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Reparatur eines Sansui 310

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Autor
Beitrag
Fieplitz
Stammgast
#1 erstellt: 22. Aug 2021, 11:58
Hallo zusammen,
ich probiere mal einen eigenen Faden zu spinnen. Reperatur eines
Sansui Stereo tuner amplifier Solid State 310 .

Ein Receiver aus den frühen 70ern der fast alles hat was ich begehre .
Aber ich lasse gerne noch etwas Luft nach oben.
Das Gerät steht jetzt schon eine ein paar Jahre bei mir.
Ich habe es gebraucht bekommen und immer wieder damit Platten gehört.

Hauptdefekt ist der Radio FM Empfang. .
Nur Rauschen . Skalenbeleuchtung OK. Die Tuning Anzeige ist beleutet, schlägt aber nicht aus.
FM Stereo Anzeige bleibt aus.
Bei mir ist der Empfang mit normaler Wurfantenne sonst sehr gut

AM funktioniert gut,
soweit ich überhaupt mal einen Sender finde ,
das Tuning Meter schlägt aus und die Beleuchtung geht.

Bei den Phono, Tape (Chinch / DIN) und Aux Eingängen gibt es keine Probleme.
Insgesammt ist die Bauweise übersichtlich und alles gut zu erreichen.

Bevor ich den Lötkolben aufheize um die Kontakte nachzulöten
habe ich aber noch ein paar Fragen.

Wie finde ich den Fehler?
Was muss sowieso raus?
Was muss bleiben, weil nicht zu ersetzen?
Was kann neu auf lange Sicht .
Ich glaube da ist seit knapp 50 Jahren nix gemacht.Scon erstaunlich das der noch läuft.
Den gröbsten Staub habe ich schon rausgefeudelt.

Danke Euch.



DSCN3293


DSCN3287


Schöne Gravur auf der Front.

DSCN3291


[Beitrag von Fieplitz am 23. Aug 2021, 07:47 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 22. Aug 2021, 12:40
Schönes Gerät. In dieser Zeit sind glaube ich auch bei Empfängern die Stufen noch diskret aufgebaut.

Ich hoffe mal, es melden sich Forumskollegen, die etwas von Empfangstechnik verstehen.

- Johannes
Fieplitz
Stammgast
#3 erstellt: 22. Aug 2021, 14:30
Ein IC (TA 7061 AP) ist verbaut.

DSCN3298_LI

Screenshot 2021-08-22 at 14-22-53 good copy Sansui-310-Schematic pdf
Valenzband
Inventar
#4 erstellt: 22. Aug 2021, 14:59

Fieplitz (Beitrag #1) schrieb:
Sansui 310 ...FM Empfang defekt ... nur Rauschen... Tuning Anzeige schlägt nicht aus...Stereo Anzeige bleibt aus.
Bei mir ist der Empfang mit normaler Wurfantenne sonst sehr gut.
...ein paar Fragen.
Wie finde ich den Fehler?

FM Empfänger können auf viele Weise versagen. Entsprechend vielfältig ist auch der erforderliche Messgeräteparrk und das entsprrechende Fachwissen.
Wenn du das Servicemanual hast und darin "lesen" kannst solltest du zuerst alle angegebenen internen Spannungen nachmessen, angefangen im Netzteil und dann besonders im FM Teil.
Eine gründliche Sichtkontrolle der Lötungen (Risse und matte Oberfläche, oft an thermisch oder mechanisch vorbelasteten Stellen) und Elkos (Verkrustungen, Flecken, Aufblähung) ist bei Altgeräten immer angebracht.


Was muss sowieso raus?

Alles was angegammelt aussieht, insbes. bei Elkos und stark oxidierten Trimmpotis.


Was muss bleiben, weil nicht zu ersetzen?

Alle HF Bauteile, ganz besonders die spröden Ferritkerne in Spulen, die nur mit äußerster Vorsicht und mit geeigneten Spezialwerkzeugen justiert werden sollten.

Was kann neu auf lange Sicht .

Kosmetische, je nach Geschmack und Geldbeutel
Fieplitz
Stammgast
#5 erstellt: 23. Aug 2021, 19:14

Valenzband (Beitrag #4) schrieb:

FM Empfänger können auf viele Weise versagen. Entsprechend vielfältig ist auch der erforderliche Messgeräteparrk und das entsprrechende Fachwissen.
Wenn du das Servicemanual hast und darin "lesen" kannst solltest du zuerst alle angegebenen internen Spannungen nachmessen, angefangen im Netzteil und dann besonders im FM Teil.
Eine gründliche Sichtkontrolle der Lötungen (Risse und matte Oberfläche, oft an thermisch oder mechanisch vorbelasteten Stellen) und Elkos (Verkrustungen, Flecken, Aufblähung) ist bei Altgeräten immer angebracht.


Hi Valenzband,

2 Multimeter und einen Multi-funktion Tester TC1.
Andere Messgeräte habe ich nicht. Erfahrung und Wissen ausbaufähig.
Die "Ghettomethode " Heissluftföhn- Kältepray und auf die Platine kloppen
und anschreien hat erstmal nichts gebracht.
Einen Schaltplan, Servicemanual und Teileliste von guter Qualität auf pdf ist da.
Den werde ich mal ausdrucken und durcharbeiten. Ich lerne gerne am Objekt.

Bei audiokarma habe ich folgendes gefunden.
44 V DC sollen am Kollektor des Leistungstransistor anliegen.
Ruhestrom: Sicherung entfernen und mit angeklemmten Multimeter
an VR 803/VR 804 auf 15 mV einstellen.
Welche Sicherung ist das?

DC Offset Einstellung gibt es nicht weil es ein kappengekoppelter Verstärker ist.
Und nun ?

