Plattenspieler WG - 414 kein Ton am Lautsprecher

+A -A
Autor
Beitrag
Nick_66
Neuling
#1 erstellt: 20. Nov 2019, 19:34
Hi,
hab einen alten WG - 414 bei dem leider kein Ton am Lautsprecher ankommt, der Lautsprecher selber funktioniert aber an einem anderen System tadelos.
Am Tonabnehmer ist die Melodie von der Platte auch zu hören.
Also müsste das Problem irgendwo dazwischen sein, ich kann es aber nicht finden.
Hab bereits den Kabelweg mittels Durchgangsprüfer überprüft und mir den Integrierten verstärker versucht näher anzuschauhen, leider ohne Erfolg
Hat ggf. einer von Euch noch eine Idee
Verstärker WG - 414 ( Verstärker )
WG 414. ( WG - 414 )
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2019, 20:18
Viel ist da nicht drin in der Kiste. Um den Fehler auf den Grund zu gehen, wäre bereits ein einfaches Multimeter sehr hilfreich.
Sicherung ist ok ?

Prüfen, ob der Fehler nicht an einen mangelhaften Kontakt zwischen Lautsprecherstecker und Buchse liegt., z.B. durch eine mechanische Überbeanspruchung oder Korrosion, Kontakte kann z.B. mit WD 40 reinigen,
Dann ein Test.
Ein Box anschliessen und das Gerät starten, ganz normal, eine Platte auflegen, den Tonarm spielen lassen.
Nun das Ohr an die Box halten. Ist ein Rauschen zu hören ? Wenn man an den Regler dreht hört man gar ein Kratzen in der Box ?
Also, wenn ein dezentes Rauschen zu hören ist, dann arbeitet meist der Verstärker, es mangelt dann an der Verbindung Tonabnehmer und IC u.a. Der IC sitzt unter den Blech, welches zur Kühlung des ICs dient.

Ist kein Rauschen zu hören, dann ist der IC defekt oder er bekommt kein Strom oder der Kondensator zwischen IC und Lautsprecher hat völlig den Geist aufgegeben u.a.

Schön wäre es mal zu wissen welcher IC Typ da unter den Blech sitzt, das würde sehr weiter helfen, so wie auch das Vorhandensein eines Multimeters.
Bollze


[Beitrag von Bollze am 20. Nov 2019, 20:50 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 21. Nov 2019, 01:52
Die Sicherung mit 630mA wurde womöglich als erstes überprüft....
Zunächst sollte die Spannungsversorgung überprüft werden und dann die wenigen Bauteile. Wenn dort keine Defekte zu ermessen sind, ist der Verstärker-IC zu erneuern.
Im Grunde wiederhole ich nur meinen Vorredner 😁

Links, unterhalb des Kühlkörpers, ist dort ein Riss in der Platine...?
Ein Bild von der Loetseite wäre noch gut. Zudem das nächste Mal bitte "groß" wählen.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 21. Nov 2019, 01:58
Die 16V-Elkos schreien doch förmlich nach einem langen Arbeitsleben: "Tausch' mich aus !".
Nick_66
Neuling
#5 erstellt: 21. Nov 2019, 08:50
Moin,
erstmal danke für die Antworten.
Also Multimeter ist vorhanden, Sicherrungen sind in ordnung, leitungen hab ich mittels Durchgangsprüfer überprüft und Kontensatoren ausgelötet entladen und Kapazität gemessen, alles soweit io.

Versorgungsspannung der Platine liegt ebenfalls an (12V~)
Hinter der Gleichrichtung (9V bis 10V -)

Eins fällt allerdings auf, beim Einschalten ist im Lautsprecher ein lautes Brummen zu hören.
Nick_66
Neuling
#6 erstellt: 21. Nov 2019, 08:54
Egänzung
Ic Typ auf dem Verstärker UL 1498
Bollze
Inventar
#7 erstellt: 21. Nov 2019, 11:36
Hast du schon mal die beiden Potis geprüft ? Die Potis könnten korrodiert sein, dann reinigen.
Wenn du die Gleichspannung ( 9..10 Volt) mal mit den AC-Messbereich des Multimeters misst, welcher Wert wird dann angezeigt ?

Bollze


[Beitrag von Bollze am 21. Nov 2019, 11:36 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 21. Nov 2019, 15:21

Versorgungsspannung der Platine liegt ebenfalls an (12V~)
Hinter der Gleichrichtung (9V bis 10V -)


12Vac an der Sekundärseite gemessen, sollten aber nach der Gleichrichtung einen höheren Vdc ergeben als nur 9-10V. Demnach wäre dieser um Faktor 1,41 höher (12Vac = 16,92Vdc).
Da ich hier keinen Festspannungsregler entdecken kann, und es zudem ein Brummen in dem Lautsprecher ergibt, könnten hier Gleichrichterdioden defekt sein, oder die Vdc werden durch einen anderen Defekt (Elko, IC) heruntergezogen.
Entdecken kann ich hier aber auch keine 4-Weg Gleichrichtung....... dann sieht das auch schon wieder anders aus.


