Telefunken TRX-2000: VU Anzeigen und Frequenzanzeige tot

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olimuc
Inventar

#1 erstellt: 02. Mai 2025, 16:12

Hallo zusammen,

nach längerer Zeit habe ich mal wieder einen Kandidaten auf der Werkbank: einen Telefunken TRX-2000 Receiver

Kleinere Wehwehchen habe ich schon beseitigt, jetzt beschäftige ich mich mit den toten VU-Anzeigen. Die Frequenzanzeige ist ebenfalls tot.

Im SM sehe ich, dass die VUs und der Frequenzzähler an der Versorgungsspannung U9 hängen und mit 5V versorgt werden sollen. Also müsste es hier einen „gemeinsamen“ Defekt geben. Allerdings wird auch die Uhr mit U9 versorgt, und die funktioniert.

An Stecker 801 für die VU-Platine fehlen mir besagte 5V an Pin 2 und 4, die restlichen Spannungen passen soweit.

Hättet ihr einen Tipp, wie ich der fehlenden Spannung am besten auf die Spur kommen kann?

Liebe Grüße

Oli

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 02. Mai 2025, 18:04

Und was hindert Dich daran, die Spannung U9 von der Quelle bis zum Ziel zu verfolgen?

olimuc
Inventar

#3 erstellt: 02. Mai 2025, 20:25

Hallo Carl,

so werde ich es auch machen, mich irritiert nur dass die Uhr funktioniert und im Internet davon die Rede ist, dass die VUs mit den 18V betrieben werden. Ich habe da knapp 17V anliegen.

Liebe Grüße

Oli

olimuc
Inventar

#4 erstellt: 02. Mai 2025, 23:28

Sooo, nach viel Verfolgungsarbeit bin ich bei C521 fündig geworden:

Ein Beinchen war nicht richtig eingelötet und hatte nur losen Kontakt mit dem Lötauge. Offensichtlich ein Fabrikationsfehler, denn das war original. Von der Lötseite her war Lötzinn drauf.

Offensichtlich gab es jahrzehntelang keine Probleme

Da an dem Gerät aber definitiv schon mal jemand dran war, ist der Kontakt vielleicht dadurch verloren gegangen.

Jetzt habe ich „nur“ ein gerissenes Skalenseil und eine festsitzende Achse des Drehkondensators

Falls jemand hierzu einen Tipp hat…?

Liebe Grüße

Oli

Rabia_sorda
Inventar

#5 erstellt: 02. Mai 2025, 23:39

Hi Oli

Jetzt habe ich „nur“ ein gerissenes Skalenseil und eine festsitzende Achse des Drehkondensators

Das Skalenseil hast du doch selbst mit dem Lötkolben zerstört - gib es doch zu

Die Achse des Drehko (je nachdem wie fest sie sitzt) kann man entweder mit Aceton (dauert) oder mit ein wenig "Kraftaufwand" wieder gangbar bekommen.
Natürlich sollte der "Kraftaufwand" nicht zu kraftaufwendig sein

olimuc
Inventar

#6 erstellt: 02. Mai 2025, 23:59

… also Karsten, mein Lötkolben ist schon lang, aber sooo lang auch wieder nicht

Die Achse sitzt so fest, dass Krafteinsatz ausscheidet, weil ich sonst die Achse abdrehe oder das Kunststoffwickelrad zerbreche

Vielleicht mit Wärme mittels Föhn plus frischem Schmierstoff oder Aceton

[Beitrag von olimuc am 02. Mai 2025, 23:59 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#7 erstellt: 03. Mai 2025, 00:03

Aceton zerstört Kunststoffe.

Ich würde es zunächst mit Kriechöl (und Geduld!) und ggf. Wärme versuchen.

p.s.
Dass C521 0,47µF (vor der Graetzbrücke!) dieses Fehlerbild erfolgen soll, erschließt sich mir nicht. Dazu müsste er niederohmig sein ....

[Beitrag von CarlM. am 03. Mai 2025, 00:11 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#8 erstellt: 03. Mai 2025, 00:32

Aceton zerstört Kunststoffe.

Ich würde es zunächst mit Kriechöl (und Geduld!) und ggf. Wärme versuchen.

Die Welle sollte hierbei aber aus einem Metall bestehen und auch nur dort sollte Aceton angeträufelt werden.
Das Zeug weicht verharzte Fette auf, was aber durchaus etwas dauern kann.

Dass C521 0,47µF (vor der Graetzbrücke!) dieses Fehlerbild erfolgen soll, erschließt sich mir nicht. Dazu müsste er niederohmig sein ....

