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Kenwood KA 8100 - multiples Versagen / Hilfe benötigt+A -A |
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Autor |
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fritzos
Ist häufiger hier |
20:18
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#1
erstellt: 08. Jun 2025, |
Liebe Gemeinde, nachdem mir so tolle bei meinem Hitachi KA-220 geholfen wurde, jetzt brauche ich einmal eine Hilfe bei der Reparatur von einem wunderschönen Kenwood KA-8100. Der Verstärker kommt von meinem Schwager und hatte ein „multiples Versagen“, allerdings schien die Endstufe in Ordnung zu sein, weil beim ersten Anschalten das Relais „anzog“. Habe das Teil aufgemacht und festgestellt, dass die zwei Widerstände (R89/90 47 Ω/ 1W) hinter dem/n Glättungskondensatoren durchgebrannt waren. Weiterhin waren auf der Vorstufe die Kondensatoren C52 (100µF/25V), C54 (220µF/25V) durchgebrannt. Die Transistoren Q13 (2SC1419) und Q14 (2SA755) machten keinen überzeugenden Eindruck, ebenso wie die beiden Dioden D1/2 (EQA01-25R). Also habe ich die Widerstände und die Kondensatoren ausgetauscht. Auf des Vorstufenplatine die verdächtigen Stellen nachgelötet und alles wieder zusammengeschraubt. Die Transistoren und Dioden habe ich nicht getauscht, weil mir hier "Ersatz" fehlte, bzw. ich ihn nicht bekommen konnte. Angemacht. Klack, das Relais zieht an. Alles scheint gut. Die Messpunkte 23 und 24 – hinter den Widerständen gemessen: 50 bzw. -50V. Nach dem angegebenen Messwerten hätte es 45 bzw. -45V sein müssten. Habe mir aber nichts weiter dabei gedacht. Angefangen Ruhestrom einzustellen - ging ganz gut. Mit dem Frequenzgenerator mich drangemacht den Abgleich zwischen den Kanälen zu machen. Nachdem ich den Abgleich gemacht hatte. Machte es „Poff“ – sofort das Gerät ausgeschaltet. Der Kondensator C52 hatte sich verabschiedet. Herumüberlegt, wo die Ursache sein könnte und entschieden, dass möglicherweise die Transistoren auf der Vorstufenplatine die Übeltäter sein könnten. Das Ganze, bzw. die Front wieder auseinandergebaut (Kenner des Geräts wissen, wovon ich spreche…). Habe mich dann entschieden die Transistoren 2SC1419 / 2SA755 durch die Transistoren BD-537 und BD-538 zu ersetzen. Den Kondensator C52 habe ich dann mitsamt seinem Bruder C51 durch einen Kondensator 100µF/35V ersetzt. Die beiden Zenerdioden habe ich durch 2 Dioden 1S2076 ersetzt. (Hinweis: habe im Nachhinein festgestellt, dass ich hier wohl einen Fehler gemacht habe, da es sich bei der EQA01-25R um Zener-Dioden handelt. Hoffe, dass ich hierdurch nicht "an allem" Schuld bin. Gem. Internet wäre als Ersatz NTE5032A möglich. Stimmt das?) Alles wieder zusammengeschraubt. Angemacht – sofort sind die beiden Widerstände R89 und R90 durchgebrannt. Nachdem ich den Verstärker sofort wieder aus gemacht habe, bin ich nun etwas ratlos, wo ich den Fehler finden soll, und hoffe auf einen Rat von Euch. Jetzt habe ich mir gedacht, dass das Problem VOR den beiden Widerständen liegen muss. Folgendes habe ich an den Gleichrichterdioden gemessen (Astro AI DM6000AR): D18 / 20 / 22 / 24: 1,16V / 1,16V / 2,64V / 2,63V D19 / 21 / 23 / 25: 2,36V / 2,36V / 2,64V / 2,64V Hier also auch die Frage, ob es vielleicht an den Dioden D18 und D20 liegen kann. Jeder Rat ist willkommen. Ich habe einmal Fotos von den Betreffenden Bereichen der Schaltung gemacht. Vielleicht ist dies ja hilfreich: Nr. 1: Übersicht Nr. 2: Bereich der Stromumformung Nr. 3: Bereich auf der Vorstufe mit den beiden Transistoren bzw. Kondensatoren. Da ich weiß, dass hier ein paar sehr versierte Leute sind, freue ich mich auf Euer Feedback. …und natürlich: schöne Pfingsten [Beitrag von fritzos am 08. Jun 2025, 20:19 bearbeitet] |
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fritzos
Ist häufiger hier |
20:20
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#2
erstellt: 08. Jun 2025, |
Oh, jetzt hat das mit den Bildern nicht geklappt. Mach ich nach dem Essen - sonst bekomme ich ernsthaft Ärger... |
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CarlM.
