Denon Tapedeck: sehr lautes Laufwerk bei Play/Aufnahme

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niewisch
Stammgast
#1 erstellt: 09. Jan 2017, 14:51
Hallo zusammen,

das Laufwerk meines Tapdecks - Denon DR-M20 - ist bei Play/Aufnahme verhältnismäßig laut. Eine Art "mechanisches Rauschen" (in der Mechanik - nicht auf dem Band), als würde irgendetwas nur sehr schwerfällig laufen; gleichmäßig zwar, aber definitiv zu laut, um "normal" zu sein.

Ich versuche mal, die Sache einzugrenzen:

Der Capstan-Antrieb dreht im Leerlauf völlig geräuschlos. Drücke ich vorsichtig auf die laufenden Capstan-Wellen, so verändert sich das nichts; daher gehe ich davon aus, dass diese Antriebswellen nicht die Ursache sind.

Mit abmontierter Klappe kann ich den Schalter zur Kassettenerkennung per Hand drücken und somit eine Kassette vortäuschen. So geht das Gerät also in den Play-Modus ohne eingelegte Kassette. Auch hier: völlig geräuschlos. Auch das Spulen der Kassette erzeugt völlig normale Geräusche, wie man es von Tapedecks kennt. Der Antriebsmotor scheint daher nicht die Ursache zu sein.

Lege ich aber eine Kassette ein und spiele sie ab, "quält" sich irgendwas, jedoch ohne Auswirkungen auf den Gleichlauf. Das Band läuft in richtiger Geschwindigkeit, und es gibt keinerlei Tonschwankungen. Dies verhält sich auch mehreren Kassetten identisch. Der Motor und/oder Riemen sind also nicht zu schwach, um mit einer schwergängigen Kassette klarzukommen.

Daher tippe auf die Andruckrollen des Capstan. Diese mechanische Bewegung ist die einzige, die ich ohne Kassette im Laufwerk nicht testen kann. Diese Andruckrollen drehen zwar mit, sind aber vielleicht durch Dreck schwergängig geworden.

Liege ich mit dieser Vermutung wohl richtig?
Falls ja: was kann ich dagegen machen, ohne neue Andruckrollen besorgen zu müssen? Lassen sich die Lager ölen oder schmieren?

Grüße,
Steve


[Beitrag von niewisch am 09. Jan 2017, 15:19 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#2 erstellt: 09. Jan 2017, 16:08
Das DR-M20 ist ein Drei-Motoren-Deck, einer der drei Motoren treibt die Bandteller über ein Zwischenrad an. Wenn das Zwischenrad abgenutzt ist, kommt es zunächst zu Abspielgeräuschen bei PLAY und schwachem Vor- Rücklauf, später zur völligen Einstellung aller Spul-Funktionen. Daher sollte das Zwischenrad (englisch: idler) erneuert werden.

Grüße
Lennart
niewisch
Stammgast
#3 erstellt: 09. Jan 2017, 18:56
Hallo Lennart,

die Capstan-Andruckrollen schließt du also aus?
Das Spulen in beide Rücktungen funktioniert übrigens hervorragend - ohne irgendwelche Auffälligkeiten.

Wenn es das Idler-Rad ist: wo bekommst man sowas am besten her?

Grüße,
Steve


[Beitrag von niewisch am 09. Jan 2017, 19:14 bearbeitet]
garlock
Stammgast
#4 erstellt: 13. Jan 2017, 00:00
Hallo,

Dieses Rauschen ist normal vor allem Decks mit Doppelkapstan die das Band über die Köpfe spannen, das Rauschen überträgt sich natürlich gut über das Kassettengehäuse und davon hängt auch ab wie laut es wahrgenommen wird.

mfg
niewisch
Stammgast
#5 erstellt: 13. Jan 2017, 00:22
Hm... ich habe zuletzt ein B905 von Technics hier gehabt, das lieft fast geräuschlos. Im letzten Jahr hatte ich das Denon DRM-710 im Einsatz, von dem man ebenfalls fast nichts hörte. Dagegen ist dieses nun betroffene DR-M20 doch auffallend lauter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies so sein muss.

