Pioneer M-73 Überholung

+A -A
Autor
Beitrag
bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 03. Jul 2013, 03:12
Hier zunächst eine Endstufe des Pioneer M-73 Endverstärkers:
PIONEER_M-73_Endstufe_01

Dieser Amp hat Class AB / Class A Umschaltung.
Im AB Mode sind die Railspannungen hoch und der Bias low ,
im A Mode die RS low und der Bias high .
Im Umschaltmoment wird kurz gemutet.

Funktioniert alles , nur das Volumepoti kratzt .
Ich möchte diese M-73 vollrestaurieren und bitte dazu um Vorschläge zum Upgrade (wie schon bei anderen Projekten).
ZB erzeugen Q415 Q417 die Aux-Railspannungen für den spannungsverstärkenden Teil , Differenzverstärker etc.
Ich vermisse Shunt-Elkos an den Emittern dieser Transistoren gegen Masse , die diese Aux-Rails stabilisieren.
100yF/100V erscheint mir geeignet , dazu parallel nochmals ein Foko 4y7.
Den Elko würde ich direkt an den Emittern plazieren , den Foko am Knotenpunkt der Differenzverstärker Arbeitswiderstände R405 R407 .
Als Masse würde ich "GND1" P410 benutzen , nicht die Signalmasse
an CN401 Pin2+3 .

Rauschende Z-Dioden ohne Parallelfolienkondensator sehe ich nicht.
Als "Z-Diode" gilt für mich auch die Reihenschaltung einer LED mit einer normalen Diode (D405 D406) . Hier bildet C412 den Antirauschkondensator.

Welche Elkos darf man nicht kapazitiv vergrößern ?
C421 zB könnte eine Zeitkonstante mit R434 bilden , verzögertes Einschalten des Optokopplers.

Ansonsten sehe ich nur noch C415 C418 100y/100V .
Basispannungstabilisierung der Längsregler Transistoren.
Die kann man wohl vergrößern (zB 220yF/100V)

Ich sehe auch keinen C im Signalweg , die M-73 könnte also DC-gekoppelt sein.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2013, 12:24
Es gibt im Net die Info , daß die Hauptgleichrichterdioden der M-73
8 Stück (davon 2x4 parallelgeschaltet) Fast Recovery Dioden mit 3 A seien.
Ich vermute es gab zu der Zeit nur FR-Dioden mit max 3A , daher die
Parallelschaltung (für 6A).
Im Net wird empfohlen (wegen ungleicher Belastung/Symmetrie) zweier
Paralleldioden alle 8 Dioden gegen einen (4x6=24A oder mehr) Blockgleichrichter zu ersetzen , der aber keine Fast Recovery Eigenschaften hat.
Auch die Alternative nur 4 Dioden mit min besser mehr als 6A einzusetzen
erscheint mir sinnvoll.
Was tun bei dem 8-Dioden Parallel Gleichrichter ?
- So lassen , never change a running system
- Blockgleichrichter
- 4 andere stärkere Dioden (evtl sogar fast recovery Typen)
Welche könnte man da nehmen ?
1N5408 hätte ich direkt vorrätig.

Im Class A Mode wird die M-73 auch bei korrekt justiertem Class-A Ruhestrom (SpgAbfall über 1 Emitterwiderstand 137mV / Testpoints am Endstufenmodul lt. ServiceManual) recht warm , ich meine zu warm.
Im Class AB Mode sind es 8,8mV (allerdings bei der hohen Stufe der Railspannungen). Hier wird die M-73 normal warm wie andere Amps auch.
Ich möchte den Bias im Class A Mode soweit es das Poti zuläßt reduzieren. Sozusagen ein Class A Schonungsmodus ("A/AB Modus").
Da die Endstufe eh für Bias von 8,8 - 137mV konzipiert ist , dürfte auch
ein Bias von zB 50mV ein akzeptabler Kompromiß zwischen "ist noch etwas ClassA" und "wird auf Dauer nicht zu heiß" sein.
Diese M-73 soll nämlich in einem TriAmp Setup die Mitteltöner der Box"Duetta" im ClassA Mode bei bis 20W ausreichenden Railspannungen
versorgen.
Schont auch die Hauptsiebelkos , die ja für die hohe Rail im AB Mode ausgelegt sind.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2013, 12:32
Bis hoffentlich Antwort kommt saniere ich schon mal die Relaiskontakte, Lötstellen der LS-Buchsenplatine und das Potiknistern.
Bei fast jedem Umschalten Class AB oder A gibts an den Kontakten
des Railspannungsumschaltrelais Funken.
Sollte man da pro Wechslerkontakt 2 Fokos (einen für den Schließer , einen für den Öffner) hinzufügen ? Wenn ja wieviel Kapazität und Volt ?
Andereseits schaltet man ja nicht dauernd von A nach AB um , könnte aber sein daß es bei jedem neuen PowerOn 1x schaltet , schätze im AB Mode ist das Relais abgefallen stromlos und zieht bei Class A an .
Muß das erst im Schaltplan sehen.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 04. Jul 2013, 01:08
PIONEER_M-73_01
Zum Ausbau der 4! Lautsprecherschutzrelais muß die Rückplatte demontiert werden.

PIONEER_M-73_02
Die Schrauben der Lautsprecherterminals sind gleichzeitig Lötstützpunkte
für Keramik-Ableitkondensatoren.
Sie müssen abgelötet werden , BEVOR man die LS-Terminal Schrauben dreht, sonst zerstört man die Kondensatoren.
Die 4 geklebten Gummipuffer lassen sich gut lösen , wenn man die Rückplatte mit einem Fön etwas erwärmt , damit die GP beim Ablösen nicht reißen.

PIONEER_M-73_03
Vor den Relais müssen erst die darüberliegenden LS-Terminals ausgelötet werden.
Dann endlich kann man die Relais auslöten , öffnen und ihre Kontakte reinigen.

Am Metall Becher des Minus Railspannungs Hauptsiebelkos liegen ca -60V an . Vermutlich ist der Minus Anschluß des Elko mit der Metallhülle verbunden. Nicht schlimm , aber unschön , eine Vollplastikhülle wäre hier sinnvoll gewesen.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 04. Jul 2013, 01:20
Ich würde nun wo der Amp demontiert ist sehr gern die LS-Relais , Railspannungsumschalt-Relais , alle Signalumschalter Kleinrelais und auch die Hauptsiebelkos erneuern , Preis ist egal.
Nur woher ich diese Teile beziehen kann ist unbekannt und die wie meist erfolglose Suche dauert sicher wieder Stunden.
So bleibt mir leider nur die Teile aufzuarbeiten und die alten drinzulassen.
Schade bei der ganzen Demontagearbeit.
JETZT ist der Amp offen und "schreit" nach Neuteilen !
Außerdem bin ich bei der Suche selbst wenn ich fündig werde nicht sicher , daß nicht doch irgendein Detail anders ist und die bestellten Teile dann doch nicht passen.
Hier wäre ich für konkrete Hinweise (Hersteller , Typ , Bezugsquelle , Bestellnummer oder direktlink) sehr dankbar.

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 04. Jul 2013, 01:42 bearbeitet]
Grundi69
Inventar
#6 erstellt: 04. Jul 2013, 23:41
Also zumindest im Bezug auf die LS-Relais sollte ein Ersatz doch noch verhältnismäßig einfach zu beschaffen sein (sofern es sich nicht um völlig exotische Exemplare handelt). Reichelt und noch mehr Conrad haben da eine beträchtliche Auswahl und man sollte auch immer mal bei ebay suchen. Da gibt es nämlich zig Tausende Bauteile von Resteposten-Verwertern und damit auch Relais zu (manchmal) Spottpreisen.
Bei den Relais muss man halt nicht nur die Spulenspannung (bzw. den Spannungsbereich), die Kontaktbelastbarkeit und die Bauart(1 oder 2 Schließer/Wechsler), sondern auch noch den Spulenwiderstand im Auge behalten.

