format (Lene Marlin - Another Day, 2003, EMI).
, (o.k.2003)glaubst aber doch nicht, dass das ein Ende hat? Das zieht sich doch durch die Medienlandschaft. Wie lange wird´s denn überhaupt noch CDs zu kaufen geben?

Selbst Mosieur Gates versucht´s ja immer noch, anstatt zum Beispiel seine (gar nicht mal so guten) Office-Programme für´n Apple und ´n I auf den Markt zu schmeißen. Dann würde die doch jeder kaufen, statt klauen.

Habe auch nur´ne Lizenz dafür, weil mein Arbeitgeber so Lehrgangsgebühren spart.
cr
Inventar
#12 erstellt: 23. Jan 2009, 18:31
Universal, EMI und Sony/BMG haben seit Ende 2007, wenn nicht schon länger, keinen Kopierschutz mehr. Wurde in den Medien, heise.de und auch hier ausreichend breitgetreten.
Die Indies hatten sowieso nie einen. Daher bezweifle ich, daß die von dir erwähnte CD neueren Datums ist.
Wie gesagt, betroffen sind inzwischen praktisch nur mehr Flohmarkt-CDs und Ladenhüter.


[Beitrag von cr am 23. Jan 2009, 18:33 bearbeitet]
Chrissi1
Stammgast
#13 erstellt: 24. Jan 2009, 07:34
Ich hatte auch mal eine CD die nicht kopiert werden konnte. Alle möglichen Systeme haben sich an dem äußeren Rand mit dem Datenmüll aufgehangen. Und dann kam der Post-it* Trick: Datenmüllrand überkleben bis zur eigentlichen CD Spur und den nach außen überstehenden Rand des Post-it sauber abschneiden. Funktionskontrolle erst in altem Player. Hat geklappt...

* leider nicht von mir
Soundy73
Inventar
#14 erstellt: 24. Jan 2009, 19:36
Na dann brauchen wir uns um die Neue Software für die Ohren ja nicht mehr den Kopf zu zerbrechen.

Verbleiben in meinem Bestand trotzdem noch viele Scheiben, die durch den Kopierschutz verstümmelt wurden. Da wird man wahrscheinlich nie rausfinden, ob´s klanglich relevant ist.
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