Rema Andante 830 - Spannungswerte passen nicht nach C-Tausch

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-sletrabf-
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jan 2019, 15:12
Hallo zusammen,
Ich weiß nicht, ob ein RFT Rema Andante zu "Klassikern" zählt und bitte um Entschuldigung, sollte ich den Thread falsch eingestellt haben.

Ich habe das Gerät vor einiger Zeit in halbwegs gutem, gebrauchten Zustand erhalten. Der Radioempfang auf UKW sowie TA/TB funktionierten, jedoch war einer von beiden Kanälen immer etwas leiser als der andere. Ich habe daraufhin einmal hineingeschaut und gesehen, dass ein weißer Plastik-Kondensator ausgelaufen war. Eine kurze Internetrecherche ergab den Schaltplan Rema Andante 830/840 sowie die Empfehlung, alle Kondensatoren dieser Bauart (Spitzname "Schneemann") auszutauschen (auch in diesem Thread auf Dampfradioforum wird das dringend angeraten).

Ich habe daraufhin einen Schwung Kondensatoren bestellt und gleich alle Elkos, die im Gerät vorhanden sind, getauscht. Etwa die Hälfte der Elkos hatten schon das Auslaufen angefangen, vor allem die genannten "Schneemänner", aber auch einige Aluminium-Elkos. Daneben habe ich sämtliche Potentiometer gegen neue getauscht. Vor dem Einbau der neuen Spindeltrimmer habe ich diese auf den Wert der alten Potentiometer eingestellt.

Beim Umbau unterlief mir ein Malheur: Ich hatte die Kondensatoren C803 und C804 verpolt. Beim ersten Einschalten (mit Glühlampe) ergab sich daraufhin ein Blinken und ein schwaches Glimmen, welches immer stärker wurde. Ich habe nebenbei die Spannungen am Netzteil gemessen:

Pin 803: -24 V
Pin 805: + 8 V

Nach ca. 1 min hat einer der Kondensatoren Rauch/Dampfzeichen von sich gegeben . Ich habe sofort abgeschaltet und danach meinen Fehler bemerkt.

Nach einem Tausch beider Kondensatoren gegen 1000 µF/35 V sind die Spannungen am Netzteil in Ordnung. Ich habe aber nun das Problem, dass die Spannungswerte an Vor- und Endverstärker nicht korrekt sind. Die Messungen erfolgten im Modus UKW (kein Signal) bei zurückgedrehtem LS-Regler:

Vorverstärker:

T401: Jeweils B, C, E: -7,8 V; -13,7 V; -7,8 V
T402: -0,77 V; -7,05 V; -0,63 V
x: -13,7 V
y: -18,0 V
T501, T502: Genauso mit Abweichung 2. Kommastelle.

Endverstärker:

T601: -1,51 V;-10,67 V;-1,27 V
T602: -0,110 V;-0,476 V;-0,350 V
T603: -0,476 V;-0,279 V;-0,264 V
T604, T605: Hier hatte ich erstmal aufgehört, kann ich aber noch nachreichen.

Durch Drehen am Symmetrie- oder Ruhestrompotentiometer ergeben sich nur geringfügige Änderungen. Die Spannungswerte bleiben außerdem gleich, wenn die Signalleitungen abgelötet sind.

Mich wunderte, dass der Spannungsunterschied zwischen B und E so gering ist. Eine Prüfung von T401/501 ergab einen recht geringen Widerstand zwischen C und E. Ich habe daraufhin, da als Ersatz offenbar möglich und beim großen C verfügbar, T401/501 gegen jeweils einen BC557C getauscht und die Spannungswerte an diesen Transistoren sind nun näher am Soll:
-8,5 V; -14,0 V; -7,8 V

Der Rest ist jedoch unverändert. Ich weiß jetzt nicht, wie weiter zu verfahren ist. Muss ich davon ausgehen, dass weitere Transistoren kaputt sind (Die Boards waren angeschlossen, als die Kondensatoren noch verpolt waren)? Sollte ich noch alle Folienkondensatoren tauschen? Oder habe ich etwas ganz anderes übersehen?

Vielen Dank!
MfG -sletrabf-


[Beitrag von -sletrabf- am 20. Jan 2019, 15:13 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2019, 15:27
Schau mal ob der Widerstand R801 hochohmig geworden ist. Dann kann das Netzteil nicht mehr genug Strom liefern. Die Gleichrichterdioden auch vorsichtshalber prüfen.
Und vielleicht ist ja noch ein Kondensator verpolt angeschlossen?