Inventar |
20:39
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#3
erstellt: 08. Jun 2025, |
IMG ist deaktiviert. Für Photos musst Du einen externen Hoster benutzen und die Links hier teilen. Beispiel: ![]() |
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Broesel02
Inventar |
20:51
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#4
erstellt: 08. Jun 2025, |
Dafür brauche ich keine Bilder Deinen Schilderungen nach hätte ich angenommen, daß eine der Masseverbindungen zu den vorderen Platinen hinter der Front fehlerhaft ist. Aber nun ist ja deutlich mehr defekt. Ein munteres Tauschen der Bauteile ohne nachzumessen erscheint mir nicht so planvoll. Viele der Bauteile, die du bei den normalen Händlern bekommst, sind qualitativ so schlecht, daß selbst die über 40 Jahre alten originalen Transistoren noch besser sind. Wie auch immer: Da ist doch eine ganze Menge in Schieflage: Ich denke, daß der Regler vor der Vorstufe/Tone Amp defekt ist. Oft sind das die Zenerdioden D11/D12 mit den zugehörigen Shunt-Kondensatoren. Die Regler selber sind meist recht stabil, aber man kann die natürlich wechseln, wenn man etwas Sicheres und Passendes hat. Und dann muß man jetzt leider suchen und messen, wie weit der Kollateralschaden noch geht. Das wird etwas Arbeit bis der Verstärker wieder richtig funktioniert. Die beiden Endstufenmodule auch prüfen, die Zenerdioden mit den Shunt Kondensatoren erneuern, C11, C237C25 und so weiter alles erneuern. Viel Glück! |
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fritzos
Ist häufiger hier |
21:13
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#5
erstellt: 08. Jun 2025, |
![]() Hoffe, dass funktioniert - habe ich noch nie gemacht. |
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fritzos
Ist häufiger hier |
21:19
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#6
erstellt: 08. Jun 2025, |
@Broesel02 Die Kritik nehme ich an. Im Gegenteil ist sie mir Ansprorn. Ich lebe nicht davon. Am wichtigsten ist mir hier zu Verstehen, wie Dinge funktionieren. Lernen und Spaß dabei zu haben - das ist das Ziel. Deinen Hinweisen werde ich "nachgehen". (Noch eines: ich versuche mich zu verbessern. Es ist nicht so, dass ich völlig hirnlos Sachen austausche. Mehr so, dass ich hirnlos messe bzw. die Messergebnisse falsch interpretiere - oder halt (noch) nicht verstehe. Deshalb bis Du "Inventar" und ich einfach "machmal hier"...) Trotzdem schöne Pfingesten. |
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fritzos
Ist häufiger hier |
22:16
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#7
erstellt: 08. Jun 2025, |
@Broesel02 Ich nochmal. Hier um einen Rat bittend: Im Internet lese ich (immer), dass es für dieses, oder jenes einen Ersatz gibt. Austauschen ist in der Regel relativ billig. Insofern, kann man den Angaben trauen: Transistoren: BD-538 ersetzt SA755(c), BD-537 ersetzt SC1419? (Zener) Dioden: NTE5032A ersetzt EQA01-25R, NTE5031A ersetzt EQA01-24R, NTE5035A ersetzt EQA01-30R? Vielen Danke für Deine Erfahrung bzw. Tip. |
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Broesel02
Inventar |
23:41
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#8
erstellt: 08. Jun 2025, |
Transistoren tauschen: Die Frage ist, wo du deinen Transistor herbekommst. Reichelt, Conrad, Ali und so weiter haben leider häufig Transistoren, die nicht lange halten. Manchmal 2 Tage, manchmal 2 Wochen. Manchmal halten sie auch länger. Ich kaufe meine Transistoren bei Mouser oder Digikey oder anderen Spezialanbietern, damit ich sichere Waren bekomme. Bei Zenerdioden habe ich bisher keine Erfahrungen mit schlechten Händlern machen können - die kaufe ich auch nur bei "sicheren" Lieferanten. Ich würde japanische SA, SB, SC, SD Typen nicht mit BD Typen ersetzen. Man muß sonst die Anschlussbeinchen verdrehen und das ist wieder eine erhebliche Fehlerquelle zusätzlich. Ich nehme für die meisten TO-92 Typen daher den KSA992 und KSC1845 von Mouser. Richard |
