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Sony Verstärker diverse Geräusche

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Baldy-017
Stammgast
#1 erstellt: 04. Aug 2021, 17:45
Hallo miteinander,
Ein Sony TA-F530ES macht mir gerade etwas Kopfschmerzen. Und zwar macht der Mutingschalter solange der Verstärker kalt ist immer ein Ploppgeräusch im linken Kanal, sowohl auf A und B, als auch über Kopfhörer. Nach ca. 15min ist es weg. Schalter reinigen hat überhaupt nichts verändert, nachlöten auch nicht. Auch Austausch von C304,354,306,307,302,352,309,359 und C205 brachte nichts. Viel mehr Elkos sind nicht drin und die Übrigen hab ich auch gemessen und sind in Ordnung. Am Terminal ist der rechte Ausgang nahezu 0mV und der Linke beginnt von rund 250mV im kalten Zustand langsam an abzufallen, bis dann nach ca. 15min noch ca. 15mV da sind.
Das Ploppgeräusch hab ich auch, wenn ich zwischen A und B bzw. A und Off hin- und herschalte.
Was mir noch aufgefallen ist, wenn man den Lautstärkeregler etwa bis zur Mitte aufdreht, hört man immer ein Kratzgeräusch im linken Kanal, auch das Geräusch verschwindet dann bei Erwärmung. Potitausch brachte auch keine Verbesserung.
Irgendwie flutscht da bisschen viel Gleichstrom Richtung Ausgang, nur komme ich nicht dahinter woher.
Jemand ne gute Idee, was für Teile da noch in Frage kommen könnten? Gruß Baldy


[Beitrag von Baldy-017 am 04. Aug 2021, 17:45 bearbeitet]
klausES
Inventar
#2 erstellt: 04. Aug 2021, 18:54
Mit 250 mV kein Wunder.
Messe (und vergleiche mit dem SM sowie mit rechts) zunächst mal die Spannungen am linken Signal Ein und Ausgang des Pre STK (IC301).

Edit. Schreibselfehler beseitigt.


[Beitrag von klausES am 04. Aug 2021, 20:21 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#3 erstellt: 04. Aug 2021, 22:19
Die Vorstufe ist auch bei diesem Sony bis auf Phono nur passiv - da kann also kein Gleichtrom entstehen. Daher wundert es mich etwas daß das LS Poti Geräusche macht.
Die endstufe sollte über den Eingangskondensator C352, 4,7uF kein Gleichstrom mehr bekommen können.
Daß der hohe Offset abnimmt deutet auf eine fehlerhaften Widerstand hin der bei Erwärmung sein Feuchtigkeit oder anderes loswird und seinen ursprünglichen Wert wieder bekommt.
Gefährdet sind ganz allgemain alle Fuse Resistors, also die mit dem Ausrufezeichen. Hier die R354, R355, 356, 357 und 358 und Du kannst da auch normale Metallfilwiderstände einlöten. Wen allerdings der Ausgang vom STK schon schief hängt, wie Klaus geschrieben hat, dann ist wohl das defekt. Da wirst du also zuerst den Pin 5 & 6 und 10 & 11, sowie Pin 1und Pin 15, vom STK Modul. Und Vergleiche die mit den im Service Manual angegebenen Spannungen.

Viel Erfolg!
Richard
Baldy-017
Stammgast
#4 erstellt: 05. Aug 2021, 09:27
Also hier mal das Ergebnis vom STK3102III:
PIN Soll IST
1 -0,3 -0,3
2 -0,3 -0,3
3 55,2 58
4 55 57,8
5 -1,1 -1,1
6 1,1 1,2
7 -55,9 -58,3
8 0
9 56 58,2
10 1,2 1,0
11 -1,2 -1,0
12 55 57,6
13 55,2 58
14 -0,3 -0,4
15 -0,3 -0,4
Also sollte in Ordnung sein. Werde mir dann mal die Widerstände anschauen.
Der Lautstärkeregler kratzt im Bereich von ca. 11-13 Uhr. Erst mit T6 probiert, dann zerlegt und gereinigt auch ohne Erfolg, danach getauscht mit dem Poti aus einem F120, gleiches Phänomen.
Baldy-017
Stammgast
#5 erstellt: 05. Aug 2021, 10:38
Also Widerstände 354-358 und 361, 363, 364 sind links und rechts auch identisch und auch von den Werten wie im SM. Gruß
klausES
Inventar
#6 erstellt: 05. Aug 2021, 16:51
Die hohe Gleichspannung am linken Ausgang, kalt "und " das kratzen des Vol. Poti und die Geräusche der Schalter, tragen etwas zur Verwirrung bei.
Trotzdem würde ich als erstes die zu hohe, mit zunehmender Temp. herunter driftende Gleichspannung unter die Lupe nehmen.
Q351, D364, R354, R355. Alle vier, insb. Q351 und D364 unter wechselnder Temperatur.
Ist Q351 thermisch an den Haupt Kk gekoppelt, auch die Quali dieser Koppelung unter die Lupe nehmen.
Baldy-017
Stammgast
#7 erstellt: 05. Aug 2021, 17:43
Man hört den Plopp eigentlich schon sobald das Relais schaltet, sofern kein Zuspielgerät läuft. Man sieht es auch am Tieftöner, der geht nach vorne und auf Speakerschalter Off oder B wieder zurück. Beim Betätigen von Muting geht der TT immer vor und zurück und beim Lautstärkeregler schwingt die Mebran auch hin und her.
Q351 sitzt auf dem KK. Um das etwas einzugrenzen wäre vertauschen von Kabeln L/R Kanal nicht schlecht. Das Dumme ist nur, da sind keine Kabel, alles über Steckleisten zusammen.
R354 und R355 hab ich geprüft, zeigen die Werte aus dem SM an. Werde mir mal die anderen Teile Q351 und D364 noch anschauen. Gruß


[Beitrag von Baldy-017 am 05. Aug 2021, 17:44 bearbeitet]
Baldy-017
Stammgast
#8 erstellt: 05. Aug 2021, 18:10
Hab gerade mal noch die Spannungen gemessen an Q351 und D364, passt eigentlich soweit mit 1,1 / -1,1 und -0,5V. Anode D364 hat 0,12V. Der große Unterschied zu Q301 und D314 ist aber, am linken Kanal Q351 und D364 sind die Werte absolut stabil und am rechten Kanal Q301 und D314 schwankt die Spannung laufend um 50-100mV hoch und runter.
klausES
Inventar
#9 erstellt: 05. Aug 2021, 19:20

Baldy-017 (Beitrag #7) schrieb:
...alles über Steckleisten zusammen...
...schwankt die Spannung laufend um 50-100mV hoch und runter...


