Braun 555 UKW defekt : Hilfe

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romarin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 12. Apr 2015, 10:06
Hallo, ich suche Hilfe für die Reparatur eines Braun 555 UKW aus dem Jahre 1955.

Fehler : nach dem Einschalten, nur einen ständigen lauten Krach (wie sehr starkes Brummen) zu hören.

Alle Röhren scheinen anzugehen (ist das ein zeichen, dass sie ok sind, oder nicht? geht da nur austauschen zum Probieren ?), woher könnte der Fehler herkommen ?

Inzwischen habe ich alle Röhren ausgetauscht (mit Ausnahme der EM80 (magisches Auge) aber die wird ja wohl kaum den Defekt verursachen) : also, was würden Sie jetzt überprüfen ?
(Der Besitzer hat mir gesagt , dass das Gerät kaputt ging als es in Funktion war.)

Danke für jede Hilfe und Rat.


[Beitrag von romarin am 12. Apr 2015, 11:48 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 12. Apr 2015, 14:22
erneut hallo : Zusatzinfo...
ich bin dabei einige Spannungen zu messen :
auf 1 von ECH81 steigt die Spannung beim "Aufwärmen" stetig, aber nur bis etwa 55/60 Volt (laut Schaltbild sollten es aber bei gedrückter UKW - Taste 90 Volt sein), der Krach wächst auch langsam beim Aufwärmen, und wenn er voll da ist, dann fängt die Spannung an zu "schlagen" (vibriert) - ich messe mit einem Analogvoltmeter, wo man das gut betrachten kann-.
Kann mir da jemand weiterhelfen ?
Ich bin noch am messen und suche andere Messpunkte, aber ich würde mal sagen die Spannungen vibrieren alle, sobald der Krach voll da ist.

Bei welcher Spannung sollte ich am besten zuerst suchen, und dann weiterarbeiten ?
DB
Inventar
#3 erstellt: 12. Apr 2015, 15:31
Hallo,

kommt der Krach auch, wenn auf TA gestellt ist? Wie sind Soll- / Istwerte der Anodenspannung am Ladeelko?

MfG
DB
romarin
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Apr 2015, 15:53
Hallo,
vielen Dank für das Interesse.
zur 1. Frage : ja, Lärm kommt auch wenn auf TA

zur 2.Frage : da müsste ich zuerst diesen Elko finden. Wollte da auch schon nachmessen, nur habe ihn nicht gefunden. Ich kenne mich da gar nicht gut aus (mit solch alten Geräten), wie man da vom Schaltbild auf die Wirklichkeit kommt ... bei einer Röhre ist es "leicht", bei den Elkos schon weniger (für mich)
Ich versuche ihn zu finden und beantworte dann die 2.Frage.

Zusatz : ich habe mal das Gerät ohne EL84 laufen lassen, da vibrierten die Spannungen nicht mehr.
EL84 ist jetzt wieder drin : Spannungen vibrierten dann einige Zeit nicht mehr, und jetzt erneut ! Sind aber immer noch um 10 bis 20% zu niedrig. Im Laufe des Aufwärmens sind die Spannungen eigentlich etwas höher, fallen aber dann bei Krach zurück (normal ?). Ist da was zusätzliches kaputt gegangen , als ich das Gerät ohne EL84 unter Strom setzte ?

und noch eine Frage : wie bekommt man das ganze aus dem Gehäuse heraus (könnte dann besser arbeiten) ?
Ich zwar die 4 Schrauben , die das Ganze halten, aufgemacht, aber ich stosse mit dem Zylinder der AM-Antenne gegen das Holz ?


[Beitrag von romarin am 12. Apr 2015, 16:11 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Apr 2015, 16:28
Hallo, ich konnte das Gerät zum Teil aus dem Gehäuse schräg herausziehen und
ich nehme an , dass ich jetzt den Hauptelko gefunden habe (ganz gross neben dem Trafo), und da sind nur etwas mehr als 200V drauf . Vom Schaltbild her sollten es 270 V sein...
Also ich kenne mich eher in Fernseher als in Radios aus, und da würde man 300V normal finden...
also nehme ich an, dass 200V bestimmt nicht ausreichen.

Den Elko ersetzen ?
benmephi
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Apr 2015, 16:44
Guten Tag,

könntest Du den Schaltplan senden ?