Viele Informationen gibt es nicht und schon garnicht wie der Tunerteil eingemessen wird.
Soweit ich das verstanden habe muss nach ersetzten eines Trimmpotis,
Transistors oder einer einstellbaren Spule, der ganze Klimmbim sowieso neu justiert werden.
Das Gehäuse hat oben Lüftungsschlitze und da hat sich einiges
auf der Tunerplatine angesammelt. Nicht gut.
Ich hoffe ich finde die defekten Bauteile und dann läuft der UKW Empfänger wieder.


Alles was angegammelt aussieht, insbes. bei Elkos und stark oxidierten Trimmpotis.

Das werde ich machen.



Alle HF Bauteile, ganz besonders die spröden Ferritkerne in Spulen, die nur mit äußerster Vorsicht und mit geeigneten Spezialwerkzeugen justiert werden sollten.

Die Spulen sehen schlimm aus.

So jetzt erstmal Schaltplan lesen lernen.

Gruß Michel


[Beitrag von Fieplitz am 23. Aug 2021, 19:16 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#6 erstellt: 23. Aug 2021, 23:09

Fieplitz (Beitrag #5) schrieb:
Die "Ghettomethode " Heissluftföhn- Kältepray und auf die Platine kloppen und anschreien hat erstmal nichts gebracht.

Na ja, das gehört wohl auch dazu ;-)


Bei audiokarma habe ich folgendes gefunden: 44 V DC sollen am Kollektor des Leistungstransistor anliegen.

Yepp, das steht so auch im Schaltplan. Sehr wahrscheinlich liegt die Spannung ein Paar Prozent höher, da inzwischen 230A statt 220V am Netz vorliegen. Um den Stress zu reduzieren sollte man, falls vorhanden, den Spannungswahlschalter auf 240V stellen.
Unbedingt vorher den Netzstecker ziehen !!!


Ruhestrom: Sicherung entfernen und mit angeklemmten Multimeter an VR 803/VR 804 auf 15 mV einstellen.

Gemeint ist 100% sicher 15mA, das DVM muss im Ampere-Modus sein. Je nach Ausführung sollte man lieber einen höheren Messbereich einstellen (nicht 20mA, sondern 200mA, oder bei höheren Messauflösungen 2A), denn sonst ist oft ist der Innenwiderstand des Messgeräts recht hoch.


Welche Sicherung ist das?

Die Glasrohr-Sicherungen (6.3mm x 32mm) liegen beide horizontal auf der Platine F1380 des Endverstärkers. Vor dem Herausziehen unbedingt eine Minute oder so nach Abschalten (Netzstecker ziehen, ist am sichersten!) warten. Achte auf sicheren Sitz der angeklemmten Prüfleitungen (Krokoklemmen etc). Vor Wiedereinbau der Sicherungen auch etwas abwarten.


DC Offset Einstellung gibt es nicht weil es ein kappengekoppelter Verstärker ist. Und nun ?

Doch, die DC Einstellung erfolgt mittels VR801 bzw. VR802, so dass 22V am jeweiligen Ausgang vor dem Elko anliegen (s. Schaltplan).

Die beiden anderen Trimmer, VR803 und VR803, sind für den Ruhestrom. Diese sollten nach Austauch zuerst immer auf den kleinsten Wert eingestellt werden. Ansonsten ist ein spontanes Rauchwölckchen nicht selten.


Viele Informationen gibt es nicht und schon garnicht wie der Tunerteil eingemessen wird.

Das Tunerteil ist sehr einfach gehalten, ein alter Hase schraubt so was im Schlaf zurecht. Aber ohne passende Messmittel ist das nie optimal. An ZF Filter/Transformer T101 sollte man ohne Erfahrung und Messmittel nicht drehen. Das gilt auch fast genauso streng für den Diskriminatorkreis T201/T202.


Soweit ich das verstanden habe muss nach ersetzten eines Trimmpotis, Transistors oder einer einstellbaren Spule, der ganze Klimmbim sowieso neu justiert werden.

Kann man nichts dran machen. Das liegt halt in der Natur eines Trimmers bzw. ist in Absicht der Entwickler.


Das Gehäuse hat oben Lüftungsschlitze und da hat sich einiges auf der Tunerplatine angesammelt. Nicht gut.

Alternativ wird es im Toaster zu heiß und das Brot qualmt.


Die Spulen sehen schlimm aus.

Was genau? Am besten Foto machen und einstellen.
Fieplitz
Stammgast
#7 erstellt: 25. Aug 2021, 10:35
Hi Valenzband,



Valenzband (Beitrag #6) schrieb:





Na ja, das gehört wohl auch dazu ;-)

Damit habe ich auf einer anderen Platine eine gebrochen Lötstelle gefunden.
Da bin ich mit einem großen Radiergummi über Lötstellen gegangen.



Yepp, das steht so auch im Schaltplan. Sehr wahrscheinlich liegt die Spannung ein Paar Prozent höher, da inzwischen 230A statt 220V am Netz vorliegen. Um den Stress zu reduzieren sollte man, falls vorhanden, den Spannungswahlschalter auf 240V stellen.
Unbedingt vorher den Netzstecker ziehen !!!


Dann habe ich auch noch gleich die Folie vom Typenschild entfernt. Ich komme Technisch und Optisch einen kleinen Schritt weiter.

DSCN3376

DSCN3374


Gemeint ist 100% sicher 15mA,


Ja genau.


das DVM muss im Ampere-Modus sein. Je nach Ausführung sollte man lieber einen höheren Messbereich einstellen (nicht 20mA, sondern 200mA, oder bei höheren Messauflösungen 2A), denn sonst ist oft ist der Innenwiderstand des Messgeräts recht hoch.





Wenn ich dir bei Reperaturen ein paar Jahre über die Schulter schaue,
könnte ich bestimmt viel lernen. Top Danke







Die Glasrohr-Sicherungen (6.3mm x 32mm) liegen beide horizontal auf der Platine F1380 des Endverstärkers. Vor dem Herausziehen unbedingt eine Minute oder so nach Abschalten (Netzstecker ziehen, ist am sichersten!) warten. Achte auf sicheren Sitz der angeklemmten Prüfleitungen (Krokoklemmen etc). Vor Wiedereinbau der Sicherungen auch etwas abwarten.


