SV 3000 Geräusch (Knall/Plopp) beim Aus- und Umschalten

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kiar
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Apr 2018, 11:59
Hallo,
ich besitze einen RFT SV 3000 mit den entsprechenden B 3010. Wenn ich das Gerät ausschalte kommt ein Knall/Plopp Geräusch aus den Boxen, ebenso wenn ich den Eingangskanal umschalte. Wenn ich vorher die Lautstärke auf 0 drehe ist das Geräusch leiser oder nicht vorhanden.
Ich habe folgendes an den Verstärker angeschlossen:
- Fernseher mit Mini Klinke auf DIN Kabel an Tuner
- Bluetooth Empfänger mit Cinch auf DIN Kabel an TB
- Plattenspieler mit Cinch auf DIN Adapter an TA

Muss ich mir sorgen machen, dass meine Boxen oder der Verstärker einen Schaden nehmen?
Kann ich etwas gegen die Geräusche tun?

Viele Grüße und Danke,
Kiar
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 03. Apr 2018, 18:47
Ploppen in den Lautsprechern dürfte bestenfalls nur sehr leise sein.
Das Gerät verfügt über eine Einschaltverzögerung, dass heisst nach den Einschalten gibt des Teil erst nach 2..3 Sekunden die Boxen frei, man hört dabei ein Relais klicken. Hab hier ein SV 3000 rumstehen zum testen, hab mal ohne Musik, mit Poti auf maximale Lautstärke das Gerät ein- und ausgeschalten und der Plopp ist kaum zu hören. Beim Ausschalten fällt des Relais sehr schnell hab, schneller als sich die Spannungen in der Endstufe zusammenbrechen und somit den typischen "Plopp" auslösen. <- Dafür sorgt ein Kontakt im Netzschalter des Gerätes, deswegen besser das Gerät mit den eigenen Netzschalter ausschalten und nicht einfach nur den Stecker ziehen oder über eine Steckerleiste den Strom wegnehmen.

Eventuell funktioniert diese Relaisschaltung nicht mehr oder jemand hat das Relais gebrückt.
Ich hab schon SV3000 gesehen, die wurden modifiziert, dass heisst, es wurden andere Endstufen eingebaut, die vielleicht nur einen Kondensator als Gleichspannungsentkopplung drin hatten, eine auch in der DDR eine typische Bauweise, dann ist ein Plopp bei den Einschalten normal.
Ist die Vorgeschichte des SV 3000 bekannt ?

Trotz allen, ein dezentes Plopp in den Boxen bringen diese nicht um. Die B3010 sind äussert robust gebaut, die Chassis halten eine Menge aus . Ist aber kein Freibrief...
Die Relaisschaltung schützt aber auch die Boxen vor Gleichstrom, der meist im Defektfall der Endstufe an die Boxen weitergeben wird, je nach Höhe der Gleichspannung ist dann oft der sichere Tod der Tieftonlautsprecher, wenn man nicht gleich abschaltet.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 03. Apr 2018, 19:03 bearbeitet]
kiar
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Apr 2018, 11:33
Hallo Bollze,
leider kann ich zur Vorgeschichte des Gerätes nicht viel sagen. Ich habe ihn jemandem aus der Hand gerissen, der ihn samt Boxen zum Sperrmüll bringen wollte. War recht verdreckt und wurde in einem recht feuchten Keller gelagert. Derjenige meinte, er hat ihn auch nur von jemandem bekommen, weil der eine Kanal immer aussetzt. Den Fehler habe ich bereits behoben und das Relais bereits ausgebaut und gereinigt.
Ich habe mir mit meinem Nachbarn (der hat Strom studiert) das Gerät angesehen und wir haben keine Modifizierungen gesehen, sieht alles noch recht original aus, wir haben aber auch nicht explizit danach gesucht. Wir haben nur selbst die Spule in den Boxen gebrückt.

Beim Einschalten kommt bei mir kein Plopp, da fangen nur nach den von dir erwähnten 2-3 Sekunden die Boxen leise an zu rauschen. Beim Ausschalten ist das Geräusch auch nicht so laut, ich denke da muss ich mir keine Sorgen machen.
Allerdings ist es sehr laut wenn ich die Eingangsquellen umschalte.
Was aber komisch ist, ich schalte bspw. von TB auf Tuner und es kommt ein lautes Geräusch (Knall/Plopp), schalte ich gleich wieder zurück auf TB passiert nichts. Schalte ich jedoch weiter auf TA gibt es wieder ein Geräusch, beim Zurückschalten passiert nichts...ich hoffe das war verständlich.