Grüße
Michael
romarin
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Apr 2015, 17:07
Ja, hier ist der Link
http://elektronikbas...5-UKW/schaltbild.gif

Habe den doppelten Elko (2x50µF gewechselt, hatte nur noch 3µF...) und der Krach ist weg ! Danke DB !
Ich hätte dem Besitzer nicht trauen sollen : kann nicht glauben, dass mitten im Radiohören dieser Elko einfach den Geist aufgegeben hat...

Noch ein Problem :

UKW bleibt stumm (LW funktioniert, MW auch)...
Ich probiere mal die Röhren wieder zu wechseln (hatte die alten wieder in das Gerät gesteckt...).
Falls das nichts bringt, wo soll ich suchen ?
Falls es was bringt, sage ich es selbstverständlich.
romarin
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Apr 2015, 17:26
Habe ECC85 ausgewechselt : hat nichts gebracht.

Gerade noch eine andere Frage (da ich mich mit Röhren nicht auskenne) : ich habe mir gerade die Innenseite des Daumens verbrannt, weil ich einige Sekunden nach dem Ausschalten des Geräts, die EF89 angefasst habe. Ist das normal, dass sie so heiss wird ?
benmephi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Apr 2015, 17:42
Guten Tag,

a) Messpunkt 35 : liegen 200 V nach dem Widerstand an ?
b) Schalter F1, F2, F3: gereinigt ?

Grüße
Michael
romarin
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Apr 2015, 18:07
Hallo :

Messpunkt 35 finde ich physisch nicht... auf pin 6 der Röhre ECC85 messe ich 25 V : ist das eventuell auch von Interesse ? Ich suche weiter ob ich diesen Messpunkt 35 finde...

Reinigung von F1, F2 und F3 : wie macht man das ? Ich habe auf das ganze hintere Teil der Tastatur "Kontakt" gesprayt... aber reicht das ?

Info : bei eingeschaltetem UKW-Knopf habe ich auf pin 1 von ECH81, 65 V und bei eingeschaltetem LW sind es 55 V
theoretisch (Schaltplan) sollten es 90V, bzw. 75 V sein... Ein Unterschied ist aber trotzdem vorhanden... Kann man daraus folgern dass F1, F2 und F3 ok sind, oder nicht ?


[Beitrag von romarin am 12. Apr 2015, 18:33 bearbeitet]
benmephi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 12. Apr 2015, 19:07
Guten Tag,

a) messe an ECC 85, Pin 1: liegen 105 V an ?
b) falls nicht, Gerät ausschalten, warten, ECC 85 ziehen,
dabei immer auf die Finger aufpassen,
wieder einschalten und Spannung an PIN 1 und PIN 6 messen.
Messwerte senden.

Grüße
Michael
romarin
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Apr 2015, 19:33
ich messe 200V an Pin 1...
wenn ECC85 herausgezogen ist :
225 V an Pin1, und auch 225 V an Pin6
DB
Inventar
#13 erstellt: 12. Apr 2015, 19:51
Welche Spannung mißt Du denn eigentlich an Katode, Steuergitter, Schirmgitter und Anode der EL84?

MfG
DB
romarin
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 12. Apr 2015, 20:03
Hallo DB
wie schon gesagt, ichbin unerfahren, was Röhren angeht... deshalb gebe ich die Spannungen auf den Pins an :
Pin 1 und 2 : 1 V (und Rauschen hörbar, wenn ich mit der Messspitze berühre)
Pin 3 : 12 V
Pin 7 : 205 V
Pin 9 : 225 V
sonst messe ich 0V auf die anderen Pins.
DB
Inventar
#15 erstellt: 12. Apr 2015, 20:10
Hallo,

Datenblatt der EL84:
http://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL84.pdf
Schaltplan des Radios:
http://www.janson-soft.de/braun555ukw/schaltbild.gif
Es ist viel zuwenig Spannung da, das wird daran liegen, daß die EL84 zuviel Anodenstrom zieht. Ein Anzeichen dafür sind die 12V an der Katode. Den 10n (96) am Steuergitter mußt Du ersetzen, dann sollte erstmal das hinhauen.