-Groomy
Broesel02
Inventar
#7 erstellt: 05. Jul 2013, 08:09
Guten Morgen,
ihr habt ja auch gefragt wo man Verbesserungen vornehmen kann. Nach meinen unbedeutenden Erfahrungen würde ich einige Stellen auf der Endstufenplatine besonders beachten:
*C 404/604 erscheint mir etwas klein, er sollte etwa 1 uF haben um Stromquelle sicher abzupuffern.

* der Fußpunktkondensator in der Gegenkopplung: Schade, schade, man kann das auch anders machen..... aber auf jeden Fall eine Folie als Shunt legen, ca. 1 uF

* Die obere und untere Versorgungsspannung der Endstufen Vortreiber ist hinter der Stromquelle Q417/Q617 und Q415/Q615 nicht mehr gepuffert! Wie ihr schon gesagt habt würde ich auch an geeigneter Stelle mit 4,7 uF gegen Masse helfen. Wenn man zu viel Platz hat und im Luxus schwelgen möchte kann man auch zum Beispiel einen Visaton MKP 10 uF einsetzten. Das droht aber schon ins esoterische umzuschwenken

* der C418/C618 und C415/C615 sollte auch eine kleine Folie als Shunt bekommen

* Wenn C403/603 die Zener Diode "entrauschen" soll ist er wohl zu klein. Gegen 1 uF Folie tauschen

Die Endstufen Transitoren liegen auf einer separaten Platine . Wenn es passt würde ich dort direkt an der Platine die Versorgungsspannung mit einem Polyesterkondensator etwa 3,3 uF 100 VoltPuffern. Wie die "Lutschbonbons" die ich bei dem Hitachi HA 8700 eingesetzt habe

Über die Netzteil Dioden haben sich andere ja schon hinreichend ausgelassen, Ich glaube auch das deren Einfluss überbewertet wird und würde daher eine zuverlässige Lösung bevorzugen

Bei Relais und anderem kann ich nicht wirklich helfen ohne die Teile vor mir zu haben. Sorry.

Und auf alle Fälle: Viel Erfolg!

Richard
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 05. Jul 2013, 22:21
Das sind nachvollziehbare und konkret umsetzbare Schaltungsverbesserungen.
Auf den beiden Endstufenplatinen (pro Kanal , eine vollbestückt , die andere nur teil- , sog "reinforce" Modul/Platine) finden sich Leerplätze nicht bestückter lokaler Railspannungselkos.
Dort passen 100y 100V sehr gut rein , allerdings müssen auf dem reinforce noch einige Drahtbrücken nachbestückt werden , um Kontakt zu den Kollektoren der Endtransistoren herzustellen.

Welches ist der Fußpunktkondensator in der Gegenkopplung ?

Die Elkos am Ausgang=Emitter der Längsreglertransistoren werden auch nachgerüstet , wie groß (yF) sollten sie sein ?
Ich schlage 100 , 68 oder 22yF alle 100V vor.

Die vier LS-Schutzrelais sind bereits kontaktgereinigt und geprüft ,
daher ist ein Austausch nicht zwingend erforderlich.

Das Railspannungs (bzw Trafo SekSpannungs) Umschaltrelais ist ein normales Kammrelais mit leider durch das Klarsichtgehäuse sichtbaren nur sehr schwachen Kontakten. Sicher gibt es kompatible Relais mit fetteren Kontakten.
Fotos von den Relais folgen.

Die Elkos Duchmesser 50mm Höhe 80mm 27000yF / 71V sind echte Exoten. Kompatible evtl sogar bessere im Handel unaufindbar.
Der Originalersatzteilpreis für 2 Stück beträgt ca 50% des Gerätezeitwertes , inakzeptabel.
Daher werden wohl die ca 30 Jahre alten weiterverwendet werden müssen.
Dank für den beratenden Einsatz.

Schön an diesem Elko-Foko-Improvement ist , daß es ja nur besser werden kann , also die Schaltung nur stabiler+schneller stromversorgt
wird.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 05. Jul 2013, 22:46
Diese M-73 soll als Mitteltonendstufe den Mitteltöner der (Eton) Box "Duetta" antreiben. Da erscheinen 20W Class A geeignet und ausreichend.
Aber die M73 wird im Class A Mode sehr warm , jedenfalls mit dem werkseitig korrekten (137mV) hohen Bias.
Daher die Idee , den Bias im Class A Mode zu reduzieren soweit möglich und sinnvoll.
Dann läuft die M73 mit kleinen Railspannungen aber noch akzeptablem Bias.
Ich denke das ist klanglich besser als der AB Mode mit max möglichen 100W+ aber geringem Bias.
Wozu mehr als 100W bereitstellen , wenn nur ein Mitteltöner angeschlossen ist der weitaus weniger aushält ?

Noch kritischer ist der direkte Anschluß des ER-4 Bändchenhochtöners an den dafür vorgesehenen Yamaha A-700 (der demnächst ebenso restauriert wird). Der A-700 liefert 2x6 Watt im Class A Mode , paßt also ideal zur Leistung des ER-4.
Nur ist die Schutzschaltung (DC und Überstrom) auf Werte ausgelegt ,
die für den ER-4 bereits tödlich sein können.
Man könnte einen Allpasskondensator vor den ER-4 schalten , dann hätte man wenigstens DC-Schutz. Aber auch so ein C dreht die Phase .
Andere passive Schutzschaltungen wie Glühlampen fallen wegen Klangverschlechterung aus.
Gibts eine Schaltung , die empfindliche HT schützt , ohne den Klang auch nur minimal zu verschlechtern ?
Denkbar wäre dem A-700 eine separate aktive Schutzschaltung mit Relais nachzuschalten , die aber bzgl Strom und DC-Offset wesentlich früher anspricht (zB bei 5W und +-0,2VDC) , also Werten , die dem ER-4 garantiert nicht schaden.
Oder die Schutzschaltung des A-700 empfindlicher zu machen.
Mit einer Endstufe mit Railspannungen die für 100W+ reichen einen empfindlichen HT direkt galvanisch anzusteuern halte ich für sehr gefährlich und so ein ER-4 ist echt teuer !

Was ich zum reduzierten Bias der M-73 fragte/sagte , gilt auch für den A-700 : Bias im Class A Modus reduzieren wegen zu großer Verlustwärme.
Denn wenn man solche Class A Amps übereinanderstapelt , heizen sie sich gegenseitig und brauchen dann nervende Lüfter.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 06. Jul 2013, 00:01
PIONEER_M-73_04
In Bildmitte sieht man das Railspannungs (AC-Sekundär-Umschalt) Relais. Das würde ich gern durch eines mit möglichst amperestarken Kontakten ersetzen bzw verstärken.

PIONEER_M-73_05
Die gewrappten Kabel läßt man an ihren Anschlüssen und schneidet
die roten(B+) , blauen(B-) und schwarzen(Masse) Kabel durch .
Später werden sie wieder zusammengelötet und mit Schrumpfschlauch isoliert.
Das graue Signal Flachbandkabel wird an der Netzteilplatine aus seinem
kappenverriegelten Primitivstecker nach vorheriger Markierung der Einsteckrichtung gezogen.
Dann noch ein Ministecker auf der Oberseite und 8 Schrauben unten lösen
endlich sind die Module demontiert.

PIONEER_M-73_07
2 Schrauben der PowerTransistoren , 4 der Platinen und die der Thermofühler+Bias-Thermo-Regeltransistor trennen die Platinen vom Kühlkörper. Die Endtransistoren bleiben angelötet.
Eine bestückte und eine teilbestückte(reinforce) Platine pro Endstufe/Kanal.
Reinforce für 2 zusätzliche parallele Transistoren.

bukongahelas
Grundi69
Inventar
#11 erstellt: 06. Jul 2013, 10:13

bukongahelas schrieb:
In Bildmitte sieht man das Railspannungs (AC-Sekundär-Umschalt) Relais. Das würde ich gern durch eines mit möglichst amperestarken Kontakten ersetzen bzw verstärken.

