Reparatur Nordmende Rigoletto

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homecinemahifi
Inventar
#1 erstellt: 13. Apr 2013, 18:59
Hallo

Ich habe heute beim Flohmarkt einen Greatz Comedia gekauft.

Alles funktioniert einwandfrei bis das Magische Auge.

Das Magische Auge leuchtet schwach und man kann es nur im abgedunkelten erkennen.

Wobei mir aufgefallen ist, dass es nach ca. 45 Minuten Betrieb heller geworden ist. Vielleicht bilde ich mir es auch ein.

Ich habe schon mich bisschen schlau gemacht und gefunden, dass einige magischen Augen nach einiger Zeit ihre Leuchtkraft verlieren.

Zu meiner Frage: Könnte es auch ein anderes Problem geben, dass es nicht hell leuchtet?
Holzbocker
Stammgast
#2 erstellt: 13. Apr 2013, 19:12
Hallo,

ich glaube nicht, dass es ausser der Alterung der Röhre da ein weiteres Problem gibt.

In den Dampfradio-Foren wird öfters über eine Regeneration der Beschichtung von magischen Augen geschrieben. Es gibt da geteilte Meinungen.

Guck mal auf die Rückseite des Radios. Da sind alle Röhren mit Typenbezeichnungen draufgedruckt. Es muss eine Röhre mit der Bezeichnung EM-80 sein. Geh auf die Suche und kauf Dir eine neue unbenutzte Röhre, tausche aus und es wird wieder funktionieren.


[Beitrag von Holzbocker am 13. Apr 2013, 19:17 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Apr 2013, 21:59

Holzbocker (Beitrag #2) schrieb:
... Es muss eine Röhre mit der Bezeichnung EM-80 sein. Geh auf die Suche und kauf Dir eine neue unbenutzte Röhre, tausche aus und es wird wieder funktionieren.

Nicht unbedingt. Ab 1958 wurde eine EM84 (Magisches Band) eingesetzt.

Grüße - Manfred
hf500
Moderator
#4 erstellt: 13. Apr 2013, 22:36
Moin,
wobei die "Bandroehren" anscheinend etwas dauerhafter als die "Muschelroehren/Sektorrroehren" waren.
Eine schwache Anzeigeroehre hat in aller Regel das Problem eines verbrauchten Leuchtstoffes, die Roehre ist verschlissen. Das kann man am Leuchtschirm an Schattenbildung auch sehen. Regenerieren laesst sich da wenig, meist laeuft das auf eine Erhoehung der Leuchtanodenspannung (per Spannungsverdoppler) hinaus, was den Rest Leuchtstoff noch schneller ermuedet und auch die Kennlinien der Roehre verschiebt.

73
Peter
homecinemahifi
Inventar
#5 erstellt: 14. Apr 2013, 10:03
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Ich habe auf der Rückseite keine Aufdrucke gefunden, aber bei mir muss es eine EM 80 sein.

Könnte ich dann die hier kaufen und einbauen?: http://www.conrad.de...-Abstimmungs-Anzeige

Wird die auch nur gesteckt oder muss man die löten?

EDIT: Habe die Rückwand rausgenommen und die EM 80 ist mit aufgelistet.

Der Vorbesitzer hat mir sogar noch 5 Pfennig von 1950 überlassen. Die war im Radio versteckt.


[Beitrag von homecinemahifi am 14. Apr 2013, 11:20 bearbeitet]
hf500
Moderator
#6 erstellt: 15. Apr 2013, 17:17
Moin,
eine EM80 ist eine EM80. Hat sich der Hersteller an die Konstruktion gehalten, bekommt man auch eine EM80 ;-)
Die abgebildete Roehre (Abb. aehnlich ;-) ist alles andere als eine Anzeigeroehre, die sieht wie eine EL34 aus.
Man wird in Dampfradios keine Roehren finden, die geloetet sind, sie stecken alle in Fassungen. Roehren sind Verschleissteile, die einigermassen leicht wechselbar sein muessen.

73
Peter
homecinemahifi
Inventar
#7 erstellt: 15. Apr 2013, 17:20
Also könnte man die vom Conrad nehmen?

Den Radio muss ja leider wieder verkaufen ;(

Habe den Radio nur vermittelt.

Deswegen wollte ich jetzt nichts zerlegen, obwohl ich es gerne würde
Holzbocker
Stammgast
#8 erstellt: 16. Apr 2013, 07:37
EMs sind direkt hinter die Skalenscheibe gesetzt und werden mit Manschetten aus Metall gehalten. An die Röhre ist dann ein Sockel mit den Kabelverbindungen aufgesteckt. Normalerweise.
Beim blauen C kann man nachgefertigte Röhren aus östlichen Ländern kaufen. In der Ebucht gibt es vielleicht noch alte Originale. Die Preise sind aber in etwa gleich.