Diese Verbindungen werden im Alter zu einer kleinen Achillesverse beim 530 (der Pre STK zum Glück weniger)
und haben schon öfters zu "merkwürdigen" Fehlern geführt.

Das muss jetzt nicht zwingend mit deinen beschriebenen Problemen zu tun haben (dennoch könnte es),
aber es ist grundsätzlich ratsam die nach ~ drei Jahrzehnten auseinander zu nehmen und gründlich zu reinigen.

PS. Die Lötstellen der Leisten auch prüfen/nachlöten.


[Beitrag von klausES am 05. Aug 2021, 19:25 bearbeitet]
gst
Inventar
#10 erstellt: 06. Aug 2021, 13:49
wenn er warm ist, dann mit Kältespray den Fehler wieder provozieren?

gst
Baldy-017
Stammgast
#11 erstellt: 07. Aug 2021, 10:51
Moin,
Also Kaltespray hab ich nicht. Nochmal nachlöten und reinigen der Steckerleisten hat auch keine Änderung gebracht.
Das Problem liegt wohl in der Gegend von Q301. Nach dem Einschalten hab ich ja ca. 200mV am Terminal-Ausgang und gleichzeitig am Q301 Werte von ca. -0,8/1,5/-0,2Volt. Die 200mV sacken ja dann langsam unter Schwingen ab und nach ca. 15min hab ich dann ca.25mV am Ausgang und am Q301 -1,1/1,1/-0,5V.
Austausch von D314 und Q301 mit der rechten Seite hat auch keine Änderung gebracht. Ebenso auch neue R304,R305 und neuem C309 keine Änderung. Gruß Baldy
sony
Baldy-017
Stammgast
#12 erstellt: 08. Aug 2021, 13:08
Also der Fehler muss am STK-Hybrid liegen. Heute morgen mal kurz 1min lauwarm geföhnt und dann eingeschalten. Terminal-Ausgang 0mV, Spannung von +/-1,2V am C309 sofort da, keine Plopp, kein Knacken, kein Kratzen am LS-Poti mehr. 15min abkühlen, Geräusche wieder da, 1min föhnen, Geräusche wieder weg.
Werde ich wohl mal austauschen müssen, mal schauen, ob ich da ein vertrauenswürdiges Teil auftreiben kann. Schönen Gruß
klausES
Inventar
#13 erstellt: 08. Aug 2021, 13:35
Meine erste Befürchtung. Wäre nicht gut...
Allerdings ist, um nicht komplett auf eine falsche Fährte zu geraten, zu beachten
das mit einem Föhn mehr als nur der STK alleine, in der unmittelbaren Umgebung erwärmt wird.
Elektronator
Stammgast
#14 erstellt: 08. Aug 2021, 14:27

Baldy-017 (Beitrag #8) schrieb:
Hab gerade mal noch die Spannungen gemessen an Q351 und D364, passt eigentlich soweit mit 1,1 / -1,1 und -0,5V. Anode D364 hat 0,12V.
Der große Unterschied zu Q301 und D314 ist aber, am linken Kanal Q351 und D364 sind die Werte absolut stabil und am rechten Kanal Q301 und D314 schwankt die Spannung laufend um 50-100mV hoch und runter. :?

Nach meinem Schaltplan sind die kleineren Positionsnummern im linken Kanal und die hören im rechten.

Aus Gleichspannung am Ausgang und kratzendem Lautstärke-Poti RV104 schließe ich auf zu hohen Leckstrom durch C302 (4,7 µF).
Der Basisstrom für den ersten Transistor im IC301 (STK1302) soll nur durch R302 (91 kΩ) fließen.

Beim Erwärmen von IC301 steigt die Verstärkung der Transistoren und damit sinkt der Eingangsstrom. Das ist völlig normal.
Mit kleinerem Eingangsstrom sinkt auch die Gleichspannung am Ausgang.

Zum Testen: C302 auf mindestens einer Seite ablöten. Dann müsste die Gleichspannung am Ausgang wieder sehr klein sein.

Zu hoher Leckstrom durch C304 (100 µF im Gegenkopplungszweig) würde auch Gleichspannung am Ausgang erzeugen, aber kein kratzendes Poti.
Baldy-017
Stammgast
#15 erstellt: 08. Aug 2021, 15:42
Stimmt, die kleineren Nummern 01,02... sind der linke Kanal und 51,52... rechter Kanal. Ist in meinem Plan falsch.
Sony-1
Würde ja sonst auch nicht zum Ruhestrom passen.
Sony-2
So viele andere Teile werden beim Föhnen nicht erwärmt. Die 6 Elkos sind neu, 4 vor dem IC und 2 direkt dahinter, ansonsten die Widerstände passen im Vergleich links und rechts, und Kerkos defekt??? Wohl eher nicht. Hinterm IC ist nur die Verbindungsplatine von Front zu Cinch, dahinter der KK, rechts vom IC ist Phono. Also da mal direkt am IC ne Minute föhnen, davon wird nicht viel erwärmt.
DSCN3647
Fakt ist halt:
IC warm, C309 sofort +/-1,2V keine Probleme
IC kalt, C309 ca. +1,5/-0,8V => Plopp
klausES
Inventar
#16 erstellt: 08. Aug 2021, 15:55

Elektronator (Beitrag #14) schrieb:
...
Nach meinem Schaltplan sind die kleineren Positionsnummern im linken Kanal und die hören im rechten...

Ein wichtiger Einwand. Dann würde auch die gemessen schwankende Spannung zum "Problemkanal" passen.