Grüße,
Steve
eckibear
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Jan 2017, 00:47
Wenn Du während der Simulation "Kassette drin" einen der Bandtellerdorne drehst bzw. abbremst, ist das Geräusch dann auch vorhanden? Das wäre ein erster Hinweis auf ein überalterten Idlergummi. Kann jedenfalls gut an einem alten Gummiteil liegen, eben Idler oder Andruckrolle(n)
Bei einigen alten Uher Tapedecks hatte ich schon Andruckrollen mit ahnlichem Phänomen. Alles lief ganz gut, bis auf ein recht leises, "knarziges" Quietschen beim Abspielen. Das Geräusch klang auch ziemlich gequält. Wahrscheinlich hervorgerufen durch das Walken auf dem Kapstan und ggf. auch in Beziehung zum glatten Bandrücken.
Nach Austausch der Rollen war das Problem jedenfalls sofort und dauerhaft gelöst. Hatte damals Glück gehabt einen alten Lagerbestand neuer Uher-Teile aus einer alten Vertretung/Reparaturzentrale günstig zu bekommen. Alles sehr wertige Teile. Kein asiatischer Plastikschrott wie später, nach den mehrfachen Übernahmen von Uher.
niewisch
Stammgast
#7 erstellt: 18. Jan 2017, 12:56
Moin,


Wenn Du während der Simulation "Kassette drin" einen der Bandtellerdorne drehst bzw. abbremst, ist das Geräusch dann auch vorhanden? Das wäre ein erster Hinweis auf ein überalterten Idlergummi. Kann jedenfalls gut an einem alten Gummiteil liegen, eben Idler oder Andruckrolle(n)

Nein, da verändert sich nichts. Wenn ich de Dorne mit etwas Druck schwergängiger mache läuft das Laufwerk weiterhin fast geräuschlos. Ich bleibe daher bei der Vermutung, dass die Capstan-Andruckrollen das Rauschen verursachen. Oder zumindest von denen das Rauschen zumindest so auf das Gehäuse übertragen wird, dass sich die Resonanz verstärkt.

Abgesehen von diesem Grundrauschen läuft das Laufwerk weiterhin perfekt, daher werde ich mich damit abfinden. Aber man kann ja nach einem Zweitgerät als Backup Ausschau halten...

Grüße,
Steve
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 18. Jan 2017, 19:45

Ich bleibe daher bei der Vermutung, dass die Capstan-Andruckrollen das Rauschen verursachen.


Evtl. sind die Laufbuchsen der Capstanwellen trocken und erzeugen dieses Geräusch. Ein fetten der Buchsen könnte helfen.
Aufpassen, dass kein Fett am Bandlauf bleibt.
eckibear
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Jan 2017, 20:06
Dagegen spricht, dass diese Lager mit "simulierter Kassette" auch mitlaufen und, soweit ich alles verstanden habe, keine Geräusche machten.
Fett hat an Gleitlagern nichts zu suchen, es verstopft die Poren des Sintermaterials, der interne Ölfluss wird daher unterbrochen und die Schmierung versagt sobald das überschüssige Fett rausgequetscht ist.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 18. Jan 2017, 20:28

Fett hat an Gleitlagern nichts zu suchen, es verstopft die Poren des Sintermaterials, der interne Ölfluss wird daher unterbrochen und die Schmierung versagt sobald das überschüssige Fett rausgequetscht ist.


Das kann ich so nicht unterstreichen, da ich es, zumindest von meinem Technics, anders kenne.
Dies fing nach 2 Jahren an, leise mechanische Geräusche zu machen und, trotz Quartz-Direktantrieb, in den hohen Tönen zu "leiern". Bei Technics wurde die Capstanwelle neu gefettet (schrieben was von Vaseline)....nach 2 Jahren das Gleiche. Danach habe ich es einfach mit Kfz-Lagerfett gefettet und läuft seit ca. 15 Jahren störungsfrei.
Ob das nun bei anderen Decks anders ist, kann ich natürlich nicht sagen.
garlock
Stammgast
#11 erstellt: 18. Jan 2017, 20:48
Hallo,

Kapstanwellen sollte nann nich fetten sondern zerlegen mit einem Benzin getränkten lappen den Kapstan und die Sinterbuchsen gründlich reinigen, mit etwas Sinterlageröl versehen (nicht fluten) zusammenbauen danach die Bandbrührenden Teile noch mal gründlich reinigen fertig.
.

Wie schon gesagt wurde Fett hat nix in Gleitlagern zu suchen.

mfg
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 19. Jan 2017, 00:33
Aha, wieder schlauer, aber ändern werde ich meine "Fett-Variante", nach der langen Zeit, nicht....läuft seit über 15 Jahren.
Aber warum hatte dann Technics in dem Reparaturbericht davon geschrieben: Capstanwelle neu gefettet. In der Materialliste stand: Vaseline-weiß.
niewisch
Stammgast
#13 erstellt: 19. Jan 2017, 10:57
Hallo,

möchte noch mal einwerfen, dass auch erhöhter Druck auf die Capstanwellen (bei "simulierter" Kassette) diese Laufgeräusch nicht erhöht. Bei zu viel Druck fangen sie eher an zu quietschen.

Grüße,
Steve
mcmeikel00
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 08. Jan 2022, 18:22
Und da war Schluß 🤢
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