Kassetten Deck Service im Landkreis Heidenheim gesucht

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multiwirth
Stammgast
#1 erstellt: 10. Okt 2022, 18:13
Schönen guten Abend liebes Forum,

wie der Titel vermuten lässt, bin ich derzeit auf der Suche nach einer fachkundigen Person, die mir mein Deck mal wieder richtig einstellen kann.

Ich habe vor einem dreiviertel Jahr einen Denon DRM-800(A?) und einen Denon DCD-1520 für einen fairen Preis von einem Arbeitskollegen abgekauft und damit meine kleine, aber feine Anlage aufgewertet.
Nun das Deck funktioniert einwandfrei, allerdings ist mir mit der Zeit was aufgefallen:
Der Pegelausschlag ist doch recht häufig eher rechts stärker als links.
Und zwar hab ich dann mal einen Frequenzgenerator auf dem Pc aufgerufen und mal von 20Hz bis 20kHz durchgegangen.

Es lies sich beobachten, dass der linke Kanal in den Bässen etwas mehr Pegel hat, der rechte Kanal dafür in den Höhen mehr Pegel hat.
Im Mitteltonbereich sind beide Kanäle dann wieder gleich.
Es ist kein gewaltiger Unterschied aber wenn ich den Balance Regler immer nach links drehen muss, damit die Gesamt-Balance irgendwie passt, dann ist das irgendwie keine Lösung.
Denn dabei drehe ich die Bässe noch weiter nach links, die Höhen dafür aber mehr in die Mitte...

Genau aus diesem Grund würde ich mir gerne mal den Azimuth einstellen lassen.
Ich hoffe ja mal, dass das alles ist und nicht was anderes defekt/verstellt ist...
Mangels Equipment und Erfahrungen möchte ich dies allerdings ungern selber durchführen.
Die Einstellschraube am Kopf scheint noch original versiegelt zu sein.
Es handelt sich um ein 3-Head System, dabei sitzen Rec/Play allerdings direkt nebeneinander.

Der Pegelausschlag ist auf Vorband (Source) auf beiden Kanälen gleich, das heißt es ist auch kein Problem mit der Verkabelung.
Übrigens bei der reinen Wiedergabe ist dieses Phänomen nicht vorhanden (bei Kauf-Kassette z.B.).
Nur beim Aufnehmen, wenn man die Balance nicht nachstellt.

Das Tapedeck bekommt sein Signal von meinem Onkyo TX-8020, welcher wiederum digital per Toslink an meinem Pc angeschlossen ist.
Falls noch mehr Infos relevant wären, kann ich diese auch gerne noch nachliefern.

Ich wohne in 89555 Steinheim, gibt es da in der Nähe bekannte Werkstätten oder fachkundige Personen?
Gerne auch per PM melden, schaue die Tage nochmal im Forum rein!

Liebe Grüße,
Patrick
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 11. Okt 2022, 08:30
Zunächst sollte der Tonkopf gereinigt sein.

Es gibt zwei unterschiedliche technische Fälle. Einmal der Klang frisch auf dem Deck aufgenommener Cassetten. Und dann der Klang des alten Cassettenbestandes, der mit anderen Decks aufgenommen wurde. Dementsprechend kannst Du die Tonkopfstellung entweder genau auf Werksvorgabe einstellen oder auf den alten Cassettenbestand.

Falls Du auf den alten Cassettenbestand optimieren willst, stellst Du auf beste Höhenwiedergabe auf beiden Kanälen ein. Du kommst ja an die Schraube ran, wenn Du die Klappe der Lade abnimmst. Dann eine alte Cassette abspielen und mit einem passenden isolierten Schraubenzieher leicht nach rechts/links probieren. Sobald der Tonkopf aus der Mitte bewegt wird, nehmen die Höhen deutlich ab.
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 11. Okt 2022, 09:17
Mit der Tonkopfposition hat das nichts zu tun. Der Aufnahme und der Wiedergabekopf sind eine Einheit. Somit wirken sich Azimuthfehler durch eine mechanische Schieflage bei Eigenaufnahmen viel weniger aus, als bei Fremdaufnahmen. Hier ist tatsächlich eine genauere Untersuchung notwendig. Rumdrehen am Azimuth wird nichts verbessern. Der Fehler sollte im Aufnahmezweig zu suchen sein, wozu auch der Tonkopf und die Bandführung zu zählen ist. Als erstes wäre der Vormagnetisierungsstrom zu prüfen. Ist der zu hoch verringern sich die Höhen. Der Bassbereich verändert sich dabei aber nicht. Und hier wird es dann spannend. Da muss man halt messen.
multiwirth
Stammgast
#4 erstellt: 11. Okt 2022, 19:32

