Braun Regie 510 - beeindruckende Explosion, was nun?

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grlbrwrg
Neuling
#1 erstellt: 11. Okt 2015, 22:58
Moin!

Ich habe jetzt seit etwa einem Jahr einen Braun Regie 510 als Verstärker (und gelegentlich Radio) genutzt. Ganz gesund war der alte Junge noch nie - der rechte Kanal war leiser und ein bisschen verrauscht, ich hatte meine Boxen dann immer über die beiden linken Kanäle.

Vor etwa zwei Wochen war dann Stille, die Schmelzsicherung (die zum Eindrehen am Gehäuse) war durch. Nachdem ich sie ersetzt hatte und alles testen wollte, war dann kurz Stille und nach etwa 20 Sekunden eine kleine Explosion im hinteren Bereich. Nachdem ich jetzt das Gehäuse abgenommen habe zwei Fragen:

- Ist der Widerstand R611 (siehe roter Kasten im ersten Bild) geplatzt? Oder soll das da so aussehen?
- Ist der Gleichrichter (ist das der Gleichrichter?) direkt am Netzteil auch geplatzt oder passt das schon, wenn das Metall da ein wenig offen steht (siehe zweites Bild)?

Hier die Bilder:

Nummer eins mit R611:
Regie 510 R611

Nummer zwei mit dem Gleichrichter:
Regie 510 Gleichrichter

Vielleicht hattet ihr ja schonmal einen ähnlichen Fall, die Suche hat leider nicht wirklich was ergeben.

Viele Grüße
Walter
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Okt 2015, 23:17
du meinst im ersten Bild das undefinierbare Etwas unterhalb des Trimmers?,

das zweite Bild bringt mich nicht weiter,

du hasst also beide Lautsprecher auf dem linken Kanal angeklemmt und somit vom Stereosignal auch nur die linke Information gehört, richtig?, durch die Parallelschaltung hat sich, der Lautsprecherwiderstand halbiert und möglicherweise auch die linke Endstufe verabschiedet.

Hans
grlbrwrg
Neuling
#3 erstellt: 11. Okt 2015, 23:38
Japp, die Lautsprecher waren beide auf dem linken Kanal. Ich würde aber mal darauf tippen, dass das Problem vor der Endstufe liegt. Momentan haut's ja die Sicherung im Gerät raus, ich kann also auch nicht wirklich mit dem Voltmeter durchtesten, oder?

Hier nochmal das Bild 2 vergrößert. Das Teil hängt direkt am Netzteil und ist noch mit dem Spannungswähler (also ob mit 110 oder 220V betrieben werden soll) verbunden. Wenn ich in einem anderen Thread richtig gelesen habe, ist das der Gleichrichter, oder? Der hat halt einen Riss und ich frage mich, ob ich erstmal den austauschen sollte.

Gleichrichter

Und ja, das undefinierbare Etwas meinte ich. Die Trimmer sind ja zwei mal auf dem Schaltplan und sehen beide so aus.


[Beitrag von grlbrwrg am 11. Okt 2015, 23:40 bearbeitet]
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Okt 2015, 01:26
welche Sicherung brennt denn durch, die der Endstufe(n), oder die Netzsicherung?

Ist es der Gleichrichter für die Spannungsversorgung der Endstufen?, da müssen ja dann Ströme geflossen sein der muss auf jeden Fall raus und beim messen der +/- Spannung lass auch erstmal die Sicherungen der Endstufen draußen. Aber auch die Siebelkos können auf Grund ihres Alters defekt sein.

Hans
bierman
Inventar
#5 erstellt: 12. Okt 2015, 11:47
Die Endstufe des Braun 510 hat, wie so viele Geräte aus Anfang der 70er, noch keine symmetrische Stromversorgung und damit Elko-Kopplung am Ausgang.
Immerhin, solange diese Elkos in Ordnung sind kann den Boxen selbst bei Kernschmelze der Endstufen nichts passieren (dafür bekommen sie bei jedem Einschalten einen Plopp ab, aber das ist ein anderes Thema).

An und für sich sind die Endstufen leicht wieder instandzusetzen, Schaltplan ist bekannt, Teile sind erhältlich und kosten nicht viel. Der Tuner ist komplizierter. Was genau sich allerdings hier verabschiedet hat kann ich anhand der Fotos nicht erkennen. Direkt am Netzeingang kann es eigentlich nur ein Entstörkondensator sein, der zunächst verzichtbar wäre. Diese Kondensatoren machen in Geräten der 70er/80er Jahre, die heute noch in Betrieb sind, immer wieder mal "Bumm", verursachen dabei aber eher selten einen Kurzschluss der die Sicherung schmelzen lässt.

Ohne zumindest rudimentäre Kenntnisse der Bauteile und zugrundeliegenden Schaltungstechnik würde ich nicht empfehlen hier weiter zu suchen, gib das Ding jemandem aus der Nähe der Lust und Zeit hat.

Ein so altes Gerät sollte, vor allem wenn es schon Mängel hat, nicht unbeaufsichtigt betrieben werden.
Wenn es doof läuft fängt trotz flammhemmender Konstruktion der Staub der Jahrzehnte schnell Feuer.
airmax78
Stammgast
#6 erstellt: 12. Okt 2015, 20:58
...ich denke, hier ist der Entstörkondensator hochgegangen, dieser sitzt in der Tat nahe am Spannungswähler. Einer von mehreren Gleichrichern ist, soweit ich mich erinnere, in ein Metallgehäuse seitlich am Netztrafo untergebracht. Dieser ist meist unauffällig, im Gegensatz zu den Selengleichrichtern (rote AEG Würfel) auf der Vorverstärker- und Tunerplatine. Nicht jeder Kondensatortyp ist als Ersatz für den vorhandenen (defekten) Entstörkondensator geeignet... ausschliesslich dauerspannungsfeste X2 Typen verwenden. Bitte Schutzmassnahmen im Umgang mit Elektrizität beachten und Vorsicht walten lassen... Versicherungen warten nur auf so eine Steilvorlage, um alle Forderungen abzubügeln.

Grüße,

maurice
grlbrwrg
Neuling
#7 erstellt: 12. Okt 2015, 21:15
Danke für die Hinweise!

Ich setze mich die Tage mal in Ruhe hin, unterhalte mich mit dem Schaltplan und berichte, wenn sich was ergibt.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 13. Okt 2015, 13:08
Bei dem verrosteten Poti (Bild 1) würde es mich nicht wundern, wenn der falsche Werte liefert und dadurch der Ruhestrom aus den Rudern läuft...


[Beitrag von Rabia_sorda am 13. Okt 2015, 13:08 bearbeitet]
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