Richard
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 20. Jan 2019, 17:03
Hallo und danke sehr. Ich habe auf dem betreffenden Board gleich alle Widerstände, die Dioden und auch die Drossel (DR801) mal gemessen (vorher je ein Bein abgelötet). Ergebnis: Die Widerstände sind in Ordnung, die Dioden auch (ca. 0,46 V in Durchlassrichtung, 0L in Sperrrichtung) und die Drossel ebenso (1,2 Ohm). C805/806 sind ebenfalls OK.

Die Elkos sind neu, wobei C801, 802, 807 nach dem "Malheur" nicht getauscht wurden und C803/804 nun eben doppelt so groß sind. Kann das solche Auswirkungen haben?

Spannungen gegen Masse (803, 805 aufgetrennt):
803: -32,5 V
805: +25,6 V (deutlich erhöht)
806: +14,5 V

Spannungen gegen Masse (803 und 805 verbunden, 401, 402, 403 sowie 405, 407 aufgetrennt):

803: -32,3 V
805: +15,9 V (leicht zu niedrig)
806: +13,7 V

MfG -sletrabf-


[Beitrag von -sletrabf- am 20. Jan 2019, 17:04 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#4 erstellt: 20. Jan 2019, 23:09
Wenn die Elkos verkehrt gepolt angeschlossen waren solltest du sie tauschen. Die sind dann eigentlich immer hinüber

Richard
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Jan 2019, 01:10
Sorry, ich hatte mich unklar ausgedrückt.

Verpolt waren C803 und C804 (für die positive Spannung am Pin 804), sie wurden auch beide ein zweites Mal getauscht obwohl nur einer die "Rauchzeichen" hatte. Abweichend vom Schaltplan (500 µF) haben sie nun 1000 µF.

C801/802/807 sind für die negative Spannung (Pin 803) zuständig und waren nach dem Tausch nicht verpolt. Sie gaben keine Rauchzeichen von sich, sind auch nicht aufgebläht und wurden daher auch nicht noch einmal ausgetauscht. Oder meinst Du, sie wurden kollateral geschädigt?

Was mich allerdings auch wundert: Die 16 V von Pin 805 gehen gar nicht zum Steuerverstärker, sondern zum Radio-Empfangsteil. Der Steuerverstärker wird über die Spannung des Endverstärkers (Pin 803, dann Leitungen x und y) mitversorgt, sodass wenn dann die -32 V zu wenig leisten würden? Dann wäre doch aber auch ein gewisser Spannungseinbruch zu erwarten?

Ich habe leider noch nicht sehr viel Erfahrung mit solchen Reparaturen. Wahrscheinlich würde ich als nächstes den Steuerverstärker mal komplett entlöten, die Platine reinigen (hatte ich vorher nur punktuell gemacht) und dann wieder neu verlöten, dabei die Bauelemente einzeln prüfen oder sogar gleich tauschen. Oder hast Du eine noch bessere Idee?

Danke sehr!
MfG -sletrabf-


[Beitrag von -sletrabf- am 21. Jan 2019, 01:12 bearbeitet]
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Jan 2019, 02:51
Hallo,
ich habe heute hier etwas weitergemacht. Zunächst habe ich vom Steuerverstärker alle Bauelemente abgelötet und dabei geprüft. Sie sind allesamt in Ordnung, wobei es bei der Bestückung leichte Abweichungen zum verlinkten Schaltplan gibt.

Möglicherweise hängt das mit den Transistoren zusammen, es scheint sich um ähnliche Typen zu den im Schaltplan eingetragenen KT3107 zu handeln. T401/501 tragen überhaupt keine Aufschrift, T402/502 sind mit MП20Б 1075 beschriftet.

Da der Steuerverstärker seine Spannung vom Endverstärker bekommt, habe ich wahrscheinlich sowieso von der falschen Richtung aus angefangen zu messen. Ich habe daher nun auch noch die Verbindungen 408 und 409 (zusätzlich zu 405, 406, 407) geöffnet, sodass der Endverstärker nur die Betriebsspannung, jedoch kein Signal bekommt.

Die Spannungswerte ändern sich nicht und sehen wie folgt aus:
Schaltplanausschnitt Rema Andante 830
Für die 6xx-Seite sind die Werte genauso mit ganz kleinen Abweichungen.