[Beitrag von Rabia_sorda am 21. Nov 2019, 15:22 bearbeitet]
Nick_66
Neuling
#9 erstellt: 21. Nov 2019, 21:31
Abend,
also die Potis funktionieren.
Mittels Wiederstandsprüfung im Spannungsfreien Zustand lässt sich der Wert von mehr als 100 kOhm bis auf fast 0 Ohm reduzieren.

Ich werd mal versuchen den IC Baustein zu bekommen
(UL 1498)
Nick_66
Neuling
#10 erstellt: 21. Nov 2019, 21:41
Könnte man sich ggf. eine neue Verstärkerplatine holen ?

Der IC Baustein wird höchst warscheinlich nicht mehr hergestellt.
Bollze
Inventar
#11 erstellt: 21. Nov 2019, 23:31
Der IC kommt aus der Polen und wird nicht mehr hergestellt. Ostware. Der Plattenspieler als Ganzes ist ein Nachbau der Telefunken Meister Hit Serie. Bei ebay wird der IC für 20 Euro plus Versand gehandelt, in Polen für 1..2 Euro, allerdings habe ich keinen Händler gefunden, der nach Deutschland versendet.

Der Plattenspieler hat eine DIn-Buchse dort kann man sogar das Stereosignal abgreifen ?? wenn ich mich nicht irre. und z.B. (PC) Aktivboxen über den Line bzw. Aux-Eingang zuführen. Der Pegel dürfte ausreichen, dass man was aus den Boxen krächzen hört, sollte dort auch nur Brummen sein, so ist wahrscheinlich der Tonabnehmer defekt.
Krächzen u.a. weil die Tiefen fehlen werden. Darum ->
https://de.wikipedia.org/wiki/Schneidkennlinie

Die originale Verstärker des Plattenspieler hebt wahrscheinlich die Tiefen an, so dass ein einigermassen linearer Klang aus den Lautsprecher kommt. Ich meine damals war man froh, überhaupt irgendwie eine Platte hören zu können.
Also die üblichen Verstärkerplatinen bei ebay und co, arbeiten alle linear, geben ungefähr den Sound raus, als würde man den Dreher über die Din-Buche an die Aktivboxen anschliessen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 21. Nov 2019, 23:40 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 22. Nov 2019, 01:19

Könnte man sich ggf. eine neue Verstärkerplatine holen ?


Klar, dass ist ohne weiteres machbar.
Hier wird vmtl noch ein Keramik-/Kristallsytem verbaut sein, dass keinen Entzerrer benötigt?
Hierzu könnte man die 12Vac mit einer Lochrasterplatine, einem Brückengleichrichter, einem 9V Festspannungsregler (LM7809) und ein Elko (1000µF-2200µF/25V) nutzen, um dann z.B.: so einen Verstärker darin zu betreiben: PAM8610
Bollze
Inventar
#13 erstellt: 22. Nov 2019, 16:13
Mein erster Plattenspieler war ein Ziphona Combo. Sowas ähnliches wie diese Gurke hier. Der hatte ein Keramik oder Kristallsystem und ja die Systeme erreichen einen hohen Pegel, der für einen Line-Ausgang reicht, mehr aber auch nicht. Aber es fehlten immer noch die Bässe, linear war das nicht. Der eingebaute Audioverstärker korrigierte den Frequenzgang, so das am Lautsprecherausgang wieder eine lineare Wiedergabe möglich war. Die mitgelierten Lautsprecher klangen schrecklich, schloss man aber paar Hifi-Boxen an, klang der Ziphona ganz ordentlich.
Hat man die Lautsprecherausgang mit den Line-Eingang z.B eines Tape oder eines Verstärkers verbunden war der Frequenzgang linear, oder ich sage mal so, die Aufnahmen von den Platten klangen so wie man sie von anderen Quellen kannte, allerdings war ein störendes Brummen zu hören.