Das schaut für mich nach einem Standard-Relais mit 2 Wechslern aus, die haben so üblicherweise 5-8 A Kontaktbelastbarkeit (Spulenspannung und -widerstand kann ich auf dem Bild natürlich nicht erkennen).
Angenommen, es wäre ein 24V(DC)-Relais, wäre dieses Relais von finder mit je 10A Kontakbelastbarkeit (das dürfte so mit das Maximum dessen sein, was diese Kleinrelais zu schalten imstande sind) eine Alternative. Der Spulenwiderstand ist 900 Ohm (es gibt auch noch eine "Sensitiv"-Ausführung mit 1200 Ohm, ist aber schwer zu bekommen).
Ich habe sie vor einiger Zeit mal in eine Primare SPA21 eingebaut.

-Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 06. Jul 2013, 10:30 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#12 erstellt: 06. Jul 2013, 17:26
Ob die Relaisspule einige mA mehr oder weniger zieht wird der Schalttransistor schon vertragen , zumal er ja beim Einschalten im
Schalt-Sättigungsbetrieb arbeitet . Man kann ja auch fühlen , ob er heiß wird.
bukongahelas
Grundi69
Inventar
#13 erstellt: 06. Jul 2013, 23:42

bukongahelas schrieb:
Die Elkos Duchmesser 50mm Höhe 80mm 27000yF / 71V sind echte Exoten. Kompatible evtl sogar bessere im Handel unaufindbar. Der Originalersatzteilpreis für 2 Stück beträgt ca 50% des Gerätezeitwertes , inakzeptabel.

Nun ja, it-tronics hat immerhin diese hier: 27000µF/80V oder gleich 100V.

Gruß
Groomy

Edit: OK, sind wohl zu dick, haben 64mm Durchmesser


[Beitrag von Grundi69 am 06. Jul 2013, 23:48 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#14 erstellt: 07. Jul 2013, 04:48
Der Elko hat 64x79mm , ich darf 50x80 nicht überschreiten.
Genau das ist das Problem:
Einen Elko der max 50x80mm , min 27000yf , min 71V zu finden war bisher erfolglos.
Mundorf kann welche anfertigen , man muß aber über 100 Stück abnehmen.
Ich gebe die Suche auf und verwende die alten.
Wäre schön diesen Amp wirklich 100% zu restaurieren ,
wegen Ersatzteilproblemen mal wieder nicht möglich.
Das motiviert !
bukongahelas
Broesel02
Inventar
#15 erstellt: 07. Jul 2013, 09:44
So, bevor der Sommer hier wieder startet habe ich schnell wenigstens noch mal ein wenig Zeit zu antworten:

Das mit dem Netzteil- Kondensator ist schwierig. F & T fertigt auch erst so ab 100 Stück

Darf er denn etwas länger sein? wie dieser hier:
http://de.mouser.com...VDN1KEDD48PR%2fDo%3d

oder mit 22.000 uF hier. Der ist auch bezahlbar:

http://de.mouser.com...q83YAGyp7VJjqZJZY%3d

es findet sich immer eine Lösung. Da die Endstufe ja als Mittelton- endstufe betrieben werden soll muß man die riesige Kapazität im Netzteil nicht mehr unbedingt haben.

Mit "Fußpunktkondensator" meine ich den C 405/605. Der müsste ja mindestens bipolar sein und besser noch Folie. Folie geht bei der Kapazität nicht und umstricken würde ich auch nicht machen. Also kann man bipolar einsetzten:
http://de.mouser.com...U1xXQDmsPTVyA1LZk%3d
und eine Folie als Shunt 2,2uF oder was gerade zur Hand ist

Zur Abpufferung der Spannung an den Endtreibern neben dem 100 uF Low ESR unbedingt noch eine Folie einsetzten. Ich habe sehr gute Ergenisse mit diesen hier erreicht:
http://de.mouser.com...alkey667-ECQ-E1335JF

Die Elkos am Ausgang der Längsregler brauchen nach meiner Erfahrung nicht groß sein. Da wird ja geregelt. Die müssen schnell und Impulsfest sein. Niedriger ESR, niedrige Impedanz niedrige dielektrische Absorption. Die oben angeführten 3,3 uF zum Beispiel filtern das Regelungsrauschen der Längsregler sauber ab.

Ich weiss nicht ob es Sinn macht die verbauten Klingeldrähte für die Spannungen und insbesondere für die Masseleitungen gegen Kabel zu wechseln. Das hängt auch davon ab ob man Platz für eine hochwertige Neu- Verkabelung hat. Kann ich nicht entscheiden.

Viel Erfolg!
Richard
Grundi69
Inventar
#16 erstellt: 07. Jul 2013, 10:50

bukongahelas (Beitrag #14) schrieb:
Das motiviert !

OK, du beweist immerhin noch Galgenhumor.
Ja, es ist schon eine Crux: Bauteile, die elektrisch passen würden, können nicht verwendet werden, weil ihre Abmessungen unpassend sind und umgekehrt.

Wie Broesel ja schon sagte, ist es vermutlich wohl unproblematisch, etwas kleinere 22.000µF Exemplare zu verwenden und es wäre wohl die einzige Möglichkeit, wenn die originalen defekt und absolut unbrauchbar wären.
Bei 22.000 gäbe es dann z.B. diesen mit 5-Pin Anschluss oder, wenn doch noch etwas Platz nach oben ist, diesen mit Schraub-Anschluss.
Dann habe ich noch einen 33.000er/80V mit 51mm Durchmesser gefunden, aber stolzen 11,2cm Höhe.

Tja, mehr kann ichwohl nicht beitragen, wünsche aber weiterhin viel Erfolg bei der Überholung.

@Broesel: Den Kondensator aus deinem 1.Link finde ich interessant, bzw. die techn. Daten: da wird eine Kap.-Toleranz von -10 bis +75% angegeben....Holla...

Gruß
Groomy
bukongahelas
Inventar
#17 erstellt: 07. Jul 2013, 15:22
Ich lasse die Siebelkos drin , werden wohl für den Einsatz als Mitteltonendstufe ausreichen.
Man kann ja auch mal den Rail-Ripple oszillografieren , wenn man
den M-73 stark belastet.
Habe kein Meßgerät für große Kapazitäten und ESR , Leckstrom Prüfung.
Könnte jedoch einen neuen Elko etwa gleicher Kapazität auf 50VDC aufladen,
über eine Glühlampe entladen und die Zeit stoppen bis die GL ausgeht.
Dann denselben Test mit den PIO M-73 Elkos .
Wenn die Zeit etwa gleich ist müssen auch diese Elkos noch ca dieselbe Kapazität haben. Q = I x t

Kann man C 405/605 aus 2 antiseriell geschalteten Elkos 680yF zusammenbauen ?
Welche Pole der Elkos kommen am Knotenpunkt der Reihenschaltung zusammen ? Die beiden Plus oder die beiden Minuspole ?
Parallel zu der Reihenschaltung einen 4y7 Foko.
Schätze eine moderate Vergrößerung des Fußpunktelko setzt nur die
Grenzfrequenz der Gegenkopplung etwas herab.
Soweit ich weiß ist auch ein bipolarer Elko eine Reihenschaltung aus 2 in 1 Gehäuse. Wieder die Frage: Sind die Plus oder Minuspole der Knotenpunkt der Reihenschaltung ?

Gruß und Dank
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#18 erstellt: 07. Jul 2013, 23:35
PIONEER_M-73_08
Eines der beiden Eingangswahl-Signalumschaltrelais , leider etwas unscharf , Cam kann kein macro.

