Sony Str 6120 Strom Verkabelung

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Maxweg
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Apr 2020, 11:12
Hallo Mitglieder,

als mein Sony Receiver aus der Werkstatt zurück kam, musste ich feststellen, dass das Stromkabel äußerst merkwürdig verkabelt wurde. Grund für die Neuverkabelung sind die Funkenlöschkondensatoren des AC-Outlets, welche defekt sind und somit vom Strom genommen werden sollten. Ich kann mir nicht erklären, warum der Receiver so verkabelt wurde (Siege Bilder) und ob man ihn so in Betrieb nehmen kann. Beispielsweise sieht es für mich so aus, als ob Schutzleiter (Gelb) mit Neutralleiter (Blau) verkabelt wurde. Außerdem scheint ein Schutzleiter unangeschlossen zu sein. Kann mir bitte jemand weiterhelfen??

Danke

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[Beitrag von Maxweg am 15. Apr 2020, 11:12 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 15. Apr 2020, 12:01
Leider bietest Du uns keine Gesamtübersicht aus der man den Verlauf aller Kabel erkennen kann. Wenn man vermutet, dass das schwarze Kabel am Ende den Netzstecker besitzt und wenn das graue Kabel nach vorne zum Netzschalter führt, dann sollte es so funktionieren.
Trotzdem ist das Ergebnis dieser Arbeiten nicht akzeptabel, weil jede Lötstelle z.B. mit Schrumpfschlauch zu sichern ist und Drähte/Kabel mit Kabelbindern zu befestigen sind. Rine Werkstatt darf also ein derart unsicheres Gerät nicht abgeben.

Letztlich muss man sich auch fragen, weshalb nicht einfach die defekten X2-Kondensatoren ersetzt wurden. Mit wenig finanziellem und zeitlichem Aufwand hätte man den Originalzustand sicher wiederherstellen können.
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 15. Apr 2020, 12:26
Hier noch der Auszug aus dem Schaltplan. Wie zu erwarten, ist bei diesem Gerät auch nur das zweiadrige Netzkabel vorgesehen und zulässig.
Und natürlich muss die Funkenlöscheinheit für den Netzschalter (120 Ohm + 33 nF) weiterhin vorhanden sein - entweder direkt am Schalter oder im hier bearbeiteten Bereich.

Sony_NT_Verlauf


[Beitrag von CarlM. am 15. Apr 2020, 12:29 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 16. Apr 2020, 01:19

.Wie zu erwarten, ist bei diesem Gerät auch nur das zweiadrige Netzkabel vorgesehen und zulässig.


Um das vllt noch etwas näher zu erläutern, darf kein Gerät der Schutzklasse 2 in eine Schutzklasse 1 umgebaut werden, was hier vorgenommen wurde. Dabei wurden die VDE-Vorschriften nicht eingehalten und es ist eher "fahrlässig" umgesetzt worden. Zudem darf niemals ein grün-gelbes Kabel zu etwas anderem als der PE ("Erde") verwendet werden. Die blanke Lötstelle ist da auch noch so eine Sache.

Diesen ganzen "VDE-Kram" muss eine Fachwerkstatt aber wissen.

Zudem sollten RFT's aber auch wissen, dass es mit geerdeten Hifi-Geräten noch zusätzlich Probleme mit Brummschleifen geben kann. Schlau ist dies dann auch nicht zu betrachten...
Maxweg
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Apr 2020, 01:19
Alles klar, vielen Dank. Die Lötstellen waren mit Klebeband isoliert, was ich entfernt habe. Die Funkenlöschkondensatoren werde ich mir selbstverständlich noch bestellen. Eine Frage hätte ich noch, da der 2SC895 Transistor auf der Power Supply Platine defekt ist, suche ich nun einen Ersatz hierfür, konnte jedoch bis jetzt leider ohne Erfolg. Irgend eine Idee mit welchem Transistor man Ihn ersetzen könnte? Ich nun provisorisch einen BD241C als Ersatz genommen, mit welchem der Receiver zwar läuft, optimal finde ich diese Lösung jedoch nicht. Außerdem Suche ich einen Ersatz für 2SC631 und 2SC632, da ich den Receiver nur durch vertauschen der hiervon bereits verbauten Transistoren zum laufen bringen konnte.
Maxweg
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Apr 2020, 01:35
[quote="Rabia_sorda (Beitrag #4)"]
Zudem darf [u]niemals[/u] ein grün-gelbes Kabel zu etwas anderem als Erde verwendet werden.[/quote]

Also ist mein Gerät doch falsch verkabelt wurden? Ich bin etwas verwirrt, da das Gelbe Kabel ( Also Erde?) mit einem Blauen (Neutralleiter) verkabelt wurde. Stimmt also etwas nicht? Sollte ich außerdem zu einem zweiadrigen Kabel ohne Schutzleiter umrüsten?