MfG
DB
hf500
Moderator
#16 erstellt: 12. Apr 2015, 20:12
Moin,
die ganze Stocherei hat erstmal wenig Wert, zuerst muss das Radio grundsaetzlich in Ordnung sein. Dazu gehoert, dass saemtliche Papierwickelkondensatoren ausgetauscht werden. Erst dann ist es sinnvoll, die verbliebenen Fehler zu suchen.
Die beiden "gefaehrlichsten" Kondensatoren sind zunaechst Nr.96 (10nF) und 100 (1nF). Schlagen die durch oder haben schlechten Isolationswiderstand, sind Endroehre und Ausgangsuebertrager in Gefahr.
Die Spannung an Pin 2 der EL84 darf unter keinen Umstaenden positiv gegenueber Chassis sein. Bei der hier vorliegenden Schaltung ist dieser Anschluss gleichspannungsfrei.

@romarin,
was fuer ein Messgeraet hast du da? Ich moechte wissen, wie hoch der Innenwiderstand bei Gleichspannungsmessung ist.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 12. Apr 2015, 20:16 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 12. Apr 2015, 20:28
ok, vielen Dank für die Ratschläge an beide:
1. ja, der Innenwiderstand meines Analogmessgerät ist nicht sehr hoch : es wird wohl daran liegen... ich überprüfe das morgen mit einem Digitalmessgerät mit höherem Innenwiderstand...

2. Kondensatoren ersetzen wird wohl auch eine gute Idee sein : ich will das auch gerne tun, ich bin mir nur etwas unsicher, weil ich da eine "Form" von Kondensatoren (ich nehme mal an es sind Kondensatoren !!!) betrachte, wie ich sie zum ersten Mal in meinem Leben sehe (habe auch noch nie so ein altes Gerät geöffnet) : das werden wohl die "Papierwickelkondensatoren" sein...
Meine Angst ist eigentlich, das ich etwas falsches einbaue durch Verwechslung, weil man auf diese Teile nicht mehr viel lesen kann...
Ich werde es aber morgen probieren, mit frischem und klarem Kopf...
Ich melde mich dann wieder.
Falls ihr aber inzwischen noch gute Ratschläge habt, wie ich vorgehen sollte, bin ich dafür dankbar.
hf500
Moderator
#18 erstellt: 12. Apr 2015, 20:52
Moin,
na ja, du wirst dann feststellen, dass aus den 1V an Pin 2 mehr wird. Aber du hat schon nachgewiesen, dass die Spannung hier positiv ist, daher ist der 10nF-Kondensator zu tauschen. Da der erwaehnte 1nF-Kondensator an der Anode der Endroehre bei Defekt Folgeschaeden verursacht, ist er auch zu tauschen. Die meisten anderen Papierkondensatoren sorgen durch schlechte Isolation (der Wickel zieht mit der Zeit Wasser aus der Luftfeuchtigkeit, so ein Radio ist fuer etwa 10 Jahre Lebensdauer konstruiert und mittlerweile deren 60 alt) dafuer, dass es schlecht funktioniert, aber ernste Schaeden treten kaum auf.

Kondensatoren gibt es z.B. hier:
http://shop.antikradio-restored.de/index.php?cPath=5_8
Fuer alle Kondensatoren genuegt 630V Spannungsfestigkeit, nur der 1nF (1000pF) an der Anode sollte fuer 1000V sein, denn bei Aussteuerung tritt an der Anode in der Spitze die doppelte Betriebsspannung auf. Da die Wechselspannungsfestigkeit der Kondesatoren kleiner als die angegebene Gleichspannungsfestigkeit ist, hat hier der 1000V-Typ genuegend Reserven, bei 630V waeren die etwas knapp.

