Marantz 250M kratzt-rauscht rechts

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raphael.t
Inventar
#1 erstellt: 28. Mrz 2013, 17:22
Hallo Fachleute!

Ich benütze meine Klassiker in Rotation, unlängst waren wieder Pre Marantz 3800 und Endstufe 250M im Einsatz, zwei drei Tage zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Gestern jedoch übertönte bald nach dem Einschalten plötzlich ein fieses kratzendes Geräusch das Signal des Plattenspielers, so dass es sich anhörte, als wäre die Nadel abgefallen oder als ob sie über die Platte schrammen würde, aber das Störsignal kam nur von rechts aus der Endstufe und weder der TD 125, noch die Vorstufe waren beteiligt.

Ich zog den Endverstärker sofort vom Netz.

Heute das selbe Kratzen rechts nach dem Einschalten, die Nerven habe ich nicht, um länger abzuwarten, ob sich das Störgeräusch vielleicht nach kurzer Zeit von selbst gibt, was vielleicht ein möglicher Hinweis auf die Herkunft wäre, daher trennte ich die Endstufe nach ca. einer gefühlten Minute wieder vom Netz. Hinzufügen möchte ich, dass der 250M in dieser Zeit rechts weder heiß wird noch irgendwie ungewöhnlich stinkt.

Ich danke für hilfreiche Hinweise!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 28. Mrz 2013, 17:24 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#2 erstellt: 28. Mrz 2013, 18:41
Hallo Raphael,

hast du das Lautsprecher-Schutzrelais bereits ausgeschlossen? Falls nicht, überprüfe das mal.


Gruß
Benjamin
ruesselschorf
Inventar
#3 erstellt: 28. Mrz 2013, 19:16
Hallo,

das hört sich eher nach einem (schleichenden) Defekt der Endstufe selbst an. Nicht ungewöhnlich beim Marantz 240/250M bzw. 1200. Kalte Lötstellen, prazzelnde Transistoren - nach 40+ Jahren mußt Du mit Allem rechnen.

Gruß, Helmut
raphael.t
Inventar
#4 erstellt: 28. Mrz 2013, 19:46
Hallo Leute!

Benjamin: Ich bin mir nicht sicher, ob das Relais nicht "neu" ist (ca 5-6 Jahre alt).

Helmut: Was heißt, besser nicht mehr einschalten, nehme ich an.
Nun, auf kalte Lötstellen kann ich den Amp untersuchen, aber auf mehr nicht.

Grüße Raphael
ruesselschorf
Inventar
#5 erstellt: 28. Mrz 2013, 20:08
Hallo,

das original verbaute SCHRACK Relais gibt es schon laange nicht mehr. Ich kenne auch keine 'plug and play' Alternative. Andererseits ist das Relais recht robust, sofern die Schaltkontakte noch schön glatt sind, genügt es diese mit einem Lederspatel und etwas Kontaktspray zu reinigen.
Die Endstufenblöcke zu überholen ist nicht ganz trivial, die Platine ist mit dem Kühlkörper verblockt. Man muß also die Endstufentransistoren demontieren um an die Lötseite der Platine ranzukommen.
Ich kenne 3 verschiedene Versionen dieser Endstufenplatine - Ferndiagnose ist somit etwas schwierig...

Gruß, Helmut
Bepone
Inventar
#6 erstellt: 28. Mrz 2013, 20:54
Hallo,

also mit dem Einfachsten anfangen:
Durchgang am geschalteten Relais prüfen. Der Übergangswiderstand an den Kontakten muss unter 1Ohm bleiben.


Gruß
Benjamin
naka01
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Mrz 2013, 01:59
An Alle,

bei Relais liegt der Kontaktwiderstand im Bestfall bei weniger als 0,1 Milli-Ohm. Der Kontaktwiderstand kann durch Oxidation, Korrosion und durch schalten unter Last über die Jahre durchaus 1 bis 2 Ohm betragen. Im Hifi Bereich kein akzeptabler Wert!!! Ein „normales“ sprich billig MM sollte 0 Ohm anzeigen, auch keine ca. 0,3Ohm, ansonsten ist Handlungsbedarf angesagt. Kontakte reinigen oder am besten neues hochwertiges Relais einbauen!
naka
raphael.t
Inventar
#8 erstellt: 29. Mrz 2013, 09:42
Hallo Leute!