Aufschrift:

OMRON
G2VN-234C-PA2
12VDC

Pinout im 2,54mm Rastermaß:

O . O . O . . O

O . O . O . . O

Schätze(hoffe) ein Standardrelais.
Gibts von dieser Sorte verschiedene Qualitäten (Kontaktbeschichtungen)?
ZB vergoldet ?

bukongahelas
Grundi69
Inventar
#19 erstellt: 07. Jul 2013, 23:45

bukongahelas schrieb:
Gibts von dieser Sorte verschiedene Qualitäten (Kontaktbeschichtungen)?
ZB vergoldet ?

Ja, die gibt's. Hier eine Ausführung mit einer 5µm Vergoldung auf den Kontakten.

Gruß
Groomy
bukongahelas
Inventar
#20 erstellt: 08. Jul 2013, 04:48
In der M-73 sind 3 Sorten Relais eingebaut:

- 4 Lautsprecher-Schutzrelais deren Kontakte bereits gereinigt wurden , erledigt.

- 2 Eingangswahl-Signalumschalter-Relais , wie beschrieben , Maße 20x12x10mm , 12VDC . Diese suche ich noch. Möglichst mit Goldkontakten.

- 1 Railspannungs-Umschaltrelais , so wie das empfohlene vom großen C ,
Maße 29x26x13mm , 12VDC , 6A , 250V . Wird auch gesucht (bzw ist bei C bereits gefunden) oder die Kontakte werden gereinigt .

bukongahelas
fmmech_24
Stammgast
#21 erstellt: 08. Jul 2013, 08:15

- 2 Eingangswahl-Signalumschalter-Relais , wie beschrieben , Maße 20x12x10mm , 12VDC . Diese suche ich noch. Möglichst mit Goldkontakten


Omron G5V, sensitiv
Broesel02
Inventar
#22 erstellt: 08. Jul 2013, 08:34
Die Frage nach den bipolaren Elkos.
ich habe es probiert an mehreren Kenwood Basic C2 und mir so meine Meinung gebildet. Dort ist die Line Stufe mit einem 47 uF/25V bipolarem Elko abgekoppelt. Der Elko ist häufig nieder. Ich habe 2 X 220 uF, Plus an Plus verbunden und einen 2,2 uF MKT als Shunt eingesetzt. Das klang in meinen Ohren nicht sehr schön. Dann habe ich 100 uF bipolar mit Shunt eingesetzt. Das tönte besser. Gut wurde es aber erst mit 2 X 10 uF MKT Wima im 5 mm Raster, einer auf der Platine und einer unter der Platine. Für mich ist das klanglich die beste Lösung. Die untere Grenzfrequenz ist hier nicht gefährdet da die nachfolgent Kenwood Basic M2 einen sehr hohen Eingangswiderstand hat und auch kein weiterer Koppel- Elko mehr im Signalweg liegt

Wenn der bipolare Elko C405/C605 noch gut und die Beschaffung eines Neuen zu aufwendig ist kannst du ja auch nur eine Folie als Shunt einsetzten. Damit werden die Schmutzeffekte durch die dieelktrische Adsorption auch schon stark gemildert.

btw: Den C C425/C625 in der Strombegrenzung würde ich auch gegen eine Folie tauschen.
bukongahelas
Inventar
#23 erstellt: 08. Jul 2013, 17:04
C405 C605 sind original als 330y/25 ganz normale gepolte Elkos bestückt.
Als Ersatz hätte ich bipolare Elkos 220y/10V oder 470y/6,3V sofort in der Schublade. Das Problem ist die geringe Spannung der Ersatzelkos.
Oder wieder eine extra Bestellung.
Kann man auch einen dieser Bipolaren Elkos mit "zu geringer" Spannung
einsetzten , weil die Schaltung das zuläßt ?
Ich kann das nicht abschätzen.
Daher werde ich wohl den C405 C406 durch Panasonic FC (da habe ich das ganze Programm vorrätig) ersetzten und mit 3y3 oder 4y7 (1/10 der Grundkapazität) Foko 63V parallelschalten.
Ist immerhin wegen des Foko noch besser als im Original.
Darf man C405 C406 auch moderat auf 470y vergrößern , denn den hätte ich
in der Größe passend da .

Man könnte die 330y auch in 2 x 220y "aufteilen" und antiparallel zusammenschalten. So hätte man ein fehlerbehaftetes aber AC mäßig symmetrisches Bauteil.Dazu natürlich den Shunt Foko parallel.

Vom LS-Ausgang kommt die GK Leitung zurück und geht über R410 22k
auf den FET Eingang Q401 der ja praktisch keinen Strom aufnimmt.
C405 sperrt Gleichspannung. Also könnte am Fet Gate max +-Rail=60V auftreten bei voller Aussteuerung.
R409 680R schützt zwar C405 , aber ich verstehe nicht wieso er dann
nur 25V hat.
Wenn man (theoretisch) diese R hochohmiger machen würde , könnte
man bei gleicher Zeitkonstante=unterer Grenzfrequenz der GK einen kleineren C errechnen , den man als 10y 63V Foko (hab ich da) einsetzten könnte.
Die Schaltung also so hochohmig machen , das 10y bei gleicher Zeitkonstante ausreichen.
Natürlich nur theoretisch , denn so stark möchte ich die Schaltung nicht
verändern , wegen evtl Nebenwirkungen(zB Schwingen).

Es geht also darum die LS-Spannung am Knotenpunkt der Emitterwiderstände abzugreifen und dem invertierenden Eingang des Differenzverstärkers zuzuführen.
Über einen Spannungteiler , der dann den Verstärkungsfaktor der Endstufe bestimmt.
Vermute der C405 ist praktisch für alle Frequenzen (bis zur unteren Grenzfrequenz) als Kurzschluß zu sehen , so daß der Spg Teiler
22k zu 680R hat . Also ca 32fache Spannungsverstärkung , man könnte das in dB umrechnen.
Wenn man also diesen Spgteiler verzehnfachen würde auf 220k und 6k8 ,
dann müßte theoretisch ein 33y Foko ausreichen , praktisch 3x10y Wima 63V .
Hochohmig bedeutet aber immer brumm und schwingempfindlich.

Warum nimmt man nicht ein aktives Verstärkerelement zB OP , gibt ihm durch Beschaltung die erwünschte Verstärkung und Frequenzgang und führt sein Ausgangssignal dem -IN des Differenzverstärkers zu ?
Ich glaube das gibts schon und heißt Servo-Gegenkopplung.
(Mein Onkyo A-7090 hat auch sowas).
Dann könnte man die C klein halten (der OP verstärkt praktisch ihre Wirkung) und der Differenzverstärker erhielte ein niederohmiges GK-Signal.

Ist die Endstufe des M-73 überhaupt korrekt konstruiert ?
Wir entdecken zig Punkte wo man verbessern kann.

Da ich sowieso alle R checke erneuere ich sie auch direkt , kaum Mehraufwand , ebenso wie die Elkos.
Ca jede zehnte Lötstelle ist morsch oder gebrochen .
Kommt von den mE zu kleinen Lötaugen und evtl vom Class A Gebrate.
Die Platinen sind braun , kein grünes Epoxy und die Lötaugen zu klein um
langen Bauteilen Halt zu geben.
Ein weiter Punkt bei der Frage nach der allgemeinen Qualität dieses Amps bzw seiner Verarbeitung bzw Schaltungskonzept .

Der Klang wird ja in Tests als gut bewertet .