Dankre es gibt soviele . Sogar die Beleuchtung sieht aus wie eine Sicherung.



Doch, die DC Einstellung erfolgt mittels VR801 bzw. VR802, so dass 22V am jeweiligen Ausgang vor dem Elko anliegen (s. Schaltplan).


Das mache ich dann am Schluss.



Die beiden anderen Trimmer, VR803 und VR803, sind für den Ruhestrom. Diese sollten nach Austauch zuerst immer auf den kleinsten Wert eingestellt werden. Ansonsten ist ein spontanes Rauchwölckchen nicht selten.







Alternativ wird es im Toaster zu heiß und das Brot qualmt..


Lüften ist klar aber nix reinschütten bitte..



Was genau? Am besten Foto machen und einstellen.


Muss mich erstmal durch die Spulen durcharbeiten es gibt ja recht viele Bautypen. Fotos kommen


Vielen dank für deine Geduld und ausfühlichen Antworten.

Gruß Michel





Fieplitz
Stammgast
#8 erstellt: 27. Aug 2021, 01:03
Ich habe mir mal die Kontakte und Bauteile auf der Tunerplatine F 1353 genauer angesehen.
Die Elkos ,auch auf den andern Platinen,
haben nur eine Sollbruchstelle unten .
Hier mal einer. Der war auch nah am Wiederstand verbaut.
Brauche ich eigentlich garnicht testen.
Welche trockene Elkos kann / sollte ich durch Folien ersetzen? Worauf kommt es da an?


DSCN3457

DSCN3463

Der große Snap- in Sieb -Elko 1500 uF / 63v macht auch schon ne Beule.
mit 70-100V / 1800- 2200 uF ersetzen ?

DSCN3352

Sowie die beiden Single-ended 35V / 1000 uF .
mit 40-50 V / 1200-1500 uF ersetzen?

DSCN3337

Dann gibt es noch jede menge kleine und
zwei AEC 25 V 3,3 uF ?.
Die fals nötig auch etwas höher in den werten oder gleiche?

Einen mini ausgelaufenen habe ich auf der F1353 gefunden .

DSCN3396_LI

Hier auch Fotos von den Spulen etc.

Ist die Luftspule verbogen. und das ist der Fehler? Sieht komisch aus.

DSCN3391

DSCN3383

DSCN3402

So das wars erstmal.
Ich mache auf jeden fall weiter.

Gruß Michel
DSCN3421


[Beitrag von Fieplitz am 27. Aug 2021, 01:08 bearbeitet]
Kamill
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 27. Aug 2021, 07:25
Ich würde jedenfall alle Elkos tauschen und durch spannungsfestere ersetzen.
Die sind alle Trocken oder über der Lebenszeit.
Sieht man schon daran das der eine 220uf auf dem Messgerät über 250 anzeigt.

So einen hatte ich schon mit einer Kapazität von über 350uf gemessen, im betrieb fallen diese sehr steil ab <50uf bis es dann knallt und Bauteile beschädigt werden.
Sollte man vermeiden und direkt alle Elkos tauschen, auch wenns Arbeit kostet.


[Beitrag von Kamill am 27. Aug 2021, 07:26 bearbeitet]
holli05
Stammgast
#10 erstellt: 27. Aug 2021, 09:15

Einen mini ausgelaufenen habe ich auf der F1353 gefunden .

DSCN3396_LI

Hier auch Fotos von den Spulen etc.

Ist die Luftspule verbogen. und das ist der Fehler? Sieht komisch aus.


Was auch immer da blau eingekreist auf der Platine ist, vermutlich handelt es sich um Flußmittelreste, Lack oder Klebstoff, es ist kaum aus dem Kerko darüber gekommen.
Die Luftspule sieht nicht schön aus, sollte aber so bleiben, wenn nicht aktuell dran rum gedrückt wurde. Solche Spulen können durch mechanische Veränderung, wie hier z.B. mit einer weggebogenen Windung abgeglichen werden.

Ein Elko, bei dem ein Taschentester einen ca. 10% erhöhten Kapazitätswert anzeigt, muß nicht kaputt sein. Die Herstellungstoleranzen der Elkos waren und sind teilweise größer. Problematisch sind gern Elkos mit kleiner Spannungsfestigkeit unter 16V oder bestimmte Baureihen/Herstellzeiträume oder thermisch hoch belastete in Netzteilen oder Endstufen. Im eingebauten Zustand kann man fehlerhafte Elkos neben echten Elektrolytverlusten u.a. an oben zurückgezogenen Schrumpfschläuchen erkennen.
Wenn das Gerät tut, wofür es gebaut wurde und keine Elkos offensichtlich defekt sind, gibt es kaum einen Grund, Elkos zu wechseln. An vielen Einbaustellen funktionieren die Schaltungen auch noch unproblematisch mit halben oder noch geringeren Elkonennwerten. Wenn das Netzteil eines Gerätes nicht an die heutige Netzspannung anpaßbar ist, sollten die Elkos in unstabilisierten Gleichspannungsschienen auf ausreichenden Ist-/Nennspannungsabstand überprüft werden.

Zum Abgleich hat Valenzband bereits einiges geschrieben. Wenn das FM-Empfangsteil neu eingestellt ist, sollten auch der eingangs bemängelte FM-Empfang wieder funktionieren und die Signalanzeige ausschlagen. Nur für nen Abgleich nach Herstellervorgabe brauchts u.a. Erfahrung, passendes Werkzeug und geeignete Meßtechnik.