Ein Eintrag von Gleichspannung könnte (wie schon erwähnt) von extern am STK Eingang anliegen.
Wenn jetzt zudem auch noch C302 durchsickert, könnte sich auch ein kratzender Vol Poti erklären.
klausES
Inventar
#17 erstellt: 08. Aug 2021, 16:02

Baldy-017 (Beitrag #15) schrieb:
...
IC warm, C309 sofort +/-1,2V keine Probleme
IC kalt, C309 ca. +1,5/-0,8V => Plopp :hail

Wenn diese Verschiebung aus dem STK kommt (thermisch bedingt), wäre es (fast) klar.
Man müsste jetzt noch ausschliessen das sie nicht aus Q301 und seiner Peripherie kommt (auch nicht aus Q302 oder Q303).
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 08. Aug 2021, 16:06
[quote="klausES (Beitrag #17)"]Man müsste jetzt noch ausschliessen das sie nicht aus Q301 und seiner Peripherie kommt (auch nicht aus Q302 oder Q303).[/quote]

Die sind doch weit genug vom Fön entfernt ...


[Beitrag von CarlM. am 08. Aug 2021, 16:06 bearbeitet]
Baldy-017
Stammgast
#19 erstellt: 08. Aug 2021, 16:52
Stimmt, die restlichen Transen sind weit genug weg vom IC, sitzen in den roten Bereichen.
DSCN3649
Und wie man sieht hab ich auch gerade den C302 ausgelötet und danach mal eingeschaltet. Messungen am Terminal haben dabei ergeben, sobald das Relais schaltet, fängt es nicht bei 250mV an, sondern schwankt hin und her, also 0mV, 25mV, 10mV, 50mV, 0mV, 100mV, ....
Elko selber ist ja neu und auch in Ordnung
DSCN3648
Übrigens hab ich ja Q301, und 351 schon erfolglos untereinander getauscht.
Könnte das natürlich auch mit 302 und 303 machen, aber glaub wenn da einer defekt wäre, hätte man andere Auswirkungen, nicht nur leichtes Ploppen.


[Beitrag von Baldy-017 am 08. Aug 2021, 17:03 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 08. Aug 2021, 17:00
Vielleicht ist dieser Thread - auch im Hinblick auf seriöse Quellen - hilfreich.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-16813.html
Baldy-017
Stammgast
#21 erstellt: 08. Aug 2021, 17:13
Danke, hatte ich schon entdeckt, aber IT ist ausverkauft. Im großen Kaufhaus gibt`s noch welche.


[Beitrag von Baldy-017 am 08. Aug 2021, 17:18 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#22 erstellt: 08. Aug 2021, 17:17
Falls nötig, könnte ich Dir ein noch originalverpacktes (von IT-T.) abtreten ... PN?
Elektronator
Stammgast
#23 erstellt: 08. Aug 2021, 17:24

Baldy-017 (Beitrag #19) schrieb:
...Und wie man sieht hab ich auch gerade den C302 ausgelötet und danach mal eingeschaltet. Messungen am Terminal haben dabei ergeben, sobald das Relais schaltet, fängt es nicht bei 250mV an, sondern schwankt hin und her, also 0mV, 25mV, 10mV, 50mV, 0mV, 100mV, ....
Elko selber ist ja neu und auch in Ordnung


Schade, das wäre ein einfacher Fehler gewesen. Das Kratzen des Potis ist damit erstmal ungeklärt, aber auch nicht so wichtig wir die Gleichspannung am Ausgang.


klausES (Beitrag #17) schrieb:
Man müsste jetzt noch ausschliessen das sie nicht aus Q301 und seiner Peripherie kommt (auch nicht aus Q302 oder Q303).

Sehe ich auch so.
Die Spannung 2,4 V über C309 wird eingestellt mit RT301 (500 Ω). Sie bestimmt den Ruhestrom der Endstufe. Vielleicht hat der Schleifer des Potis RT301 schlechten Kontakt. Wenn der Schleifer-Kontakt schlechter wird, sinkt die Spannung.

Allerdings dürfte dann die Gleichspannung am Ausgang nicht stark abweichen, denn die wird über R326 zurückgekoppelt und durch den Differenzverstärker im STK3102 ausgeregelt.

Stimmen die beiden Versorungsspannungen am IC301? (+56 V und -56 V)

Kurz zum STK3102 (linker Kanal):
Die Differenz der Spannung zwischen (15, nichtinvertierender Eingang) und (14, invertierender Eingang) wird über den Differenzverstärker und die Stromspiegelschaltung darüber und die Treibertransistoren (10, Ausgang) ausgegeben.
An (11) ist nur eine Konstantstromsenke, die für konstanten Strom durch Q301 sorgt.
(12) und (13) sind zur Kompensation, damit die Gesamtschaltung nicht schwingt.
Baldy-017
Stammgast
#24 erstellt: 08. Aug 2021, 17:36
Sind keine +/-56V sondern +/- 58V, wie unter #4 beschrieben, aber kommen ja auch 230V aus der Steckdose. Und wie erwähnt, bei Erwärmung vom IC ist auch das Potikratzen weg. Also ich besorg mir jetzt mal ein IC, dann mal weiterschauen. Gruß
Elektronator
Stammgast
#25 erstellt: 08. Aug 2021, 19:08

Baldy-017 (Beitrag #24) schrieb:
Sind keine +/-56V sondern +/- 58V, wie unter #4 beschrieben, aber kommen ja auch 230V aus der Steckdose. Und wie erwähnt, bei Erwärmung vom IC ist auch das Potikratzen weg. Also ich besorg mir jetzt mal ein IC, dann mal weiterschauen. Gruß

Stimmt, #4 hatte ich nicht mehr im Gedächtnis.
Die Stromsenke im STK3102III scheint nicht mehr richtig zu arbeiten. Das kann die Folge eines inneren Fehlers sein, der auch andere Arbeitspunkte verschiebt.