Wäre nett wenn noch jemand was zu meiner Frage Bias bei Class A reduzieren sagen könnte.
Bei Class A Einstellung sind die Railspannungen elkoschonend gering.
Wenn man nun noch den Bias runterdreht bis der Kühlkörper nur noch handwarm wird , hätte ich meine optimale Einstellung als Mitteltonendstufe.
Gerundet ist der SpgAbfall über den Emitterwiderständen
10mV Class AB , hohe Railspannungen
140mV Class A , kleine (ca halbe) Railspannungen
Ich denke 50mV bei kleiner Rail ist ein guter Kompromiß.
Den Class A Bias also um ca 2/3 verkleinern.
Welche R müßte man dazu auf welchen Wert ändern , denn ich denke
das Class A Bias Trimmpoti ist schon früher am min Bias Anschlag.

bukongahelas
Broesel02
Inventar
#24 erstellt: 08. Jul 2013, 18:00
"C405 C605 sind original als 330y/25 ganz normale gepolte Elkos bestückt.
Als Ersatz hätte ich bipolare Elkos 220y/10V oder 470y/6,3V sofort in der Schublade. Das Problem ist die geringe Spannung der Ersatzelkos."

Früher ging die Devise um man dürfte normale polare Elkos um bis zu 10% der Nennspannung verpolt betreiben. Das stand auch noch vor 40 Jahren in meinem Valvo Jahresbüchlein...

470 uF 6,3 bipolarer Elko + eine kleine Folie ist aus meiner Sicht ein gute Wahl.

Naja, und den perfekten Verstärker gibt es wohl nicht. Sonst gäbe es ja auch nie das noch größere Modell
Alle Geräte die mir so inzwischen mit meinem Hobby- Lötkolben begegnet sind haben halt ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen. Auch unterschiedliche Handschriften in der Verstärker- Design. Technisch gemeint, nicht optisch. Das macht es ja auch reizvoll der "richtigen" Verstärker für die gewünschte Anwendung zu finden. Das Thema "kalte Lötstellen" ist auch ein ewiges. Verstärker die im Betrieb sehr warm werden sind leider noch gefährdeter in der Alterung: Widerstände verändern sich, Lötstellen brechen auf, Transistoren löten sich aus, Elkos werden taub.

Aber wenn alles wieder läuft freue ich mich immer.

Frohes Schaffen!
Richard
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 09. Jul 2013, 00:24
Ich würde es auch so machen wie Ihr.

Folgendes wollte ich mal gedanklich nachvollziehen:


bukongahelas schrieb:
Wenn man (theoretisch) diese R hochohmiger machen würde , könnte
man bei gleicher Zeitkonstante=unterer Grenzfrequenz der GK einen kleineren C errechnen , den man als 10y 63V Foko (hab ich da) einsetzten könnte.
Die Schaltung also so hochohmig machen , das 10y bei gleicher Zeitkonstante ausreichen.
Natürlich nur theoretisch , denn so stark möchte ich die Schaltung nicht
verändern , wegen evtl Nebenwirkungen(zB Schwingen).


Daran musste ich auch schon denken.
Die wichtige Zeitkonstante, welche den Bass beschneidet, wird aus dem Widerstand R409 (680 Ohm) und dem Kondensator C405 (330µF) gebildet.
Die untere Grenzfrequenz berechnet sich also zu

      f_G  =  1  /  (2 * Pi * R409 * C405)  

Es wäre klanglich vorteilhaft, wenn der Kondensator durch einen 10µF Folienkondensator ersetzt werden kann.
Die untere Grenzfrequenz sollte idealerweise mindestens eine Oktave unterhalb des hörbaren Bereiches liegen, also bei 10Hz.
Lösen wir die Gleichung nach R409 auf und setzen die genannten Zielwerte ein, dann kommt man auf

      R409  =  1  /  (2 * Pi * f_G * C405)   =   1592 Ohm  ~~   1,6 kOhm ~~ 1,5 kOhm

Damit hat man den Fußpunktwiderstand etwas mehr als verdoppelt. Rechnet man den anderen Widerstand der Gegenkopplung R410 ebenfalls um, dann werden aus 22 kOhm dann ca. 47 kOhm.

Nun gäbe es noch zu bedenken, dass die 2 x 12pF in Reihe als Kompensation über dem Widerstand R410 dann um den selben Faktor zu groß sind. Das kann man aber vernachlässigen. Hier ist die obere Grenzfrequenz einfach ein paar 'zig Kilohertz nach unten gerutscht aber immer noch weit oberhalb der Hörgrenze.

Ich denke, das kann man bei FET-Eingängen durchaus so durchführen. Hier sind keine Basisströme zu liefern.

- Poetry2me
bukongahelas
Inventar
#26 erstellt: 09. Jul 2013, 07:29

470 uF 6,3 bipolarer Elko + eine kleine Folie ist aus meiner Sicht ein gute Wahl.

Also ist 470y 6V3 bipolar als Ersatz für C405 330y 25V polar erlaubt.
Ich frage das nochmal zur Sicherheit wegen der geringeren Spannung des 470y 6V3 bipolar.

Früher ging die Devise um man dürfte normale polare Elkos um bis zu 10% der Nennspannung verpolt betreiben. Das stand auch noch vor 40 Jahren in meinem Valvo Jahresbüchlein...

Ja richtig , der polare 330y 25V wird ja sogar verpolt betrieben !
Bei dem 330y 25V würden das +-2,5V erlaubte Wechselspannung bedeuten.
Dann wäre ein 470y 6V3 natürlich AC spannungsmäßig mehr als doppelt so stark.

Poerty:
Diese Lösung ist verführerisch gut , weil es die Bestellung eines 330y 25V bipolar erspart.
Also:
C405 von 330y 25V -> 10y 63V Foko
R409 von 680R -> 1k5
R410 von 22k -> 47k
Müssen die Belastbarkeiten der R vergrößert werden oder reichen 0,6W Typen ?
C406 C407 ergeben zusammen 6pF .
Da sich R410 von 22k auf 47k vergrößert , müßten es 3pF werden für gleiche Grenzfrequenz.Theoretisch.
Praktisch kann man die 2x 12pF wohl so lassen.Schwingsicher.
Oder doch einen kurzschließen und den anderen durch 4,7pF ersetzen ?
Wie groß wären die Grenzfrequenzen in beiden Fällen ?

Und was mache ich nun ? Sowohl die Lösung mit 470y 6V3 bipolar als auch die "Poetry" Lösung erscheint machbar.
Audiomäßig instinktiv würde ich die Foko 10y 63V + 2xR hochohmiger Lösung vorziehen.
Für die 470y 6V3 bipolar Lösung spricht daß die Schaltung nicht geändert wird.

Nochwas: Der Basis Elko der Q417 Q415 ist einmal mit einem R437 47k
parallelgeschaltet , bei Q415 fehlt dieser R. Eine Unsymmetrie.
Gewollt oder fehlt parallel zu C415 ein R von 47k ?

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 09. Jul 2013, 07:38 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#27 erstellt: 09. Jul 2013, 07:45

bukongahelas (Beitrag #26) schrieb:

470 uF 6,3 bipolarer Elko + eine kleine Folie ist aus meiner Sicht ein gute Wahl.

Also ist 470y 6V3 bipolar als Ersatz für C405 330y 25V polar erlaubt.
Ich frage das nochmal zur Sicherheit wegen der geringeren Spannung des 470y 6V3 bipolar.

Diese Lösung ist verführerisch gut , weil es die Bestellung eines 330y 25V bipolar erspart.


Zumindest habe ich das in zahllosen Low-End und Mittelklassegeräten so gesehen. Ein 6,3V Elko ist wohl deshalb dort möglich, weil man immer nur den Gut-Fall annimmt, in dem es keinen Offset am Ausgang geben darf.
Die Realität sieht natürlich anders aus.
Eigentlich sicher wäre dann ein bipolarer Elko mit Spannungsfestigkeit von mindestens der einfachen Railspannung

Ich finde hier den Vorschlag mit dem Folienkondensator bei geänderten Widerständen immer noch charmant.


Die Schaltung des Q417 ist eine einfache Gyrator-Regelung. Der 47k ist in meinen Augen zur schnelleren Entladung da oder dazu die Spannung ganz leicht abzusenken, kann also sinnvoll sein. Warum Unterschiede zwischen den Kanälen bestehen sollten verstehe ich nicht. Ist die Ausgangsspannung des Reglers unterschiedlich groß?
Ansonsten wirkt hauptsächlich das R-C-Glied mit R432 an der Basis des Transistors.