BG
H.
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 27. Aug 2021, 09:57
Elkos, die auffällig von der Kapazität abweichen, nach oben oder nach unten, nicht mehr alle ursprünglichen Eigenschaften. Grundsätzlich funktionieren sie zwar noch, aber die Verluste sind dann evtl. höher.
Elkos sind Verschleißteile, so wie Bremsbeläger beim Auto. In Empfängerschaltungen oder Verstärkerschaltungen werden sie wegen ihrer ungenauigkeit im Wert auch selten an Stellen eingesetzt, wo der Wert eine große Rolle spielt. Die ohnehin hohen Verlustparameter der Elkos verhindern auch, dass sie an kritischen Stellen für Signalverarbeitung z.B. für Hochfrequenzanteile etc. verwendet werden.
--> Meist ist eine Austausch daher gefahrlos, solange die Polarität wie genauso einhält wie vorher.

Meine 5 Cent

- Johannes
Valenzband
Inventar
#12 erstellt: 27. Aug 2021, 12:54
So schlimm wie gedacht bzw. angekündigt, sieht es gar nicht aus. Die Spulen sind auf den ersten Blick OK, auch wenn das natürlich keine 100% Garantie ist. Die merkwürdig verbogenen Spulen sind nicht so selten, das wird beim FM Abgleich bewusst so gemacht. Das ist jedenfalls die billigste Alternative zu deutlich teureren Abgleichs-Spulen, die kosmetisch eben schöner sind (auch etwas stabiler)

Zur ersten Orientierung kann und sollte man immer die DC Werte nachmessen, das ist ja auch mit einfachen Mitteln möglich und sinnvoll, bevor man die "Bazooka" heraus holt. Die meisten groben Fehler (hier konkret: gar kein FM Empfang) sind tatsächlich auch so schon zu finden.
Wenn es später um optimale Ergebnisse geht (FM Empfang verbessern) wird man um geeignete Messungen kaum herum kommen.
Wenn man Pech hat ist ein aktives HF Element gerade so defekt, dass man es mittels DC Messungen nicht findet. Das ist allerdings eher selten.
Fieplitz
Stammgast
#13 erstellt: 27. Aug 2021, 14:52
Ok. dann mal an die Messungen.
Ruhestrom
Die Sicherung F 801 für den TR 809 ( 2SC 1061) habe ich entfernt (Platine F1380 des Endverstärkers) und dort die Krokoklemmen drangeklemmt.
an VR 803 auf 15 mV einstellen.
Die andere Sicherung ist noch drin. Netzstecker natürlich noch draußen.
Ist das so richtig?

Screenshot 2021-08-27 at 14-42-02 good copy Sansui-310-Schematic pdf

DSCN3464

Edith: Ähm es sollen 15 mA sein.


[Beitrag von Fieplitz am 27. Aug 2021, 16:06 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#14 erstellt: 27. Aug 2021, 15:07

Valenzband (Beitrag #6) schrieb:



Ruhestrom: Sicherung entfernen und mit angeklemmten Multimeter an VR 803/VR 804 auf 15 mV einstellen.

Gemeint ist 100% sicher 15mA, das DVM muss im Ampere-Modus sein. Je nach Ausführung sollte man lieber einen höheren Messbereich einstellen (nicht 20mA, sondern 200mA, oder bei höheren Messauflösungen 2A), denn sonst ist oft ist der Innenwiderstand des Messgeräts recht hoch.


Du hast aber den Hinweis in #6 schon gelesen


[Beitrag von Uwe_1965 am 27. Aug 2021, 15:07 bearbeitet]
Fieplitz
Stammgast
#15 erstellt: 27. Aug 2021, 15:20
Ups den gleichen Fehler aus dem Original reinkopiert. Multimeter steht aber auf Ampere.

Lautstärke null. Keine Boxen.

DSCN3468


[Beitrag von Fieplitz am 27. Aug 2021, 15:24 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#16 erstellt: 27. Aug 2021, 15:32
Dann drücke ich Dir die Daumen, das die Sicherung in Deinem Multimeter noch in Ordnung ist
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 27. Aug 2021, 15:38
Das rechte Kabel muss aber in die linke Multimeter-Buchse - oder? Bitte prüfen!
Uwe_1965
Inventar
#18 erstellt: 27. Aug 2021, 15:45
So wäre es bei meinem MM auch, aber die Beschriftung der rechten Buchse wäre dann verwirrend und nicht richtig
CarlM.
Inventar
#19 erstellt: 27. Aug 2021, 15:49
Rechts steht "mA" und darunter 600 mA max.

Für den Messbereich bis 2 A also beides unzutreffend.


[Beitrag von CarlM. am 27. Aug 2021, 15:50 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#20 erstellt: 27. Aug 2021, 15:57
Riischtig
Fieplitz
Stammgast
#21 erstellt: 27. Aug 2021, 16:16
An derr Buchse mAµA kann ich bis 200 mA messen.
soll ich auf die Messbuchse 10A max. wechseln?


[Beitrag von Fieplitz am 27. Aug 2021, 21:17 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#22 erstellt: 27. Aug 2021, 16:31
Wenn der gewählte Messbereich 0..200 mA ist, muss die rechte Buchse gewählt werden.
Wenn der Messbereich 0..2 A gewählt wird, muss - unabhängig von der aktuellen Stromstärke - die linke Buchse gewählt werden.

Der Messbereich 0..2 A besitzt einen um den Faktor 10 geringeren Innenwiderstand. Deshalb wird die zu messende Stromstärke weniger stark durch das Messgerät selbst beeinflusst.
Fieplitz
Stammgast
#23 erstellt: 27. Aug 2021, 17:33


DSCN3469


Der Ruhestrom war vorher ca 7 mA.
Er schwankt jetzt zwischen 14,8 und 15,10 mA.
Ich bin elektrisch angefixt gleich den rechten machen.
Uwe_1965
Inventar
#24 erstellt: 27. Aug 2021, 21:07
Scheint alles im grünen Bereich zu sein.
Gruß Uwe
Fieplitz
Stammgast
#25 erstellt: 27. Aug 2021, 23:18
Der Ruhestrom ist jetzt auf beiden Seiten eingestellt.
Die Trimmpotis sind sehr Empfindlich.
Sicherungen wieder rein und läuft bestens. Naja kein FM .
Der Kerko war nur festgeklebt und die Luftspule war schon so als ich Ihn bekkommen habe.
Ich werde dann die Tage die Tunerplatine durchmessen.