[Beitrag von Holzbocker am 16. Apr 2013, 07:40 bearbeitet]
homecinemahifi
Inventar
#9 erstellt: 16. Apr 2013, 14:02
Genau das weis ich. Ich wollte die Röhre nur nicht heruasnehmen, da der Radio am Freitag leider wieder geht.

Ist so eine Röhre vom Conrad empfehlenswert oder lieber eine andere Marke?
hf500
Moderator
#10 erstellt: 16. Apr 2013, 17:46
Moin,
ohne die Roehre jetzt gesehen zu haben, ich denke, sie ist brauchbar. Jedenfalls habe ich aus den "Roehrenkreisen" noch keine gegenteiligen Meldungen gehoert.

73
Peter
homecinemahifi
Inventar
#11 erstellt: 16. Apr 2013, 18:55
Gut danke. Dann gebe ich das so weiter.


[Beitrag von homecinemahifi am 17. Apr 2013, 20:14 bearbeitet]
homecinemahifi
Inventar
#12 erstellt: 28. Apr 2013, 16:10
So habe heute vom Flohmarkt einen Normende Rigoletto für 10€ mitgenommen.

Das Gehäuse war in einen schlechten Zustand, aber mit der Möbelpolitur schaut es schon viel besser aus.

Alles funktioniert super bis auf das magische Auge...

Der Vorbesitzer hat gesagt, dass es heute noch ging.

Nehmen wir mal es ging heute noch. Was könnte defekt (geworden) sein?

Hier mal ein Bild:

image


[Beitrag von homecinemahifi am 29. Apr 2013, 07:18 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 28. Apr 2013, 21:17

homecinemahifi (Beitrag #12) schrieb:
...Was könnte defekt (geworden) sein. (?)

Miss die Spannungen an der Röhre, dann weißt du es.

Hat noch jemand die Transistoren b 901 und b 902 rumliegen?

Vermutlich meinst du 2SB901 und 2SB902?
Das "2S" lassen die Japaner gerne auf dem BT weg.

Grüße - Manfred
homecinemahifi
Inventar
#14 erstellt: 29. Apr 2013, 07:19
Wie soll ich die Spannung an der Röhre genau messen?
homecinemahifi
Inventar
#15 erstellt: 29. Apr 2013, 15:34
Ich habe joch ein kleines Problem.

Was sollte man an elektronischen Komponenten wechseln?

Habe schon gelesen, dass man vorallem die Kondensatoren und die Elkos wechseln sollte?

Das Radio wird nicht oft angeschalten. Höchstens zur Vorführung

Sollte man den Regler auf 240 Volt stellen?

Wenn ja, wie stelle ich das am besten an ohne das etwas kaputt geht?

Das schaut mir nicht gerade Vertraut aus.

Hier mal ein paar Bilder:

image

image

image
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 29. Apr 2013, 16:17
Hallo zusammen,

ich sehe jede Menge Papierkondensatoren von Ero. Da sind sicherlich einige, wenn nicht alle zu tauschen. Elkos tauscht man eher nur noch Bedarf. Ist der große Siebelkos noch dicht?
Des weiteren sind die Bauteile auf einer Platine eingelötet. Auf diesen alten Platinen sollte man nur mit gutem Lötequipment und Löterfahrung löten. Ansonsten lösen sich die Leiterbahnen im Nu ab!

Gruß
Bernhard
homecinemahifi
Inventar
#17 erstellt: 29. Apr 2013, 16:32
Ich habe hier mal ein Foto von den Siebelko gemacht. Ich glaube der schaut nicht dicht aus...

image

Kann man den mit diesen Elko noch anschalten, oder sofort wechseln?


[Beitrag von homecinemahifi am 29. Apr 2013, 16:47 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 29. Apr 2013, 17:22
Hallo zusammen,

nein, der ist nicht mehr dicht! Der trocknet jetzt zunehmend aus!
Nun, die Gefahr ist da eher, dass er durchschlägt beim Einschalten nach längerer Ruhezeit.
Du hattest aber schon eingeschaltet.
Dabei könnte nämlich dann der Gleichrichter und der Netztrafo mitsterben.

Jetzt kannst du mal darauf achten, ob das Gerät im Betrieb überdurchschnittlich laut brummt.
Ein ganz leichtes Brummen ist normal.

Ein zu lautes Brummen hat i.a. eine oder mehrere der folgenden Ursachen:
- Koppelkondensator zwischen EABC80 und Endröhre (EL84) schlecht
- EL84 defekt (entweder Gitteremission oder emissionsschwach)
- Siebelko ausgetrocknet.