Danke für die Tipps!
Helmut: Ich denke, dann wird mir ein Freund das Relais vor Jahren bloß gereinigt haben, wenn es keinen passenden Ersatz gibt. Ich weiß nur, dass das Relais schon einmal Thema war.

Ich betreibe die Vorstufe 3800 nun mit einer modernen Rotel-Endstufe, die klingt um nichts schlechter in meinen Ohren als die 250M, aber aussehen tut das nun nach gar nichts, ihr versteht, was ich meine, das kann bloß ein Provisorium bleiben.

Ich werde mich dem Relais widmen.

Eine andere Sache ist der Netzanschluss, der befriedigt mich ganz und gar nicht.
Meine Marantze sind original 220V -Geräte, aber mit amerikanischen Netzsteckern.
Die Vorstufe bringe ic h steckermäßig in der Endstufe unter, die wird wieder mit einem Adapter übers Kabel einfach eingesteckt und rausgezogen. Eine seltsame Verrichtung für mich und mit ein Grund, warum ich die Traumkombi eher selten eingesetzt habe. War die Endstufe wirklich schalterlos?
Man könnte sie ja netzkabelmäßig in die Vorstufe einzipfen, die hat ja einen Netzschalter, aber da steht hinten bei der amerik. Netzbuchse was von max. 300W, also nicht ausreichend für die Endstufe, oder?

Was ist da der Rat der Fachleute?
Aus Gründen der Originalität alles belassen, wie es ist?
Oder an die dünnen Netzkabel Flachstecker montieren?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 29. Mrz 2013, 09:44 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#9 erstellt: 29. Mrz 2013, 17:02
Hallo Leute!

Das Relais ist nicht die Ursache der rechtsseitigen Störung. Ich habe es herausgelötet, auseinandergeschraubt, mit Reiniger und Ziegenleder die Kontakte poliert, eingebaut, es hat sich nichts geändert, aber ich kann nun wenigstens einen Faktor ausschließen.
Zum Ausbau des Relais muss man ohnehin die linke Endstufe ausbauen, was mit wenigen Handgriffen möglich ist.
Dann sieht man, was Helmut über die Endtransistoren gesagt hat, um an die Platine lötend ranzukommen, muss man erstere ausbauen. Das tue ich mir aber ohne genau zu wissen, weshalb, nicht an.

Ich versuche nun beide Endstufen so obenseitig zu positionieren, dass ich sie nebeneinander habe.
Ich weiß schon, dass Messungen an Bauteilen ohne sie auszulöten nicht besonders aussagekräftig sind, aber im Links-rechts-Vergleich kann man schon mal einen verdächtigen Kandidaten ermitteln.
Wenn man Glück und Geduld hat.
Beides nicht meine Stärken.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
ruesselschorf
Inventar
#10 erstellt: 29. Mrz 2013, 19:47
Hallo,

ja, die Endstufe ist ohne Netzschalter. Das ist so vorgesehen dass man die Endstufe mit dem 3600 oder 3800 Vorverstärker, sozusagen als Schaltzentrale, steuert. Aus diesem Grund hat die Vorstufe auch einen Eingang für das LS - Signal von der Endstufe um so am Preamp beide LS - Paare zu wählen. Auch hat die KH Buchse sonst kein Signal.
So konnte man den VV bequem am Abhörplatz aufstellen. Fernbedienung und klingende Kabel gab es noch nicht.
Allerdings sind die Ami Stecker, auch das Ami-Netzkabel, Sicherheits - technisch bedenklich, in D. nicht mehr zulässig. Man muß also auf VDE gerechte Kabel und Stecker umbauen.
Da dann das Einschalten über den Preamp nicht mehr möglich ist (die Stecker passen ja nicht mehr) habe ich das Problem mit einer Master - Slave Netzleiste aus dem PC - Zubehör recht elegant gelöst.

Gruß, Helmut
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 01. Apr 2013, 10:14
Hallo Fachleute!

Ich bitte um eure geschätzte Aufmerksamkeit, da ich glaube, etwas Auffälliges gefunden zu haben und zwar bei meinen laienhaften vergleichenden A-B-Messungen der Transistoren, Widerstände und Dioden im eingelöteten Zustand in beiden Endstufen.