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Poetry2me
Inventar |
21:34
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#9
erstellt: 12. Jun 2025, |
Hallo Fritzos, baue Dir unbedingt eine Strombegrenzung mit Hilfe einer Birnenfassung und einer oldschool 100W Glühbirne drin. Diese schleifst Du statt primärer Feinsicherung ein in die 230V Stromversorgung des Trafos. Das ist Best Practice beim Einschalten von Reparatur-Geräten und vermeidet das ständig fortgesetzte Durchbrennen relativ sicher. Manchmal kann man sogar bei Kapitalschäden noch eingeschränkt Messungen durchführen und weiter nach Fehlern suchen. Du findest hier im Forum mehrere Anweisungen dafür, wie man den Glühbirnen-Trick abwendet. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 13. Jun 2025, 02:10 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
15:25
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#10
erstellt: 15. Jun 2025, |
Als Hilfe für das weitere Troubleshooting: Schaltplan mit farblich markierten Soll-Spannungen (hellgrün) und Schaltungsstufen des linken Endstufenkanals: ![]() ![]() Schaltplanauszug der Vorverstärker-Sektion "Contro Amp" mit deren +/- 25V Spannungsreglern und markierten Soll-Spannungen: ![]() ![]() Schaltplanauszug der Endstufenkanäle und deren Netzteil, mit markierten Schaltungsstufen und Soll-Spannungen: ![]() ![]() Möge es helfen! - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 15. Jun 2025, 16:45 bearbeitet] |
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fritzos
Ist häufiger hier |
20:19
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#11
erstellt: 16. Jun 2025, |
Hallo Johannes, 1. Mir sehr peinlich: Dein "Old-School"-Rat wäre eigentlich überflüssig gewesen, wenn ich mich vorher daran gehalten hätte. Habe als eine meiner ersten "Lerntätigkeiten" mir so eine Strombegrenzung gebastelt, war stolz drauf und nutze sie fast immer. Aber halt eben nur fast immer... Schande über mich. 2. Recht herzlichen Dank für die Schaltbilder. Werde sie studieren. 3. Jetzt habe ich wohl (hoffentlich) erst einmal alle Teile bestellt. Hierbei habe ich Richards Rat befolgt und habe - zwar alte, aber originale Transistoren gekauft. Durchgemessen - müssten passen. Außerdem die weiteren "anderen Sachen" auch. Werde aber erst frühestens am Wochenende dazu kommen mich dem Gerät zu widmen (muss mal wieder nach Berlin...). Werde mich melden wenn ich (hoffentlich) weiter bin. Nochmals meinen Dank in die Runde, dass Ihr Euer Wissen mit mir teilt. Gruß Rainald |
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fritzos
Ist häufiger hier |
21:42
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#12
erstellt: 21. Jun 2025, |
Hallo Ihr guten Helfer, möchte mich melden und über den Fortgang berichten: Habe also nun erst einmal die "Vorstufenplatte" die Zenerdioden (von denen ich nun 250 Stk. habe), sowie die offensichtlich nicht besonders gut passenden Transistoren (BD537 u. BD538) gegen die - wie ich hoffe - originalen SC1419(C) und SA755(C), angeblich Originalware von Hitachi ausgetauscht. Dann habe ich noch die abgerauchten Widerstände (auf der Verstärkerplatine) getauscht. Dann habe ich den "Johannes-Test" mit der Glühlampe gemacht, nachdem ich einmal mit "halber Kraft", also ~ 100V~ das Gerät angemacht habe. Hat beides