Sony STR-414L - Störgeräusche vom Trafo

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LordAndal
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jan 2025, 16:37
Hallo liebes Forum,

ich habe hier zwei Stück Sony STR 414L stehen. Konnte beide wieder schön zum spielen bekommen (waren nur Kontaktprobleme und änliche Kleinigkeiten). Jedoch hat einer der beiden beim Einschalten immer und manchmal auch zeitweise während des Betriebs Störgeräusche. Beim Einschalten für min. 20s. Während des Betriebs eher selten, kann stundenlang nicht sein. Und wenn dann durchgehend für einige Sekunden.

Diese sind sowohl "mechanisch", also ohne angeschlossene Lautsprecher (oder angeschlossen bei 0 Lautstärke) als eine art "Flirren" direkt vom Transformator zu hören (deutlich), als auch über die Lautsprecher - also elektrisch im Signal.

Sie sind nicht durch Vibrationen/Stöße zu beeinflussen oder zu provozieren. Ich würde also tatsächlich auf ein internes Problem des Trafos tippen.

Ich habe mir daraufhin die Spannungen im Verstärker mit dem Oszilloskop angesehen. Hier fällt auf, dass auch im störungsfreien "Normalbetrieb" die Ausgangsspannung des Transformators vor den Gleichrichterdioden kein schöner Sinus ist - bei beiden Verstärkern identisch.

Bilder werde ich noch hochladen (hat irgendwie nicht geklappt)

Hat hier jemand einen Tipp oder kennt solch einen Fehler?

Freue mich auf Eure Antworten


[Beitrag von LordAndal am 13. Jan 2025, 16:41 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2025, 18:08
Der Worst Case wäre natürlich ein Trafo-Schaden im Sinne "beschädigter Isolierlack".

Die unschönen Sinuswellen sollte man auch auf der Primärseite ansehen - Balkonkraftwerke, Wechselrichter von Solarpanels etc. können sich negativ auf die Qualität auswirken . Wenn sie nur sekundärseitig auftreten, kann neben dem Trafoschaden auch ein defekter Kondensator ursächlich sein. Da denke ich ich an die Kondensatoren, die parallel zu den Gleichrichterdioden der Grätzschaltung angebracht sind.
Lötstellen und Korrosionsprobleme - z.B. auf der Platine zur Netzspannungswahl - hast Du sicherlich selbst schon auf dem Tableau gehabt.
LordAndal
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Jan 2025, 20:34
Primärseitig sieht der Sinus deutlich besser aus. Sekundärseitig gibt es hartes "Clipping"...
Aber das hat ja der Verstärker ohne den Fehler genauso.
Kann das daran liegen, dass der Trafo für "nur" 220V ausgelegt wurde?

Die Spannung nach den Dioden an den Kondensatoren sieht gut aus. Solange die Störung nicht auftritt.
Ohne Störung habe ich eine wunderschöne Gleichspannung mit relativ wenig Rippel.

Wenn die Störung da ist, hab ich auch DC-seitig deutliche Störungen. Daher auch hörbar...

Bleibt mir wohl nichts anderes als den Trafo mal auszubauen und ohne Schaltung zu testen?
(leider recht aufwendig) Ist auch extra nochmal in einem eigenem Gehäuse - geschirmt...

Danke

(Bilder hochladen hat leider immer noch nicht geklappt...)
hf500
Moderator
#4 erstellt: 14. Jan 2025, 23:38
Moin,
eine saubere Sinusspannung kann man bei Belastung mit Gleichrichter und Ladekondensator sekundaer an einem Trafo nicht erwarten. Schliesslich hat er einen Innenwiderstand und es wird kein sinusfoermiger Strom entnommen.

Wenn der Trao Geraeusche macht und gleichzeitig die Ausgangsspannung gestoert ist:
Lampe in der Netzleitung vorschalten (60W) und pruefen, ob und wie sich waehrend der Stoerung die Stromaufnahme aendert.
Wird die Lampe heller, kann man an Isolationsfehler im Trafo, oder Kondensator-/Gleichrichterdefekt denken.
Wird sie eher dunkler, tippe ich auf Unterbrechungen, am ehesten Schalter, Sicherungshalter/Sicherung.

Ansonsten schwierig zu diagnostizieren, wenn man es nicht selbst in natura gehoert hat.

73
Peter
LordAndal
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 15. Jan 2025, 02:23
Danke, werde ich machen!
LordAndal
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 20. Jan 2025, 20:01
Also...