Kiar
Bollze
Inventar
#4 erstellt: 04. Apr 2018, 14:04
Ein bisschen Knacken bei den Umschalten ist normal. Um so lauter die Pegel der hinten reinkommt, um so weniger hört man das Knacken.
Der Plattenspieleranschluss des SV 3000 ist linear, also der Plattenspieler braucht einen Entzerrervorverstärker. Ansonsten braucht man sich nicht zu wundern, wenn man voll das Laustärkenregler aufziehen muss, die Bässe rein, um den Dreher zu hören und wenn dann schaltet macht es besonders laut knack...
Ich nun noch mal ein Test gemacht zum Vergleichen. An meinen Gerät ist auch nur das Relais gewartet. : Ohne Signal , Höhen/Bass/Balance auf null, Taste Rausch aus, Taste Linear aus , Laustärkerregler auf maximal und dann zwischen TB/TUNER/TA gedreht. Das Wattmeter schlägt meist nur mit einer LED aus 0,06 Watt aus. Manchmal aber auch bis 2,5 Watt bei den Umschaltgeräuschen.
Laustärkerreglerstellung 14 (2/3) keine Reaktion der LEDs des Wattmeters bei der Betätigung des Wahlschalters.

Möglicherweise ist der Wahlschalter leicht vergammelt.
Auf Eingangplatine würde ich mal die R35, R45, R55 und R65 prüfen, alle 470 kohm, prüfen.
Man davon ausgehen, dass die Potis der Verstärkers schon ziemlich vergammelt sind, sind funktionieren meist aber noch ohne Kratzen, weil sie nur eine Steuerspannung abliefern müssen. Ausnahme das Balancepoti, über dessen Leitbahnen geht das Audiosignal noch direkt drüber. Ob dies nun einen Einfluss auch auf das Knacken hat, bin ich nicht sicher.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 04. Apr 2018, 14:11 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 04. Apr 2018, 17:43

...mit meinem Nachbarn (der hat Strom studiert)...





Wir haben nur selbst die Spule in den Boxen gebrückt.


Wenn die Spule (900µH) des TT gemeint ist, dann liegt damit der Kondensator (22µF) direkt parallel zum TT und somit auch parallel zu den Endstufenausgängen. Dies stellt ohne Spule (in Serie) ein frequenzabhängiger "Kurzschluß" am Endverstärker dar.
Dadurch können dir womöglich die Endstufen durchbrennen.

b3010orig
kiar
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Apr 2018, 17:46
Nein, nein,
Die 100mF Spuhle am Hochtöner
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 04. Apr 2018, 17:57
Ach so

Aus dem Grund, um mehr Höhen zu bekommen?

Die B 3010 sollten eher an der 150µH-Spule geändert werden, da dies ein Tiefpaß darstellt.
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 05. Apr 2018, 09:13
Mal davon abgesehen, dass die Teile der Frequenzweiche alle mal so ausgewählt waren um ein möglichst geraden Frequenzgang hinzubekommen. ->
Am besten nix ändern. Die 150er Spule schützt das Hochtonchassis vor zu tiefen Tönen und damit vor ein zu grossen Hub und damit vor Zerstörung
Ich würde die Box original lassen. Das Drehen an der 150er Spule würde zu dem nur den Mitteltonbereich verändern.
Die 100er Spule hat sicher auch einen Grund, die Entwickler haben sich was dabei gedacht. Auf jedenfall beschneidet sie den Frequenzgang oben, in einen Bereich wo die meisten eh nix mehr hören und der CD-Player eh nur noch Akustikmüll auf Grund mangelhafter Auflösung produziert. Das sind meist er nur Oberwellen oder Verzerrungsprodukte, die da abgeschwächt werden, die je nach Amplitude wahrscheinlich auch den Hochtöner überfordern, zu deutsch er kommt nicht hinterher, weil zu er langsam ist und den Hochtöner stresst und das überträgt sich auf den hörbaren Bereich. Möglicherweise sinkt durch die 100er Spule auch der Klirrgrad der Box in den Höhen etwas, was fälschlicherweise oft als subjektiv "dumpfer" wahrgenommen wird. Soweit meine Theorie dazu.
Wie gesagt ist nur ne Theorie.

Ich habe selbst in meiner Bastelecke diese Box in Benutzung, sie klingt satt und butterweich, standesgemäss angesteuert von RFT genauer ein Rema Modus RX 42 aber mit abgeklemmter Loudnesschaltung, bei den heutigen angedickten Optimodsound der Radiosender und Loudnesswar auf der CD braucht man das nicht mehr.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Apr 2018, 09:24 bearbeitet]
kiar
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Apr 2018, 11:10
Wir schweifen gerade ein bisschen ab, aber bleiben wir mal OT.
Auf der Seite: http://ifatwww.et.uni-magdeburg.de/~madaus/boxentext/b3010t.html
steht zum Überbrücken der Spule folgendes:
Klangtuning

Den Klang der B 3010 zu verbessern ist nicht schwierig. Dazu muß man nur die 100 µH Reihenspule im Hochtonzweig überbrücken und eventuell bei dem neueren Modell mit 1,8 Ohm Widerstand diesen etwas erhöhen (ist Geschmackssache). Das sorgt für eine deutlich brillantere Hochtonwiedergabe ohne das Klangbild unausgewogener zu machen.