- Poetry2me
bukongahelas
Inventar
#28 erstellt: 09. Jul 2013, 08:05
Alle R und Elko eines Kanals/Platinen sind nun erneuert.
Die R mit einigen mm Abstand zur Platine montiert.
Bessere Kühlung und wenn mal einer abbrennt kein Platinenschaden.
Nervig: Alle Beine der Bauteile sind vor dem Lötbad umgebogen worden.
So muß man sehr vorsichtig sein damit man beim Auslöten die Lötaugen nicht beschädigt . Bei der Anzahl der Lötstellen frißt das viel Zeit.


Auch unterschiedliche Handschriften in der Verstärker- Design. Technisch gemeint, nicht optisch. Das macht es ja auch reizvoll der "richtigen" Verstärker für die gewünschte Anwendung zu finden.


Guter Punkt , denn in dem TriAmp Setup wo der M-73 den Mittelton verstärkt, kommt auch der Hochtöner Eton ER-4 zum Einsatz.
(Der Baßverstärker ist ein Onkyo A-7090 , der demnächst ebenso vollrestauriert wird).
Für den ER-4 hatte ich eigentlich einen (auch noch zu sanierenden)
Yamaha A-700 vorgesehen , der 2x6 Watt Class A Power bringt.
Ich finde es aber etwas risky , diesen empfindlichen HT an einen Amp mit ca +-50V Railspannung direkt anzuschließen.
Entweder könnte man die Schutzschaltung des A-700 empfindlicher machen , oder eine Endstufe nehmen(bauen) , die eh nur max 5-10W Sinus bringen kann . Geschätzt mit +-10V Railspannung aber fettem Ruhestrom. Bei der Mini-Leistung könnte es evtl auch ein Class A Eintakt Verstärker sein , prinzipiell ohne Übernahmeverzerrungen , was bei der meist sehr kleinen Audioleistung der HT-Endstufe vorteilhaft sein könnte.
Oder eine Eintakt-Röhrenendstufe mit Koppelausgangskondensator
(ohne Ausgangsübertrager) .

bukongahelas
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 09. Jul 2013, 12:52

Diese Lösung ist verführerisch gut , weil es die Bestellung eines 330y 25V bipolar erspart.
Also:
C405 von 330y 25V -> 10y 63V Foko
R409 von 680R -> 1k5
R410 von 22k -> 47k
Müssen die Belastbarkeiten der R vergrößert werden oder reichen 0,6W Typen ?
C406 C407 ergeben zusammen 6pF .
Da sich R410 von 22k auf 47k vergrößert , müßten es 3pF werden für gleiche Grenzfrequenz.Theoretisch.
Praktisch kann man die 2x 12pF wohl so lassen.Schwingsicher.
Oder doch einen kurzschließen und den anderen durch 4,7pF ersetzen ?
Wie groß wären die Grenzfrequenzen in beiden Fällen ?

Und was mache ich nun ? Sowohl die Lösung mit 470y 6V3 bipolar als auch die "Poetry" Lösung erscheint machbar.
Audiomäßig instinktiv würde ich die Foko 10y 63V + 2xR hochohmiger Lösung vorziehen.
Für die 470y 6V3 bipolar Lösung spricht daß die Schaltung nicht geändert wird.


R Belastbarkeiten sollten reichen (max 0,05 Watt für R410)

6pF würde ich so lassen. Obere Grenzfrequenz berechnet sich mit R410=47k zu 560kHz, vorher war es >1MHz. Für einen Mitteltöner mehr als ausreichend

Klanglich lohnt es sich nach meiner Erfahrung, KEINEN Elko an dieser Stelle zu haben. Foko parallel hilft zwar schon, aber es gibt noch mal einen Unterschied, gerade bei Mitten und Bässen, wenn der Kondensator komplett Folie ist.

Wenn Du doch unveränderte Schaltung haben willst, dann lass mich Dir wenigstens zwei 100µF / 63V biopolar (leider nur axial) zuschicken, da habe ich welche vorrätig.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 09. Jul 2013, 12:53 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#30 erstellt: 10. Jul 2013, 20:20
PIONEER_M-73_10
Endstufenplatinen nach der Sanierung , alles nachgelötet und gereinigt.

PIONEER_M-73_12
Lötseite

PIONEER_M-73_09
Zwei "Folkos" , einer polar , einer bipolar.

Habe die empfohlenen Änderungen soweit möglich eingebaut
- 4 lokale Railspannungselkos 100y/100V auf Master und Reinforce PCB,
in schon vorhandene Bestückungsplätze . Vermutlich bei Pioneer dem Rotstift zum Opfer gefallen. Auf dem Reinforce PCB sind einige Drahtbrücken nachzurüsten.
- C404 von 220y/25V auf 330y/35V parallel 0y47/63V Wima Foko geändert.
- C405 von 330y/25V polar auf 470y/6V3 bipolar parallel 0y47/63V Wima Foko geändert.
- Emitter-Ausgangsspannungen Q415 Q417 durch 33y/100V stabilisiert.
Auch diese Elkos hatten leere Bestückungsplätze und waren als C414 und C416 auf der Platine bezeichnet.
- C403 von 10n/?V auf 1y/63V Wima Foko geändert.
- R426 3k3 einen 2k2 parallelgeschaltet , um den Class A Bias zu verkleinern.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#31 erstellt: 10. Jul 2013, 20:29

Nochwas: Der Basis Elko der Q417 Q415 ist einmal mit einem R437 47k
parallelgeschaltet , bei Q415 fehlt dieser R. Eine Unsymmetrie.
Gewollt oder fehlt parallel zu C415 ein R von 47k ?


Poetry meinte dazu:

Die Schaltung des Q417 ist eine einfache Gyrator-Regelung. Der 47k ist in meinen Augen zur schnelleren Entladung da oder dazu die Spannung ganz leicht abzusenken, kann also sinnvoll sein. Warum Unterschiede zwischen den Kanälen bestehen sollten verstehe ich nicht. Ist die Ausgangsspannung des Reglers unterschiedlich groß?
Ansonsten wirkt hauptsächlich das R-C-Glied mit R432 an der Basis des Transistors.


Dem entnehme ich daß diese Unsymmetrie durchaus Absicht sein kann
und kein Handlungsbedarf besteht , einen 47k dem C415 parallelzuschalten.
Evtl soll auch beim PowerOff die positive Spg schneller abnehmen als die negative.


Ist die Ausgangsspannung des Reglers unterschiedlich groß?

Kann ich erst messen wenn alles wieder montiert ist .

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#32 erstellt: 10. Jul 2013, 20:48
Es wurde empfohlen allen Sieb-Shunt-Elkos Fokos parallelzuschalten , einige yF.
Müssen aber hier 100V haben und die Wima MKS haben nur 63V.
Würde knapp ausreichen aber mir zu riskant.
Vorrätig hätte ich 100nF/100V , die Frage ist ob 100nF überhaupt noch
eine Wirkung haben bzw ob es sinnvoll oder sinnlos ist diese 100nF jedem
ShuntElko parallelzuschalten. Selbst wenn man es machen würde , die
Lötseite der Platinen sehen dadurch nicht besser aus.

Bezogen auf einen Elko ist klar daß sich seine Eigenschaften durch einen parallelen Foko verbessern lassen.
Die Frage ist wie sich so ein "Folko" in der Schaltung bzw im Klang auswirkt bzw auswirken soll.