Gruß Michel
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 27. Aug 2021, 23:24
Hallo,


Der Kerko war nur festgeklebt ...


Früher nahm man auch Wachs, oder zumindest Wachs-ähnliches Zeug zum fixieren der Bauteile.


... die Luftspule war schon so als ich Ihn bekkommen habe.


Mache bloß nichts daran! Wie schon geschrieben wurde, wurden diese Spulen extra so "schlecht" gebogen um einen Abgleich vorzunehmen.
holli05
Stammgast
#27 erstellt: 28. Aug 2021, 09:41
Moin Michel,
ohne Oszilloskop mit ausreichender Bandbreite für die ZF wirds im RF-Teil schwierig.
Zumindest die Gleichspannungen in Frontend und ZF kannst aber mit dem Multimeter nachmessen. Die im SP angegebenen Spannungen sollten ungefähr nachweisbar sein, es kommt aber nicht auf ein Zehntel Volt an, damit die Stufen grundsätzlich arbeiten. Dabei den ZF-Anzeige-Verstärker mit TR203/TR204 nicht vergessen. Danach lötest Du den C221 aus und überprüfst ihn, ggfs. ersetzen. Über diesem Elko baut sich die dem FM-Signal äquivalente Gleichspannung auf. Neben diesem Elko gibts im ganzen RF-Teil des Radios nur noch den Ratio-Elko C211, der zu prüfen wäre. Wenn die exakten Kapazitätswerte nach SP nicht vorhanden sind, könnte jeweils auch ein kapazitätsmäßig geringfügig größerer eingesetzt werden.
Dann eine Antenne anschließen und den Ortsender(einen in anderen Radios stark empfangbaren Sender) einstellen. Zum nNachweis der Abstimmspannung kannst auch das Multimeter mit kleinstem Gleichspannungsmeßbereich an der Katode von D203 anschließen. Wenn sich die Spannung da bei Abstimmen minimal ändert, gibts Hoffnung ...
BG
H.

PS Elkos sind nicht wie Bremsbeläge, sie wurden ursprünglich für große Kapazitäten bei kleinen Baugrößen mit Kompromissen entwickelt, manche von ihnen haben aus verschiedenen Gründen eine geringere mittlere fehlerfreie Betriebszeit als andere BE, aber diese alten Radios haben ihre konzipierte Betriebszeit wie auch alle in ihnen verbauten BE eh schon lange überschritten,
mechanische Kontakte allerdings sind tatsächlich Verschleißteile!
Fieplitz
Stammgast
#28 erstellt: 28. Aug 2021, 10:10

CarlM. (Beitrag #22) schrieb:
Wenn der gewählte Messbereich 0..200 mA ist, muss die rechte Buchse gewählt werden.
Wenn der Messbereich 0..2 A gewählt wird, muss - unabhängig von der aktuellen Stromstärke - die linke Buchse gewählt werden.

Der Messbereich 0..2 A besitzt einen um den Faktor 10 geringeren Innenwiderstand. Deshalb wird die zu messende Stromstärke weniger stark durch das Messgerät selbst beeinflusst.


Hi,
Ich wußte nicht was mich da erwartet. Das Gerät hat ja bis auf den FM Empfang gut funktioniert.
Die Bauteile und der Kühlkörper simd nicht sonderlich warm geworden.
Aber das sind ja kein Trimmpotis an denen oft eingestellt werden sollte denke ich.
Einen tick zuviel und ich war auf 50mA .
Ich überlege die auszutauschen. Ich werden die Werte sicher nochmal überprüfen wenn ich weiter gekommen bin.

Gruß Michel


[Beitrag von Fieplitz am 28. Aug 2021, 11:42 bearbeitet]
Fieplitz
Stammgast
#29 erstellt: 28. Aug 2021, 10:15

Rabia_sorda (Beitrag #26) schrieb:
Hallo,


Der Kerko war nur festgeklebt ...


Früher nahm man auch Wachs, oder zumindest Wachs-ähnliches Zeug zum fixieren der Bauteile.


... die Luftspule war schon so als ich Ihn bekkommen habe.


Mache bloß nichts daran! Wie schon geschrieben wurde, wurden diese Spulen extra so "schlecht" gebogen um einen Abgleich vorzunehmen.



Hi,
Die Spule bleibt so Ich mache damit nix.

Gruß Michel


[Beitrag von Fieplitz am 28. Aug 2021, 11:09 bearbeitet]
Fieplitz
Stammgast
#30 erstellt: 28. Aug 2021, 11:04

holli05 (Beitrag #27) schrieb:
Moin Michel,
ohne Oszilloskop mit ausreichender Bandbreite für die ZF wirds im RF-Teil schwierig.
Zumindest die Gleichspannungen in Frontend und ZF kannst aber mit dem Multimeter nachmessen. Die im SP angegebenen Spannungen sollten ungefähr nachweisbar sein, es kommt aber nicht auf ein Zehntel Volt an, damit die Stufen grundsätzlich arbeiten. Dabei den ZF-Anzeige-Verstärker mit TR203/TR204 nicht vergessen. Danach lötest Du den C221 aus und überprüfst ihn, ggfs. ersetzen. Über diesem Elko baut sich die dem FM-Signal äquivalente Gleichspannung auf. Neben diesem Elko gibts im ganzen RF-Teil des Radios nur noch den Ratio-Elko C211, der zu prüfen wäre. Wenn die exakten Kapazitätswerte nach SP nicht vorhanden sind, könnte jeweils auch ein kapazitätsmäßig geringfügig größerer eingesetzt werden.
Dann eine Antenne anschließen und den Ortsender(einen in anderen Radios stark empfangbaren Sender) einstellen. Zum nNachweis der Abstimmspannung kannst auch das Multimeter mit kleinstem Gleichspannungsmeßbereich an der Katode von D203 anschließen. Wenn sich die Spannung da bei Abstimmen minimal ändert, gibts Hoffnung ...
BG
H.