Viel Erfolg beim Austausch
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 09. Aug 2021, 19:28
Hier noch zur Unterstützung der Fehlersuche ein Endstufen-Schaltplan des Sony TA-F530ES mit farblich markierten Schaltungsstufen:

Sony TA-F530ES schematic detail both power amp channels stages marked

Man erkennt, dass die zweite Stufe (orange) aus Bauteilen innerhalb des STK und außerhalb des STK besteht. Durch jede Stufe fließt ein Ruhestrom von positiver Rail-Spannung zu negativer Rail-Spannung.

Ich würde der Empfehlung von Richard folgen und die Sicherungswiderstände wechseln. Diese verändern manchmal mit der Temperatur ihren Widerstand.

- Johannes
klausES
Inventar
#27 erstellt: 09. Aug 2021, 21:53
Johannes, du machst dir immer eine Mühe mit den Schaltplänen.
Da kann man nur den Hut vor dir ziehen !
Elektronator
Stammgast
#28 erstellt: 09. Aug 2021, 22:12
Baldy-017 misst an C309 geringere Spannungsdifferenz als 2,4 V. Der Fehler scheint daher im orange markierten Bereich zu sein.

Sicherungswiderstände werden im Überlastfall eher hochohmiger. Damit kann ich geringere Spannung an C309 nicht erklären, außer im Fall von R305 oder RT301. In beiden Fällen dürfte aber keine Gleichspannung über 50 mV am Ausgang auftreten.

Die Gleichspannung muss durch den Differenzverstärker im STK3102 ausgeregelt werden.
Fehler bei der Gleichspannung können eigentlich nur Auftreten durch Leckstrom bei C302 oder bei C307 oder durch Fehler beim Differenzverstärker im STK3102III.

Wenn man Fehler in C302 und C304 ausschließen kann, würde ich das Angebot von CarlM. annehmen und einen neuen STK3102III einsetzen.
Wenn man keinen STK3102III mehr bekommt, kann man die Schaltung notfalls mit diskreten Bauteilen nachbauen. Die beiden Ausgangstransistoren müssen aber gut gekühlt werden.

Im Schaltplan des Verstärkers ist der Ausgangstransistor des STK3102III übrigens falsch dargestellt: Am Ausgang (Pin 6 bzw. 10) ist der Kollektor eines pnp-Transistors. Im Datenblatt des STK3102III ist das richtig dargestellt.
Baldy-017
Stammgast
#29 erstellt: 10. Aug 2021, 13:48
Hallo zusammen,
Vielen Dank für die Unterstützung und den schönen Plan. IC ist unterwegs und melde mich sobald es eingebaut ist. Bin mir ziemlich sicher, dass es am IC liegt. Eingänge stimmen ja, nur Ausgang 10 und 11 passt nicht. Was außerhalb vor Stufe 3 ist, wurde ja schon erneuert bzw. untereinander mit rechtem Kanal getauscht. Und kurz IC föhnen, dann passt ja alles auf Anhieb und die restlichen Sicherungswiderstände sitzen ja weit entfernt hinterm KK. Aber we will see soon Gruß


[Beitrag von Baldy-017 am 10. Aug 2021, 13:49 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#30 erstellt: 10. Aug 2021, 20:56
Ich denke, hier sind alle gespannt, ob der Fehler tatsächlich am STK3102III liegt und ich hoffe, du hälst uns auf dem Laufenden.

Die farblichen Markierungen von Johannes zeigen schön die einzelnen Funktionsblöcke und wie die Ruheströme fließen. (Wenn nur alle Schaltpläne so markiert wären ...)
Baldy-017
Stammgast
#31 erstellt: 11. Aug 2021, 17:16
Halo zusammen,
Muss jetzt mal die Spannung etwas erhöhen.
Also nachdem das IC gestern schon im Briefkasten war, selbstverständlich gleich eingebaut und was soll ich sagen ..... das war nicht der Fehler.
Das Einzige was sich durch den Tausch geändert hat, der Ruhestrom ist nicht mehr bei 7mV sondern bei 1,3mV. Weiterhin sind die Werte an Pin 1/2 und 14/15 nicht mehr -0,3 sondern zwischen ca. -0,15 und -0,2V.
Bei den diversen Messungen bin ich mal an das Flachkabel gekommen und dann fing`s im Kopfhörer an zu rauschen und knacken im linken Kanal. Bisschen am Kabel gewackelt und hat immer gerauscht und gekratzt, plötzlich macht`s Plopp und alles war ruhig. Also Kabel abgezogen, Stecker nachgelötet, Stifte gereinigt und wieder zusammen. Eingeschaltet, wieder daran gewackelt und wieder die seltsamsten Geräusche, plötzlich lautes Knacken und die Schutzschaltung war aktiv. Neues Kabel rein, neuer Steckkontakt und jetzt ist Ruhe, wenn man daran wackelt. Nur die ursprünglichen Geräusche sind immer noch da. Durch das neue Kabel konnte ich aber Pin 2 und 4 sprich linker und rechter Kanal mal drehen. Probleme sind aber weiterhin im linken Kanal, also kann man Muting-Schalter und LS-Poti als Fehlerquelle auch ausschließen.
Hier das neue Kabel
DSCN3665
Danach auch noch die Stufe 3 hin und her getauscht, hat auch nichts geändert. Heute morgen hatte ich am LS-Terminal auch gleich mal Werte von 500mV und die tollsten Sprünge zwischen 800mV und 400mV hoch und runter. Weil mir das zu viel war, gleich wieder ausgeschalten und kurz mal den Bereich linker Kanal vor dem IC ca. 10 sec geföhnt und schon war der Ausgang auf ca. 25mV runter. Paar Kleinteile wie R`s und C´s schon getauscht, aber ohne Erfolg.
Hier im Bild zu sehen, blaue = hin und her getauscht und grün= erneuert.
Sony-2
So muss jetzt erst mal den Akku vom Diggi laden, der Wert hatte sich auch verändert, ähnlich schnell wie meine Motivation. Gruß
klausES
Inventar
#32 erstellt: 11. Aug 2021, 20:21
Hast du dieses Board mal auf Haarrisse untersucht ?
Baldy-017
Stammgast
#33 erstellt: 11. Aug 2021, 21:43
Ja,mt Lupe aber muss ja eh noch paarmal raus bis die restlichen Bauteile getauscht sind. Da kann ich ja nochmal schauen. Auch schon die Verbindungsplatine gecheckt, die unterm KK durch das EQ- mit dem Mainboard verbindet. Aber im Prinzip passt ein Haarriss oder kalte Lötstelle nicht zu dem Verhalten, dass die Spannung am Ausgang langsam unter Schwingen abfällt. Am Anfang dynamisch und gegen 0V wird`s sehr zäh. Dauert ja im Echtbetrieb eine viertel oder halbe Stunde bis die Geräusche weg sind. Der Fön beschleunigt die Sache nur enorm. Gruß
Poetry2me
Inventar
#34 erstellt: 11. Aug 2021, 21:59
Haarriss wäre eine Erklärung.
Im Betrieb auf die Platine drücken an verschiedenen Stellen, an Bauteilen zerren, biegen. Irgendwie muss die Stelle doch zu finden sein.
Ich hatte mal einen Haarriss, der unter dem grünen Lack in einer Leiterbahn lag, zwei Zentimeter von der nächsten Lötstelle, praktisch unsichtbar.
- Johannes
klausES
Inventar
#35 erstellt: 11. Aug 2021, 22:18
Haarrisse hatte ich schon eine Menge.
Von sofort sichtbar und teils Durchgangsmässig schon dauerhaft "offen" bis praktisch zunächst nicht zu sehen.
Letzteres bis hin zu, nur Messtechnisch (Temperatur sowie Erschütterungsabhängig) durch Widerstandsänderung "sichtbar",
aber optisch (ohne weitere Mittel, Uhrmachgläser und starkes Licht von der Gegenseite) noch nicht.
Elektronator
Stammgast
#36 erstellt: 12. Aug 2021, 22:40
Baldy-017, du machst das ja ziemlich spannend.