Noch ist es möglich etwas zu ändern/verbessern , denn nun kommt die zweite Endstufe dran und das dauert bis sie ebenso saniert sein wird.

bukongahelas
Broesel02
Inventar
#33 erstellt: 10. Jul 2013, 23:12
Wenn du diese "Lutschbonbons" nimmst, z.B. diese hier:
http://de.mouser.com...lkey667-ECQ-E1155KF3
solltest du kein Problem mit Impulsfestigkeit und Spannung haben. Und die wirken. Wenn die Quelle es hergibt. Ich versuche immer diese Shunt Elkos so nah wie irgend möglich an den Verbraucher heran zu kriegen. Damit die ganzen Kapazitäten, Induktivitäten und Widerstände der Platine mit weggebügelt werden. Also: Nicht über den großen Netzteilelko setzen sondern ganz nah an die Leistungs- Transistoren. Es gibt auch jede Menge Endstufen bei denen die Entwickler dies schon vorgesehen haben. Häufig wieder weg- gespart....

Ich bin ja gespannt wie die Pioneer Endstufe am Ende klingt.

Richard
bukongahelas
Inventar
#34 erstellt: 11. Jul 2013, 07:13
Wieder extra die "Lutschbonbons" zu bestellen ist mir zu nervig.
Nur wenige Euro Warenwert aber viel Porto.
Außerdem müßte ich mich erst bei Mouser registrieren und dann noch die ganze Bestellprozedur.

100n 100V hätte ich da.
Ist es sinnvoll die 100n 100V einzubauen , bringen 100n überhaupt noch etwas ?
Sonst lasse ich die Lutschbonbons eben weg.
Ich brauche ca 20 Stück .
Wer mir sie schickt soll einfach nur den Preis nennen.

(Nebenbei: Seit 2 Tagen verhandle ich mit Finder , um die richtigen Ersatzrelais zu finden. Serie 30 und 44 scheint zu passen. Es gibt aber zig Ausführungsformen: Gold oder Silberkontakte , kleiner oder normaler Spulenstrom bei 12V , Pin-Rastermaß , Amperebelastbarkeit der Kontakte , ....
Nur ein kleiner Fehler und alles ist umsonst und Geld auch weg.
Habe mir wieder mal die Zähne ausgebissen und gebe nach Stunden Telefonaten auf.
Dann bleiben die 30 Jahre alten Relais eben drin.
Frustrierend: Mit Sicherheit gibts die passenden Relais. Ich kann aber nicht entscheiden welche genau und problemlos passen und für meinen Anwendungsfall die "besten" sind.
Die Relais mit Gold beschichteten Kontakten haben zudem eine Lieferzeit zum hiesigen Distributor von einer Woche. Kauf ist erst nach Vorlage des Gewerbescheins möglich: Also min 14 Tage bis ich die Relais einbauen könnte. Zum Verzweifeln !)

Der Ort der Montage der Lutschbonbons ist auch klar: So nah wie möglich am Verbraucher.
Jedoch: Was bedeutet "Verbraucher" genau ? ZB am Emitter der Q415 Q417 werden geregelte Spannungen erzeugt. Sie versorgen mehrere Strompfade im Schaltungseingang. Da gibts dann viele Möglichkeiten
die C zu montieren , kommt auch drauf an wo auf der Platine/Lötseite Platz ist , sonst paßt es beim Zusammenbau nicht.
Wer die Wahl hat hat die Qual. Theorie und Praxis.

Können anstelle der Lutschbonbons 100n 100V verwendet werden oder sind 100n sinnlos weil zu wenig ?

Logistische Probleme , die ich nicht lösen kann , muß ich leider durch Weglassen der Verbesserungsmaßnahmen umgehen , sonst wird der M-73 in einem Monat immer noch nicht fertig .
Nicht weil die sehr umfangreichen und zeitintensiven Elektronikarbeiten
so lange dauern , sondern weil ein mehrfaches an Zeit für Ersatzteiljagd draufgeht.
Jedes fehlende Ersatzteil bedeutet jeweils eine Woche Arbeitsunterbrechung und Stunden an Such+Bestellzeit.

Suche dringend einen Mitarbeiter der diese Logistikprobleme kreativ löst.

Gruß
bukongahelas
Broesel02
Inventar
#35 erstellt: 11. Jul 2013, 07:53
Über den Q415/Q417 ist das Thema ja weniger die großen Lastspitzen sondern eher grobkörniges Rauschen. Ich habe mir für solche Anwendungen mal diese hier geholt:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=310359380640
oder diese:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=310359380673

Die sind alle nicht wirklich teuer und reichen eine ganze Strecke weit. 100 nF helfen zwar aber 1 uF hilft besser. Jedenfalls kann man da häufig mit dem Osziloskop noch eine Verringerung des Rauschens feststellen. Mehr hilft dann kaum noch mehr.

und wenn du bei IT-Tronic bestellst sind diese hier an Stelle der "Lutschbonbons" für die Leistungsspitzen über den Endstufentransistoren auch gut:
http://www.ebay.de/i...&hash=item35b8c4d479

Was nun deine Sorgen bei der Ersatzteilversorgung angeht: Ja, manchmal findet man nicht das richtige. Aber ein Stück weit gilt ja auch: Was nicht passt wird passend gemacht. Speziell bei Endstufenrelais oder Reed Relais, die leider ja auch in dem Alter wegen Austrocknung gerne ausfallen, kann man zum Beispiel durch Verlängerung der Anschlüsse viel ausgleichen. Aber wie ich schon mal geschrieben habe bin ich ein Mensch der die Teile sehen muß und am besten noch anfassen muß. Dann habe ich auch ganz häufig umsetztbare Ideen zur Lösung.

Viel Erfolg!
Richard
bukongahelas
Inventar
#36 erstellt: 16. Jul 2013, 05:25
PIONEER_M-73_13
Netzteilplatine Lötseite , am unteren Rand ein Verriegelungs-Plastik-Primitivstecker , der die eingesteckten Flachkabelenden angeblich kontaktsicher klemmen soll. Real verbiegen die unflexiblen Flachbandkabel
diesen Stecker bzw seine Lötstellen.

PIONEER_M-73_14
Der Class AB / A Drehschalter vor der Reinigung (danach glänzen die Kontaktflächen hell silber). Er läßt sich relativ leicht zerlegen.

PIONEER_M-73_15
Platinen lassen sich mit Auffangwanne abspülen wenn viele Kabel dranhängen.
Erst wasserempfindliche Bauteile entlöten , dann Platine mit Reiniger(Bref)
einsprühen , mit Pinsel einmassieren und mit Klarwasser aus leerer Sprühflache abspülen.

PIONEER_M-73_16
Fertig aber noch nackt.

bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#37 erstellt: 16. Jul 2013, 05:55
Inbetriebnahme problemlos. Bias in beiden Modi läßt sich korrekt einstellen.
Sinus im Leerlauf OK . Klang erwartungsgemäß sehr gut.

Die Verdrahtung ist fest gewrappt oder es werden nur Flachbandkabel-Klemmstecker verwendet,in die die abisolierten FB eingeführt und geklemmt werden sollen. Sowas gehört nicht in ein Gerät dieser Klasse .
Den Kabelwust zu entwirren und wieder zusammenzufalten ist sehr aufwändig.

Der Class A Bias Korrekturwiderstand ist mit 2k2 noch zu groß ,
der Class A Bias läßt sich nicht unter 80mV einstellen (Nominalwert SM:137mV) , Kühlkörper wird auch mit 80mV noch ca 40° warm.
Werde 1k probieren.

In diesem M-73 wurden alle Elkos (außer Hauptsiebelkos) erneuert
und teilweise durch Fokos ersetzt bzw parallelgeschaltet.
Alle Löstellen wurden nachgelötet , war auch nötig , über 10 morsche bzw gebrochene gefunden , besonders auf den Endstufenplatinen.
LS-Schutzrelais wurden gereinigt , alle anderen Relais erneuert.
Dazu noch die Verbesserungen in der Stromversorgung und die Umstellung auf moderaten Class A Bias.
Auf den Endstufenplatinen gibt es 12 leere Elkoplätze , die man nachbestücken kann. Auf der "Slave" Reinforce Platine müssen einige Drahtbrücken bestückt werden und es braucht einen Massedraht von der Master Platine.
Netzspannung auf 240VAC umverdrahtet.