R709 und auch R609 waren direkt neben der Elko-Suppe, die habe ich nun auch mal ausgelötet und, obwohl das Messgerät die 4,7kOhm anzeigte, auch getauscht. Dies hat jedoch nichts geändert. Nach meinem Verständnis ist der Spannungsfall über diesem Widerstand und dem parallel liegenden Netzwerkteil zu hoch. Auch R607 (1,2 k) ist OK.

Wahrscheinlich habe ich die Funktionsweise der Schaltung noch nicht verstanden. Messe ich überhaupt richtig, d.h. ist es richtig, dass für "kein Signal" die Verbindung zwischen Kanal und Masse offen ist? Oder ist es notwendig bzw. sicher, den Kanal (im Bild Pin 607) zum Messen auf Masse zu legen? Hoffe mal, dass das eine typische Anfängerfrage ist :-D

Vielleicht auch noch erwähnenswert: C713 und R122 sind bei mir nicht bestückt. Wäre es sinnvoll, das nachzuholen?

Danke im Voraus,
MfG -sletrabf-


[Beitrag von -sletrabf- am 28. Jan 2019, 02:55 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#7 erstellt: 28. Jan 2019, 11:05
Dreh doch einfach das Lautstärkepoti auf Null. Die DC-Spannungen ändern sich selbst mit oder ohne Signal kaum. Oder legt die Endstufe am Eingang aus Masse. Hinten müssen dann die ca. 19 Volt rauskommen, eingestellt mit den Symmetrietrimmer.
Den Ruhestrom stellt man so ein, dass man an R 719 die 6 mV messen kann, dazu die Endstufe warmlaufen lassen. Das ist der Abgleich, dazu muss das Ding aber erstmal funktionieren.

An dieser Endstufe habe ich mir auch schon mal die Zähne ausgebissen, sie wollte nicht mehr, der Offset am Ausgang passte auch nicht. Obwohl messtechnisch (Diodentester) die Halbleiter in Ordnung waren, klapperte etwas in den Endtransistoren. Dann habe ich mir neue originale Transistoren gekauft, also auch schon uralte, auch da klapperte auch was im Gehäuse, auch diese waren mit den Diodentester geprüft in Ordnung. Sämtliche Elkos raus, Widerstände geprüft, Halbleiter geprüft getauscht immer der selbe Fehler.
Das Gerät ist dann zur Entsorgung gegangen

Folgende Tipps.
Kontakte zwischen den Gehäuse der Endtransen ( Kollektor ) und Elektronik prüfen. Isolation der Endstransistoren gegenüber Kühlkörper prüfen
Bei diese alten DDR-Technik misstraue ich neuerdings auch den Keramik-Kondensatoren, besonders wie diesen Fall, wenn der Kondensator in einer hochohmigen Beschaltung liegt ( parallel zu R702 1,2MOhm), auch wenn messtechnisch in Ordnung mal C702 (dürfte 10pF sein) tauschen. Diese Bauteil habe bei meinen Gerät nicht getauscht, damals dachte ich, dass die Teile nie kaputt gehen, damals..
Dieser Kondensator, wie C708 auch, obwohl kein Elko muss richtig rum eingebaut werden, also mal so oder so rum einbauen. Erklärung warum klick
den Symmetrietrimmer/Ruhestromtrimmer prüfen, die Teile gammeln und spinnen manchmal auch.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 28. Jan 2019, 14:03 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 28. Jan 2019, 11:19
Schau noch mal nach, ob alle von dir eingelöteten Kondensatoren nun auch richtig herum sind, Eigentlich dürfte es keinen Schaden geben, wenn nur die Siebelkos vertauscht sind. Denn dann gibt es einen Kurzschluss und die Spannung +16 V sinkt ab. Da könnten die Dioden D803 und 804 und der Trafo leiden, aber nicht der Rest der Schaltung.

Aber was ich noch nicht verstanden habe, hat sich gegenüber dem Urzustand etwas verschlechtert?
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Jan 2019, 01:13
Hallo und danke für die Antworten.


Ingor (Beitrag #8) schrieb:
Schau noch mal nach, ob alle von dir eingelöteten Kondensatoren nun auch richtig herum sind, Eigentlich dürfte es keinen Schaden geben, wenn nur die Siebelkos vertauscht sind. Denn dann gibt es einen Kurzschluss und die Spannung +16 V sinkt ab. Da könnten die Dioden D803 und 804 und der Trafo leiden, aber nicht der Rest der Schaltung.