Der 0,25µF-Kondensator Nr.93 siebt die Betriebsspannung der NF-Roehre. Es ist kein Fehler, den durch 0,47µF zu ersetzen, dann ist die Spannung hier brummaermer und dieser Brumm wird in der Endroehre weiter verstaerkt. Je weniger Brumm an dieser Stelle, desto besser.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 12. Apr 2015, 21:03 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 13. Apr 2015, 07:47
Hallo Peter ,
danke für die Infos.
Muss man unbedingt MP-Kondensatoren nehmen, oder ist das egal, wenn man die richtige Kapazität und korrekte Spannungsklasse nimmt ?
romarin
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 13. Apr 2015, 12:51
Noch eine weitere Frage : der Besitzer hat mir inzwischen "gebeichtet", dass er schon 2 oder 3mal auf die UKW-Taste drücken musste, damit es funktionierte...
Kann es sein, dass die Tastatur hin ist ? oder verdreckt ? gegebenenfalls kann man das ausbauen, um es sorgfältig zu reinigen (nicht nur oberflächlich mit Spray) ? Wie ?
hf500
Moderator
#21 erstellt: 13. Apr 2015, 17:23
Moin,
nein, man nimmt heutzutage natuerlich Kunstfolienkondensatoren, wie sie dort angeboten werden. Papierkondensatoren haben heute ihre Nische bei besonderen Anwendungsfaellen, z.B. Entstoer- oder Motorkondensatoren.

Es gibt Leute, die zerlegen auch ein Tastenaggregat, das sollte man aber lassen, wenn man nicht ganz genau weiss, was man da macht. In der Regel genuegt es, wenn man Kontakt 61 hineinsprueht, die Tasten mehrmals betaetigt und mit Kontakt WL wieder ausspuelt. Ich kenne die Konstruktion bei Braun nicht, es gibt Tastenaggegate, die kein Kontaktspray vertragen, sie neigen zum Brennen, dort, wo Anodenspannungern geschaltet werden (z.B. Saba). Daher mit WL ausspuelen und vor Inbetriebnahme gruendlich trocknen lassen.

73
Peter
romarin
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 14. Apr 2015, 07:46
Hallo,
danke für die Auskünfte

Noch eine Frage bevor ich anfange die Papierkondensatoren zu wechseln : auf den einen oder anderen, wo ich noch was lesen kann, lese ich zum Beispiel 0,02µF, (also 20nF), und auf dem Schaltbild steht 10nF.
Besser dann 10nF hineinlöten wie auf dem Schaltbild oder besser mehr als 10nF (20nF findet man heute sowieso wohl kaum, aber eventuell 15nF oder 22nF, wie ich auf dem obenangeführten Kondensatorenlink sehe)?


[Beitrag von romarin am 14. Apr 2015, 07:48 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 14. Apr 2015, 10:37
Und noch eine Frage :
sollte ich alle Elkos ersetzen (wenn ich schon dabei bin...), auch wenn sie bei Kapazimetermessung noch höhere Werte anzeigen als ihre Nominalwerte auf der Inschrift ? Zum Beispiel Kondensator Nr.97 (bei EL84) gibt mir einen Messwert von über 100µF, obwohl die Beschriftung nur 50µF angibt (Kapazimeter ist in Ordnung, bei einem neuen Elko von "Sollwert" 50µF zeigt er mir 52µF an...).
Waren die Elkos der 50-er Jahren so gebaut, dass sie eigentlich viel mehr Kapazität aufwiesen ?


[Beitrag von romarin am 14. Apr 2015, 10:51 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 14. Apr 2015, 11:08
Hallo ...
ich habe jetzt die Kondensatoren Nr.100 und Nr.96 ausgewechselt (und Elko Nr.97 auch gleich dazu).
Und toll !
UKW funktioniert !!! ein "Wunder"...
Vielen, vielen Dank an allen, die mich hier begleitet haben

Sollte ich noch weitere Teile (als Vorsorge) besser auch austauschen (wenn ich schon dabei bin) ?
Gegebenenfalls welche ? Alle "Papierkondensatoren" ?
Peter (hf500) hat geschrieben :


Der 0,25µF-Kondensator Nr.93 siebt die Betriebsspannung der NF-Roehre. Es ist kein Fehler, den durch 0,47µF zu ersetzen, dann ist die Spannung hier brummaermer und dieser Brumm wird in der Endroehre weiter verstaerkt. Je weniger Brumm an dieser Stelle, desto besser.


auf dem Schaltbild steht aber 25 nF(also 0.025µF und nicht 0.25µF) : soll ich trotdem einen 0.47µF hinein tun, oder lieber 0.047µF ? Oder handelt es sich um einen anderen Kondensator als die Nr.93 ?

Noch eine Frage zu einem Problem : die Frequenz bei UKW ist verschoben : 88MHz empfange ich bei einer Skalaanzeige von 96MHz. Gibt es da auch was zu tun ?