Da haben sich eine Reihe von gemessenen Transistoren links und rechts völlig gleich verhalten, bis ich an einen in der rechten, defekten, Seite komme, der signifikant von seinem linken Bruder abweicht.
Und zwar sind links, im guten Teil, zwischen Basis und Kollektor 45 Ohm zu messen und rechts beim betreffenden Transistor ist unendlicher Widerstand.

Das kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein!
Es ist der Transistor 2N4125 genau zwischen dem linken Motorola-Endtransistor und dem Transistor mit dem sternförmigen Kühlkörper in der Diagonale. Aus dem PDF Schaltplan ersichtlich dürfte das Q 505 sein, wenn ich richtig lese, oder Q 506, das ist schwer abzuschätzen.


Uploaded with ImageShack.us

Mag es nur an dem kleinen Transistor liegen?

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 01. Apr 2013, 10:36 bearbeitet]
DB
Inventar
#12 erstellt: 01. Apr 2013, 11:48
Hallo,


raphael.t (Beitrag #11) schrieb:

Da haben sich eine Reihe von gemessenen Transistoren links und rechts völlig gleich verhalten, bis ich an einen in der rechten, defekten, Seite komme, der signifikant von seinem linken Bruder abweicht.
Und zwar sind links, im guten Teil, zwischen Basis und Kollektor 45 Ohm zu messen und rechts beim betreffenden Transistor ist unendlicher Widerstand.

das ist schon mal ein erster Hinweis. Aber: Transistoren werden nicht mit dem Widerstandsbereich gemessen, sondern in Schaltstellung Diodenprüfung, und zwar im ausgelöteten Zustand. Wenn Du die Büchse auseinanderhast, ist es mit Sicherheit sinnvoll, auch gleich nach kalten Lötstellen und anderen tauben Bauteilen zu suchen und in Ordnung zu bringen.

MfG
DB
Bepone
Inventar
#13 erstellt: 01. Apr 2013, 12:16
Hallo,

wie DB schrieb, den Dioden-Messbereich verwenden. Das Multimeter muss dann irgendwas zwischen 500 und 700 (Millivolt) anzeigen, wenn richtig gepolt ist. Anders herum gepolt muss Overload angezeigt werden.

Wenn allerdings schon bei eingebautem Transistor die BC-Strecke beidseitig sperrt, ist der Transistor mit Sicherheit defekt.


Gruß
Benjamin
ruesselschorf
Inventar
#14 erstellt: 01. Apr 2013, 13:30
Hallo,

da der Verstärker ja im Prinzip noch läuft, dürfte es schwierig sein, nur mit einem Multimeter bewaffnet den Aussetzfehler zu finden.
Zum Glück hast Du die letzte Revision dieser Endstufe (1976) Das macht die Fehlersuche etwas einfacher.
Ohne weitere Messmittel würde ich so vorgehen: einen notfalls entbehrlichen 'Opferlautsprecher' anschliesen, die Transistoren vom Eingang her einzeln mit Kältespray ansprühen (heisse Lötkolbenspitze geht auch) und hören ob Prasseln sich verändert.
Noch ein Hinweis, Q 503 ist ein Darlington Transistor, das ist im Manual nirgends vermerkt. Hier zeigt der Diodentest also andere Werte!
Vorher mal die Spannung über den beiden Zenerdioden prüfen, das sollten etwa 20V sein, glaube ich, jedenfalls etwa gleich bei beiden ZDs

Viel Spaß, Gruß, Helmut
raphael.t
Inventar
#15 erstellt: 01. Apr 2013, 14:55
Hallo Leute!

Danke für die Tipps!
Mein Wunsch ist es natürlich, die Endstufe wieder zum Laufen zu bringen und ich habe auch zwei Freunde, die Fachmänner sind und mir bei der weiteren Vorgangsweise helfen können, aber der eine hat nie Zeit und der andere lebt in Ungarn.
Ich werde die Endstufe wohl zusammenschrauben und mich in Geduld üben müssen. Immerhin gibt es nun einen Verdacht.

Als Ersatz für die 250M verwende ich derzeit notgedrungen den Endstufenteil des Receivers 2275.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
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