2-pin-C8-Euro-Steckerbuchse – Frage zur Funktion [gelöst]

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Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Okt 2022, 22:42
Der vor mir liegende Grundig Concert Boy 1500 Luxus macht nach dem Einschalten leider nicht viel, genauer gesagt gar nichts. Sicherung ist drin, Netzteil funktioniert, Gleichrichter macht, was er soll. Ich vermute das Problem in der Euro-Steckerbuchse. Anbei gefragt: Warum heißt der Stecker eigentlich C7 und die Buchse C8?

Sieht jemand bei dem Steckerbuchseninneren einen Defekt? Wenn man den 2-pin-C7-Euro-Stecker einsteckt, wird ja ein kleiner Hebel betätigt. Müssten durch diesen hier normalerweise die zwei auf dem Foto zu sehenden Kontakte miteinander verbunden werden?

1


[Beitrag von Hammerhaivieh am 10. Okt 2022, 22:44 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 10. Okt 2022, 23:18
Der "C7"-Stecker ist der Flachstecker, der in die 230 V~ Buchse gemäß Schutzklasse 2 eingeführt werden kann. Die andere Seite muss nicht zwingend einen "C8"-Stecker aufweisen, sondern kann z.B. auch direkt mittels der zwei Adern an einer Netzteil-Platine oder einem Sicherungshalter enden.
Die Bezeichnung entstammen den Nummerierungen der CEE-Veröffentlichungen (CEE 7).

Zum Problem:
Das Service Manual gibt es hier:
https://elektrotanya...pdf/download.html#dl

In der "C8"-Buchse befindet sich ein Schalter, der zwischen Netz- und Batteriebetrieb umschaltet. Auf der letzten Seite des Manuals findet man oben das Platinenlayout der Netzteilplatine. Gestrichelt gerahmt ist die Netzbuchse mit Schalter. Dort gibt es die Lötkontakte, die zu A2, Batterie + und C801 führen.
A2 wird also entweder mit Batterie + oder mit C801 (bei eingestecktem Netzkabel) verbunden. Dies solltest Du also mit dem Durchgangsprüfer testen. Bei gezogenem Netzstecker wird das Netzkabel also in die Buchse eingeführt und geprüft, ob sich der Schaltzustand ändert.

Wenn allerdings das Netzteil ordnungsgemäß funktioniert, kann die Euro-Netzbuchse keinen Einfluss auf das aktuelle Probleme haben.

Das Nächste wäre dann der Schaltkontakt der Kopfhörerbuchse.


[Beitrag von CarlM. am 10. Okt 2022, 23:26 bearbeitet]
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 11. Okt 2022, 00:02
Gut, dann fällt die Netzbuchse schon mal raus. Der Durchgang bei der Kopfhörerbuchse direkt an den Kontakten gemessen ist vorhanden. An den Lötstellen gemessen ist auch Durchgang gegeben. Dann war es die Kopfhörerbuchse wohl auch nicht.

1


[Beitrag von Hammerhaivieh am 11. Okt 2022, 00:07 bearbeitet]
hf500
Moderator
#4 erstellt: 11. Okt 2022, 19:07

Hammerhaivieh (Beitrag #1) schrieb:

1


Moin,
an der Buchse fehlt was.
Oben, an dem hakenfoermigen Blechteil, sieht man eine kleine Zunge. Eine gleiche Zunge gibt es an der beweglichen Kontaktfeder des B/N-Umschalters.
Und zwischen beiden Zungen fehlt eine leicht durchgebogenes Blattfeder, auf die Zungen aufgesteckt, die die Betaetigung vermittelt und fuer den "Schnappeffekt" der Kontakte sorgt.

Der Umschalter ist jetzt also funktionslos, man muss nachmessen, in welcher Stellung er jetzt steht. Ich vermute: Batterie.

73
Peter
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 11. Okt 2022, 19:14
Hallo Peter,

was sagst Du denn zu #1 zweiter Satz?

Carl
hf500
Moderator
#6 erstellt: 11. Okt 2022, 19:37
Moin,
wenn


Sieht jemand bei dem Steckerbuchseninneren einen Defekt? Wenn man den 2-pin-C7-Euro-Stecker einsteckt, wird ja ein kleiner Hebel betätigt. Müssten durch diesen hier normalerweise die zwei auf dem Foto zu sehenden Kontakte miteinander verbunden werden?

gemeint ist:
Auf den hakenfoermigen Federblechstreifen oben wird von hinten gedrueckt, er bewegt sich nach vorn. Die fehlende Blattfeder drueckt dann die Kontaktfeder (unten) nach hinten auf den zweiten Festkontakt.