PS Elkos sind nicht wie Bremsbeläge, sie wurden ursprünglich für große Kapazitäten bei kleinen Baugrößen mit Kompromissen entwickelt, manche von ihnen haben aus verschiedenen Gründen eine geringere mittlere fehlerfreie Betriebszeit als andere BE, aber diese alten Radios haben ihre konzipierte Betriebszeit wie auch alle in ihnen verbauten BE eh schon lange überschritten,
mechanische Kontakte allerdings sind tatsächlich Verschleißteile! ;)


Moin holli05,
Vielen Dank . Das hört sich nach einem Plan an.

Am 10 September gehe ich ins Repaircafé.
Bis dahin werde ich den Fehler hoffentlich gefunden haben.
Da kann ich mal fragen ob die mit mir einen guten Abgleich machen können.
Da sind immer ein paar "alte Hasen" die sich über so ein Schmuckstück bestimmt freuen.

Ja der Sansui 310 ist fast 50 Jahre alt. Ich habe ihn immer wieder kurz angeschlossen
Einen Dauerbetrieb wollte ich nicht riskieren.
Mit alten Reifen fahre ich auch nicht gerne einen Alpenpass runter. Oder hinkt der Vergleich.
Ich will mit der Reperatur Erfahrungen sammeln. Defekte Teile erkennen und tauschen.
Ich habe noch einige andere Geräte die etwas Aufmerksamkeit brauchen.

Gruß Michel


[Beitrag von Fieplitz am 28. Aug 2021, 11:07 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#31 erstellt: 28. Aug 2021, 11:26

Fieplitz (Beitrag #30) schrieb:
...Das hört sich nach einem Plan an.

Am 10 September gehe ich ins Repaircafé.
Bis dahin werde ich den Fehler hoffentlich gefunden haben.
Da kann ich mal fragen ob die mit mir einen guten Abgleich machen können.
Da sind immer ein paar "alte Hasen" die sich über so ein Schmuckstück bestimmt freuen.



Hallo Michel,

ich wirke ja auch in einem RepCafe mit, aber da würden wir keinen Abgleich machen können, zur Not könnten wir einen Defekt detektieren können.
Schaue mal wie von Holli05 vorgeschlagen ob Du die DC Spannungen mal messen könntest, vielleicht ist das schon die halbe Miete.

Gruß Uwe
Fieplitz
Stammgast
#32 erstellt: 29. Aug 2021, 19:41
Hallo Klassikerfreunde,

den DC Offset habe ich m VR 801/802 auf 22 V eingestellt. Der war auch nur minimal verstellt.
Am Tunerbord habe ich angefangen.
2A / L02 von F sollte 12 V haben gemessen 11,5 V.
TP 101. 3,5V / gemessen 3,5 V
Die anderen Testpunkte TP 201/301/401 habe ich nicht gefunden

Gruß Michel
Uwe_1965
Inventar
#33 erstellt: 29. Aug 2021, 19:52
TP201, schaue mal ob Du an R211/R212 rankommt, siehe auch Planausschnitt in #3
Fieplitz
Stammgast
#34 erstellt: 30. Aug 2021, 06:12

Uwe_1965 (Beitrag #33) schrieb:
TP201, schaue mal ob Du an R211/R212 rankommt, siehe auch Planausschnitt in #3


Hi Uwe_1965 ,
im Schaltplan gefunden aber ist nicht auf der Platine bezeichnet.


Gefunden.

TP 201 1,9 V / 1,9 V
R 212 1,9 V / 1,9 V
R219 ? / 0,0 V
R 213 7,8 / 7,6V
D 201 ? / 0,012 V
D 202 ? / -0,011 V

Gruß Michel

Screenshot 2021-08-30 at 05-44-07 good copy Sansui-310-Schematic pdf
Fieplitz
Stammgast
#35 erstellt: 30. Aug 2021, 13:10
An den Lautsprecherausgängen messe ich 130 - 150 mV DC. Ohne Last.
Keine Ahnung wie das vorher war.
Valenzband
Inventar
#36 erstellt: 30. Aug 2021, 13:38

Fieplitz (Beitrag #35) schrieb:
An den Lautsprecherausgängen messe ich 130 - 150 mV DC. Ohne Last.

Passt/muss so sein.
Fieplitz
Stammgast
#37 erstellt: 30. Aug 2021, 13:48

Valenzband (Beitrag #36) schrieb:

Fieplitz (Beitrag #35) schrieb:
An den Lautsprecherausgängen messe ich 130 - 150 mV DC. Ohne Last.

Passt/muss so sein.


Danke Dir.
Ich hatte was von bis 50 mV ist noch ok, drüber kann was faul sein im Kopf.

Gruß Michel
Valenzband
Inventar
#38 erstellt: 30. Aug 2021, 14:12

Fieplitz (Beitrag #34) schrieb:
TP 201 1,9 V / 1,9 V
R 212 1,9 V / 1,9 V...
D 202 ? / -0,011 V

Sieht gut aus. Anfangs hast du vom Rauschen berichtet, das wäre bei einem defektem Demodulator eher selten.
Damit rücken der ZF Verstärker und das Frontend/Mischerteil in Verdacht.
Entweder du hast ein Paar elementare HF Prüfmittel am Platz, oder es geht ab hier nur mit den "üblichen Verdächtigen" weiter.