Ja, ich habe alle Kondensatoren auf dem Steuer- und Endverstärker nochmal auf ihre Polung geprüft - sind alle richtig herum und auch die auf dem Board aufgedruckte Polarität stimmt.



Aber was ich noch nicht verstanden habe, hat sich gegenüber dem Urzustand etwas verschlechtert?


Ich habe leider keine Messungen im Urzustand gemacht, sondern lediglich die Bauteile getauscht und mit dem Schaltplan die Spannungen kontrollieren wollen. Im Urzustand spielte das Gerät ja (und das sogar halbwegs gut), es einfach auszuprobieren habe ich mich aber aufgrund der so stark abweichenden Spannungen nicht getraut.


Bollze (Beitrag #7) schrieb:
Dreh doch einfach das Lautstärkepoti auf Null. Die DC-Spannungen ändern sich selbst mit oder ohne Signal kaum. Oder legt die Endstufe am Eingang aus Masse.


OK. (Geändert hat sich tatsächlich nichts)


Hinten müssen dann die ca. 19 Volt rauskommen, eingestellt mit den Symmetrietrimmer.


Das funktioniert leider schon nicht. Die Spannung und auch die der umgebenden Bauteile ändert sich kaum. Alle Potentiometer sind im Zuge der Umbauaktion ersetzt worden und sollten daher als Ursache ausfallen.



An dieser Endstufe habe ich mir auch schon mal die Zähne ausgebissen, sie wollte nicht mehr, der Offset am Ausgang passte auch nicht. Obwohl messtechnisch (Diodentester) die Halbleiter in Ordnung waren, klapperte etwas in den Endtransistoren. Dann habe ich mir neue originale Transistoren gekauft, also auch schon uralte, auch da klapperte auch was im Gehäuse, auch diese waren mit den Diodentester geprüft in Ordnung. Sämtliche Elkos raus, Widerstände geprüft, Halbleiter geprüft getauscht immer der selbe Fehler.
Das Gerät ist dann zur Entsorgung gegangen


Offset am Ausgang habe ich auch, ca. 250 mV. Ich hoffe einfach mal dass es nicht ein ähnlicher Fehler wie bei Dir ist ist oder dass man die Transistoren ggf. mit Silizium-Varianten ersetzen kann.



Folgende Tipps.
Kontakte zwischen den Gehäuse der Endtransen ( Kollektor ) und Elektronik prüfen. Isolation der Endstransistoren gegenüber Kühlkörper prüfen
Bei diese alten DDR-Technik misstraue ich neuerdings auch den Keramik-Kondensatoren, besonders wie diesen Fall, wenn der Kondensator in einer hochohmigen Beschaltung liegt ( parallel zu R702 1,2MOhm), auch wenn messtechnisch in Ordnung mal C702 (dürfte 10pF sein) tauschen. Diese Bauteil habe bei meinen Gerät nicht getauscht, damals dachte ich, dass die Teile nie kaputt gehen, damals..
Dieser Kondensator, wie C708 auch, obwohl kein Elko muss richtig rum eingebaut werden, also mal so oder so rum einbauen. Erklärung warum klick
[...]


Danke, das kann ich ja alles erst einmal prüfen, notfalls auch noch alle anderen Bauteile auf dem Board. Aber nicht mehr heute.

mfg -sletrabf-
DB
Inventar
#10 erstellt: 29. Jan 2019, 13:50
Der Kollektorstrom von T703 fließt durch den Lautsprecher. Also braucht die Schaltung einen Lastwiderstand. Einfach am Ausgang einen 8 Ohm-Widerstand anklemmen und nochmal messen.

MfG
DB
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 30. Jan 2019, 22:53

DB (Beitrag #10) schrieb:
Der Kollektorstrom von T703 fließt durch den Lautsprecher. Also braucht die Schaltung einen Lastwiderstand. Einfach am Ausgang einen 8 Ohm-Widerstand anklemmen und nochmal messen.

MfG
DB


Das klingt logisch. Ich werde es am Wochenende probieren, komme vorher nicht dazu.
MfG -sletrabf-
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Feb 2019, 00:44
Hallo!

TL;DR: Das Radio lebt (und spielt) erstmal wieder.

