Philips CD-303

Hallo Herbert,

wenn der CD 303 vor der Betriebspause noch funktioniert hat, so kommen hier gealterte Kondensatoren als Fehlerursache in Frage. Es gibt hier 3 besonders neuralgische Elkos, die immer mal wieder auffällig werden:
C2217 auf der Servoplatine (Spindelmotor läuft zu langsam an oder kommt noch während des Aufstartens zum Stillstand).
C2106 und C2113 auf der Netzteilplatine; diese beiden gehören zu einem Spannungsverdoppler, ihr Ausfall äussert sich meist durch Brummen an den Audioausgängen.
Unabhängig davon sind die fehlerhaften Leuchtsegmente der Spieldaueranzeige: diese lassen sich nur durch Ersetzen des Displays beheben (NSM 4202), wirken sich aber ansonsten nicht auf den Bertieb des CD Players aus.

Grüße, maurice

Hab mal teildemontiert. Denke, wenn mit diesen Cs was erreicht wird, ist es den Versuch wert. Mein Problem sind die vorhandenen Serviceunterlagen, doppelt, holländisch und schlechte Druckqualität. Auf den PCB kein Aufdruck, Kondensatoren für mich nicht klar beschriftet und im Plan etwas unklare Schaltzeichen. Könntest Du mir die Typen nennen: Elyt , Farad, V, Temp, Axial/radial ?
Noch eine Frage. Was ist der 2214 für ein Typ --II I II-- ?
mfG
Herbert

Hallo Herbert,

Servicunterlagen zum Philips CD 303:
http://freeservicema...anual/Philips/CD303/
Link unter der Gerätebezeichnung unter Type a anklicken.

Für C2217:
http://bilder.hifi-f...-73-servo_164812.png
Einbauage beachten, Minusseite zeigt in Richtung Gerätevorderseite. Dieser Elko steht im Schaltbild meist noch als 15µF bipolar, wurde irgendwann geändert in 3,3µF polar zzgl. Zenerdiode.
Verwende Elko radial 3,3µF 63V 105°C

Für C2106 und C2113:
http://www.hifi-forum.de/bild/cd-300-psu_301528.html
Verwende 2x Elko radial 100µF 63V 105°C

C2214 ist 15µF bipolar, dieser ist absolut unauffällig und kann ruhig bleiben.

Wenn Du selbst schrauben möchtest, dann bitte noch Folgendes beachten: (ist keine Klugscheisserei, sondern wirklich ernst gemeint, da mir immer wieder vollig defekte Geräte unterkommen) Die Einbaulage der Steckverinder VOR dem Trennen sorgfältig dokumentieren um spätere Verwechselungen sicher auszuschliessen! Vertauschte Steckverbinder ziehen ernste Schäden nach sich, bis zum Totalverlust:

Grüße, maurice

Diese Service-info ist sehr schön lesbar, Danke!
Hab mich auf den Weg gemacht und zunächst den C2217 ausgelötet. Nur Multimeter, damit kein Kurzschluß und keine Reaktion im Diodentest. Unter Voltmessung irritierende mV - Läufe.
Habe auf der Powerplatine die Spannungen gemessen: mit wenig "Anlauf" entsprechen sie den Angaben. Werde noch C2106 und 2113 auslöten und bestellen. Ob `s das dann war, hoffentlich verrenne ich mich nicht in wochenlanges Spiel, oft spannend, aber ohne Bestände diverser Bauteile meist ein Portofest.
Wenn jemand am Cd303 interessiert ist, kann er sich melden.
Herbert

Die benötigten Kondensatoren immer noch nicht eingetroffen. Hab noch mal die Spannungen am Netzteil nachgemessen, in Klammern Sollwert:
-16(-18), 0,02(0), -7(-7,3), 11,9(12), 5,2(5), -11,9(-12)
Sind diese Unterschiede bedeutsam? Falls ja, wo soll ich den Fehler suchen ? Da das Gerät ja für 220V gebaut ist , würde ich erwarten, dass die Spannungen alle gering zu hoch wären.
Herbert

Hallo Herbert,

die gemessenen -16V statt der geforderten -18V sind hier schon suspekt, einfach deshalb, weil diese Betriebsspannung bei diesen Geräten immer auffällig ist. Man darf aber davon ausgehen, dass diese nach dem Tausch von C2106 und C2113 wieder in Ordnung sein wird. Die übrigen Betriebsspannungen sind absolut im Rahmen.

Grüße, maurice

Hallo Maurice,
Ich glaub es nicht!
Habe das von Dir empfohlene, Tausch der 3 Kondensatoren, ausgeführt. Zusätzlich habe ich auf der Supply-Platine die eine oder andere Lötstelle aufgefrischt, ohne die jeweilige kalte Stelle nachzuweisen oder zu messen.
Und: Er läuft wieder wie zuvor, alles funktioniert. Nur das Display hat kleine Ausfälle wie zuvor.
Hut ab und vielen Dank!
Herbert

shurev15 (Beitrag #6) schrieb:

Da das Gerät ja für 220V gebaut ist , würde ich erwarten, dass die Spannungen alle gering zu hoch wären. Herbert

Moin,
koennte man meinen, aber alle Betriebsspannungen in dem Geraet sind stabilisiert. Abweichungen vom Sollwert, die groesser als etwa 0,2V sind, sind daher ungewoehnlich.
Die -18V-Spannung wird aus einem Spannungsverdoppler gewonnen, der um die -30V erzeugt, die mit einem Spannungsregler auf -18V stabilisiert werden.
Ist diese Spannung zu niedrig, sind die beiden 100µ Elkos des Verdopplers trocken, was wegen der hoehen Belastung von einem der Elkos die Regel ist.
Fuer den Ersatz nimmt man zweckmaessigerweise 100µ/63V-Elkos fuer 105°C, die sollten ei9ne ganze Weile halten.
Die Idee, die Kapazitaet der Elkos zu erhoehen, um die Belastung zu verringern, ist naheliegend, aber nicht machbar. Habe ich gemacht, die Rohspannung vor dem Regler stieg gegen -40V, was zumindest den ungekuehlten Regler im CD100 ueberfordert. Ich weiss jetzt nicht mehr, ob der Regler im CD300/303 gekuehlt ist. Daher sollte es bei 100µ bleiben, ich hatte es mit 220µ probiert.

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Peter