[Beitrag von Maxweg am 16. Apr 2020, 01:36 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 16. Apr 2020, 08:45
Hallo zusammen,

nun, gemeint ist die gelbe Leitung, die in der grauen Ummantelung dann offenbar zum Netzschalter führt. Darin sehe ich kein Problem.
Ich sehe aber eine Lötöse, die an der schwarzen Leitung vom Netzschalter angeschlossen ist, aber in der Luft hängt ?!

Gruß
Bernhard
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 16. Apr 2020, 09:23

. gemeint ist die gelbe Leitung, die in der grauen Ummantelung dann offenbar zum Netzschalter führt. Darin sehe ich kein Problem.


Ich schrieb ja von einem grün-gelben Kabel. Wenn es nur gelb sein sollte dann ist es wiederum kein Problem.

So ist halt die VDE-Regel....
Ich habe sie nicht aufgestellt 😀
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 16. Apr 2020, 10:46
Ja, da hast du recht!
Ich wollte dir da nicht auf den Schlips treten!
Was denkst du über diese Lötöse?

Gruß
Bernhard
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 16. Apr 2020, 11:06
Aus meiner Sicht sollte das Gerät insgesamt fachmännisch überholt werden.
Oben links sind unprofessionelle Lötungen zu sehen. Die beiden grauen Elkos unten links gehören zumindest überprüft. Das Netzkabel sollte gegen ein zweiadriges (inkl. Ausreissschutz) ersetzt werden. Die Funkentstörkondensator/Widerstands-Bauteile sind zu ersetzen und zu guterletzt sind die Kabel ordentlich mit Kabelbinder zu fixieren.

Zur Lötöse: Dazu passt das nicht genutzte Bohrloch in der Metallzwischenwand.

Insgesamt sieht es nach einem Bastlergerät aus.
Maxweg
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Apr 2020, 11:20
Ja genau, ich hatte auch vor das Gerät zu überholen d.h. Elkos etc. auszutauschen. Schadet es dem Gerät denn wenn es über das Netzkabel einen Schutzleiter Anschluss besitzt? Zur Überholung bräuchte ich allerdings noch die von mir genannten Transistoren, die ich leider nirgendswo finden kann.. hat niemand eine Idee??
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 16. Apr 2020, 12:21
Also beim BD241C sehe ich keine Probleme. Über diesen Transistor fließt sowieso nur eine geringe Leistung ab - nach meinen Rechnungen weniger als 5W. Natürlich hat er kein TO66-Gehäuse. Dafür kann man aber zur Sicherheit noch einen Kühlkörper spendieren. Auch sollte man die Spannung am Ausgang (Emitter) nochmals kontrollieren und prüfen, weshalb der ursprüngliche Transistor kaputt gegangen ist. Dazu würde ich die Spannungsabfälle an R4 sowie R822 und seinem Zwilling auf dem anderen Kanal messen.

2SC361 und 362 unterscheiden sich nur in der Spannung Vce. Deshalb kannst Du also für beide denselben Ersatz-Transistor wählen, wenn die Spannung hoch genug ist. Also ist z.B. BC547 geeignet (aber andere PIN-Abfolge!) oder ein anderer Typ auf der verlinkten Seite:

https://www.web-bcs.com/transistor/tc/2sc/2SC632_sim.html


[Beitrag von CarlM. am 16. Apr 2020, 12:27 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 16. Apr 2020, 12:40

. Schadet es dem Gerät denn wenn es über das Netzkabel einen Schutzleiter Anschluss besitzt?


Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Gerät der Schutzklasse 2 und dazu darf im Grunde das grün-gelbe Kabel noch nicht mal bis in das Gerät geführt werden. Es wird aber geduldet wenn es im Innern sofort nach der Zugentlastung abgekniffen, und dazu komplett über alle 3 Adern und dem Mantel ein Schrumpfschlauch zur Isolierung verschrumpft wird.
hf500
Moderator
#14 erstellt: 16. Apr 2020, 19:23
Moin,
und zu guter Letzt wurde der Schutzleiter von dem unbekannten Bastler auch noch falsch angeschlossen, wenn es denn erlaubt waere (Aenderung der Schutzklasse).
Der Schutzleiter ist naemlich so auszufuehren, dass er _zuletzt_ abreisst, wenn das Netzkabel aus dem Geraet gerissen wird. Hier reisst er aber zuerst ab....

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 17. Apr 2020, 09:44
Das auch!
Ich bin da aber gar nicht näher darauf eingegangen, da es eh entfernt werden muss.
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