75W Glühbirne in Reihe: Fehler tritt fast nicht auf, nur ganz kurz, fast nicht zu bemerken.
60W Glühbirne Fehler tritt definitiv kürzer auf als ohne. Scheint also mit der Spannungshöhe zu korelieren.
Die Birne Flackert deutlich heller wärend der Störung, als dann im Normalbetrieb. Also überschläge im Trafo?
Würde zum "Störgeräusch" passen... Habe beim Versuch den Trafo auszubauen auch die Aschlussfelder gefunden, an denen der Trafo für 120/220/240V angeschlossen/eingestellt werden kann. Er war auf 220V - Könnte das die Ursache sein?

Werde das jetzt am zweiten Gerät ebenfalls überprüfen und dann gegebenenfalls auf 240V umstellen.
Mal sehen, wie dann der Sinus am Trafo auf der Sekundärseite ausschaut...

Macht ein nicht originaler Ersatztrafo Sinn?
Ich kann die erforderlichen Spannungen ja gut am zweiten Gerät ohne Fehler ausmessen...
Oder keine Gute Idee?

Danke schonmal
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 20. Jan 2025, 21:21
Der Originaltrafo wird ca. 2x 28-30V~ 250W liefern. Er besitzt zusätzlich eine Sekundärwicklung für drei Lampen 8V 300mA, also ca. 8V~ 10W (Dial - Meter). Auf letztere könnte man auch verzichten, wenn man auf LED umstellt und die hierfür notwendige Spannung irgendwo an einer geeigneten Stelle abzwackt. Die anderen normalen Glühlampen müssen nicht zwingend auch auf LED umgestellt werden, da sie aus den 2x 30V~ versorgt werden.

Ein Netztrafo mit 2x 30V~ 250 bis 300W kostet zwischen 60 - 90 €. Das beispielhafte Angebot bei IT-tronics beträgt inkl. Montagesatz und Versand 82 €. Da musst Du nun selbst wissen, ob es Dir das Wert ist.

https://www.it-troni...edlbauer-rto-826054/

Alternative für ca. 81€ inkl. Versand - 300W - Durchmesser 130mm:
http://www.trafo24.c...30V-/-2x-30V-/-300VA

dto. aber 220W für ca. 70€ inkl. Versand - Durchmesser 120mm:
http://www.trafo24.c...44/Products/RM-00187

p.s.
Eventuell reicht ein 200W-Trafo (17€ billiger), weil ja von den 250W die 10W für Lampen abzuziehen sind und der Wirkungsgrad der RKT sehr hoch ist (92%).


[Beitrag von CarlM. am 20. Jan 2025, 21:46 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#8 erstellt: 20. Jan 2025, 22:27
Du solltest einmal alle Gleichrichter / Dioden der Sekundärseite prüfen, auch auf Risse an den Lötstellen achten. Falls die Platine dort gebräunt ist, dann auch nach Haarissen in den Leiterbahnen suchen:
Bei einer Unterbrechung einer der Brückendioden fließt zuviel Gleichstrom durch eine der Sekundärwicklungen, worauf der Trafokern beginnt magnetisch zu sättigen, was wiederum hohe Eingangsströme und "Schnarren" oder "Brummen" erzeugt. Auch die Sekundärspannungen werden in dem Zustand stärker wellig und kleiner.
Die Unterbrechung kann Wackelkontakt-artig sein, weil sich viele Teile im Betrieb erwärmen und dabei etwas ausdehnen. Auch Oxidationsschichten, die sich hin und wieder freibrennen sind ein häufigeres Szenario.
Lötstellen an dickeren Drähten, Blechen, oder Masseflächen, sind häufiger betroffen, weil sie schon ab Werk schlecht geflossen sind (Schwallbad-Löten mit etwas zu geringer Geschwindigkeit oder Temperatur, um den Rest zu schonen).
Langer Betrieb mit höheren Temperaturen lässt Weichlote oft härten und spröde werden, weil einige der Bestandteile sich in Drähten und Platine leichter lösen und sich das metallurgische Gefüge damit verändert. Außerdem erhöhter oxidativer Stress an den Oberflächen


[Beitrag von Valenzband am 20. Jan 2025, 22:29 bearbeitet]
LordAndal
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 20. Jan 2025, 22:36
@CarIM

Danke für die Infos! Werde den Trafo ausbaun und unabhängig prüfen. Falls er wirklich defekt ist, werde ich mir die Trafos die du mir geschickt hast näher ansehen.. 50-60€ wären schon in Ordnung


@Valenzband

Ja, wenn ich den Trafo ausgebaut habe, werde ich mir auch die anderen Teile nochmal genauer ansehen. Diese Probleme kenne ich aber schon von anderen Geräten und das hier ist "gefühlt" irgendwie anders... Mals sehen was am Ende rauskommt Aber auch dir Danke für die Hinweise!

LG
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