Zu geringe Spannung an C309 (Bias-Spannung der Endstufe, die auch den Ruhestrom bestimmt) hat zwei Hauptursachen:

1. Bias-Spannungsregler defekt:
Die Bias-Spannung wird erzeugt durch den Shunt-Spannungsregler mit Q301 und Peripherie, also auch RT301. Häufiger Fehler wäre hier der Schleiferkontakt des Potis. Das hat aber keinen Einfluss auf die Gleichspannung am Ausgang.

2. Betriebsstrom für den Biasspannungsregler zu gering:
Dieser Shunt-Spannungsregler wird versorgt durch eine Konstantstromquelle über Pin 11 aus IC301. Hier könnte eine schlechte Verbindung vorliegen.
Gerät die Stromquelle an Pin 11 in Sättigung, hat das auch Rückwirkung auf die Stromquelle im IC301, die den Eingangs-Differenzverstärker versorgt. In Sättigung nimmt der Transistor an Pin 11 viel Basisstrom auf, der dann den beiden Dioden und dem anderen Transistor fehlt. Dann kann der Eingangs-Differenzverstärker nicht mehr richtig arbeiten.

Die Stromquelle an Pin 11 sollte ungefähr 8 mA in den Pin 11 ziehen. Der Strom ist nicht sehr genau, deshalb muss beim Austausch des IC301 der Shunt-Spannungsregler für den Ruhestrom neu eingestellt werden. Das ist völlig normal.

Warum das Lautstärke-Poti kratzt, kann ich damit aber nicht erklären.

Hat das Betätigen des Muting-Schalters einen Einfluss auf die Gleichspannung am Ausgang?
Baldy-017
Stammgast
#37 erstellt: 15. Aug 2021, 13:32
Hallo zusammen,
@Elektronator. Also mir wäre es lieber, es wäre total langweilig und ich hätte den Fehler schon beseitigt. Also mit dem Ruhestrom liegt am neuen IC. Hab das alte IC mal kurz wieder eingebaut und war bei beiden Kanälen wieder auf 7mV, mit dem neuen IC auf beiden Kanälen 1,3mV. Aber kann das natürlich hochregeln, Potis laufen auch sauber ohne Sprünge, das tangiert mich momentan weniger.
Also das Kratzen vom Poti sowie auch Schalten von Muting sieht man am Terminal. Macht dann Sprünge hoch und runter von 50-100mV.
Zum eigentlichen Problem, hab mal die blauen Bereiche hin- und hergetauscht (mangels verfühgbarere Ersatzteile) und hat sich nichts geändert. Danach die beiden Kerkos im roten Bereich, dann war das Ploppgeräusch auf dem rechten Kanal.
DSCN3668-1
Die sind im Schaltplan auch nicht vorhanden und sitzen hier.
Sony-3
Hab die dann mal durch 2 andere Kerkos Typ 101 ersetzt, hat sich aber auch nichts geändert.
DSCN3669
Hab sogar festgestellt dass es manchmal an beiden Speakern ploppt, nur ist einer dementsprechend lauter, dass man es kaum wahrnimmt. Seit neuestem jetzt der rechte Kanal lauter.
Stell nur fest, alles sehr temperaturabhängig. Momentan kommt auch kein Plopp mehr vom Relais oder beim Umschalten am Speakerschalter. Hab aber morgens momentan locker 6-8 Grad mehr im Zimmer als vor ein paar Tagen. Wenn ich jetzt morgens einschalte, zeigt der Ausgang ca. 50-80mV an, was ja vor paar Tagen noch bei schlappen 250mV war.
Haarrisse nichts zu sehen, hab auch alle Verbindungen durchgeklingelt, nachgelötet ist der Bereich durch die Tauscherei eh schon komplett, klopfen und wackeln auch ohne Erfolg. Bleibt wohl nichts anderes übrig als mir mal eine Bestelliste für die ganzen Teile zu erstellen. Je nachdem was und wo ich tausche oder mache, hab ich danach immer unterschiedliche Messwerte sowohl an Bauteilen, als auch an den Ausgängen, von den Schwankungen ganz abgesehen.
Fakt ist nur, ca. 4-5 sec fönen, dann hab ich keine Sorgen mehr. Auch die Ausgänge sind dann stabil, da kann ich schalten und Poti drehen wie ich will, links und rechts am Ausgang alles stabil und keine Geräusche. Seltsam nur heute z.B. linker Kanal -6mV und rechter Kanal -14,7mV. Das hatte ich auch schon mal anders. Gruß


[Beitrag von Baldy-017 am 15. Aug 2021, 13:45 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#38 erstellt: 15. Aug 2021, 14:22
Wenn das Problem so "schön" thermisch reproduzierbar ist, sollte man auch an Bonding-Defekte im Inneren von Bauteilen denken. Da kann man sich ggf. einen Wolf suchen.

