altes Autoradio auf einmal defekt

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*ache*
Neuling
#1 erstellt: 23. Okt 2018, 21:12
Hallo zusammen,
ich benutze einen alten Grundig Emden in meinem Bad als Radio.
Dieser geht nun nach dem Urlaub auf einmal nicht mehr bzw. Ton geht nur noch sehr verzerrt und extrem leise. (hört sich an als würde der Lautsprecher extrem übersteuern)
Habe jetzt schon alle Kontakte auf Oxidation geprüft(vllt wegen hoher Luftfeuchtigkeit im Bad) und funktioniert leider immer noch nicht...
Was ich allerdings feststellen konnte ist, dass ich beim ausstecken des Netzteils, für ca. eine Sekunde lang normalen Sound höre und das kommt mir so vor als wäre das Problem leicht zu lösen

Weiß von euch jemand was das sein könnte?
Vielen Dank schonmal und Liebe Grüße!
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 23. Okt 2018, 22:58
Entweder ist das Netzteil defekt oder (mindestens) eine Verstärkerstufe. Ist es ein Stereogerät und ist das Problem auf beiden Kanälen gleichermaßen?
Dass gleichzeitig Transistoren in beiden Kanälen kaputt gehen ist sehr selten. Somit solltest Du - wenn möglich - einmal ein anderes Netzteil ausprobieren.

p.s.
Ist das Gerät überhaupt "Stereo" oder noch "Mono"?


[Beitrag von CarlM. am 23. Okt 2018, 23:47 bearbeitet]
*ache*
Neuling
#3 erstellt: 24. Okt 2018, 08:28
Danke für die Antwort!
Nein das Gerät ist Mono.
Ich habe es schon mit einer Autobatterie versucht und hatte das gleiche Problem.
Kann man (wenn es eine Verstärkerstufe sein sollte) das ganze noch leicht reparieren oder bringt es das nicht?

LG
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 24. Okt 2018, 09:54
Im Normalfall lohnt sich das nicht wirklich. Bei diesen alten Geräten sind zudem noch häufig Germanium-Transistoren verbaut (zu erkennen am Anfangsbuchstaben "A" wie z.B. AC117). Falls nur ein Kondensator kaputt ist, wäre es hingegen leichter reparierbar. Ohne Schaltplan ist aber auch das schwierig zu detektieren. Wenn es mein eigenes wäre, würde ich es einmal aufschrauben und eine Sichtprüfung machen, hier und dort mal etwas "wackeln" und ein paar Teile messen. Nach 1 Stunde wäre es dann entweder repariert oder ein Fall für den Elektroschrott.
*ache*
Neuling
#5 erstellt: 24. Okt 2018, 18:57
ok danke für die Tipps!
Schaltplan hätte ich sogar
hf500
Moderator
#6 erstellt: 25. Okt 2018, 20:56
Moin,
"Grundig Emden", das gibt es so nicht. Grundig hat nie Austoradios (haha, VW hat tatsaechlich "Austroradios" von HEA aus Wien gehabt ;-) mit Staedtenamen angeboten, die hiessen "WK" (WeltKlang) oder WKC (WeltKlangCassette).

Das Emden ist also entweder ein Blaupunkt oder ein Grundigradio, das fuer VW "konfektioniert" wurde und in der Regel das Basisgeraet war. Als Badezimmerdudler reicht es auf jeden Fall und da es als Autoradio auf die Welt kam, ist es auch klimafest.
Germaniumtransistoren findet man, wenn ueberhaupt, nur an zwei Stellen. UKW-Eingang und Mischer, sowie Endstufe. Wobei da Grundig frueh auf Vollsilizium setzte, schon Anfang der 70er. Bei Blaupunkt hielten sich Ge-Halbleiter etwas laenger, ein Koeln Stereo z.B. hat noch einen AF106 im UKW-Eingang.

Der hier beschriebene Fehler zeigt stark auf einen Fehler im NF-Verstaerker, irgendwas zerstoert da die Arbeitspunkte. Aus Raumgruenden findet man in diesen Geraeten haeufig Tantalperlkondensatoren, moeglicherweise hat hier einer seinen Geist aufgegeben und stoert jetzt die Gleichstromverhaeltnisse.