funktioniert - nix rauchte, stank, oder ist explodiert. Dann habe ich mich ans Messen gemacht. Entgegen der Vorgabe von +/- 45V lag bei der Vorverstärkerplatine (B bzw. Nr. 23 / 24) eine Spannung von +/- 50V an. Schnell ausgeschltet, damit kein Wumm. Dann habe ich einmal die Wechselspannung hinter dem Trafo gemessen. Dort habe ich 50V~, statt der 35V~ gem. SM gemessen. Dann habe ich rumüberlegt und letzlich die beiden Kondensatoren beim Netzschalter - in situ - gemessen. Entgegen der vorgeschriebene 10 nF, habe ich dort 20nF gemessen. Nun frage ich mich, ob die Abweichung bei der Spannung möglicherweise durch die beiden Kondesatoren kommt. Hätte zwar Ersatz, nachdem das aber eine ziemlich frickelige Sache wegen der beengten Verhältnisse ist, gebe ich die Frage in die Runde: kann es sein, dass die Probleme durch die Kondensatoren kommt, oder gar durch die Trafos (kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass beide gleichzeitig...) Vielleicht habt Ihr ja wieder einen guten Rat für mich. Bereits jetzt meinen Dank für Eure Hilfe. |
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fritzos
Ist häufiger hier |
21:53
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#13
erstellt: 21. Jun 2025, |
...oh, ich sehe gerade, dass das SM für ein US-Gerät ist ( 120 V~) Lasse aber die Frage stehen - weil ich es trotdem nicht verstehe... |
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CarlM.
Inventar |
22:34
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#14
erstellt: 21. Jun 2025, |
Die Kondensatoren am Schalter sind nur Funkenlöscher bzw. zur Funkentstörung. Wenn die Wechselspannungen auf der Sekundärseite des Trafos nicht passen, liegt es am Trafo. Da es hier aber zwei Trafos desselben Typs gibt, kann es kein Zufall oder Defekt sein. Du solltest, falls es einen Aufkleber an den Trafos gibt, die Bezeichnung überprüfen: Trafo für "W" (=Europe) L01-1346-05 Jeder Trafo muss fünf Kabel auf der Primärseite haben: Gelb -- Schwarz -- Blau sowie Weiss - Rot p.s. Im Schaltplan des Netztrafos "W" auf Seite 16 habe ich einen Druck-/Zeichenfehler gefunden. Der dicke "Verbindungspunkt" zwischen dem oberen Schiebeschalter und dem oberen Kondensator ist verrutscht. Er muss auf die vertikale Linie zwischen den beiden mit YEL bezeichneten Leitungen positioniert werden. [Beitrag von CarlM. am 21. Jun 2025, 22:54 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
22:47
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#15
erstellt: 21. Jun 2025, |
Die Wechselspannungen solltest Du jeweils zwischen den beiden 4AT-Sicherungen messen. Dann sollte entsprechend 70 VAC messbar sein. Am besten, Du überprüfst zuvor Dein Messgerät an einer 230V~ Steckdose. Zu erwarten ca. 235 VAC. Die Gleichspannungen misst Du gegen GND und zwar nacheinander jeweils an beiden Anschlussdrähten von Re89 und Re90 (47 Ohm 1W). Zum einen kontrollliert man so nicht nur die Spannungen für die Längsregler und die Endstufen. Man kann aus dem Spannungsabfalls am Widerstand auch die Stromstärke berechnen. Aktuell könnte es sein, Dass Du 50 VDC misst, weil aus irgend einem Grund zu wenig Strom fließt. [Beitrag von CarlM. am 21. Jun 2025, 22:54 bearbeitet] |
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fritzos
Ist häufiger hier |
17:35
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#16
erstellt: 22. Jun 2025, |