Falls Du ein zweites Radio hast, lausche damit auf einem freien Senderplatz am oberen Ende (über 100MHz) auf das Rauschen und lege dessen Wurfantenne in die Nähe des offenen Sansui.
An dem Sansui kurbelst du nun auf FM im unteren Bereich herum. Bei einer Skalenanzeige etwa 10.7MHz unter der "Station" des rauschenden Abhörempfängers sollte sich das Rauschen stark verändern, oder ggf. fast verschwinden. Der Abhörempfänger empfängt dann das HF Signal des Sansui-Oszillators, der damit als halbwegs funftionstüchtig gelten kann. Um sicher zu gehen, dass dieser Empfang möglich ist, kann man im Sansui Oszillator eine Anzapfung mit einem 10cm langen (isolierten!...) Drahtstück am Emitter von TR102 bzw. an R114 als Senderantenne machen. Bitte nicht übertreiben, sonst gibt es evtl. Ärger mit der Bundesnetzagentur

Wenn gar nichts passiert ist der Oszillator ziemlich sicher defekt, entweder wegen dem involvierten Transi, oder wegen einem Kontaktproblem im/am Drehko. Häufige Probleme sind verharztes Fett auf Rotorschleifring(en) oder gebrochene Lötkontakte auf Platine. Sichtkontrolle ist immer angesagt.
Wenn das Rauschen weg geht liegt es vermutlich eher am Frontend um MOSFET FET101, als am ZF Teil.
Mach mal und berichte.


[Beitrag von Valenzband am 30. Aug 2021, 14:29 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#39 erstellt: 30. Aug 2021, 14:21

Fieplitz (Beitrag #37) schrieb:
Ich hatte was von bis 50 mV ist noch ok, drüber kann was faul sein im Kopf.

Ja, normalerweise ist das eine gute Faustregel. Hier gilt wieder mal eine Ausnahme, denn der Sansui greift seine Gegenkopplung am Ausgang erst hinter dem Koppelelko ab, was schon Mal die Verzerrungen durch den Elko drastisch senkt. Dafür füttert er den Ausgang minimal mit Gleichstrom aus der Eingangsstufe. Sobald die Lauten dran hänen sackt diese Spannung auf mVs ab.
Fieplitz
Stammgast
#40 erstellt: 30. Aug 2021, 15:56

Valenzband (Beitrag #39) schrieb:

Fieplitz (Beitrag #37) schrieb:
Ich hatte was von bis 50 mV ist noch ok, drüber kann was faul sein im Kopf.

Ja, normalerweise ist das eine gute Faustregel. Hier gilt wieder mal eine Ausnahme, denn der Sansui greift seine Gegenkopplung am Ausgang erst hinter dem Koppelelko ab, was schon Mal die Verzerrungen durch den Elko drastisch senkt. Dafür füttert er den Ausgang minimal mit Gleichstrom aus der Eingangsstufe. Sobald die Lauten dran hänen sackt diese Spannung auf mVs ab.


Genau mit den 8Ohm Tröten war es nur 5 mV.
Fieplitz
Stammgast
#41 erstellt: 30. Aug 2021, 16:21

Valenzband (Beitrag #38) schrieb:

Fieplitz (Beitrag #34) schrieb:
TP 201 1,9 V / 1,9 V
R 212 1,9 V / 1,9 V...
D 202 ? / -0,011 V

Sieht gut aus. Anfangs hast du vom Rauschen berichtet, das wäre bei einem defektem Demodulator eher selten.
Damit rücken der ZF Verstärker und das Frontend/Mischerteil in Verdacht.
Entweder du hast ein Paar elementare HF Prüfmittel am Platz, oder es geht ab hier nur mit den "üblichen Verdächtigen" weiter.

Falls Du ein zweites Radio hast, lausche damit auf einem freien Senderplatz am oberen Ende (über 100MHz) auf das Rauschen und lege dessen Wurfantenne in die Nähe des offenen Sansui.
An dem Sansui kurbelst du nun auf FM im unteren Bereich herum. Bei einer Skalenanzeige etwa 10.7MHz unter der "Station" des rauschenden Abhörempfängers sollte sich das Rauschen stark verändern, oder ggf. fast verschwinden. Der Abhörempfänger empfängt dann das HF Signal des Sansui-Oszillators, der damit als halbwegs funftionstüchtig gelten kann. Um sicher zu gehen, dass dieser Empfang möglich ist, kann man im Sansui Oszillator eine Anzapfung mit einem 10cm langen (isolierten!...) Drahtstück am Emitter von TR102 bzw. an R114 als Senderantenne machen. Bitte nicht übertreiben, sonst gibt es evtl. Ärger mit der Bundesnetzagentur

Wenn gar nichts passiert ist der Oszillator ziemlich sicher defekt, entweder wegen dem involvierten Transi, oder wegen einem Kontaktproblem im/am Drehko. Häufige Probleme sind verharztes Fett auf Rotorschleifring(en) oder gebrochene Lötkontakte auf Platine. Sichtkontrolle ist immer angesagt.
Wenn das Rauschen weg geht liegt es vermutlich eher am Frontend um MOSFET FET101, als am ZF Teil.
Mach mal und berichte.


Okay das hört sich auch spannend an. mach ich.

Aber

ich habe hier noch was anderes entdeckt.

R 417 ist mir aufgefallen. Da hängt ein Beinchen in der Luft.
Wert ist OK 1,8 K Ohm.
Ein Paar andere sehe ich auch noch ?


DSCN3312
Der soll an C 406 und C 407 oder ?

Screenshot 2021-08-30 at 15-41-52 hfe_sansui_310_op_service_en_low_res pdf

Screenshot 2021-08-30 at 15-38-04 good copy Sansui-310-Schematic pdf

Screenshot 2021-08-30 at 15-37-41 good copy Sansui-310-Schematic pdf


[Beitrag von Fieplitz am 30. Aug 2021, 16:22 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#42 erstellt: 30. Aug 2021, 16:35
Bei R417 bist Du um eine Lötstelle jeweils nach rechts verrutscht.
Da wo der unverlötete Draht herauskommt sollte ein Pin des Metallgehäuses von T403 sein.
Fieplitz
Stammgast
#43 erstellt: 30. Aug 2021, 16:53

CarlM. (Beitrag #42) schrieb:
Bei R417 bist Du um eine Lötstelle jeweils nach rechts verrutscht.
Da wo der unverlötete Draht herauskommt sollte ein Pin des Metallgehäuses von T403 sein.


Tja ich bin da nicht verrutscht da ist ein Beinchen von R 417 drin.

