Grundig V2000: Rechter Kanal knackt, Ruhestrom fällt auf 0mV zurück

Ruhestrom eingestellt.
Schleiferstellung wie im linken Kanal.
Kein Prasseln.
Sieht gut aus.

Er läuft sich warm und spielt Musik vom T5000

Hallo zusammen,

ja, das Problem mit den Vitrohm Widerständen kenn ich.
Ich persönlich hätte da noch einen Isolierschlauch drüber getan. Aber wenn der freie Draht stabil genug ist, und weit genug (einige mm) von anderen Metallteilen entfernt ist, geht es auch so.
Also jetzt würd ich an den Drähten vielleicht noch etwas biegen, aber die Lötstelle nur noch dann nochmal anfassen, wenn ich hinterher nochmal die Lötstelle auf der Platinenunterseite anschauen kann.

Gruß
Bernhard

Ja. Mist ist das mit dem angefrickelten Drahtstück am Vitrohm Widerstand. Isolierschlauch hatte ich nicht zur Hand. Der Draht ist stabil und berührt nichts anderes.

Bis jetzt ist der eingangs beschriebene Fehler nicht mehr aufgetreten. Besonders positiv stimmt mich, dass sich dr Ruhestrom deutlich besser einstellen ließ als vorher.

Aber eben gab es wieder den anderen Fehler: beim Einschalten, nachdem das Relais anzieht, prasselt es 4 Sekunden lang im rechten Lautsprecher... erst etwas lauter, dann leiser werdend und verschwindend. Ich dachte, das hing mit dem ersten Fehler zusammen. Muss aber nicht. Suchen wird schwierig, da es nicht immer auftritt und nach 4 Sekunden weg ist.

Was könnte das nun wieder sein?

Hallo Jörg,

der LS-Regler sitzt im Signalweg VOR der Klangregelstufe, der Balanceregler danach, unmittelbar vor der Endstufe.
Ich würde erst mal den Balanceregler ganz auf rechts und dann mal ganz nach links stellen und beobachten, ob sich an dem Prasseln was ändert. Falls ja: dann liegt der Fehler vor dem Balanceregler. Falls nein: dann liegt es an der Endstufe.

Gruß
Bernhard

Bisher noch kein Fehler...

Hallo,

Ich hatte dauerhaft interessiert mitgelesen ...

Isolierschlauch hatte ich nicht zur Hand.

Alte Kabelisolierungen bieten sich da an und lassen sich irgendwie immer finden.

Und ... abgefahrene rote Elkos!

Bisher noch kein Fehler...

Ich drücke dir die Daumen!

Recht hast Du.
Ich hatte 10 Sekunden überlegt: "Wo ist das NYM-J 3x1,5? Im Keller? Ach, Scheiß drauf " und schwupp, war's zusammengelötet...

Ja, die Elkos... ob die wohl auch 40 Jahre halten, wie die alten Rödersteins und Frakos?

"Wo ist das NYM-J 3x1,5? Im Keller?

Zu´r Liebe des Hifi-Hobby´s stemmt man natürlich die Wände der U.P.- verlegten Kabel auf und schwupps .... hat man sie

Bisher ist der Fehler noch nicht wieder aufgetaucht. Die NYM-Js stecken noch in der Wand.

Hallo Jörg,

dann behalten wir mal die Hoffnung, dass du an der richtigen Stelle Bauteile gewechselt hast!
Gibts den Prassel-Fehler noch?

Gruß
Bernhard

Hallo Bernhard,

Ich hab in der Endstufe, rechter Kanal, ja auch jeden Transistor und jeden Elko und die beiden Emitterwiderstände gewechselt. Eine Heldentat ist das weiß Gott nicht. Die Darlingtons waren auch schon der erste Verdacht, ich hatte nur keine Lust, alles wieder auseinanderzunehmen.

Weder das Prasseln beim Einschalten noch der thermische Fehler sind bisher wieder aufgetaucht. Aber irgendwas ist da trotzdem noch im Argen. Denn einmal nach der Reparatur gab es beim Einschalten den Prasseleffekt.

Na ja, warten wir mal ab.

Bei Gelegenheit will ich mich trotzdem mit LTspice beschäftigen. Irgendwann mit Bob Cordells Buch einen eigenen Verstärker bauen, und einen SDR-basierten Tuner-Ersatz im Gewand eines T3000 und einen ffmpeg-basierten sat>ip-Server.... und ein SCF6200 und ein CD9000 wollen noch repariert werden... zuviele Projekte für ein Leben 🙂🙂

Gruß,
Jörg

jörg-525-touring (Beitrag #63) schrieb:

... zuviele Projekte für ein Leben 🙂🙂

... und damit nicht Jeder auch jede Erfahrung mühsam selbst machen muss, gibt es ein Forum.

Hallo Jörg,

hier die zuvor genannten Simulationen der Spannungen (für Dich zur nachträglichen Ansicht).

1. V 2000 Endstufe ok:



2. V 2000 Endstufe mit dem unterbrochenem Emitterwiderstand im positiven Zweig:



3. Mit unterbrochenem Emitterwiderstand im negativen Zweig:



4. Beide Emitterwiderstände hochohmig:



Gruß
Reinhard

Hallo Reinhard,

da geht einem das Herz auf, wenn man sieht, wie professionell du das gemacht hast
Die Spannungen an den einzelnen Knoten, kann die LTSpice selber im Schaltplan anzeigen?
Das kannte ich jetzt noch nicht .... :-)

Gruß
Bernhard

Hallo Bernhard,

das ist schnell erledigt:
.op laufen lassen, dann mit der Maus links auf eine Leitung klicken und ein wenig wegziehen. Es erscheint ein Rechteck, welches man an die Leitung setzen kann, daraufhin wird die Spannung angezeigt. Wird rechts auf den Spannungswert geklickt, öffnet sich ein Fenster, in dem man die anzuzeigenden Werte auch aussuchen kann.


MfG
DB

Hallo DB,

dankeschön!
Ich hatte mit LTSpice meistens (beruflich) Schaltregler simuliert bzw. entwickelt. Da war ich immer mehr bei der Transientenanalyse daheim.

Gruß
Bernhard

Hallo Reinhard
das ist ja der Hammer. Vielen Dank! :-)
Dann scheint es tatsächlich der Emitterwiderstand im positiven Zweig oder der zugehörige BDV gewesen zu sein.
Toll.
Ich will das Modell auch noch in LTspice eingeben, dazu muss ich erst mal die Bedienung von dem Ding lernen.
Viele Grüße,
Jörg

Hallo Jörg, Bernhard, DB,

habe gerne geholfen!


@ Bernhard, einen Data Label setzen mache ich so:

1. Simulation laufen lassen
2. Dann Cursor mit Maus an einen Leiter oder Knoten führen - der Cursor verwandelt sich dabei in eine rote Messsonde.
3. Dann Maus rechts klicken. Es öffnet sich ein Menü. Dort auswählen: "place op. Data label" und links durch anklicken an die Leitung setzen.

Gruß
Reinhard

Er läuft seit der Reparatur ohne Probleme seit vielen Monaten fast täglich