Hallo Carl – und natürlich alle Leser und Interessierte, habe nun einmal begonnen die Ratschläge von Carl zu übernehmen und begonnen zu messen. Erst einmal habe ich die Wechselspannung primär- und sekundärseitig der Trafos gemessen. Anschließend (leider nicht vollständig) habe ich die Gleichspannung vor bzw. hinter den Widerständen der beiden Messpunkten (23 und 24, in Kombination mit 25) gemessen, bei denen eine Spannung in Höhe von (-) 45 VDC lt. SM anliegen müsste. Ergebnis: Messung Wechselspannung Primärseite: U = 238 V~ Messung Wechselspannung Sekundärseite – vor Sicherungen: Messpunkte 17 / 19 (mit 22): Spannung lt. SM: 35V~ 17: U= 41,25 V~ 19: U= 41,29 V~ Ergebnis mit Einspeisung Primärseite gem. Matsunga „Slide Regulator“ SD-265 U= 180V~, mit Multimeter gemessen U ~ 200 V~ 17: U= 34,2 V~ 19: U= 34,1 V~ Messpunkte 18 / 20 (mit 21): Spannung lt. SM: 35 V~ 18: U= 41,25 V~ 20: U= 41,20 V~ Ergebnis mit Einspeisung Primärseite gem. Matsunga „Slide Regulator“ SD-265 U= 180V, mit Multimeter gemessen U ~ 200 V~ 18: U= 34,1 V~ 20: U= 34,0 V~ Soviel zu Wechselspannung. Was den Gleichstrom betrifft, messe ich: Messpunkte 23 / 24 (mit 25): Spannung lt. SM: 45 VDC 23: vor R90: U= 55,2 VDC, hinter R90: U= 52,1 VDC 24: vor R89: U= -55,0 VDC, hinter R89: U= -51,7 VDC Ergebnis mit Einspeisung Primärseite gem. Matsunga „Slide Regulator“ SD-265 U= 180V, mit Multimeter gemessen U ~ 200 V~ 23: vor R90: U= 44,9 VDC, hinter R90: U= 42,2 VDC Bevor ich den 24er (mit R89) messen konnte war er bereits zerstört. Ich habe gar kein gutes Gefühl – gut, dass ich noch 248 47Ω Widerstände habe, da kann ich noch eine Weile herumexperimentieren. Spaß beiseite: ist meine Interpretation richtig, dass ich ein Problem mit den Trafos habe? (Wäre wohl das Ende des „Gesamtgerätes“ - glaube kaum, dass es sich lohnen würde neue Trafos zu kaufen, wenn man sie überhaupt bekäme.) Wenn dem so wäre, würde es mich einmal interessieren, wie so etwas passieren kann. Die Trafos werden (bzw. sollten) ja nicht mechanisch beansprucht werden. Könnte es sein, dass es ein Alterungsproblem ist? Freue mich über jeden Hinweis. Eines ist zumindest klar: je tiefer ich versuche in die Materie einzutauchen, desto interessanter wird die ganze Sache… |
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CarlM.
Inventar |
18:30
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#17
erstellt: 22. Jun 2025, |
Danke für die Messwerte und die präzisen Angaben. Hast Du irgendwo eine Bauteile-Nr. auf den Trafos erblicken können? Oder stimmen jedenfalls die Anzahl und Farben der primärseitigen Kabel? Man muss zunächst klären, ob es Originaltrafos und eine Modell-Version für den europäischen Markt ist. (Nebenbei: die Kondensatoren am Schalter sind ja nach dem Einschalten ohne Funktion, weil der Schalter sie dann überbrückt. Die können also nicht ursächlich sein.) Dass der 47Ohm Widerstand abgeraucht ist, wundert mich. Du misst 3 VDC Spannungsdifferenz. Das macht 3V / 47 Ohm ---> 0,064A ----> 0,2 W. Ein 1W Widerstand sollte das doch aushalten ... ![]() Inwieweit der Trafo ein so großes Problem wäre, das einen sicheren Betrieb verhindert, muss man sich genauer ansehen. Dazu werden sicherlich die Kollegen auch noch etwas beitragen. In vielen Fällen sind die Toleranzen groß genug oder man kann durch Anpassungen (z.B. von Widerständen vor den Reglern) etwas optimieren. Ich werde mir das im Laufe des Abends genauer ansehen. [Beitrag von CarlM. am 22. Jun 2025, 18:35 bearbeitet] |
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fritzos
Ist häufiger hier |
20:13
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#18
erstellt: 22. Jun 2025, |
Hallo Carl, zur Info (und ggf. als Hinweis): Die Transofrmatoren haben genau die von Dir genannte Bezeichnung: L01-1346-05 (sowie darunter JK24L und SMD). (Hier glaube ich mit dem Avatar:) Gruß fritzos |
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CarlM.