Hier der Schaltplan, die IC A210K Variante, zwar nicht von meinen Ziphona Modell , war eh alles DDR-Einheitsbrei
https://www.gfgf.org...Zittau_P1329_sch.pdf

Bollze


[Beitrag von Bollze am 22. Nov 2019, 16:16 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 23. Nov 2019, 00:44
Als Alternativen Ersatz liesse sich zum A210 auch der TBA210, TBA810, Ul1481, K174UN7,... verwenden.
Hier vermute ich aber einen komplett anderen IC. Mit viel Phantasie habe ich früher so eine KK-Verschraubung auch mal in irgendwelchen billigen Schneider TEAM-Kompaktanlagen gesehen....
Bollze
Inventar
#15 erstellt: 23. Nov 2019, 06:06
Der A210K war ein DDR-Clone, des West IC TBA 810, nur mit ab Werk angebauten Kühlkörper.
Gab es in Massen in der Ostzone, in vielen Geräten, fast schon ein Umweltproblem.
Nachbauen würde ich die Schaltung nicht, es sei denn, der Weg ist das Ziel.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 23. Nov 2019, 06:09 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 23. Nov 2019, 06:19
Der A210 ist mir als DDR-Produkt bekannt.
Zum KK bezog ich mich aber auf dem verbauten IC des TE.
Nick_66
Neuling
#17 erstellt: 23. Nov 2019, 09:39
Könnte man nicht auch einen neueren Handelsüblichen
NF-Verstärker nehmen ?

Gut man müsste noch eine Gleichrichtung bauen da die bei den meisten nicht integriert ist, aber ansonsten müsste es doch gehen.
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 23. Nov 2019, 17:56
Hast du #12 gelesen.......und auch verstanden?
Nick_66
Neuling
#19 erstellt: 23. Nov 2019, 19:52
Sorry hab ich irgendwie übersehen,
habs aber so ähnlich Versuchsweise mal aufgebaut, hab einen Spannungsreglerbaustein (auf 12V eingestellt) und dahinter den Amplifier 3,5W von Conrad verbaut, hab ein lautes brummen auf dem Lautsprecher sonst nichts, binn langsam etwas Ratlos
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 24. Nov 2019, 00:21

... hab einen Spannungsreglerbaustein (auf 12V eingestellt) und dahinter den Amplifier 3,5W von Conrad verbaut, ...


Hast du ein Bild von dem Aufbau?

Wurde dazu der verbaute Trafo verwendet?
Eine Gleichrichtung mit Siebung fand aber vor dem Spannungsreglerbaustein statt?
Bollze
Inventar
#21 erstellt: 14. Jan 2020, 18:37
Ein ähnliches Gerät mit wahrscheinlich den gleichen Problem ist mir in die Hände gefallen. Es ist der MisterHit von Unitra aus Polen, ein Nachbau des Gerätes von Telefunken.
Es ist kein Ton von der Platte in dem Lautsprecher zu hören, dreht man leise hört man nichts, dreht man laut so brummt das Teil nur. Man hört nur die Musik von schwingenden Nadel selbst.
Die Endstufe ist hier anders aufgebaut, diskret mit Germanium... A179 usw. eine typische Bauweise damals.
Die Elkos sind offensichtlich original, haben alle noch gute ESR-Werte. Wer weiss welches Teufelszeug man hier in die Elkos gepackt haben, Stichwort PCB, eins von dem Dreckigen Dutzend.
Endstufe in Ordnung
Defekt ist hier der Tonabnehmer. Die Potis kratzen, ist aber nicht schlimm.

MisterHitUnitra
MisterHitinnen


[Beitrag von Bollze am 14. Jan 2020, 18:43 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
hilfe Plattenspieler kein Strom
jiga am 01.08.2009  –  Letzte Antwort am 01.08.2009  –  6 Beiträge
Sony STR-414 L Umschaltung AM/FM usw
ichdarfdas am 05.12.2014  –  Letzte Antwort am 11.12.2014  –  5 Beiträge
Sony STR 414 Receiver : Boxen fallen aus
sven1964 am 27.02.2008  –  Letzte Antwort am 28.02.2008  –  3 Beiträge
Plattenspieler ohne Stereo
Sarah_Aux am 12.10.2010  –  Letzte Antwort am 15.10.2010  –  2 Beiträge
Pioneer SA 7800 kein Ton mehr
rosenbaum am 02.04.2012  –  Letzte Antwort am 02.04.2012  –  4 Beiträge
Mikrophonie am Plattenspieler
sedum am 26.09.2010  –  Letzte Antwort am 04.09.2015  –  4 Beiträge
TELEFUNKEN Liftomat V Plattenspieler
iznogud am 02.10.2007  –  Letzte Antwort am 06.10.2007  –  3 Beiträge
Sony ND-133G Plattenspieler Ton defekt
opsin am 10.08.2018  –  Letzte Antwort am 19.09.2019  –  5 Beiträge
Yamaha CR 820 - kein Ton
Edelfonso am 27.01.2015  –  Letzte Antwort am 16.04.2016  –  14 Beiträge
Hilfe bei Philips Tragbarem Plattenspieler
Claud1a am 12.07.2010  –  Letzte Antwort am 16.07.2010  –  9 Beiträge
Foren Archiv
2019
2020

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.654 ( Heute: 2 )
  • Neuestes Mitgliedrichiechampion
  • Gesamtzahl an Themen1.550.830
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.532.581

Hersteller in diesem Thread Widget schließen