Vielleicht solltest Du doch in Kältespray investieren ....
Poetry2me
Inventar
#39 erstellt: 15. Aug 2021, 14:33
Dieser mysteriöse Extra-Kondensator C332 (L) und C383 (R) scheint eine Lag-Kompensation am Ausgang der zweiten Stufe zu sein.
Es handelt sich um 100pF in Richtung Masse und verlangsamt damit die Vorwärtsverstärkung dieser Stufe. Das ist eindeutig eine Maßnahme, welche die Stabilität der Schaltung gegenüber eigenmächtiger Oszillation beeinflussen soll.

Leider sind diese kleinen hellgrünen Röhren-Keramikkondensatoren häufiger mal nicht alterungsbeständig und haben ansonsten meist niedrige Spannungsfestigkeit. Solche schmeiße ich oft raus und ersetze sie durch MKP Folienkondensatoren. Dieser hier sollte Rail-to-Rail Spannungshub aushalten, müsste also 120V Spannungsfestigkeit aufwärts haben.


Allgemein:
Wenn Du bei jeder Änderung am Gerät ein quasi-zufällig geändertes Fehlerbild hast, dann liegt es wahrscheinlich an einer oder mehreren Kontaktstörungen bzw. Haarrissen, die sich dabei jedes mal verändern. Dass dies Temperaturabhängig passt ebenfalls, denn Materialen (vor allem Metalle) dehnen sich bei Erwärmung aus und kleinste Ritzen schließen sich erst mal. Die Reparatur-Profis haben deshalb neben dem Föhn auch immer eine Dose Kältespray griffbereit.

Bedenke, dass der Offset auch durch schlechte Kontakte/Lötstellen/Haarrisse an Treiber- oder Leistungstransistoren zustande kommen kann.

- Johannes
Elektronator
Stammgast
#40 erstellt: 15. Aug 2021, 14:59

Baldy-017 (Beitrag #37) schrieb:
… Also mit dem Ruhestrom liegt am neuen IC. Hab das alte IC mal kurz wieder eingebaut und war bei beiden Kanälen wieder auf 7mV, mit dem neuen IC auf beiden Kanälen 1,3mV. Aber kann das natürlich hochregeln, Potis laufen auch sauber ohne Sprünge, das tangiert mich momentan weniger.

Das ist okay und sieht gut aus.


Baldy-017 (Beitrag #37) schrieb:
Also das Kratzen vom Poti sowie auch Schalten von Muting sieht man am Terminal. Macht dann Sprünge hoch und runter von 50-100mV.

Das führt mich wieder zu meinem ersten Posting:
Aus Gleichspannung am Ausgang und kratzendem Lautstärke-Poti RV104 schließe ich auf zu hohen Leckstrom durch C302 (4,7 µF).
Der Basisstrom für den ersten Transistor im IC301 (STK1302) soll nur durch R302 (91 kΩ) fließen.
Beim Erwärmen von IC301 steigt die Verstärkung der Transistoren und damit sinkt der Eingangsstrom. Das ist völlig normal.
Mit kleinerem Eingangsstrom sinkt auch die Gleichspannung am Ausgang.

C302 hast du bereits am Anfang gewechselt und sogar mal ohne C302 geprüft.
Vielleicht fließt irgendwo noch ein Leckstrom, z. B. durch Verunreinigungen auf der Leiterplatte. C302 ist ein Elko mit geringem Leckstrom, deshalb Spannungsfestigkeit 50 V, obwohl er diese Spannungsfestigkeit hier nicht braucht.


Baldy-017 (Beitrag #37) schrieb:
Zum eigentlichen Problem, hab mal die blauen Bereiche hin- und hergetauscht (mangels verfühgbarere Ersatzteile) und hat sich nichts geändert. Danach die beiden Kerkos im roten Bereich, dann war das Ploppgeräusch auf dem rechten Kanal.
Die sind im Schaltplan auch nicht vorhanden …
Hab die dann mal durch 2 andere Kerkos Typ 101 ersetzt, hat sich aber auch nichts geändert.

Interessant. Keramik-Kondensatoren werden sehr selten defekt, meistens nur durch mechanische Einwirkungen von außen. „101“ bedeutet vermutlich 100 pF.
Der „Miller-Kondensator“ zur Reduktion der Hochfrequenzverstärkung damit der Schwingneigung ist eigentlich C308 (15 pF).
Die Flachbandleitung ist auch ein Bauteil, das im Schaltplan fehlt. Und der Ausgangstransistor im STK3102III ist ein pnp-Typ und kein npn, wie im Schaltplan. Eigentlich bin ich von Sony bessere Unterlagen gewohnt.


Baldy-017 (Beitrag #37) schrieb:
Hab sogar festgestellt dass es manchmal an beiden Speakern ploppt, nur ist einer dementsprechend lauter, dass man es kaum wahrnimmt. Seit neuestem jetzt der rechte Kanal lauter.

Der „Plopp“ kommt von der Gleichspannung am Ausgang, die ist jetzt beim linken Kanal kleiner. Dieser Verstärker hat keine DC-Abgleichmöglichkeit, den Plopp kann man also nicht ganz vermeiden.

Die Gesamtverstärkung von IC301 Pin 15 (Eingang) bis zum Lautsprecher-Ausgang ist (1 + R326 / R303) = 1 + 100 k / 620 = 162 = 44 dB.
Wenn alles stimmt, bestimmen (fast) nur R326 und R303 die Verstärkung und sonst nichts.
Kriechstrom bzw. Feinschluss an IC301 Pin 15 (Eingang) kann aber auch schon vor IC301 den Pegel reduzieren.