73
Peter
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 11. Okt 2022, 22:08
@Peter: Hast Du auf die Schnelle eine Idee, wo man diese Buchse bestellen könnte beziehungsweise wie ein erfolgsversprechender Suchbegriff lauten könnte?

Ich habe jetzt noch nicht nachgemessen, in welcher Stellung die Buchse steht, aber wenn beim Gleichrichter Spannung messbar ist, dann muss er doch eigentlich auf Netzbetrieb gestellt sein, oder etwa nicht? Batterien sind jedenfalls keine eingelegt.
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 11. Okt 2022, 22:47
Besorg dir den Schaltplan. Die Umschaltung Netz Batterie erfolgt sekundärseitig im Gleichspannungspfad. Du kannst den Schalter doch einfach brücken. Ohne Batterien passiert da nichts.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 11. Okt 2022, 22:54
Hier noch einmal zur Klarheit das Platinenlayout.

Der Schaltkontakt in der Netzbuchse schaltet wie folgt:
Im Batteriebetrieb wäre oben die rote Verbindung aktiv, bei Netzspannung die grüne Verbindung.

Wenn der Schalter aktuell tatsächlich auf Netzbetrieb steht, muß man zwischen den rot gerahmten Kontakten 15 bis 16 VDC messen können.
Eine Messung direkt am Elko C801 oder am Gleichrichter ist natürlich nicht zielführend, weil der Schalter dahinter liegt.

Besser wären noch die Messungen von VDC jeweils über C802, C803 und C804.

Grundig_KR_Schalter
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Okt 2022, 21:53
Hallo, Carl,

Danke für die Hinweise. Ich habe jetzt mal zwischen a2 und C802 VDC gemessen. Ergebnis: Keine Spannung. Das heißt wohl, dass die Netzbuchse auf Batterie geschalten ist. Nun habe ich die zwei Zungen bei dem Schalter überbrückt, nochmal gemessen, aber auch dann ist keine Spannung messbar. Eigentlich sollte das ja dann der Fall sein, wenn der Kontakt auf Netzbetrieb umschaltet.

Die Kontakte C803 und C804 konnte ich auf die Schnelle nicht ausfindig machen.

Es lag auch noch ein weiterer Defekt vor: Der Kontakt ganz oben links war nicht mit der Leiterbahn verbunden. Habe das mal auf dem beigefügten Foto gekennzeichnet.

Verbindungsfehler Leiterbahn


[Beitrag von Hammerhaivieh am 12. Okt 2022, 21:56 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 12. Okt 2022, 22:14
Ist das weiße Kabel (links am Rand) denn überhaupt verbunden? Überhaupt sehen die Lötstellen in dem Bereich sehr unprofessionell aus (zu wenig Hitze beim Löten).

Ansonsten:
Batteriefach ist hoffentlich leer ?

Sicherung und Netztrafo prüfen:
- Spannung zwischen den beiden orangenen Drähten messen (V AC also Wechselspannung)
- Spannung zwischen dem unteren orangenen Draht und dem linken Kontakt (beim "m" von mAT) der Sicherung messen (ebenfalls V AC)

Gleichrichter prüfen:
- wenn man von dem genannten "m" nach unten geht, kommen zwei Lötstellen. Dort im Bereich 0..20 V DC messen.

Sei vorsichtig! Der lose Trafo ist immerhin mit dem Stromnetz verbunden.

p.s.
In #1 hattest Du geschrieben: Netzteil funktioniert, Gleichrichter macht, was er soll.
Wie hattest Du das geprüft? Jetzt ist das Ergebnis ja ein anderes.


[Beitrag von CarlM. am 12. Okt 2022, 22:19 bearbeitet]
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Okt 2022, 22:39
Ja, das Batteriefach ist leer. Die Sicherung ist noch drin. Zwischen den beiden orangenen Drähten zeigt das Multimeter 16 Volt (AC) an. Beim Gleichrichter auf der linken Seite (Ausgang) 17,3 V (DC).

Wieso ist das Ergebnis jetzt ein anderes? Wenn beim Trafo 16 V (AC) herauskommt und beim Gleichrichter ein ähnlicher Wert (17,3 V) in Gleichstrom, dachte ich, ist anzunehmen, dass beide Teile in Ordnung sind.