shabbel (Beitrag #2) schrieb:
Zunächst sollte der Tonkopf gereinigt sein.

Es gibt zwei unterschiedliche technische Fälle. Einmal der Klang frisch auf dem Deck aufgenommener Cassetten. Und dann der Klang des alten Cassettenbestandes, der mit anderen Decks aufgenommen wurde. Dementsprechend kannst Du die Tonkopfstellung entweder genau auf Werksvorgabe einstellen oder auf den alten Cassettenbestand.

Moin,
also gereinigt habe ich natürlich alles, nicht nur einmal.
Dazu habe ich hochreines Isopropanol und Wattestäbchen verwendet.
Ein bisschen informiert hab ich mich ja schließlich
Aber wie ich auch schrieb: Dies betrifft einzig und allein die Aufnahme.
Lege ich eine neue/alte Kauf-Kassette oder Fremdaufnahmen ein, dann passt alles bei der Wiedergabe.
Nur bei der Aufnahme stimmt was nicht. Das lässt sich während der Aufnahme ja gut beobachten/hören weil es einen separaten Aufnahme- und Wiedergabekopf hat und man da Live seine Aufnahme abhören kann.



Ingor (Beitrag #3) schrieb:
Mit der Tonkopfposition hat das nichts zu tun. Der Aufnahme und der Wiedergabekopf sind eine Einheit. Somit wirken sich Azimuthfehler durch eine mechanische Schieflage bei Eigenaufnahmen viel weniger aus, als bei Fremdaufnahmen. Hier ist tatsächlich eine genauere Untersuchung notwendig. Rumdrehen am Azimuth wird nichts verbessern. Der Fehler sollte im Aufnahmezweig zu suchen sein, wozu auch der Tonkopf und die Bandführung zu zählen ist. Als erstes wäre der Vormagnetisierungsstrom zu prüfen. Ist der zu hoch verringern sich die Höhen. Der Bassbereich verändert sich dabei aber nicht. Und hier wird es dann spannend. Da muss man halt messen.


Moin, genau deshalb wollte ich da auch nicht selber anfangen dran rumzudrehen.
Denn am Ende hab ich es dann ganz schnell verschlimmbessert und das würde ich gerne vermeiden.
Ich habe zwar weitreichende Kenntnisse der Elektrotechnik (Schwerpunkt Industrietechnik, mein Beruf) und kann auch mit einem Lötkolben bzw. Messgerät umgehen, aber das ist ja hier ein Zusammenspiel hochpräziser Mechanik und Elektronik.
Und da ich weder Erfahrung mit Kassettendecks habe, noch benötigte Hilfsmittel (Spiegelkassette, isolierter Schraubendreher etc.) und teilweise diese Dinge auch nicht für sinnvolle Preise beschafft werden können, würde ich da liebend gerne Jemand aus der Umgebung draufschauen lassen, der da die entsprechenden Fachkenntnisse und Hilfsmittel hat.


Aber wenn du mir einen kleinen Tipp geben kannst, wo der Vormagnetisierungsstrom gemessen wird, dann könnte ich dies am Wochenende mal probieren.
Ich nehme mal an, das wird für beide Kanäle dann separat eingestellt/gemessen ?