DSCN3344_LI
CarlM.
Inventar
#44 erstellt: 30. Aug 2021, 17:29
Ein wenig Grafik-Software, gedreht, gespiegelt und ... heureka

R417
Fieplitz
Stammgast
#45 erstellt: 30. Aug 2021, 17:43
[quote="CarlM. (Beitrag #44)"]Ein wenig Grafik-Software, gedreht, gespiegelt und ... heureka

Hi CarlM, ja ich hab mich geirrt.
Ich sollte mal eine Pause machen.
Danke dir.

Gruß Michel
Valenzband
Inventar
#46 erstellt: 30. Aug 2021, 20:22
Evtl. täusche ich mich, aber einige Lötstellen scheinen in der Mitte einen kleinen Krater zu haben, so, als ob sich der Draht in einer "Hülse" zurückgezogen hätte.
Fieplitz
Stammgast
#47 erstellt: 31. Aug 2021, 08:01

Valenzband (Beitrag #46) schrieb:
Evtl. täusche ich mich, aber einige Lötstellen scheinen in der Mitte einen kleinen Krater zu haben, so, als ob sich der Draht in einer "Hülse" zurückgezogen hätte.


Moin,

Ob alle Lötstellen gut sind kann ich nicht sagen.
Ich habe die Platinen mit 90% Isopropanol gereinigt. Pinsel , Q-Tips und Lupe. Altes Flußmittel ging damit am besten ab.
Dann alle für mich auffälligen Lötstellen (60/40 Lötzinn und 350 °C) nachgelötet.
Ich bin aber ein blutiger Anfänger und mache noch viele Fehler und übersehe offensichtliche Defekte.

Deswegen will ich mich bei allen für die Geduld und Hilfe bedanken.
Ihr seid toll.


Pinselhaare sind leider einige auf der Platine geblieben.


DSCN3500

DSCN3487

DSCN3488

DSCN3489

DSCN3498

Mit mehr Erfahrung hätte ich die ganze Platine ausgelötet und gewaschen.

Gruß Michel
Uwe_1965
Inventar
#48 erstellt: 31. Aug 2021, 08:27

Fieplitz (Beitrag #47) schrieb:
...
Dann alle für mich auffälligen Lötstellen (60/40 Lötzinn und 350 °C) nachgelötet.
Ich bin aber ein blutiger Anfänger und mache noch viele Fehler und übersehe offensichtliche Defekte.
...



Wenn Du 60/40 ziger Lot hast, Schmelzpunkt ~182°C, dann reicht eigentlich am Lötkolben ~ 282°C
Und die Pinselhaare schaue mal ob Du nicht einen anderen Pinsel findest.

Gruß Uwe
holli05
Stammgast
#49 erstellt: 31. Aug 2021, 09:06
Kurze Zwischenfragen:
Warum lassen sich die Frontend- und ZF-Transistoren für die Spannungsmessungen an ihren Anschlüssen nicht finden?
C211 Ratioelko und C221 Abstimmspannung haben gute Meßwerte?
Der Ortsenderabstimmtest mit Messung der Abstimmspannung ist geschehn?

Fieplitz (Beitrag #34) schrieb:

Screenshot 2021-08-30 at 05-44-07 good copy Sansui-310-Schematic pdf

Die Gleichspannungen am Begrenzerverstärker IC201 passen, die im Ratiodetektor-Demodulator (https://www.elektroniktutor.de/signalkunde/fm_demod.html runterscrollen bis Ratiodetektor) können auf ein fehlendes Signal durch fehlenden Senderempfang etc. oder Defekt des C221 deuten. Wo genau an den Dioden wurde gemessen? Bei empfangenem Sendersignal entsteht in nem abgeglichenen Radio an R219 die auch mit nem Multimeter im AC-Bereich meßbare NFvon mehreren Hundert Millivolt.
73
H.
Fieplitz
Stammgast
#50 erstellt: 31. Aug 2021, 10:21
Der Test mit der Wurfantenne vom anderen Radio hat funktioniert.
Das Rauschen ist plötzlich ganz verschwunden.
Die anderen Messungen mache ich auch noch .
Gruß Michel
Valenzband
Inventar
#51 erstellt: 31. Aug 2021, 11:26

Fieplitz (Beitrag #50) schrieb:
Der Test mit der Wurfantenne vom anderen Radio hat funktioniert.
Das Rauschen ist plötzlich ganz verschwunden.
Die anderen Messungen mache ich auch noch .
Gruß Michel

Na, das gibt doch schon mal eine Richtung vor bzw. schließt den Oszillator als Fehlerquelle weitestgehend aus.

Jetzt kann man sich der Vorstufe nähern:
An Testpunkt TP101 kannst du versuchsweise einen ca. 50 cm langen Draht als Antenne anschließen. Aber bitte auf Isolation achten, oder ggf.direkt an TP101 noch einen kleinen Keramikkondensator, so ab 100pF, dazwischennageln. Wenn du damit den FM Bereich durchleierst und sorgfätig hinhörst, kannst du mit etwas Glück, d.h. wenn ein stärkerer Sender in der Nähe ist, schon etwas empfangen, wenn auch nur ziemlich verrausch, oder mit überlagerten Stationen.
Du könntest dabei auch, quasi umgekehrt als zuvor, das zweite UKW Radio als "Sender" in der Nähe betreiben, indem du dieses Radio auf ca. 90MHz einstellst und mit dem präparierten "Antennen-Sansui" um 100,7 MHz herum danach suchst.

Wenn das irgendwie wuppen sollte liegt der Fehler recht wahrscheinlich im Frontent um FET101. Der ist laut Datenblatt zwar mit internen Zenerdioden halbwegs geschützt, geht aber durchaus schnell kaputt, wenn man ihn mit ausreichender statischer Ladung auf die Pelle (an eines der Gates) rückt. Evtl. kannte er ja eine Außenantenne, in deren Nähe mal ein Blitz reinsemmelte
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