Ohne jetzt dem Schaltplan einzusehen, würde ich dir ohne weiteres vertrauen

Valenzband
Inventar

#9 erstellt: 03. Mai 2025, 00:39

olimuc (Beitrag #6) schrieb:

Die Achse sitzt so fest, dass Krafteinsatz ausscheidet, weil ich sonst die Achse abdrehe oder das Kunststoffwickelrad zerbreche . Vielleicht mit Wärme mittels Föhn plus frischem Schmierstoff oder Aceton :)

Wie Carl schon anmerkte ist Aceton in Nähe von Kunststoff problematisch. Kriechöl ist der bessere Ansatz, die Zeit spielt dabei für dich, Drängeln bringt nix. Ein normaler Föhn heizt auch anderen Teilen in der Umgebung arg ein. Gerade in der Abteilung Frontend von Leierkasten-Tunern sind aber oftmals noch Styroflex-Kondensatoren verbaut, die gar keine Hitze vertragen. Ein SMD Heißluftlöter oder Ähnliches ist zum lokalen Erwärmen besser geeignet.

Je nach Lagerkonstruktion (v.A. Druckguss als Lagerbuchse) und längeren Umgebungsbedingungen (Todeszone Keller oder Dachboden) kann neben Ranzo-Fett auch Kontaktkorrosion eine Rolle spielen. Die ist auf jeden Fall sehr hartnäckig.

[Beitrag von Valenzband am 03. Mai 2025, 00:41 bearbeitet]

Rabia_sorda
Inventar

#10 erstellt: 03. Mai 2025, 00:46

An einem 1960er-Jahre Röhrenradio hatte ich mal ALLES an einem festsitzenden Drehko versucht.
Geholfen hatte aber nach etlichen Tagen der Versuche nichts und ich habe es aufgegeben.
Dein Gerät ist aber etwa 20 Jahre jünger und daher stehen die Chancen etwas besser ....

olimuc
Inventar

#11 erstellt: 03. Mai 2025, 07:39

… dass das Einlöten von C521 den Reparaturerfolg brachte, kann ich auch nicht erklären. Ich bemerkte das lose Veinchen beim Wegschieben eines Kabels, um eine Platinenbeschriftung besser lesen zu können.

Danach wollte ich einen U9-Punkt messen und beim Einschalten war die Frequenzanzeige wieder da und die VUs zuckten.

[Beitrag von olimuc am 03. Mai 2025, 07:57 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#12 erstellt: 03. Mai 2025, 20:55

Die Achse ist wieder gängig:

Nach langem Einwirken von Kriechöl konnte ich die Achse zunächst mit einer Zange schwer hin und her bewegen, dann immer besser und inzwischen sehr gut mit den Fingern.

Leider ist die Umlenkrolle altersgemäß zerfallen, ich habe sie geklebt, mal sehen ob sie hält.

Das zerrissene Seil habe ich zusammengeknotet, dadurch ist es jetzt natürlich kürzer. Auch hier muss ich mal sehen, wie das funktionieren wird.

CarlM.
Inventar

#13 erstellt: 03. Mai 2025, 21:34

Prima. Skalenseil gibt es ja auch als Meterware.
Warte mal ab. Es gibt sicherlich noch Tipps zu Ersatzskalenrädern ...

Valenzband
Inventar

#14 erstellt: 03. Mai 2025, 23:57

Wenn du nur kleine Umlenkrollen suchst, schau evtl. einmal bei einschlägigen Modellbau-Freaks nach. Hauptantriebsräder sind schwerer zu ersetzen, denn der Durchmesser muss zu dem des Rades am Drehko passen und anderes mehr.

[Beitrag von Valenzband am 04. Mai 2025, 00:12 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#15 erstellt: 04. Mai 2025, 09:00

… es ist „nur“ die Umlenkrolle. Das Rad, an dem das Seil eingehängt ist, hatte ich zur Achsenmobilisierung abgezogen

Danke für den Modellbau-Tipp

Rabia_sorda
Inventar

#16 erstellt: 04. Mai 2025, 11:39

Gib mal bei Ebay "rc car pulley kit" ein und stelle dann den Preis auf max. 10 €.
Da finden sich dann einige Sortimente.
Ein Set mit 150 Teilen hatte ich mir auch mal besorgt und konnte damit schon 2 alte Tapedecks reparieren.
Man muss sich dann nur aus den vorhandenen Scheiben/Zahnrädern etwas passendes bauen.