Marantz 2265B Potentiometer Wechsel

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Maxweg
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 29. Sep 2020, 20:09

Hallo,

da das Potentiometer meines 2265B´s nach mehrfachen und gründlichen immernooch Kratzt würde ich es gerne austauschen. Bei Reichelt habe ich nun folgendes Potentiometer gefunden:

https://www.reichelt...-p232757.html?&nbc=1.

Nun ist meine Frage ob sich dieses verwenden lassen würde, die 50kohm und doppelte Bauweise isind ja schonmal gegeben. Ich bin mir nurnoch unsicher, ob die hierbei angegebene 0,5W Nennlast korrekt ist, da ich im Service Manual nichts zu der Nennlast des verbauten Potentiometers finden konnte

Zudem hat es keinen geriffelten Aufsatz, aber da ich gerne auf Reichelt bestellen möchte schein dies meine einzige Möglichkeit zu sein. Also, würde sich das von mir angegebene Potentiometer eignen?

Vielen Dank

[Beitrag von Maxweg am 29. Sep 2020, 20:09 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 29. Sep 2020, 20:53

Es ist ja ein Stereo-Potentiometer mit 8 Lötanschlüssen. Ein solches Potentiometer gibt es als lineares Potentiometer meines Wissens nicht mehr im Handel. Auch China-Nachbauten sind bestenfalls als logarithmische Potentiometer zu bekommen.
Zur Info:
Der zusätzliche Pin ist für die Loudness-Funktion notwendig. Dieser Pin ist mit der Mitte der Widerstandsbahn (also nicht mit dem Schleifer) verbunden. An der Widerstandsbahn gibt es also jeweils drei Anschlüsse.

Wie würde man vorgehen?
Zunächst würde man das Potentiometer auslöten und mit einem Multimeter prüfen, ob die Charakteristik wirklich "B" im Sinne von linear ist.
In der mittigen Position müssen dann also ca. 25 kOhm messbar sein.
Dann solltest Du ein Photo dieses Potentiometers hochladen, damit wird Dir weiterhelfen können. Ob man einen Ersatz finden kann, ein Schlachtgerät benötigt oder ob man dieses Poti fachgerecht reinigen kann wird dann die Diskussion ergeben.

[Beitrag von CarlM. am 29. Sep 2020, 20:54 bearbeitet]

Valenzband
Inventar

#3 erstellt: 29. Sep 2020, 21:06

Maxweg (Beitrag #1) schrieb:

H.. Potentiometer gefunden:

https://www.reichelt...-p232757.html?&nbc=1.

Der Link funzt nicht.

..Frage, ob sich dieses verwenden lassen würde, die 50kohm und doppelte Bauweise sind ja schonmal gegeben. ..unsicher, ob die hierbei angegebene 0,5W Nennlast korrekt ist... Zudem hat es keinen geriffelten Aufsatz, aber da ich gerne auf Reichelt bestellen möchte schein dies meine einzige Möglichkeit zu sein.

Die Nennlast dürfte hier vollkommen unkritisch sein, da ein Lautstärkeregler (?) nur mit sehr kleinen Spannungen belastet wird. Wichtiger sind:

1) Widerstandskennlinie; Bei Lautstärkereglen wird meist eine logarithmische Kurve verlangt. Schau mal im Manual oder auf dem Poti selbst nach, ob dort ein Zusatzbuchstabe in der Bezeichnung zu sehen ist, der gibt die Charakteristik an.
Hier eine Info vom Hersteller Alps:

http://www.alps.com/prod/info/E/PDF/Potentiometer/TAPER.PDF.
Leider verwenden nicht alle Hersteller die gleichen Buchstaben....

2) Einbaumaße, Achsdurchmesser und Form (rund glatt, gezahnt (ich meine deren Gebisse haben meistens 19 Zähne), oder abgeflachter "D"-Querschnitt), Anschlußpin-Abstand, Lötösen oder Platinenstifte.

Außer Reichelt gibt es noch ein Paar andere Quellen, die man evtl. abklappern könnte. Sonst müsstest du am Ende noch den Knopf (ver-)bohren, was vermieden werden sollte.

[Beitrag von Valenzband am 29. Sep 2020, 21:10 bearbeitet]

Maxweg
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 29. Sep 2020, 22:36

Das mit dem Link tut mir leid, der hier sollte funktionieren: reichelt.de/drehpotentiometer-50-kohm-linear-6-mm-pih-t21thm67503a-p232757.html?&nbc=1

Im Service Manual ist das (Lautstärke)Poti mit einem B gekennzeichnet, also wie das von mir ausgesuchte Poti linear, wenn ich das richtig verstanden habe.
Das 4 Pins pro Kanal benötigt werden war mir nicht bewusst, dann wäre das von mir ausgesuchte ja wohl schonmal hinfällig... ich werde mir das verbaute Poti dennoch bei der nächsten Gelegenheit anschauen und Fotos machen

[Beitrag von Maxweg am 29. Sep 2020, 22:39 bearbeitet]

Valenzband
Inventar

#5 erstellt: 29. Sep 2020, 22:59

Ein lineares Lautstärkepoti wäre sehr ungewöhnlich. Die Feinfühligkeit der Einstellung wäre am unteren Ende sehr schlecht (wird viel zu schnell laut), ab Mitte käme gefühlt fast nichts mehr dazu.

CarlM.
Inventar

#6 erstellt: 29. Sep 2020, 23:27

Valenzband (Beitrag #5) schrieb:

Ein lineares Lautstärkepoti wäre sehr ungewöhnlich.

Das hatte ich auch lange geglaubt. Inzwischen habe ich eine längere Liste von Geräten mit linearem Vol.-Poti (selbst durch Messung verifiziert).
Ein klassisches Beispiel sind die Luxman-Verstärker L 410/430 oder auch L210/230 u.a..
Siehe z.B. hier:

https://www.ebay.de/...5:g:s0gAAOSw-vlVoVGu

Valenzband
Inventar

#7 erstellt: 30. Sep 2020, 10:24

Das scheint zumindest beim 2265B mit einem Trick verbunden zu sein: Über das Loudness-Netzwerk wird ein relativ kleiner Widerstand (3k3) am Potibahn-Mittenabgriff gegen Masse geschaltet. In der unteren Drehwinkel-Hälfte wird das Poti quasi gebremst, die Einstellung erleichtert.
Ein Nebeneffekt ist auch, dass ein guter Gleichlauf zwischen den Kanälen einacher mit linearen Potis hinzubekommen ist als mit logarithmischen, deren Fertigungsstreuung meistens deutlich größer ist.
Wenn hier nun ein lineares Poti ohne den Mittelabgriff eingebaut wird, wird das Resultat recht unangenehm sein, wie weiter oben beschrieben.