Soll heißen: es gibt viele Gerät, die mit einem solchen Siebelko schon noch einige Zeit gut laufen!
Das Problem dürfte hier auch sein, dass du nur ein schwer einen passenden Ersatz finden wirst, der
in die Löcher der Platine reinpaßt!

Also kurzfristig: Koppelkondensator tauschen (lassen).

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#19 erstellt: 29. Apr 2013, 17:45
Moin,
Koppelkondensator reicht schon nicht mehr, hier muessen alle "ERO100" Kondensatoren, also die, die aussehen, als waeren sie mit Karamell vergossen (ist ein Hartwachs) ausgetauscht werden.
Der grosse Elko besteht typisch aus einem Doppelelko, 50+50µF 350/385V. Kann man durch zwei 47µF/400V Elkos ersetzen (es koennen auch zwei 100µF Elkos genommen werden). Direkt neben der EL84 gibt es einen 100µ/15V Elko, kann durch 220µ/16V ersetzt werden. Der Wert ist einigermasen unkritisch, nur zu klein sollte er nicht sein (unter 50µ).
Bei der EABC80 gibt es den vierten Elko des Geraetes, typisch 2-5µF 70/80V. Kann durch die gleiche Kapazitaet fuer 63 oder 100V ersetzt werden.

73
Peter
homecinemahifi
Inventar
#20 erstellt: 29. Apr 2013, 17:57
Also das Radio brummt nur leicht. D.H man kann das Brummen nur wahrnehmen, wenn der Ton leise ist.

@hf500 Man könnte also den Siebelko durch 2 tauschen und miteinander verbinden?

Könnte jemand nochmal auf die andere Frage zwecks dem Umstellen auf 240 Volt?
hf500
Moderator
#21 erstellt: 29. Apr 2013, 20:22
Moin,
Netzstecker ziehen, die Schraube in der Mitte loesen (nicht herausdrehen) und die Lasche in die mit 240 gekennzeichnete Nietoese haengen, Schraube wieder festdrehen.

So oder so werden die Roehren in beiden Stellungen (220V und 240V) nicht ganz korrekt betrieben. Nennspannung des Netzes ist 230V, das bedeutet bei Schaltung auf 220V etwa 5% Ueberspannung, im anderen Fall 5% Unterspannung. Den Roehren ist beides nicht ganz egal, denn sie wollen mit 6,3V geheizt werden. Ueber- wie unterheizen ist schaedlich und daher zu vermeiden. Typischerweise fuer Rundfunkroehren eine Heiztoleranz von +-5% zugelassen, so dass sie immer an der Toleranzgrenze betrieben werden. Man sollte es von der tatsaechlichen Netzspannung abhaengig machen, ob man die Netzspannung am Geraet umstellt. Liegt sie dauernd deutlich ueber 230V, sollte man auf 240V umstellen.
Fuer die EVUs ist eine Netzspannungstoleranz von +-10% zugelassen, die Netzspannung darf also zwischen 207 und 253V liegen, das muessen heutige Geraete aushalten koennen. Auch dieses Radio musste auf 220V Stellung mit 220V +10-6% auskommen koennen, das war damals zugelassen. Die 240V-Stellung war fuer Grossbritannien gedacht, die hatten seinerzeit eine Netzspannung von 240V.

Moin,
ja, man kann den Doppelelko durch zwei einzelne ersetzen.

73
Peter
Bertl100
Inventar
#22 erstellt: 30. Apr 2013, 09:44
Hallo zusammen,

mein Erfahrung zur Netzspannungseinstellung:
Heizspannung im Gerät nachmessen. Ich mußte schon mehrmals erfahren, dass die Heizspannung eben nicht genau 6.3V bei 220V Netzspannung beträgt!
Bei einem Grundig Gerät von 1957 hab ich z.B. fast 7V Heizspannung beim 230V Netzspannung gemessen.
Leider fehlt bei diesem Gerät die 240V Einstellung ...

Gruß
Bernhard
homecinemahifi
Inventar
#23 erstellt: 30. Apr 2013, 13:24
Und wie messe ich genau die Heizspannung? Also wo genau?
hf500
Moderator
#24 erstellt: 30. Apr 2013, 16:28
Moin,
bei den in diesem Geraet verbauten Roehren ist es immer Stift 4 und 5, von unten auf den Roehrensockel gesehen( im Uhrzeigersinn ab Luecke zaehlen).
Einfacher geht es aber an den Lampen der Skalenbeleuchtung, die werden auch aus dem Heizkreis gespeist.

73
Peter
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