Braun CC4 ZF-Filter

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not0815
Inventar
#1 erstellt: 11. Okt 2021, 15:25
Hallo liebe Spezialisten,

ich habe einen alten Braun CC4 Preceiver ( SM siehe hier ) aus der Tonne gezogen. Das Gerät zeigt neben den üblichen Fehlern alter Geräte wie schadhafte Schalter, Potis, Lötstellen etc. keinen Ton bei FM, Suchlauf läuft durch. Der Tuner stimmt zwar manuell ab aber die ZF zeigt Fehler. Die ZF läßt sich wegen zerbröselter Ferritkerne des Filters (IFT 831, siehe letzte Seite im SM) nicht abgleichen, an den Testpunkten liegen 6,2V und 10,8V (TP1-TP2 ~ 4,6V). Die anderen Spannung am IC 633 passen im wesentlichen zu den Angaben im Schaltplan.

Können die Abweichungen an TP1 und TP2 allein aufgrund der defekten Kerne so groß sein oder hat ggf. auch das IC einen möglichen Schuss?

Sind die Kerne oder gar der gesamte Filter vielleicht noch irgendwo erhältlich oder wenn nein (was ich vermute), kann jemand etwas zu deren Spezifikation sagen?

Gruß
Sven


[Beitrag von not0815 am 11. Okt 2021, 15:26 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#2 erstellt: 11. Okt 2021, 16:34

not0815 (Beitrag #1) schrieb:
..Braun CC4 Preceiver ... kein Ton bei FM, Suchlauf läuft durch. Der Tuner stimmt zwar manuell ab aber die ZF zeigt Fehler. Die ZF läßt sich wegen zerbröselter Ferritkerne des Filters (IFT 831, siehe letzte Seite im SM) nicht abgleichen, an den Testpunkten liegen 6,2V und 10,8V (TP1-TP2 ~ 4,6V). Die anderen Spannung am IC 633 passen im wesentlichen zu den Angaben im Schaltplan.
Können die Abweichungen an TP1 und TP2 allein aufgrund der defekten Kerne so groß sein oder hat ggf. auch das IC einen möglichen Schuss?

An TP1 sollten unabhängig vom de-tuning immer ca. 6.2V anliegen.
TP2 ist der AFC Ausgang, der je nach Verstimmung von den 6.2V nach oben oder unten abweicht.
Die Verstimmung bezieht sich auf die nominale ZF von 10.7MHz, wenn die Kerne des Quadraturkreises IFT831 richtig eingestellt sind.
Bei Bröselkern(en) wird das garanitiert nicht mehr gehen, dort hat jemand mit falschen Werkzeugen herumgemurkst.

Neue Kerne: Vergiss es lieber.
Es gibt (mindestens) zwei verschiedene Filtersets die hier prinzipiell passen. Die unterscheiden sich aber im Pin-out etwas, so dass man ggf. auf der Unterseite der Platine etwas neu verdrahten muss. Platinen div. Hifi-Hersteller boten die Möglichkeit beide Varianten einzusetzen, indem passende Brücken entfernt oder gesetzt wurden.
Am besten machst du für uns mal ein Foto von dem alten Bauteil und liest alle Bezeichnungen ab.


[Beitrag von Valenzband am 11. Okt 2021, 17:00 bearbeitet]
not0815
Inventar
#3 erstellt: 11. Okt 2021, 19:19
Ich habe mir die Filter noch mal genauer angesehen und musste feststellen, dass ein Filter auf beiden Wicklungen eine Unterbrechung aufweist

Hier mal einige Bilder vom Filter und der Platine
ZF-Filter_1
ZF-Filter_2
ZF-Filter_3
IPT831_Platine

Irgendwelche Bezeichungen sind auf dem Filter nicht vorhanden.
Ich bräuchte also auf jeden Fall Ersatz. Entweder aus einen Schlachtgerät oder entsprechend passende Filtersets.
Valenzband
Inventar
#4 erstellt: 12. Okt 2021, 02:00

not0815 (Beitrag #3) schrieb:
Ich habe mir die Filter noch mal genauer angesehen und musste feststellen, dass ein Filter auf beiden Wicklungen eine Unterbrechung aufweist.

Das kann auch leicht beim Ausbau passieren, denn die Wicklungsenden werden ziemlich stramm um den Pin gewickelt. Wenn der Pin etwas verbogen wird (beim Löten oder Herauseumeln) war's das.


Irgendwelche Bezeichungen sind auf dem Filter nicht vorhanden. Ich bräuchte also auf jeden Fall Ersatz. Entweder aus einen Schlachtgerät oder entsprechend passende Filtersets.

Von der Anschlußbelegung passen beide mir bekannten Filter leider auch nicht. Außerdem scheinen das zwei getrennte 10mm Filterbecher in einem Kunststoffmantel zu sein. Die Kopplung der beiden Kreise erfolgt durch eine ausgelagerte Teilwicklung
Die mir bekannten haben 12.5mm und einen gemeinsamen Abschirmbecher, in dem die Kopplung der Kreise direkt durch die Magnetfelder erfolgt
Könnte man alles entsprechend anpassen/umbauen, wäre aber ein Akt.

Die Kreise in solchen Diskriminatoren haben typische Güten von Q=72 bei einer Kopplung von k=0.7.
In der vorliegenden Schaltung bestimmen Widerstände R861/862 Q weitgehend.
Hersteller vergleichbarer Filter waren u.A. Toko, Toko RCL, Sumida, Mitsumi


[Beitrag von Valenzband am 12. Okt 2021, 02:01 bearbeitet]
holli05
Stammgast
#5 erstellt: 12. Okt 2021, 09:26
Moin Sven,
von den hier vorhandenen Braun-Teilen passen die Demodulatorfilter nicht, da die frühen Geräte noch Diskriminatoren mit anderer Wicklungsauslegung hatten, aber seIbst da waren schon vielfach 10mm-Doppelfilter im Einsatz, von denen die Kerne helfen könnten.
In den Teilespendern habe ich aber eine Schlachtplatte von einem Denon TU-660 gefunden, in dem wie im CC4 auch ein LA1235 als Begrenzerverstärker und Quadraturdemodulator gearbeitet hat. Die Demodulatorfilter haben auch gut 10mm im Quadrat und sind im SP wie in deinem Braun beschaltet, aber natürlich aus japanischer Produktion. Ob die auch von den Anschlüssen identisch sind, kann ich nicht auf die Schnelle prüfen, da das Layout im Manual des 660 schlecht erkennbar ist; Bilder der Leiterplatte und der Bestückung könnte ich aber machen.
Wenn Du diese Filter versuchen möchtest, würde ich sie zusenden. Dann bitte weiteres per pn.
BG
Holger
not0815
Inventar
#6 erstellt: 12. Okt 2021, 12:26
Hallo Valenzband und Holger,

ich danke für Eure Ausführungen und Dir Holger auch für das super nette Angebot. Zwischenzeitlich habe ich jedoch überraschender Weise originale Ersatzteile von Dritter Seite angeboten bekommem die ich erst mal ausprobieren will. Ich werde berichten...

Gruß
Sven
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