Beim Service empfiehlt es sich , Rückwand und SeitenChassisBleche abzuschrauben . Im Gegensatz zu anderen Amps , bei denen man aus dem Chassis Module ausbaut , läuft beim M-73 alles über Demontage von Außenblechen , an denen die Module befestigt sind bzw ohne deren Montage man garnicht an die Platinen herankommt.
Sozusagen solange Metallteile entfernen bis die festverdrahtete Elektronik übrigbleibt.
Der M-73 klingt zwar gut , ist aber kein idealer Servicepartner.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#38 erstellt: 16. Jul 2013, 06:15
In welchen anderen Pioneer Amps werden die Endstufenmodule bzw Platinen der M-73 noch eingesetzt ?
Könnten dann vollbestückt sein und man könnte dies auf den M-73 übertragen.
Zum Glück sind diese Endstufen ohne das PA-00? Bias Regler Spezial IC.

Warum hat die M-73 keinen Offset Abgleichtrimmer ?
Habs noch nicht nachgemessen aber wenn die LS Relais schließen , gibts keinen minimalen Plopp aus den Boxen (wie wenn andere Amps ca 20mV Offset haben) , also wird der Offset der M-73 wohl OK sein.

Theoretisch könnte man aus der M-73 einen Vierkanal-Amp oder Zweikanal-BrückenAmp machen , wenn alle 4 Endstufenplatinen vollbestückt wären.

Die M-73 hat 2fache Railspannungs- und Bias-Umschaltung .
Also darf man bei Endstufen den Bias in weiten Grenzen variieren , ebenso die Railspannungen ohne daß sich der Klang stark ändert bzw Verzerrungen auftreten.
Bedeutet wenn Netztrafos durchgebrannt sind kann man auch einen mit weniger Spannung als Ersatz nehmen.
Oder sofern es der Kühlkörper zuläßt den Bias erhöhen (wenn man nur leise hört).

bukongahelas
Broesel02
Inventar
#39 erstellt: 16. Jul 2013, 07:56
Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Retrofit dieses schönen und seltenen Verstärkers!

Ich hoffe die Vorschläge hier im Thread haben auch zur Verbesserung der akustischen Widergabequalitäten dieses Verstärkers beigetragen ;).

Ich bin gespannt auf die nächsten Endstufen für dein anspruchsvolles Gesamtwerk. Wen ich mal groß bin wollte ich mir so etwas auch antun. Ich war bisher einfach zu träge dazu. Wenn ich im Moment in meinen "Fuhrpark" schaue würde ich für den Keller eine modifizierte Kenwood Basic M2a wählen. Das Erdgeschoss mit einer Sanyo Plus P55 und das Dachgeschoss weiss ich noch nicht. Entwder auch Sanyo P55 oder Hitachi HMA 7500 oder?. Ich habe auch noch eine HMA 8500 MK II.

Aber erst einmal freue ich mich mehr von deinem Projekt zu erfahren

Richard
Poetry2me
Inventar
#40 erstellt: 16. Jul 2013, 17:52
Gratulation
und danke für die tolle Dokumentation hier im Forum.

und ja: Auch ich finde es spannend, was Du mit der Pioneer M-73 vorhast, bukongahelas.

Wegen Deiner Frage:

Warum hat die M-73 keinen Offset Abgleichtrimmer ?

Weil sie mit C405 einen Fußpunktkondensator in der Gegenkopplung hat. Dadurch wird Gleichspannung nur mit Verstärkung 1 verstärkt. Um diesen Kondensator weglassen zu können, muss man entweder extrem drift-stabile Eingangsstufen mit Trimmern kombinieren oder einen aktiven DC-Servo spendieren. Die M-73 geht den Weg des geringsten Bauteileaufwandes: Ein Elektrolyt-Kondensator.

- Poetry2me
bukongahelas
Inventar
#41 erstellt: 18. Jul 2013, 00:08
Wenn man R426 3k3 verkleinert (wie empfohlen) wird der Class A Bias größer.
Es war aber weniger erwünscht.
6k8 bringen den Class A Bias auf moderate 80mV entsprechend 360mA bei max 40° KK-Temperatur , beide Kanäle mit ca 15Watt Musik an Last 4 Ohm Boxen ausgesteuert.Kleine Railspannungen.
Die Class AB Werte sind 14mV entsprechend 64mA.Volle Railspannungen.
Lt Service Manual sollen 8,8 (+11)mV und 137mV eingestellt werden.
Man beachte die große +Toleranz bei AB und den mE thermisch übertriebenen A Wert.
Im AB Mode zeigen die DC-Millivoltmeter bei Musikaussteuerung schwankend mehr an , also den DC-Bias + die Signal-AC.
Im A Mode ist dieser Effekt wesentlich geringer .
So sieht man das Verhältnis zwischen DC-Bias und AC-Signal bei den Modi.

So wollte ich es für den Mitteltonbetrieb (bis 2x20W) haben:
Niedrige Railspannungen schonen Elkos und Elektronik ,
der A-Bias ist so hoch wie thermisch vertretbar.
Und der Amp geht schon soft ins Clipping , wenn der Eton Mitteltöner
noch lange nicht ausgelastet ist.
Also ein Schutz , denn mehr als 100W im AB Mode sind zuviel.

Ebenso müßte der HT Eton BändchenHT geschützt werden , mit einer MiniEndstufe deren Railspannungen nur für ca 10W reichen die aber einen hohen Bias fährt.

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 18. Jul 2013, 00:18 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#42 erstellt: 18. Jul 2013, 03:53
PIONEER_M-73_17
Ausgebaute Bauteile.
bukongahelas
pioneerfan
Stammgast
#43 erstellt: 20. Aug 2013, 13:37
Hi, besser spät als nie.....

LS Relais beziehe ich über CAS, da gibt es auf Anfrage auch gekapselte MIL-Versionen.
Die Signalrelais sind doch die Standart Takamisawa Teile.
RY 12W-K
Die gibt es von verschiedenen Quellen. Am besten über eBay.

Grüße
Dirk
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Pioneer M73 Class A / AB
bukongahelas am 11.06.2013  –  Letzte Antwort am 11.06.2013  –  3 Beiträge
Pioneer M 73 Bias driftet stark
michido66 am 31.07.2018  –  Letzte Antwort am 04.08.2018  –  4 Beiträge
Pioneer M-73 Endstufentransistoren unsymmetrisch?
Johnny3010 am 25.07.2017  –  Letzte Antwort am 26.07.2017  –  4 Beiträge
Pioneer M-73 schaltet ab
wladi1957 am 05.05.2015  –  Letzte Antwort am 07.05.2015  –  6 Beiträge
Pioneer M-73 geschrottet
Joker66 am 27.12.2008  –  Letzte Antwort am 15.04.2012  –  22 Beiträge
Pioneer Urushi Ersatzteile
Jerry244 am 03.06.2018  –  Letzte Antwort am 19.06.2018  –  6 Beiträge
Marantz PM7000 / 8000 Bias Class A
bukongahelas am 27.01.2013  –  Letzte Antwort am 28.01.2013  –  10 Beiträge
Pioneer M73 class A safe mode
Joamilton am 20.03.2022  –  Letzte Antwort am 20.03.2022  –  4 Beiträge
Reparatur Pioneer Urushi PD 73
Sato85 am 15.04.2016  –  Letzte Antwort am 15.04.2016  –  4 Beiträge
Marantz CD 73 rauscht
Mike_sh am 11.07.2008  –  Letzte Antwort am 18.07.2008  –  13 Beiträge
Foren Archiv
2013

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: )
  • Neuestes Mitglied
  • Gesamtzahl an Themen1.551.072
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.371

Hersteller in diesem Thread Widget schließen