Da ich gleich beide Boxen getunt habe, habe ich leider keinen direkten Vergleich. Ich finde allerdings, dass die Höhen jetzt besser aufgelöst werden. Das kann natürlich auch Einbildung sein, weil steht ja so im Internet. Grundsätzlich findet man diesen Tip aber sehr häufig in diversen Foren/Artikeln zu den Boxen.

Und weiter geht's nicht mit dem eigentlichen Thema.
Ich habe auch noch ein Modus RX 42/1 in meiner Bastelecke stehen, da er nicht richtig funktioniert. Hier kommt ganz furchtbares kratzen aus den Boxen, wenn ich ihn mehr als 1/4 aufdrehe. Egal bei welchen Lautsprechern und egal ob Radio oder externe Quelle. Hat da jemand eine spontane Idee? Es klingt für mich ein wenig wie übersteuern, aber bei so geringer Lautstärke?
Und wo kann ich die Loudness abklemmen? Ich dachte der RX 42/1 hat so etwas gar nicht?!

Kiar
Bollze
Inventar
#10 erstellt: 05. Apr 2018, 17:26
Doch, die Radios haben sowas. Wo sonst kommt dieser (über)fette Sound her Je mehr man den Laustärkeregler aufdreht, um so schwächer wird das Loudness.
An den Lautsprecherpotis des RX 42 sind mehre Anzapfungen, an jeder Anzapfung hängen Widerstände, an den nachfolgend Kondensatoren hängen, die gegen die Masse geschalten sind.,
Siehe Schaltplan... alle diese Kondensatoren brücken (C404, C405 ,C504 ,C505) - > Loudness aus
Man kann auch die Anzapfungen einfach ablöten, aber damit steigt der Pegel an, so dass man mit den Laustärkeregler sehr fein dosieren muss, um eine Zimmerlautstärke zu erreichen, macht sich nicht gut.
Damit arbeitet die Lautstärkeregelung weitesgehend linear, eine Klangbeeinflussung ist wie gewohnt weiterhin über die Bass- und Höhenregler möglich.

Zum defekten Modus... machen beide Kanäle exakt den gleichen Fehler ? Wenn ja : das beide Endstufe den gleichen Fehler bekommen, ist relativ unwahrscheinlich, eine Möglichkeit ist aber, dass die Spannungsversorgung der Endstufen ist nicht in Ordnung ist, so gehen beide Endstufen gleichzeitig in die Knie oder Spannungsversorgung der Klangreglerplatine ist nicht ok, auch die würde ich mal prüfen. Schaltplan gibt es im Netz...
Generell würde ich mal die Sicherung des Gerätes prüfen, hier gibt oft sehr starken Gammel an den Sicherungshaltern, so dass kein sauberer Stromfluss mehr besteht, die Leitfähigkeit kann man mit den Ohmmeter prüfen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Apr 2018, 17:59 bearbeitet]
hf500
Moderator
#11 erstellt: 05. Apr 2018, 20:42

Bollze (Beitrag #10) schrieb:

Man kann auch die Anzapfungen einfach ablöten, aber damit steigt der Pegel an, so dass man mit den Laustärkeregler sehr fein dosieren muss, um eine Zimmerlautstärke zu erreichen, macht sich nicht gut.


Moin,
dann habe ich den Verdacht, dass die Beschaltung der Anzapfungen zwei Aufgaben erfuellen muss.
Einmal die der Loudnessfunktion.
Und dann hat man womoeglich ein lineares Steropoti verwendet, weil man sowas leichter mit einem guten Gleichlauf herstellen kann. Durch die Beschaltung der Anzapfungen wird der Widerstandsverlauf logaritmiert. Fuer das Lautstaerkepoti braucht man eins mit pos.log. Kennlinie, damit man den gesamten Drehwinkel ausnutzen kann. Bei linearen Potis hat man etwa nur das erste Drittel (oder noch weniger), auf dem Rest des Weges hoert man keine grossartige Lautstaerkeaenderung mehr.

Knallen bei der Umschaltung der Eingaenge kann mehrere Ursachen haben. Die beliebtesten sind verschmutzzte Kontakte und dann sollte man ueberpruefen, ob es am Schalter Gleichspannungsspruenge geben kann/gibt. Hier sollte man zuerst evtl. vorhandene Koppelkondensatoren pruefen. Konstruktiv kann man den Fehler gemacht haben, die Kondensatoren nicht zwangsweise mit beiden Anschluessen an ein festes Potential gebunden zu haben, so dass Umladevorgaenge zumindest abgeschwaecht werden. Sollte das Schaltbild sagen koennen.


73
Peter


[Beitrag von hf500 am 05. Apr 2018, 20:50 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#12 erstellt: 06. Apr 2018, 12:22
Es ist nur die 2. von 2 Lösungen, bei der ersten Lösung kann man die Lautstärke im leisen Bereich besser dosieren.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 06. Apr 2018, 12:23 bearbeitet]
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