Baldy-017 (Beitrag #37) schrieb:
Stell nur fest, alles sehr temperaturabhängig. Momentan kommt auch kein Plopp mehr vom Relais oder beim Umschalten am Speakerschalter. Hab aber morgens momentan locker 6-8 Grad mehr im Zimmer als vor ein paar Tagen. Wenn ich jetzt morgens einschalte, zeigt der Ausgang ca. 50-80mV an, was ja vor paar Tagen noch bei schlappen 250mV war.

Dann ist das jetzt dein „Sommerverstärker“.
Baldy-017
Stammgast
#41 erstellt: 15. Aug 2021, 15:13
Also bei einer Sammelbestellung ist bestimmt auch ne Dose Kältespray mit drin.
Was mich aber etwas davon abhält ist das Prinzip, je kälter der Bereich desto höher die mV am Ausgang oder auf gut deutsch je lauter der Wumms. Will ja auch nichts zerstören.
Stufe 3 ist ja schon komplett hin- und hergewechselt, also Lötstellenproblem ist da keins. Und da mal kurz erwärmen hat überhaupt keine Änderung gebracht. Also fönen geht nur vor dem IC.
Gibt`s 100p überhaupt als MKP oder darf das auch das Modell FKP2 sein? Da bin ich ja noch flexibel, mir gefallen die grünen Teile auch nicht und das pinkfarbene WG-Modell schon gar nicht, zumal ich nicht in einer WG wohne.
Nur mal interessehalber gefragt, was halten denn die Dinger so aus? Sind ja auch 100p und das "J" ist wohl 5% Toleranz. Wären die testhalber anstatt den grünen Teilen auch geeignet? Hab ich paar rumliegen.
DSCN3672
Baldy-017
Stammgast
#42 erstellt: 15. Aug 2021, 15:24
Ach ja und bevor ich`s vergesse, C302 und 352 nochmal neue andere Modelle drin mit 63V und 4,7µF und 105Grad. Auch die beiden neuen Widerstände R327/377 alles ohne Änderung, außer durch die Erwärmung durch die Löterei. Aber nach einer gewissen Pause schwankt wieder alles.
DSCN3673
Und R303 und R326 ist das Problem, hab nichts hier mit 0,5Watt. Zumal ich R303 hin- und hergetauscht hab und jetzt der Fehler vermehrt rechts ist.


[Beitrag von Baldy-017 am 15. Aug 2021, 15:35 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#43 erstellt: 15. Aug 2021, 16:24

Baldy-017 (Beitrag #42) schrieb:
Ach ja und bevor ich`s vergesse, C302 und 352 nochmal neue andere Modelle drin mit 63V und 4,7µF und 105Grad. Auch die beiden neuen Widerstände R327/377 alles ohne Änderung, außer durch die Erwärmung durch die Löterei. Aber nach einer gewissen Pause schwankt wieder alles.
Und R303 und R326 ist das Problem, hab nichts hier mit 0,5Watt. Zumal ich R303 hin- und hergetauscht hab und jetzt der Fehler vermehrt rechts ist.

Hm, R303 kann aber keinen DC-Offset am Ausgang erzeugen. Thermo- oder chemisches Element (an mangelhaften) Kontaktstellen können zwar eine Gleichspannung an R303 erzeugen, die wird aber von C304 geblockt.

Wenn du R303 und R326 austauschen willst: Nimm Metallfilm 100 kOhm bzw. 619 Ohm ± 1 %. 5 % Abweichung ergibt einen Verstärkungsfehler von 0,4 dB, 1 % Abweichung nur 0,1 dB.

Vielleicht fließt ein geringer Kriechstrom beim IC301 von Pin 13 nach 14. Die beiden Eingänge (14 und 15) sind empfindlich.
Ich hatte ein Mal eine Leiterplatte, bei der das Kupfer nicht vollständig weggeätzt war, an einigen Stellen war noch ein geringer Kupferschleier, der für diverse Kriechströme gesorgt hat. Mit bloßem Auge war davon aber nichts zu sehen.

Sehr hoher Kriechstrom durch C330 könnte auch Auslöser sein.

Eben am Foto gesehen: R301, der dunkle Widerstand 1,0 kOhm ± 5 %, ist ein Kohlemasse-Widerstand. Solch ein fehleranfälliges Bauteil gehört meiner Meinung nach in einen HiFi-Verstärker nicht hinein.
Baldy-017
Stammgast
#44 erstellt: 15. Aug 2021, 16:44
R301 kommt auch wieder raus, nur mal testweise drin. Und was nimmt man am besten anstatt C330? Gruß
Elektronator
Stammgast
#45 erstellt: 15. Aug 2021, 17:08

Baldy-017 (Beitrag #44) schrieb:
R301 kommt auch wieder raus, nur mal testweise drin.

Okay. Dann ist der nicht ab Werk drin.


Baldy-017 (Beitrag #44) schrieb:
Und was nimmt man am besten anstatt C330? Gruß

C330 soll Differenzspannungen für sehr hohe Frequenzen verringern, also Einstrahlungen von Mobilfunk (diese charakteristischen Brummpakete), CB-Funk usw.

Auf jeden Fall ein Keramikkondensator, vorzugsweise Klasse 1 (C0G/NP0), hier geht auch Klasse 2 (X7R, X5R, BX).
Y5V, Z5U und ähnliche (manchmal als "Klasse 3" bezeichnet) sind für fast alle Anwendungen ungeeignet.
Die Bauform (Scheibe oder Zylinder) ist egal, die modernen sind meistens scheibenförmig (MLCC = MultiLayer Ceramic Capacitor).

Zum Testen kann man C330 auf einer Seite auslöten:
Bleibt der Fehler, liegt's nicht an C330 und er kann drin bleiben.
Ist der Fehler weg, lässt man C330 weg, bis Ersatz da ist.
Baldy-017
Stammgast
#46 erstellt: 15. Aug 2021, 17:43
Ok, dann kann er drin bleiben. Auch auf einem Bein keine Änderung der Probleme.
klausES
Inventar
#47 erstellt: 15. Aug 2021, 19:12

Elektronator (Beitrag #43) schrieb:

...Kriechstrom beim IC301 von Pin 13 nach 14. Die beiden Eingänge (14 und 15) sind empfindlich...