Liebe Grüße,
Patrick
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 11. Okt 2022, 22:41
Der wird am Aufnahmekopf gemessen. Benötigt wird für die Messung ein Oszi. Normalerweise wird aber gar nicht der Wert gemessen, sondern die Höhe so eingestellt, dass der Frequenzgang in einem bestimmten Bereich liegt und der Klirrfaktor nicht zu hoch ist. Ich bin nicht davon ausgegangen, dass du am Gerät basteln willst. Mein Beitrag sollte dich genau im Gegenteil davon abhalten an irgendetwas herumzudrehen.
Valenzband
Inventar
#6 erstellt: 11. Okt 2022, 23:54
Würde auch erst mal auf Kanal-Abweichungen in der Vormagnetisierung tippen. Wurden die Tonköpfe schon entmagnetisiert?
Das Gerät hat sicher die eine oder andere Rauschminderung (Dolby oder sonst was). Manchmal sind diese verstellt, z.Bsp. durch Alterungsprozesse.
Versuchsweise solltest mal eine Aufnahme ohne Rauschminderung machen und prüfen, ob das Problem bestehen bleibt, sich ändert, oder verschwindet.


[Beitrag von Valenzband am 11. Okt 2022, 23:55 bearbeitet]
multiwirth
Stammgast
#7 erstellt: 16. Okt 2022, 22:44

Valenzband (Beitrag #6) schrieb:
Würde auch erst mal auf Kanal-Abweichungen in der Vormagnetisierung tippen. Wurden die Tonköpfe schon entmagnetisiert?
Das Gerät hat sicher die eine oder andere Rauschminderung (Dolby oder sonst was). Manchmal sind diese verstellt, z.Bsp. durch Alterungsprozesse.
Versuchsweise solltest mal eine Aufnahme ohne Rauschminderung machen und prüfen, ob das Problem bestehen bleibt, sich ändert, oder verschwindet.

Das Gerät besitzt in der Tat Dolby B und C.
Aber auch ohne Dolby NS tritt der Effekt auf.

Das Entmagnetisieren habe ich tatsächlich noch nicht probiert.
Aber ich habe eine Entmagnetisierdrossel mal bestellt und werde mich daran mal versuchen.
Wie muss ich da denn jetzt eigentlich genau vorgehen?
Man liest so viel (Blödsinn) und weiß gar nicht so richtig, was denn nun stimmt.
Eine sagen, das Gerät soll eingeschaltet sein, andere behaupten das Gegenteil.
Wieder andere sagen, das Entmagnetisieren wäre total überbewertet.

Mal nur so direkt am Rande aber kann ein magnetisierter Tonkopf auch verantwortlich für eine schlechte Hochtonwiedergabe sein?
Habe hier einen von mehreren Sony WM EX 674 mit einer im Vergleich zu den anderen Geräten sehr dumpfen Wiedergabe.
Das Gerät ist allerdings optisch und haptisch wie neu, wurde wohl kaum benutzt.
Also kann der Tonkopf ja auch nicht verschlissen sein.
Neuer Riemen, neue Andruckrollen und alles gesäubert aber irgendwie stimmt noch was nicht...
Und wie ist es da? Ist das Entmagnetisieren im Ein oder Aus Zustand durchzuführen?
Es ist einer mit Auto Reverse und voll elektrisch gesteuerter Mechanik.

Grüße,
Patrick
Valenzband
Inventar
#8 erstellt: 17. Okt 2022, 13:54

multiwirth (Beitrag #7) schrieb:
Das Gerät besitzt in der Tat Dolby B und C.
Aber auch ohne Dolby NS tritt der Effekt auf.

Also wohl doch eher ein Problem des Aufnahmezweigs, i.e. Bias Justage


Das Entmagnetisieren habe ich tatsächlich noch nicht probiert...Wie muss ich da denn jetzt eigentlich genau vorgehen?

Man kann grob zwei Fälle unterscheiden.