Inventar |
20:27
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#19
erstellt: 22. Jun 2025, |
Noch eine Frage vorab: Messpunkte 17 / 19 (mit 22): Spannung lt. SM: 35V~ 17: U= 41,25 V~ 19: U= 41,29 V~ Bei diesen Messungen waren die Sicherungen eingesetzt? Das ist wichtig, weil die Leerlaufspannung deutlich höher ist, als jene im Betrieb, also mit angeschlossenen Gleichrichtern. Das Folgende gilt also für eingesetzte Sicherungen und gemessene Sekundärspannungen von ca. 41 V~ bei 238V~ Netzspannung. Ich sehe drei Bereiche: A. die Spannungsversorgung über die beiden Längsregler Qi13 und Qi14. Da diese Regler über die Z-Dioden 25 VDC generieren, können zu hohe Spannungen nur diese Längsregler und ihr direktes Umfeld betreffen. Die Soll-Spannung vor den Transistoren bzw. an deren Kollektoren beträgt +/- 45 VDC. Da ist sowieso ziemlich viel Puffer, um eine für die 25 VDC an den Ausgängen notwendige Eingangsspannung zu erzeugen. Ich würde die beiden bisherigen 47 Ohm 1W Widerstände Re89 und Re90 gegen 2W Widerstände mit Werten zwischen 68 und 100 Ohm austauschen. Den genauen Wert (68, 82 oder 100 Ohm) muss man ermitteln (Regeltrafo vorschalten und an Re89 bzw. Re90 beidseitig messen ----> 4 Werte) B. die Schutzschaltung bzw. Relais-Steuerung Da könnte man zunächst an den beiden Enden der Freilaufdiode De16 jeweils gegen GND messen. Die Spannung entspricht der "Spulenspannung". Zusätzlich ist die Spannung an beiden Anschlüssen von Re83 27k von Interesse. Eine eventuell sinnvolle Anpassung von Widerständen ist hier nicht ganz so einfach, da ja die Schutzschaltung sicher funktionieren und im Falle eines Defekts zuverlässig abschalten muss. In beiden Bereichen sind dann noch Elkos vorhanden, die eine geringe Spannungsfestigkeit haben. Z.B. Ce31 mit 100µF 16V (tauschen gegen 25V). Bei Ci53 100µF und Ci54 220µF gibt das Service Manual bereits eine Spannung von 25,5 VDC an, während die Spannungsfestigkeit mit 25V angegeben ist .... ![]() Die großen Siebelkos 10.000µF sind mit 56V angegeben. Die sollten zumindest 63V aushalten besser 80V. C. Endstufe Die TO-3-Transistoren können laut Datenblatt 120 VDC (Uce) vertragen. Solange die Railspannungen unter 60VDC bleiben, sollte es funktionieren. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen und mich mit dem Regeltrafo und Messgerät dem Maximalwert nähern, also die im SM angegebenen Spannungen in den Endstufen verifizieren. Ce23 bis Ce26 47µF 10V gegen 47µF 25V tauschen. Falls möglich, wäre auch eine Simulation mit LtSpice sinnvoll. [Beitrag von CarlM. am 22. Jun 2025, 20:37 bearbeitet] |
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Elektronator
Stammgast |
21:34
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#20
erstellt: 26. Jun 2025, |
Irgendwie verstehe ich nicht, wo genau ein Problem auftritt. Das Gerät ist für 220 V entwickelt und wird mit 230 V betrieben. Viele Spannungen sind dann entsprechend höher. Freilich sind dann manche Spannungen schon grenzwertig. Ist schon etwas defekt oder zeigt ungewöhnliches Verhalten? Wenn man den früheren Sicherheitsabstand wieder herstellen will, kann man eine kleine Spartrafo-Schaltung davor schalten, die die Netzspannung um ca. 10 V reduziert. Einen Teil der Schaltung (NF-Leistungsverstärker mit Trafo für einen Kanal) habe ich mal in LTspice eingegeben und für ein paar Bauelemente ungefähre Ersatztypen ausgesucht. Prinzipiell funktioniert die Simulation, grobe Fehler scheinen nicht drin zu sein. Oder ist etwas anderes defekt? |