[Beitrag von romarin am 14. Apr 2015, 11:21 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#25 erstellt: 14. Apr 2015, 11:45
Hallo zusammen,

grundsätzlich gilt immer, dass die im Gerät verbauten Werte die richtigen sind. Der Schaltplan wird i.a. nicht mehr aktualisiert, wenn im Gerät - aus welchem Grund auch immer - während der Serie noch was geändert wird.

Das hat aber eigentlich nichts mit UKW zu tun. Ich nehme also an, dass inzwischen die Oxid-Schicht im an den Kontakten im Tastenaggregat schon etwas durchbrochen wurde (durch Dein häufigeres Betätigen und Probieren). Wenn du kein störendes Brummen hast, würde ich Nr 93 lassen.
Ggfs kannst du noch Nr. 60 tauschen, falls das magische Auge ("magischer Fächer") beim Einstellen eines Sender nur sehr träge reagiert.

Bei der verschobenen UKW-Frequenz solltest du als erstes prüfen, ob der Zeiger wirklich an der richtigen Stelle steht. Also an das niederfrequente Ende an den Anschlag drehen (Richtung 87 MHz), und schauen ob dann der Zeiger sauber auf der Markierung steht.

Gruß
Bernhard
romarin
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 14. Apr 2015, 16:32
Hallo, und danke für diesen interessanten und hilfreichen Beitrag...
Ich lasse also mal die Kondensatoren ruhen (Brummen habe ich keines).

Frequenzverschiebung : also der Zeiger geht problemlos bis zum Anschlag und zeigt dann 87MHz an. Nur sobald der Zeiger unter der 95MHz Markierung geht, bekomme ich keinen Empfang, und kurz über der 95MHz Markierung bekomme ich einen Sender rein dessen richtige Frequenz 87.8MHz ist .
Das heisst also, dass wenn ich mit dem Zeiger am oberen Anschlag der Skala - 100MHz Markierung - stehe, bekomme ich Sender rein die in Wirklichkeit um die 93MHz sind ...
Ich hoffe meine Erklärung ist verständlich, und jemand hat eine gute Idee...

ich habe einen Beitrag von 2010 gefunden http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-5543.html

Kontakt 61 hat leider nichts geholfen!

Ich habe den Receiver aufgeschraubt und und die Spannung am Meßpunkt 15 auf 20V eingesellt. Am Meßpunkt 17 die jeweilige Anpassung bei Links bzw. Rechtsanschlag der FM Skala auf 4,5V bzw. 19,5V eingestellt!

Und siehe da, ich habe vollen Radio Empfang!

Die geht im Moment leider nur wenn der Receiver auf dem Kopf liegt! Stelle ich ihn korrekt hin, hab ich bei links und rechts Anschlag die 19,5V.

D.h. hier ist irgendwo der Wurm drin! Hat jemand eine Idee wo ich suchen kann?

Gruß Johannes


das könnte mir vielleicht auch helfen, nur wo befinden sich diese Messpunkte, bzw. die dazugehörende Potis : auf dem Schaltbild sehe ich nichts davon, und auf dem Gerät ???


[Beitrag von romarin am 14. Apr 2015, 16:43 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#27 erstellt: 14. Apr 2015, 18:00
Hallo zusammen,

der Beitrag bezieht sich auf einen Receiver Braun Regie 550, ich glaub das ist ein ganz anderes und viel neueres Gerät als Dein Braun 555!

Nun, der von dir beschriebene Fehler bedeutet ein wohl Problem im UKW-Lokaloszillator.
Wenn du in dem Bereich bist, wo das Gerät empfängt, funktioniert dann die Sendereinstellung einwandfrei? Und ohne Krachgeräusch, wenn du etwas hin- und herdrehst? Nur, um einen Fehler an der Kontaktschleifbahn des UKW-Drehkos auszuschließen.

Ein Fehler im erwähnten Lokaloszillator wäre im Bereich der E(C)C85 (Pins 1, 2 und 3) zu suchen. Das ist allerdings der heikelste Teil des ganzen Geräts. Das steckt für damalige Zeiten das geballte Wissen drinnen!
Es handelt sich um eine selbstschwingende Mischstufe.