Verbindungsfehler Leiterbahn


[Beitrag von Hammerhaivieh am 13. Okt 2022, 09:01 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 12. Okt 2022, 22:44
Okay. Dann löte doch die Brücke über den Schalter wie folgt:
Also ersetzt Du nicht nur das fehlende Stück der Leiterbahn, sondern führst den Draht gleich zum unteren der Lötaugen weiter - so wie ich es mit dem grünen Strich in der Grafik (siehe #9) eingezeichnet hatte.

Dann sollten wir einen Schritt weiter sein.


[Beitrag von CarlM. am 12. Okt 2022, 22:47 bearbeitet]
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 12. Okt 2022, 23:01
Das kann man laut schreiben, dass wir einen Schritt weiter sind: Habe die Kontakte gerade zusammengelötet und das Radio ans Netz genommen. Ergebnis: Radio läuft! Besten Dank für Deine Tipps.

Um das ganze noch abzuschließen: Das heißt jetzt also, dass der Schalter tief im Inneren ein Problem hat und man den Batteriebetrieb in dem Zustand vergessen kann. Ich habe jetzt schon eine Weile nach so einem Steckerflansch gesucht aber bisher leider keinen Anbieter gefunden. Müsste es aber ja normalerweise geben.


[Beitrag von Hammerhaivieh am 12. Okt 2022, 23:03 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 12. Okt 2022, 23:03
Ich würde es so lassen. Du solltest einen Aufkleber ins Batteriefach kleben: "Batterie-Betrieb deaktiviert!"

Batteriebetrieb mit den 6 Mono- oder Babyzellen ist ja auch nicht billig. Eine Netzbuchse mit einem solchen Schalter habe ich auch nicht gefunden.

Viel Spaß damit!


[Beitrag von CarlM. am 12. Okt 2022, 23:06 bearbeitet]
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 12. Okt 2022, 23:30
Batteriefach

👍
hf500
Moderator
#17 erstellt: 13. Okt 2022, 19:03
Moin,
Netzbuchsen dieser Art mit einem echten Springkontaktschalter waren sehr selten und hier moeglicherweise eine Sonderausfuehrung fuer Grundig.
Ueblich ist da eher die "Fernost-Standardmethode", die so einen Umschalter als einfachen Federkontaktsatz ausfuehrt. Die gibt es zwar nach wie vor, werden aber mechanisch nicht in das Grundigradio passen.

73
Peter
Hammerhaivieh
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 13. Okt 2022, 21:40
Hallo, Peter,

Danke für die Info. Dann wird es wohl erstmal beim deaktivierten Batteriebetrieb bleiben.
Elektronator
Stammgast
#19 erstellt: 13. Okt 2022, 22:56
Hallo zusammen,

der Schalter zwischen Gleichrichter "+" und dem Mittenkontakt ist doch eigentlich gar nicht notwendig, er könnte immer geschlossen (überbrückt) sein.

Bei Batteriebetrieb kann (fast) kein Strom rückwärts durch den Gleichrichter fließen, denn die Dioden darin sind dann in Sperrrichtung gepolt. Ist das noch ein Selengleichrichter? Dann fließt (bei 9 V) doch noch ein geringer Strom.

Man könnte die beiden Schalterzweige mit je einer Diode (Schottkydiode) überbrücken, dann sind sowohl Netz- als auch Batteriebetrieb möglich. Sicherheitshalber kann man den Schalter dabei ganz entfernen, dann gibt es auch keine Gefahr, dass ein Schalterkontakt mal kleben bleibt und dann die Batterie bei Netzbetrieb geladen wird und ausläuft.
hf500
Moderator
#20 erstellt: 14. Okt 2022, 17:29
Moin,
"kontaktlose" Batterie-Netzumschaltung gab es frueher eine Zeitlang bei Telefunken. Wurde sogar als "elektronische Umschaltung" beworben. Die Idee ist also nicht neu, weil zwangslaeufig ;-)
Ein Nachteil ist natuerlich der Spannungsverlust in der Diode, den man sich bei Batteriebetrieb nicht immer leisten wollte. Schottkydioden sind PN-Siliziumdioden hier gegenueber im Vorteil, aber hier wuerde ich es schon mit einer 3A-Diode versuchen, damit der Spannungsverlust auch bei hoeherem Strom (Lautstaerke) gering bleibt.

Den Selengleichrichter koennte man hier mit einem Siliziumgleichrichter ersetzen

https://www.pollin.d...08m-800-v-1-a-150151

dann faellt der Sperrstrom der Selenbruecke fort (obwohl er hier winzig waere) und man braeuchte nur noch eine Schottkydiode.

73
Peter
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