1. Das System hat einen Kombi-Kopf, also ein gemeinsames Magnetsystem für Aufnahme und Wiedergabe.
Diese Typen haben i.d.R. wenig bis gar keine Probleme mit einer DC Magnetisíerung, da das System in jedem Aufnahmevorgang durch die HF entmagnetisiert wird. Etwas Magnetisierung kann durch Defekte, oder ggf. Fehlkonstruktionen, im Oszillator oder A-Verstärker auch erst beim Beenden der Aufnahme entstehen und bis zur nächsten Aufnahme verbleiben:
Technische Fehler durch den Aufnahmeverstärker (z.Bsp. DC Ströme durch defekten Elko) oder des HF Oszillators (DC, oder asymmetrische Kurvenform der HF Spannung) können das Spiel verderben, aber das lässt sicht messtechnisch leicht herausfinden.

2. Das System hat getrennte A/W Köpfe (bei Tapedecks meist in ein Gehäuse gefasst, da wenig Platz in mittlerer Kassettenöffnung).
Der A-Kopf kann im Grunde nur durch Fehler wie unter 1) magnetisiert werden.
Der W-Kopf kann sowohl durch obige Fehler (außer HF Bias Defekte, da diese hier nicht vorliegt) als auch durch äußere Einflüsse "aufmagnetisiert" werden. Das können Störfelder aller Art sein, selbst wenn sie nur vorrübergehend vorliegen (magnetische Werkzeuge, Reparaturfehler, fetter Laustsprecher oder sonstige Magnete in unmittelbarer Nähe).
Die verbleibende Magnetisierung hängt stark von den Werkstoffeigenschaften des Tonkopfs ab (magnetische Permeabilität und Remanenz).
Ferritköpfe sind recht immun, Permalloy & Co. dagegen empfindlich.

Sicherheitshalber sollten Laufwerke (alle Bandführungselemente und insbes. W-Köpfe) in regelmäßigen Abständen entmagnetisiert werden. Stärkere Magnetisierungen können u.U. Bänder "anlöschen", was irreversible Höhenverluste der Aufnahme nach sich zieht.


Mal nur so direkt am Rande aber kann ein magnetisierter Tonkopf auch verantwortlich für eine schlechte Hochtonwiedergabe sein? Habe hier einen von mehreren Sony WM EX 674 mit einer im Vergleich zu den anderen Geräten sehr dumpfen Wiedergabe. Also kann der Tonkopf ja auch nicht verschlissen sein.

Das kann Magnetisierung sein, aber auch etliche andere Ursachen haben, von falschem Azimut bis elektronischen Justagen/Fehlern.


Ist das Entmagnetisieren im Ein oder Aus Zustand durchzuführen?.

Grundsätzlich bei ausgeschaltetem Gerät!
Die eingeschaltete Drossel sollte an die betroffenen Stellen herangeführt werden und mit langsamer, ggf. leicht kreisender, Bewegung (Schlangenbeschwörung ) wieder entfernt werden. Bei kräftigen Drosseln mindestens 20cm bevor wieder ausgeschaltet wird


[Beitrag von Valenzband am 17. Okt 2022, 13:54 bearbeitet]
multiwirth
Stammgast
#9 erstellt: 17. Okt 2022, 19:46

Valenzband (Beitrag #8) schrieb:



Ist das Entmagnetisieren im Ein oder Aus Zustand durchzuführen?.

Grundsätzlich bei ausgeschaltetem Gerät!
Die eingeschaltete Drossel sollte an die betroffenen Stellen herangeführt werden und mit langsamer, ggf. leicht kreisender, Bewegung (Schlangenbeschwörung ) wieder entfernt werden. Bei kräftigen Drosseln mindestens 20cm bevor wieder ausgeschaltet wird


Guten Abend,
ich habe die Drossel heute per Post erhalten und zunächst am Sony in der Küche ausprobiert.
Er hat es schadlos überstanden, klingt aber genau wie vorher eher dumpf.

Danach habe ich das an meinem Deck ausprobiert.
Auch das hat den Eingriff überstanden, hat sich aber keine Verbesserung oder Verschlechterung ergeben, alles wie vorher.
Der Effekt ist und bleibt zwar sehr marginal, aber besser wäre es natürlich ganz ohne.

Alle weiteren Eingriffe würde ich dann aber gerne ich fachkundige Hände abgeben, sofern sich diesbezüglich noch Jemand melden sollte

Allemal aber vielen Dank an alle für die tolle Hilfsbereitschaft!
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