Ach ja, du könntest mal vorsichtig an der ECC85 (diese steckt in einem gesonderten Kästchen, oft mit einer Abschirmhaube versehen) wackeln. Evtl. ist es auch ein schlechter Kontakt in deren Röhrensockel.

Eine Fehlersuche auf Bauteile-Ebene wäre hier wohl das unangenehmste! Da trauen sich selbst erfahrenere Leute nicht ohne weiteres ran. Hier könnten wir dann wohl nur die Widerstände 4 und 10 überprüfen.

Gruß
Bernhard
romarin
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 14. Apr 2015, 18:16
Danke für die Mühe :
also ich würde mal sagen, dass im "Empfangbereich" bei UKW die Senderwahl gut funktioniert : nicht mehr "Geräusch" als bei einem modernerem Radio (das korrekt funktioniert).

Ich nehme an, du würdest davon abraten an Spulen oder verstellbare Kondensatoren zu drehen ? so zum Probieren, ob sich die Frequenz ein wenig verschiebt... Falls ich an dieses schwerzugängliche Teil herankomme, sollte ich vielleicht Kondensatoren überprüfen/tauschen : eine Änderung der Kapazität könnte doch die Frequenz verschieben (soviel ich sehr wenig von der Funktion Spule/Kondensator verstehe), nein ? Zum Beispiel Kondensator Nr.51, oder bringt das nichts ?

Ich probiere zuerst, was du vorschlägst : an die ECC85 zu rütteln (aber da ich sie schon 2 oder 3mal ein und ausgewechselt habe...
Bauteilebene : ja , da ist es schon schwierig ranzukommen ...
ich werde mal probieren, und hoffe, es geht mir dabei nichts kaputt.
hf500
Moderator
#29 erstellt: 14. Apr 2015, 23:38

romarin (Beitrag #24) schrieb:


Der 0,25µF-Kondensator Nr.93 siebt die Betriebsspannung der NF-Roehre. Es ist kein Fehler, den durch 0,47µF zu ersetzen, dann ist die Spannung hier brummaermer und dieser Brumm wird in der Endroehre weiter verstaerkt. Je weniger Brumm an dieser Stelle, desto besser.


auf dem Schaltbild steht aber 25 nF(also 0.025µF und nicht 0.25µF) : soll ich trotzdem einen 0.47µF hinein tun, oder lieber 0.047µF ? Oder handelt es sich um einen anderen Kondensator als die Nr.93 ?


Moin,
stimmt, im Schaltbild steht 25nF. Das ergibt an dieser Stelle aber keinen Sinn, denn der vorgeschaltete Siebwiderstand mit 50k Ohm ist viel zu klein, als dass diese Anordnung bei 100Hz (Brummfrequenz der Anodenbetriebsspannung) mit 25nF einen brauchbaren Siebfaktor ergibt. An dieser Stelle findet man normalerweise wenigstens 100nF, und da ein moderner 470nF Kondensator nicht besonders gross und teuer ist, sollte man den nehmen, um die Betriebsspannung der EabC80 moeglichst brummfrei zu bekommen. Wie gesagt, die hier noch vorhandene Brummspannung wird in der Endroehre weiter verstaerkt, daher muss sie so klein wie moeglich sein. Der vom Geraetehersteller gewaehlte Wert stellt oft einen Kompromiss dar, weil damals ein Kondensator fuer 470nF und um die 500V ein ziemliches Monstrum darstellte, das auch nicht gerade billig war. So kam denn ein Wert hinein, der einen brauchbaren Brummabstand fuer den zur Verfuegung stehenden Etat ermoeglichte.

73
Peter
hf500
Moderator
#30 erstellt: 14. Apr 2015, 23:47

romarin (Beitrag #28) schrieb:

Ich nehme an, du würdest davon abraten an Spulen oder verstellbare Kondensatoren zu drehen ? so zum Probieren, ob sich die Frequenz ein wenig verschiebt... Falls ich an dieses schwerzugängliche Teil herankomme, sollte ich vielleicht Kondensatoren überprüfen/tauschen : eine Änderung der Kapazität könnte doch die Frequenz verschieben (soviel ich sehr wenig von der Funktion Spule/Kondensator verstehe), nein ? Zum Beispiel Kondensator Nr.51, oder bringt das nichts ?


