Philips CD 360 Sekundenanzeige defekt

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Oskarn
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jul 2014, 18:51
Bei meinem Philips CD 360 zeigt die Sekundenanzeige nichts mehr an.
Weiß jemand von euch wo das Problem sein könnte?
Die ersten beiden Stellen der Anzeige, sowie der Doppelpunkt funktionieren....
airmax78
Stammgast
#2 erstellt: 21. Jul 2014, 12:32
Hallo Rüdiger,

das Anzeigedisplay dürfte ein NSM 4202A sein... diese Module fallen häufig aus und sind nicht reparabel, da der Cotroller auf der Rückseite vergossen ist. Das Originalersatzteil ist restlos vergriffen. Es gibt hier inzwischen 2 gangbare Wege, um die Anzeige wiederherzustellen:
1) Ersatzmodul beschaffen von den Kollegen von

vintage-audio-laser.com

oder,
2) ein Displayersatz in Eigenregie herstellen: hierzu werden 4 Siebensegmentziffern mit gemeinsamer Anode in 0.3" (grün) und ein externes Treiber IC MM5450 von NSM oder Micrel benötigt. Der Verkabelungsaufwand ( =Zeitaufwand...) ist erheblch (40 Pins...) Der Doppelpunkt inder Mitte ist mit den handelsüblichen Siebensegmentziffern nicht darstellbar, stattdessen den zweiten Dezimalpunkt nehmen.

Aufgrund der hohen Ausfallrate dieser Anzeigemodule würde ich davon abraten, ein Ersatzgerät als Teilespender zu suchen: man weiss nie, ob das Gebrauchtteil noch intakt ist oder wie lange es noch halten wird.

Grüße,

maurice
Oskarn
Stammgast
#3 erstellt: 21. Jul 2014, 14:24
Hallo Maurice,

danke für die Info. Ich dachte die Dinger halten ewig, zumindest länger als Floureszenzanzeigen.
Dann muß er so seinen Dienst verrichten...
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 21. Jul 2014, 15:54
Bei Philips halten noch nicht einmal die LED Anzeigen .
Wieder typisch für diesen Hersteller , den Rotstift zu hart angesetzt .
Das kommt davon wenn man versucht Metall durch möglichst viel Plastik zu ersetzen
und wenn man einfachste Schaltungen unterdimensioniert .
Ein weiteres Beispiel sind die unrund laufenden Andruckteller mancher CDM Laserlaufwerke .
Auch so ein Konstruktionsfehler .
Der Nächste: Plastiktonköpfe am Spulentonbandgerät N-4504 , Bandführungen aus Weichmetall .
Waren bei mir nach wenigen 100 Betriebsstunden verschlissen .
Der Nächste: Lötstellen,Durchkontaktierungen in CD Playern der ersten Generationen gebrochen .
Man hätte entweder richtig durchkontaktierte Platinen verwenden oder einen Draht einlöten müssen .

bukongahelas
hf500
Moderator
#5 erstellt: 21. Jul 2014, 19:52

bukongahelas (Beitrag #4) schrieb:
Bei Philips halten noch nicht einmal die LED Anzeigen .


Moin,
wie, hat die Philips hergestellt?

73
Peter
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2014, 06:02
Ob die LED Anzeigen/Module von Philips selbst gefertigt wurden spielt hier keine Rolle .
Auch ein KFZ Hersteller ist für die Qualität seiner Zulieferteile verantwortlich.
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 22. Jul 2014, 13:52
Hallo zusammen,

im Prinzip schon richtig.
Aber man kann den Automotive-Bereich ja nicht mit dem Consumer-Bereich vergleichen!
Bei Qualität und Lieferanten-Management wird durchaus unterschieden zwischen Consumer, Industrial und Automotive.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#8 erstellt: 22. Jul 2014, 17:37
Moin,
und vor allem: Man stellt Teile fuer die Geraeteindustrie her, sie funktionieren auch und muss nach etwa 5 oder mehr Jahren feststellen, dass seine Produkte haeufig ausfallen. Wie stellt man sowas fest, wenn man die Dinger gerade in Produktion hat? So lange wurden die Anzeigen von Philips auch nicht verwendet, gebraucht wurden sie fuer den CD202/303 und die hier genannte Serie, beide wurden auch nicht allzulange hergestellt, zu jener Zeit kam fast jedes Jahr eine neue Serie heraus. Es gab allerdings eine Pause in dem Einsatz der Anzeigen, die CDx04 hatten Floureszenzdisplays.
Nach dem, was auch schon hier im Forum diskutiert wurde, fallen die Anzeigen aus, indem die Kontaktierung der einzelnen LEDs versagt (Bonddraht gebrochen/abgerissen durch irgendeinen Einfluss).

73
Peter
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 23. Jul 2014, 11:22
Hallo zusammen,

ich darf in diesem Zusammenhang noch mal auf den Automotive Bereich hinweisen.
Da werden alle Komponten BEVOR sie überhaupt in einer Serienfahrzeug gelangen, wirklich umfangreich
getestet und erprobt. Umwelttests, Lebensdauertests, EMV, ....
Eben, damit man vorher weiß, wo die Schwachstellen sind.

Bei Consumer wird aber in der heutigen Zeit auch mehr erprobt vor Serienstart als früher.

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 23. Jul 2014, 15:41

Bei Consumer wird aber in der heutigen Zeit auch mehr erprobt vor Serienstart als früher.