Wollte schon eine Weile schreiben, dass die Oberflächen ganz schön, naja höflich ausgedrückt mindestens mal "verschmiert" aussehen.
Was das, je nachdem was es ist, an hochohmigem auslösen kann und das auch temperaturabhängig, muss ich dir nicht erzählen.
Elektronator
Stammgast
#48 erstellt: 16. Aug 2021, 01:21
Für die Größenordnung:
Zusätzlicher Strom 2 µA durch R326 oder R302 erzeugt 200 mV am Lautsprecher-Ausgang.
Das kann Leckstrom durch C302 oder C304 oder Kriechstrom im Bereich der Eingänge sein.

Der Eingangsstrom des STK3102III (an 14 und 15) beträgt etwas unter 3 µA. Der ist aber an beiden Eingängen fast gleich (max. 0,5 µA Unterschied) und konstant.

Übrigens: C304 bestimmt die untere Grenzfrequenz des Verstärkers:
fug = 1 / (2 · π · R303 · C304) = 1 / (2 · π · 620 Ω · 100 µF) = 1 / 0,39 s = 2,6 Hz.

Noch ein Hinweis zu Lautstärkepotis:
Gleichstrom durch die Widerstandsschicht erzeugt Rauschen.
Gleichstrom durch den Schleiferkontakt erzeugt Kratzen beim Verstellen.
Baldy-017
Stammgast
#49 erstellt: 17. Aug 2021, 12:19
Hallo,
Also mal ne kurze Zusammenfassung, scheint ja wirklich sehr empfindlich zu sein die Gegend.
Hab gestern erst die beiden Widerstände R326/376 ersetzt, original Kerkos und R301/351 wieder rein und danach noch sämtliches Kolophonium entfernt und unten mit Alkohol gereinigt. Brachte aber nicht so den durchschlagenden Erfolg, außer dass der rechte Kanal wieder ok war und der linke Kanal noch Spannungsschwankungen hatte und die üblichen Geräusche machte. Danach IC raus, alle Lötstellen mit Alkohol gereingt und auch die Schmiere auf der Oberseite in dem Breich. Altes IC rein und eingeschalten und alle Geräusche weg, beide Kanäle ca. 12mV am Terminal. Dachte na ja vielleicht vom Löten wieder zu warm.
Also heute morgen im kalten Zustand nochmal gemessen, links etwas wackelige +22mV, rechts +14,5mV.
Ca. 4min später beide Kanäle ca. +10mV und keine Geräusche mehr da.
Hab dann noch auf der Oberseite den restlichen Bereich gereinigt so gut man beikommt und momentan starten beide Kanäle bei ca. +14,5mV auch nach längerer Pause, auch ohne Ausschläge durch LS-Poti oder Muting. Mal sehen wie das in den nächsten Tagen morgens so aussieht.
Weiß zwar nicht was da mal reingelaufen ist, ob falsches Spray oder sonstige Getränke, aber das scheint doch erhebliche Probleme gemacht zu haben. War zumindest total klebrig und ging auch mit Alkohol kaum runter. Die Pampe geht auch nur bis zum Phonoschalter, der Rest des Verstärkers ist sauber.
Der ursprünliche Fehler war ja, dass der Verstärker vor allem bei Muting laut geknallt hat, das waren bestimmt keine mV am Ausgang, aber das war nach Elkotausch weitestgehend behoben. Danach war es ja im Bereich von 250mV mit erheblichen Ausschlägen bei Betätigen der Schalter oder Poti. Gruß
DSCN3677
Elektronator
Stammgast
#50 erstellt: 17. Aug 2021, 16:51
Dann hast du die wirkliche Ursache anscheinend gefunden: das Bauteil "Leiterplatte".

Klebrig: Das könnte eine zuckerhaltige Flüssigkeit gewesen sein. Zucker löst man am besten mit Wasser.
Man kann auch mit Seifenlauge abwaschen.

Problem: Das Leiterplatten-Grundmaterial scheint Hartpapier zu sein. Die Flüssigkeit kann darin eingedrungen sein, zumindest an den Flanken der Bohrlöcher. Und Zucker ist hygroskop, zieht also Wasser an, auch aus der Luft.
Wenn man die Leiterplatte mit Wasser wäscht, muss man sie sehr lange trocknen lassen.

Kratzendes Poti und Gleichspannungs-Sprung am Ausgang beim Betätigen des Muting-Schalters haben die gleiche Ursache: Gleichstrom im Eingangskreis, der eigentlich durch C302 verhindert werden soll. Aber wenn Kriechströme auf oder gar in der Leiterplatte fließen, kann C302 das nicht verhindern.

Vielleicht war der alte C302 auf der Unterseite auch mit der "klebrigen Pampe" benetzt und dort sind die Anschlüsse ziemlich dicht nebeneinander. Dann kann darüber noch mehr Gleichstrom fließen. Diese Ursache hast du ja auch schon behoben.

Putzen, putzen, putzen ... Mehr wirst du hier nicht machen können.
Baldy-017
Stammgast
#51 erstellt: 17. Aug 2021, 18:14
Na wenn`s so bleibt wie jetzt bin ich ja zufrieden. Werde ich morgen früh sehen bzw. hören. Aber jeden morgen putzen, ne ne.
Da hol ich mir dann lieber einen Deckenheizstrahler für einen Meisenkasten und bau den drüber. Power on = volle Pulle vorglühen und über Relais wieder aus. Da sind ja noch 2 arbeitslose Öffner übrig. Ist dann halt ein Sony TA F-530ES/Diesel, der muss halt etwas vorglühen, vor allem bei Kälte.
Erstaunlich nur, dass von der Pampe auf der Alufolie darunter und am Boden nichts zu sehen ist. Deswegen etwas Zweifel, ob es sich dabei um handelt. Aber egal Hauptsache funzt wieder. Muting brauche ich eh nicht und LS-Poti auf 12.00 Uhr auch selten. Gruß
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