Moin,
solange die erforderlichen Hilfsmittel und Kenntnisse fehlen, sollte man an den Abgleichelementen nicht herumdrehen.

C51 ist die Kreiskapazitaet des zweiten UKW-ZF Kreises und hat mit der Verschiebung des Empfangsbereiches nichts zu tun.

73
Peter
romarin
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 15. Apr 2015, 09:53
danke...
ich habe bei "weniger alten" Radios schon ab und zu UKW-Frequenzen verschoben... wusste aber wo drehen (weil ich eine kompletteres "service Manual" hatte) : hier leider nicht.
Bertl100
Inventar
#32 erstellt: 15. Apr 2015, 10:35
Hallo zusammen,

nun gut. Hier muß man an der Spule drehen, die im Schaltplan unterhalb der Nummerierung 49 sitzt.
Mit der Spule wird der Oszillator am unteren Skalenende abgeglichen, und mit dem Trimmer-C, der überhalb der Nummerierung 47 ist, am oberen Skalenende.
Wo diese Bauteile im Gerät sind, weiß ich leider nicht.

Gruß
Bernhard
pelowski
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 15. Apr 2015, 10:37

romarin (Beitrag #31) schrieb:
...ich habe bei "weniger alten" Radios schon ab und zu UKW-Frequenzen verschoben... wusste aber wo drehen...

Hallo,

das bedeutet dann aber immer, dass der exakte Abgleich nicht mehr gegeben ist.
Naja, wenn man nur die prinzipielle Funktion erhalten will, kann man das schon machen.

Der Oszillator schwingt >7MHz zu tief. Das ist mit einer Bauteilalterung nicht zu erklären; auch fällt mir kein defektes BT ein,
welches das bewirken könnte.
Ich vermute, dass da schonmal jemand "die Schrauben festgezogen" hat.
Wenn du dir zutraust, den Spulenkern (16), ohne ihn zu zerbrechen, zu drehen, dann versuche es.

- Weiß jemand, was das ungewühnliche Symbol für den Kathodenwiderstand der Vorstufe bedeutet?

Grüße - Manfred

edit - Bernhard war schneller


[Beitrag von pelowski am 15. Apr 2015, 10:39 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#34 erstellt: 15. Apr 2015, 10:54
Hallo zusammen,

16 bedeutet glaub ich, dass der Kondensator Nr. 49 16pF hat :-)
Der Kathodenwiderstand Nr. 2 ist ein Drahtwiderstand. Der ist deshalb drinnen, damit er bei hohen Frequenzen nicht mehr seine 200Ohm hat, sondern mehr oder weniger hochohmig ist.

Gruß
Bernhard
romarin
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 15. Apr 2015, 11:43
Hallo und danke an alle, die mir hier geholfen haben.
Als ich sagte, ich habe schon an "weniger älteren Radios" die Frequenzen verschoben, meinte ich eigentlich um wenige Zehntel eines Mhz (um einen Sender sauber reinzubekommen, der an der Grenze des nominalen Frequenzbereichs lag).
Das es nicht "ordnungsgemäss" ist, kann ich mir denken.
Das Gerät ist ein Familienerbstück eines guten Bekannten... und , ob da schon einmal rumgespielt wurde, an den Frequenzen, kann ich nicht sagen (und er auch nicht).
Habe mir schon gedacht, dass mir niemand sagen kann, wo ich "in der Wirklichkeit" drehen soll.
Habe es jetzt probiert : weiss nicht an welcher Stelle "auf dem Schaltbild" ich gedreht habe , hat aber anscheinend geklappt, denn ich bekomme die Sender von 87 bis 100 Mhz rein, wie es sein sollte.
Mit der "mitgelieferten-eingebauten" Antenne bekommt man keine "schwachen" Sender rein, aber die stärkeren scheinen gut reinzukommen.
Glaubt ihr, dass eine zusätzliche externe Antenne (anstelle der eingebauten) , was bringen würde ?
pelowski
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 15. Apr 2015, 12:33

romarin (Beitrag #35) schrieb:
...Habe es jetzt probiert : weiss nicht an welcher Stelle "auf dem Schaltbild" ich gedreht habe , hat aber anscheinend geklappt, denn ich bekomme die Sender von 87 bis 100 Mhz rein, wie es sein sollte...

Da hast du mehr Glück als Verstand gehabt.

