Kondensator mit 66V oder 69WV?

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rccfl
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Okt 2007, 17:02
Hallo!

Nachdem ich mich mit alten Minolta-SLR-Kameras beschäftigt hatte und dort schon einige durch das Einsetzen neuer Kondensatoren wiederbeleben konnte, wage ich mich nun an einen alten YAMAHA A-1020.
Die beiden großen Kondensatoren sind defekt (einen hats beim Einschalten etwas zerbrutzelt, der ist auch ausgelaufen...), suche ich im System Ersatz. Bei Conrad find ich allerding nur 66V mit 22000microF. Die nächste Größe mit 100V paßt nicht mehr ins Gehäuse.
Reichen die 66V nicht aus, wenn ich den Amp nicht voll aufdrehe? Was heißt eigentlich "WV"? Ist das eine Spezialangabe von Nichicon?

Fast ein Jahr wartet er schon, aber jetzt ist es soweit... ich will ihn hören!

Herzlichen Dank im voraus für Eure Mühen!

Robert
UBV
Stammgast
#2 erstellt: 07. Okt 2007, 17:22
Hallo,

Welche Spannungsfestigkeit müssen die denn haben? Sollten da 80 Volt Typen verbaut worden sein , reichen die 66 V Ersatzkondensatoren nicht ( auch nicht mit gaaaanz leise drehen ) Vermutlich steht die 69 WV aber für die Spannungsangabe der Elkos und da sollten es die 66 Volt Typen gerade noch so tun .


[Beitrag von UBV am 07. Okt 2007, 17:28 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Okt 2007, 17:32
Moin Robert,

schau doch mal bei Reichelt.de rein, vielleicht gibt´s das was passendes.

Mit der Lautstärke haben die Kondensatoren nichts zu tun.

Sie laden sich auf die Betriebsspannung auf und puffern diese, um Brummen zu verhindern und Stromspitzen abzufangen.

Die Sapnnung bleibt (fast) immer gleich.

Hast du die anliegende Spannung mal gemessen?

Sie sollte ca min. 10V unter der Spannungsfestigkeit der Elkos liegen.
(da sollte 66V evtl. reichen, da nur geringfügig niedriger, besser ist natürlich mehr Reserve)

Die Bezeichnung WV habe ich einfach als Spannungsangabe hingenommen und mir nie Gedanken gemacht.


(die 220µF in X700 und X300 sind übrigens keine Kondensatoren, sondern Fische )

Gruss, Jens
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 07. Okt 2007, 17:52
Wie lange war der Amp denn vor dem besagten Einschalten nicht in Betrieb? Wenn die Elkos vom Endstufennetzteil da ungnädig reagieren, müssen sie ja ordentlich einen auf Kurzschluß gemacht haben, sprich entsprechend viel von ihrer Formierung verloren gehabt haben. Normalerweise sind die dicken Siebelkos relativ haltbare Zeitgenossen, im Endstufennetzteil geht es aber schon recht niederohmig zu.

WV = Working voltage. Das ist die maximale Dauer-Betriebsspannung, für die der Elko vorgesehen ist. Im Datenblatt findet sich zusätzlich noch eine Angabe zu "surge", soviel kann er bei kurzen Spannungsspitzen ab. Wenn nur V draufsteht, ist das gleichbedeutend mit WV.
Jetzt müßte man nur noch wissen, wie hoch die Betriebsspannungen der Endstufe sind, und zwar unter Berücksichtigung der jetzt höheren Netzspannung (220 <-> 230 V, was natürlich die Spannungen sekundärseitig ebenfalls ansteigen läßt). Bei Yamaha waren ca. 60 V ganz normal, das wären jetzt ca. 63 V, da könnten die erwähnten Cs mit 66 V gerade so passen, aber es wäre schon ziemlich knapp.

Die neuen Elkos sollte man ggf. vor Verwendung zuerst formieren. (Details.) Alternativ würde ich mir wenigstens einen Simpel-Einschaltstrombegrenzer bauen, bestehend aus einem Stromkabel mit Glühlampenfassung E27 in einer Ader, dazu etwas altertümliches Leuchtobst im Bereich 40-60W (20 W wäre auch nicht schlecht). Das sollte das gröbste verhindern, wenn z.B. der Gleichrichter durch wäre o.ä., bzw. die Siebelkos vor allzugroßen Kurzschlußströmen schützen. Besser ist natürlich ein Stelltrafo bzw. vergleichbares Equipment.


[Beitrag von audiophilanthrop am 07. Okt 2007, 17:57 bearbeitet]
rccfl
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 07. Okt 2007, 19:42
jetzt bin ich aber platt....

vielen herzlichen Dank für die vielen schnellen Antworten!!!!

Also:
bei Reichelt.de gibts auch bloß die 22.000microF/63V (hab ich mich vorher geirrt, nicht 66V...!)

Wie der Elko kaputt ging, weiß ich auch nicht, da dafür mein Bruder zuständig war, und ich kann den jetzt reparieren und behalten (den Amp!!!)

Ich glaub, ich komm da nicht drum rum, doch mal die Spannung zu messen.

Ich werd mich melden, wenns neues gibt!

Also nochmals
merci für die prompte Hilfe!

Euer

Robert

P.S.: blöde Frage: warum sind die kleine Cs in der X700 Fische?!?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 07. Okt 2007, 19:52
Hallo Robert.
Keine blöde Frage.
Die riechen beim dran löten so, oder?
Klar sind das Kondensatoren, war nur Spass.
(schraube fast täglich an den Dingern und habe den Fischgeruch in mein Herz geschlossen)
Gruss, Jens
armin777
Gesperrt
#7 erstellt: 08. Okt 2007, 09:57
Hallo Robert,

die Spannung im CA-1010 beträgt +/- 55 Volt, daher sind die 63Volt Elkos richtig dimensioniert. Ich hätte 63Volt 22.000µ Kondensatoren stehend mit Schraubanschlüssen in schwarz in den Abmessungen 51mm Durchmesser und 105mm Länge, würdest Du die ohne Probleme reinbekommen??



Beste Grüße
Armin777 -YAMAHA-Vertragswerkstatt seit 1987-
rccfl
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 11. Okt 2007, 20:17
hab nachgemessen: die 105mm passen knapp rein (hab dann noch 5mm Platz zum Gitter vom Gehäuse!)

aber ich hab jetzt folgendes Problem:

Ich hab mir heute ein Zehnerpack Sicherungen 4A/250V geholt, um die Spannung zu messen. Aber nach jedem Einschalten knallt die Sicherung durch. Ich hab zwar noch acht, aber nun frag ich mich, was das ist?

Aufgepaßt hab ich schon, dass ich nirgendwo nen kurzen verursache...

bin ratlos

Robert



@rorenoren: stimmt, wenn man da zu lange lötet, dann gibts grüne Heringe...
hf500
Moderator
#9 erstellt: 11. Okt 2007, 20:41
Moin,
da iat dann noch ein Kurzschluss im Geraet.
Der laesst sich entweder mit dem Ohmmeter finden, oder man schaltet in die Netzzuleitung
eine 40 oder 60W Lampe. Die begrenzt den Eingangsstrom des Netztrafos auf ungefaehrliche Werte
und schont so die Sicherungen ;-)
Die Lampe zeigt durch ihr Leuchten die "Haerte" des Kurzschlusses an und man kann
relativ sicher mit Spannungsmessungen nach dem Fehler suchen.

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Peter
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