Mit genaueren Geraeteangaben koennte man sich mal auf die Suche nach einem Schaltbild machen. Ob Grundig oder Blaupunkt, "Emden" wurden in wechselnden Ausfuehrungen mindestens 10 Jahre lang gebaut. Der Name war da der durchlaufende Posten ;-)

Sehe gerade, Schaltbild ist da. Gib doch mal wenigstens den Ausschnitt "Stromversorgung und NF" hier an. Bild hier im Forum hochladen, bei Bilderhostern verschwinden die wieder.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 25. Okt 2018, 21:01 bearbeitet]
*ache*
Neuling
#7 erstellt: 26. Okt 2018, 08:30
P1040456

ich hoffe das mit dem Bild hat geklappt
Da stehen auch alle Geräteangaben drauf die ich weiß
holli05
Stammgast
#8 erstellt: 26. Okt 2018, 08:46
Grundig Emden IV

1971 Grundig Emden 4,factory-sealed,stored in my closet for about 1 year and one of the capacitors died.This model was used in 1300-1302 Kafer and T2a/ab Vw
hf500
Moderator
#9 erstellt: 26. Okt 2018, 19:03

*ache* (Beitrag #7) schrieb:
P1040456
ich hoffe das mit dem Bild hat geklappt


Moin,
soweit ja, aber die Feinheiten sind nicht erkennbar. Konkret kann ich da besonders Verdaechtige nicht erkennen.

Fuer die Fehlersuche bleibt nur, die angegebenen Spannungen im NF-Verstaerker (unten rechts) nachzumessen. Das muss mit angeschlossenem Lautsprecher geschehen, da ein Teil des Kollektorstromes der Treiberstufe zur Gegenkopplung ueber den Lautsprecher fliesst. Im Zweifel gelten die Angaben zur Messung, die ggf. im Schaltbild stehen.

Wie es aussieht, gibt es tatsaechlich nur einen Germaniumtransistor im UKW-Eingang, typisch war das ein AF106.

73
Peter
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 29. Okt 2018, 13:29
Du hast doch eine Eingangsbuchse an dem Radio, gib doch dort einfach mal ein NF- Signal drauf. Oder greife dort mal das UKW Signal ab. Schon kannst du erkennen in welchem Teil der Schaltung der Fehler liegt.
*ache*
Neuling
#11 erstellt: 29. Okt 2018, 23:00
Achso klar stimmt...
habe ich ja sogar schon ausprobiert
Folgedessen sollte der Fehler im NF-Verstärker liegen.
@Peter Wenn ich dann das richtig verstanden habe liegt es nicht an dem Germaniumtransistor oder ?
hf500
Moderator
#12 erstellt: 29. Okt 2018, 23:41
Moin,
nein, denn der Transistor ist die UKW-Vorstufe. Er steht ganz am Anfang des UKW-Empfaengers, hier haben wir es aber anscheineńd mit seinem Ende zu tun, dem NF-Verstaerker ;-)

73
Peter
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 30. Okt 2018, 00:32
Ich denke, dass es ziemlich egal ist, ob noch irgendwo Germanium zu finden ist. In diesem Gerät der Entwicklungsstufe IV sind sowieso alle Transistoren bereits Silicium. Es finden sich nur ein paar Ge-Dioden.

Zurück zum Problem:
Da der NF-Verstärker ja aus nur wenigen Bauteilen besteht, könnte man diese eigentlich alle einfach austauschen. Andererseits ist - wie es in diesen Zeiten noch üblich war - der Schaltplan sehr präzise und weist auch viele Spannungswerte auf, die man zur Fehlersuche messen kann. Dann sollte sich der Fehler schnell finden lassen. Wenn Du keinen Kurzschluss herbeigeführt hast, würde ich am ehesten auf einen defekten Kondensator oder eine defekte Diode tippen.


[Beitrag von CarlM. am 30. Okt 2018, 00:33 bearbeitet]
Seppii2
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 30. Okt 2018, 18:07
Hallo zusammen,
tippe auch auf einen defekten Elektrolytkondensator.
Kannst du einmal von oben ein Bild der Platine posten?

Gruß
Holger
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