Langversion:
Der Steuerverstärker war ja zur Fehlersuche komplett entlötet. Ich habe die Gelegenheit genutzt um das erste Mal ein Potentiometer zu öffnen und zu reinigen (es war nötig), es wurde dann gleich das zweite, dritte und vierte Mal Diese Art von Potentiometern erschien mir für den Anfang recht wartungsfreundlich. Das dreckige Aluminiumteil konnte man ohne Biegen von der Kohlebahn trennen.

Vorher-Nachher:
Potentiometer Rema Andante 830, innen, vorher und nachher
Explosionsbild (eine Seite, zweite Seite genauso, der Schleifer muss aber wieder auf die Welle geschoben werden).
Potentiometer Rema Andante 830 zerlegt

Ich habe dann, da ja nichts kaputt war, alle alten Bauteile wieder eingelötet. Dafür war das hier sehr hilfreich, da hier bei allen Folienkondensatoren die richtige "Polung" wichtig ist. Die großen roten sind markiert, bei den kleinen ist die Folie auf einer Seite eingefärbt - bis auf zwei Kondensatoren, die ich wie beschrieben an das Oszilloskop klemmen musste um die richtige Seite zu finden.


Dieser Kondensator, wie C708 auch, obwohl kein Elko muss richtig rum eingebaut werden, also mal so oder so rum einbauen. Erklärung warum klick


Dann habe ich den Steuerverstärker wieder nach Schaltplan angeschlossen und dann wie von DB vorgeschlagen zwei Lastwiderstände mit zusammen 8 Ohm an den Lautsprecherausgang geklemmt. Damit ging es d.h. ich das hier erfolgreich durchführen:


Bollze (Beitrag #7) schrieb:
Dreh doch einfach das Lautstärkepoti auf Null. Die DC-Spannungen ändern sich selbst mit oder ohne Signal kaum. Oder legt die Endstufe am Eingang aus Masse. Hinten müssen dann die ca. 19 Volt rauskommen, eingestellt mit den Symmetrietrimmer.
Den Ruhestrom stellt man so ein, dass man an R 719 die 6 mV messen kann, dazu die Endstufe warmlaufen lassen. Das ist der Abgleich, dazu muss das Ding aber erstmal funktionieren.


Beide Spannungen waren zunächst zu niedrig (-14 V // - 2..3 mV). Erst habe ich die -19,5 V eingestellt, dann die -6 mV, und dann musste ich die -19,5 V noch einmal nachregeln (waren abgesunken)

Ich habe mich danach dann getraut, ein Paar (Test-)Lautsprecher anzuschließen und via TB Musik abzuspielen und - es geht
Lebenszeichen

Mit zwei-drei kleinen Sachen müsste ich mich eventuell noch auseinandersetzen:
- Bei zugedrehtem Lautstärkeregler raschelt/rauscht der Verstärker hörbar auf beiden Kanälen. Die Spannungen an den Treibertransistoren passen für "kein Signal" auch nicht ganz (Kollektor von T601/701 liegt bei ca. -10 V statt -6,5 V)
- Über das Tiefen-Potentiometer kann ich Störgeräusche einkoppeln (Knistern). Vielleicht habe ich doch einen der Folienkondensatoren falschrum eingebaut, oder ich muss C407/507 jeweils mal umdrehen (wurden durch Folienkondensatoren ersetzt). Die Außenseite sollte bei diesen Kondensatoren zum R416/516 zeigen, oder?


Soweit erstmal vielen Dank für die hilfreichen Tips!
MfG -sletrabf-


[Beitrag von -sletrabf- am 03. Feb 2019, 00:50 bearbeitet]
Bollze
Inventar
#13 erstellt: 05. Feb 2019, 22:25
wow..
Zu den zu niedrigen Spannungen an C von T 601 T 701 -> R 607 prüfen, lauft Plan 1,2k Ohm. Ein Fehler in der Vorstufe, kann dieses Spannungen auch nach unten ziehen, dort mal die Spannungen prüfen.
Vielleicht ist dort ein Fehler, der auch die Störgeräusche macht.
Ansonsten ist ein dezentes Rauschen bei den Gerät normal, würde ich sagen, uralte Germanium-Transen und die russischen Transistoren werden oft als Rauschgenerator beschimpft.
Ansonsten wurde ich mal bei den alten Gerät den Tastensatz auf Leitfähigkeit der Kontakte prüfen.