Genau , nämlich daß das Gerät kurz nach Ende der Garantiezeit mit einem "unersetzlichen" Spezialbauteil ausfallen soll .
Ersatzteile bzw Module sind natürlich generell nicht verfügbar .
Das hat Methode und nennt sich Obsoleszenz .
Oder: In E-Zahnbüsten fest verbaute Akkus .
Freche Herstellerbegründung : Austauschakkus seinen elektrisch unsicher (oder der Benutzer zu blöd zum wechseln) .
Selber schuld wer davon als Konsument weiß und trotzdem sowas kauft .
bukongahelas
hf500
Moderator
#11 erstellt: 23. Jul 2014, 17:35

Bertl100 (Beitrag #9) schrieb:
Hallo zusammen,
ich darf in diesem Zusammenhang noch mal auf den Automotive Bereich hinweisen.
Da werden alle Komponten BEVOR sie überhaupt in einer Serienfahrzeug gelangen, wirklich umfangreich
getestet und erprobt. Umwelttests, Lebensdauertests, EMV, ....
Eben, damit man vorher weiß, wo die Schwachstellen sind.


Moin,
du wirst lachen, genau das hat gerade Philips mit der ersten Serie der CD-Spieler gemacht. 24h Dauerlauf unter erschwerten Bedingungen (Temperatur und Netzspannung am oberen Limit). In der laufenden Produktion, bevor die Geraete in den Versand kamen.
Automotive ist fast schon ein Spezialfall, starke Temperaturwechsel, Vibrationsbeanspruchung. Feuchtigkeit/Staub und stark stoerbehaftete Betriebsspanung muessen ertragen werden. Sieht man sich die fertigen Baugruppen an, sind sie kaum anders als Unterhaltungsgeraete gebaut. Autoradios sind dazu auch noch ein Gegenbeispiel, die werden wie Unterhaltungsgeraete gebaut und waren/sind trotzdem erstaunlich zuverlaessig. Es ist also an sich gar nicht schwer, zuverlaessige Geraete zu bauen. Da, wo ich Absicht oder grobe Schlamperei unterstelle, kann man das deutlich an den Platinen sehen, braungebrannt unter der Sonne eines warmen Bauteiles ;-)
Fernsehgeraetehersteller haben Geraete aehnlich getestet und stichprobenhaft einzelne Geraete haerter getestet.
Das Problem dabei: Das kann man nur machen, wenn man genug fuer die Geraete erloest. Die ersten CD-Spieler kosteten um die 2000,-DM, Farbfernseher kosteten damals aehnlich viel. Der Preisverfall in denn 80ern und besonders den 90ern hat es kaum moeglich gemacht, Seriengeraete so ausfuehrlich zu testen, die Leute haben es sich angewoehnt, dass alles billig zu haben ist.

Jedenfalls, das Problem mit den haeufig ausfallenden Displays scheint mit kein "gesteuerter Verschleiss zu sein", sondern ein Problem im Herstellungsprozess mit Spaetfolgen.

73
Peter
Oskarn
Stammgast
#12 erstellt: 23. Jul 2014, 17:59
Was ich dazu feststellen muß: Mein Philips CD 100 von 1983 läuft immer noch perfekt und ohne den geringsten Mangel.
Schade dass der 4 Jahre jüngere CD 360 nicht mehr zu reparieren ist. Die Abtastsicherheit bei den alten Philipsen sind halt genial.
hf500
Moderator
#13 erstellt: 23. Jul 2014, 18:24
Moin,
das tun meine vier CD100 auch ;-)
Allerdings haben die Geraete der ersten Generation (CD100-303) einen Grund fuer Ausfall, naemlich zwei 100µF Elkos im Netzteil, die zu einem Spannungsverdoppler gehoeren und hoch belastet sind. Die beiden sollte man tauschen, nach kalten Loetstellen im Netzteil und an den Motorendstufen suchen/einfach nachloeten und das war es dann meist. Wie schon gesagt, die CD202 und 303 haben auch dieses Display. Wie es hier mit Ausfaellen ist, kan nicht nicht sagen, ich habe drei Geraete damit und bei allen funktioniert es.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 23. Jul 2014, 18:26 bearbeitet]
airmax78
Stammgast
#14 erstellt: 23. Jul 2014, 20:57
Hallo,

mir sind bereits beide Szenarien untergekommen: bei einigen Geräten funktioniert das Display einwandfrei, bei anderen verabschiedet sich ein Leuchtsegment nach dem anderen... es gibt hier keine erkennbare Systematik... (oder gar eine "Sollbruchstelle") Auch ist keineswegs 100%ig sicher, ob nun ein Bonddraht oder das vergossene Treiber-IC auf der Rückseite für die Ausfälle verantwortlich ist... und es spielt im Endeffekt auch keine Rolle, da so oder so nicht reparabel. Entweder man lebt damit (die Funktion des Gerätes wird durch den Displayausfall nicht beeinträchtigt) oder man investiert ein paar verregnete Stunden und baut sich selbst ein Display nach, das ist übrigens einfacher, als man glaubt: beim Durchkauen der Schaltungsunterlagen zum Philips CD 150 kam mir vor rd. 3 Jahren die zündende Idee... Dieses spezielle Modell kann je nach Stand der Serie beide Displaytypen aufweisen (NSM4202 oder NSM 4202A), dementsprechend sind im Manual auch die Unterschiede zwichen den beiden Varianten erläutert.
Wer das passende Kleingeld übrig hat, kann natürlich auch hier mal vorbeischauen:

http://vintage-audio-laser.com/philips/sales/display_modules.html

Ich denke, damit ist das Thema endgültig durch...

Grüße,

maurice
Oskarn
Stammgast
#15 erstellt: 23. Jul 2014, 21:18
Hallo Peter,
kannst du mir die Stelle nennen wo die empfindlichen Lötstellen für die Motorendstufe sind?
hf500
Moderator
#16 erstellt: 23. Jul 2014, 21:26
Moin,
das sind in erster Linie die Spannungsregler-ICs im Netzteil und die vier Leistungstranistoren der Motorendstufen.

73
Peter
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