Mit der "mitgelieferten-eingebauten" Antenne bekommt man keine "schwachen" Sender rein, aber die stärkeren scheinen gut reinzukommen.
Glaubt ihr, dass eine zusätzliche externe Antenne (anstelle der eingebauten) , was bringen würde ?

Wenn du Fernsender empfangen willst, wäre das Erste, das Gerät ordnungsgemäß abzugleichen.

Die eingebaute Antenne ist grundsätzlich nur ein "Notbehelf".

@Bernhard: Dass der Widerstand auch gleich als Drossel wirken soll, habe ich mir fast gedacht (Zwischenbasisschaltung).
Meist schaltet man ja in einem solchen Fall einen Widerstand und eine Drossel in Reihe; ist so natürlich billiger:

Grüße - Manfred
romarin
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 15. Apr 2015, 12:36
Danke für den Beitrag... und ich bin selbstverständlich über mein "Glück" glücklich.


[Beitrag von romarin am 15. Apr 2015, 12:42 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 16. Apr 2015, 18:21
Hallo, ich melde mich nochmal, weil man hier so gute Hilfe erhält...
Radio funktioniert ganz schön : nur noch ein kleiner Fehler .
Man muss bei Sendern nach dem Einschalten ca. 2 Minuten lang mit dem Sendereregler nachjustieren (bis das Gerät auf "Betriebstemperatur" ist ?). Danach bleibt der eingestellte Sender auch korrekt eingestellt, und man braucht kein Nachjustieren mehr.
Ist das vielleicht bei solchen Geräten "normal", oder was ist da nicht in Ordnung ? Kann man da was tun ?
Danke
hf500
Moderator
#39 erstellt: 16. Apr 2015, 20:16
Moin,
das ist die Temperaturdrift des Oszillators. Wenn der nach 2 Minuten "eingelaufen" ist, kann man damit zufrieden sein. Wir haben es hier schliesslich mit einem bei etwa 100MHz schwingenden freilaufenden Oszillator zu tun, der durch seine Roehre (eine ECC85 setzt ungefaehr 5,5W in Waerme um) gut beheizt wird. Den stabil zu bekommen, ist nicht ganz einfach, die Probleme steigen mit der Frequenz, je hoeher diese ist, umso staerker wirken sich kleinste Veraenderungen durch Temperaturaenderung aus. Im Entwicklungslabor hat man tagelang mit den Temperaturkoeffizienten der Teile des Oszillatorschwingkreises experimentiert, bis der Oszillator zufriedenstellend stabil war. Daher kann man aus der hohlen Hand auch nichts daran reparieren, man muss mehr oder weniger zahlreiche Versuchsreihen fahren, bis man den passenden Schwingkreiskondensator gefunden hat. Keramikkondensatoren werden mit verschiedenen Temperaturgaengen hergestellt, um genau diese Kompensation durchfuehren zu koennen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 16. Apr 2015, 20:17 bearbeitet]
romarin
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 17. Apr 2015, 09:30
ok, vielen Dank für diese Antwort.
Es ist also nicht wirklich ein "Fehler", und lasse das so.
audiophilanthrop
Inventar
#41 erstellt: 17. Apr 2015, 11:23
Je nach Bauart des Drehkos kann es aber auch sein, daß da die berühmten Masseschleifer die Finger bzw. Schleifkontakte im Spiel haben. Auch das führt gern zu merklicher Drift. Dafür gibt es dann Tunerspray.

(Es gibt auch Drehkos, die anstatt mit Schleifkontakten mit kapazitiver Kopplung arbeiten, die machen solche Mätzchen nicht. Findet man aber eher in professionellem Equipment.)
pelowski
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 17. Apr 2015, 12:18

audiophilanthrop (Beitrag #41) schrieb:
...(Es gibt auch Drehkos, die anstatt mit Schleifkontakten mit kapazitiver Kopplung arbeiten, die machen solche Mätzchen nicht. Findet man aber eher in professionellem Equipment.)

Nicht nur in professionellem Equipment.
In der Frühzeit des UKW-Empfangs wurden häufig derartige Split-Drehkos verbaut.
Die waren zwar teurer (u.a. Keramikachse), boten dafür eine hervorragende Langzeitstabilität und Güte.

Grüße - Manfred
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