RFT Tastensatz Verriegelung
Sind die Kontakte schlecht ->
Hier am mittleren Knopf sieht man die typische Sperre für RFT-Tastensätze, die Sperre anheben und den kleinem Riegel schieben, dann springen alle Tasten raus. Aufpassen, dass die Tasten nicht durch das Zimmer fliegen. Nun kann man in Ruhe Taste für Taste die Kontakte reinigen, mit einen getränkten Wattestäbchen in den Hohlraum rein , ich nehme zum Reinigen immer was hartes, wie Kontakt 60, dann was zu pflegen, wie WD 40 oder so. Das Zusammenbau ist etwas fummelig, hab es bis heute immer wieder zusammenbekommen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Feb 2019, 22:35 bearbeitet]
-sletrabf-
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 06. Feb 2019, 01:15

Bollze (Beitrag #13) schrieb:
Zu den zu niedrigen Spannungen an C von T 601 T 701 -> R 607 prüfen, lauft Plan 1,2k Ohm. Ein Fehler in der Vorstufe, kann dieses Spannungen auch nach unten ziehen, dort mal die Spannungen prüfen.
Vielleicht ist dort ein Fehler, der auch die Störgeräusche macht.

Die Transistoren in meinem Gerät sind keine KT3107 wie im Schaltplan sondern "MП20Б 1075". Kann es sein, dass diese einfach anders beschaltet werden und die Schaltung demzufolge abweichende Spannungswerte liefert? Ich habe es beim Endverstärker noch nicht geprüft, aber T401/402 im Steuerverstärker haben jedenfalls eine abweichende Beschaltung.


Ansonsten ist ein dezentes Rauschen bei den Gerät normal, würde ich sagen, uralte Germanium-Transen und die russischen Transistoren werden oft als Rauschgenerator beschimpft.

Das dachte ich mir auch schon. Es bessert sich übrigens wenn das Gerät warm gelaufen ist auf ein sehr erträgliches Maß. Übermäßige Hitzeentwicklung ist nicht feststellbar.



Ansonsten wurde ich mal bei den alten Gerät den Tastensatz auf Leitfähigkeit der Kontakte prüfen. [...]


An der Taste "U" kann man einen Wackelkontakt schon ohne tiefgehende Prüfung hören. Von daher scheint tatsächlich auch diese Wartungsarbeit mal "dran" zu sein. Danke vielmals für die Anleitung.

Das Radio ist nun vorerst ohne weitere Arbeiten oder Messungen wieder zusammengebaut worden. Allerdings hat es noch die "Arbeiterfahnen", die offenbar ebenso berüchtigt wie die "Schneemänner" sind. Auch nach dem Hinweis bzgl. C702 werde ich demnächst noch die Keramikkondensatoren tauschen und in diesem Zuge dann die Kontaktleiste reinigen sowie die Spannungen und den genannten Widerstand prüfen.

Danke sehr

MfG -sletrabf-
Bollze
Inventar
#15 erstellt: 06. Feb 2019, 10:35
Möglicherweise wurden Transistoren mit einen niedrigen Verstärkungsfaktor reingebaut, DDR-Mangelwirtschaft, da hat manchmal genommen, was man so da hatte und einigermassen passte. Oder du hast einfache eine ältere Variante des Remas,

Der MP20B, ist ein Gemanium hat ein HFE von 80 minimum, 1,5 MHz
Germanium-Trans haben eine geringere B/E-Spannung in Betrieb, als die üblichen Siliziumtransistoren
Der KT3107E ist ein Silizium-Transistor hat ein HFE von 120 minimum. 200MHz..
Naja die HFE Werte schwanken auch innerhalb eine Serie relativ stark.
Stimmt die Widerstandsbestückung mit den Schaltplan überein ? Oder wurden Anpassungen an die Germanium Transistoren gemacht ?

https://alltransistors.com/transistor.php?transistor=41677
Ich würde die Vorstufe wieder mit originalen Transistoren versehen oder die komplett nach KT3107 nach Plan wechseln.
Hier findet man die Daten des KTs, ein Klick weiter findet man zahlreiche Ersatztypen. Man sollte den Verstärkungsfaktor HFE beachten, es sollten kein zu grossen Unterschiede sein -> https://alltransistors.com/transistor.php?transistor=38553
Ich denke, dann sollten die Probleme verschwinden.

Bollze

PS. Ich hatte mal ein Rema Mono 230 in Nutzung, war mein erstes Radio, 100% Germaniumbestückung auch im Tuner, die Kiste hat aber gerauscht, erst recht bei Fernempfang.


[Beitrag von Bollze am 06. Feb 2019, 10:39 bearbeitet]
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