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Poetry2me
Inventar |
17:39
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#21
erstellt: 27. Jun 2025, |
Ich habe mal die typischen Problempunkte und bisherigen Erkenntnisse, soweit sie mir eingefallen sind, ins Bild eingetragen. ![]() ![]() Damit sollte man bei normaler Netzspannung 230V (und evtl. mit Stromschutz-Glühbirne davor) anfangen zu messen, wie es an den jeweiligen Punkten aussieht. Außerdem sind Bauteile markiert, die ich typischerweise bei solchen Klassikern auswechsle, weil sie nach über 40 Jahren häufig Defekte zeigen (wenn nicht heute, dann nach ein paar Tagen/Wochen/Monaten Betrieb). Man will das Gerät ja nicht noch einmal aufschrauben müssen. Auch und gerade, wenn man für die Familie oder den Freundeskreis etwas tut, entkommt man dem nicht und hängt dann wieder am Fliegenfänger. Möge es hilfreich sein. Es lebe die Nachhaltigkeit! - Johannes |
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Knulse
Stammgast |
13:21
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#22
erstellt: 28. Jun 2025, |
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Poetry2me
Inventar |
15:06
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#23
erstellt: 02. Jul 2025, |
Wenn bei vorgeschalteter Glühbirne diese beim Einschalten zwar kurz hell aufleuchtet, aber sich nach ca. 3 Sekunden wieder auf ein leichtes Glimmen reduziert, dann fließt kein Kurzschlussstrom. In diesem Fall könnte man zum Messen der tatsächlichen Versorgungsspannungen auch mal kurz ohne Glühbirne einschalten. Sobald man dann die Versorgungsspannungen gemessen hat, kann man für alle weiteren Arbeiten vorsichtshalber die Glühbirne wieder vorschalten. Das wäre die Liste der Messungen ohne Glühbirne: --- Sekundärspannungen des Trafos (Wechselspannung) --- Gleichspannungen nach Gleichrichtung und Siebung, aber noch vor jeglichem Regler Mit vorgschalteter Glühbirne dann die weiteren Messungen: --- Gleichspannungen hinter den Reglern vorhanden? --- Gleichspannung an jedem der beiden Endstufenausgänge (bis zu kleinen zweistelligen Millivolt OK, gemessen noch vor dem Schutz-Relais, bzw. zwischen den Emitterwiderständen) --- Ruhestrom jeweils an linkem und rechtem Kanal [Beitrag von Poetry2me am 02. Jul 2025, 15:06 bearbeitet] |
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fritzos
Ist häufiger hier |
21:37
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#24
erstellt: 09. Jul 2025, |
So. Nun bin ich endlich dazu gekommen mich dem Kenwood wieder zu widmen. Habe versucht Eure Ratschläge zu beherzigen. Ausgetauscht: Kondensatoren Ce23, Ce2547µF/10V in 47µF/25V Ce24, Ce2647µF/10V in 47µF/25V Ce29, Ce30220µF/10V in 220µF/25V Ce31100µF/16V in 100µF/25V Transistoren BD-537 (Qi13) und BD-538 (Qi14) (jaja, ist ja OK…) durch 2SC1419 / 2SA755 – angeblich Old Stock. Dioden Die Dioden 1S2076 (die ich bei Di1 und Di2 statt der originalen EQA01-25R dummerweise eingebaut habe) durch Zenerdioden 1N5253B-TR (die Originalen waren nicht mehr erhältlich und die eingebauten passen angeblich). Die beiden Widerstände R89 und R90 (47Ω/1W) habe ich erst einmal nicht eingebaut. (Dadurch kein Strom auf der Vorstufenplatine.) Nachdem ich ja meinen Stelltransformator kaputt gemacht habe (bitte nicht nachbohren) und jetzt einen schönen neuen bekommen habe, habe ich einmal begonnen zu messen. Folgendes habe ich gemessen: Wechselstrom (nominal 220 V~): gemessen 237.8 V~ Wechselstrom (hinter Trafo vor Gleichrichter) Pkt. 17, 19 (Orange) Soll: 35V~ (bei 220V~)Ist: 41,7V~ (bei gemessen 237V~) Pkt. 18, 20 (orange) dito Hinweis: habe in 25V-Schritten bis 100 V an den einzelnen Messpunkten gemessen. Bei ca. 200V bin ich auf die Soll-Werte gekommen. Habe dann extrapoliert und wäre auf ca. 41V~ gekommen. Habe dann mit meinem „Johannes-Prüfverfahren“ (100W-Lampe) mit der Netzspannung geprüft und anschließend gemessen. Zum Schluss habe ich die Netzspannung auf das Gerät „losgelassen“ und habe den obigen Wert bei allen Kombinationen gemessen. Bedeutet: Sekundärspannung ~ 20 % höher als vorgesehen. Test mit 200V~: Lautsprecher-Relay schaltet. Dann habe ich an dem Kollektor des Leistungstransistor Qe25 (2SC1116) gemessen. Soll-Spannung: 50 V-Ist-Spannung: 55V- Gemäß der Parameter sollte dies nicht kritisch sein. Dann habe ich Mut gefasst und die Verbindung zwischen dem Control-Board und dem PC-Bord wieder Hergestellt, in dem ich die Widerstände R89, R9047Ω/1W in 47Ω/2W eingebaut habe. Wobei ich eine höhere Leistung wegen eines guten Rates eingebaut habe. So. Und jetzt kommt der gute Rat eines Halblaien: Bitte überprüft IMMER die Eigenschaften der Bauteile, die Ihr kauft: es gibt offensichtlich eine gute Chance, dass die Bauteile NICHT der Aufschrift dem schönen Aufkleber der Plastiktüte entsprechen und dies ggf. zu massiven Problemen führen kann. Durch den Einbau der beiden Widerstände sollte sich an den Daten des PC-Boards nicht ändern. Nächster Test: Spannung an den Messpunkten: 23 (Soll: +45V-) und 24 (Soll: -45V-) Habe in 25V-Schritten bis 100 V- gemessen. Ergab folgendes: Messpunkt 23 (bei 100V~) – Ist-Spannung +20,31 V- Messpunkt 24 (bei 100V~) – Ist-Spannung -20,81 V- Wenn ich auf dieser Basis auf eine Eingangsspannung von 237V~ extrapoliere, komme ich auf einen Wert von +51,6V- bzw. -51,52V- Dachte mir, dass die Abweichung nun schon ziemlich massiv ist. Also habe ich den weiteren Versuch mit hoher Primär-Spannung abgebrochen. Aber Probemessung mit 200 V~ gemacht. Ergebnis: Messpunkt 23 und 24 mit +43,66 V- bzw. -43,20 V- Deckt sich in etwa mit den rechnerisch zu erwartenden Werten. Nun wollte ich die Empfehlung aufgreifen (Danke nochmal dafür) und die ganze Sache mit einem 55Ω/2W-Widerstand bei R89 und R90, den ich bestellt habe probieren. Leider war dieser nicht dabei. Dafür ist aber ein (68Ω/2W) geliefert worden. Nach Überlegung habe ich dann die beiden Widerstände ausprobiert. Fand das Ergebnis reicht interessant: U=200 V~ R89/R90: 42,01 bzw. -41,58 V- U=220 V~ R89/R90: 46,35 bzw. -46,20 V- Extrapoliert auf 237 V~ ergäbe rechnerisch U=237 V~ R89/R90: 50,00 bzw. -49,77 V- Das ist niedriger als mit dem 47Ω-Widerstrand, aber trotzdem über dem „vorgeschriebene“ Messwert in Höhe von +/- 45 V-. Der 55Ω-Widerstand hätte sicherlich keine niedrigeren Werte gebracht. Nun komme ich zu meiner Conclusio: Der Verstärker ist mit 237 V Wechselspannung überfordert und nicht ausgelegt. Es ist eher für mich verwunderlich, dass er überhaupt funktioniert (hat). Bevor ich jetzt weiter mache, brauche ich dann dich noch einmal einen Rat: Ist es überhaupt sinnvoll den Verstärker mit der hiesigen Spannung zu betreiben, oder nicht wirklich ratsam, dass man eine Spannungsreduktion mittels Vorschaltung nutzt. Bereits an dieser Stelle meinen Dank für Euren Rat. Gruß Fritzos (Das macht richtig Spaß – ist irgendwie kriminalistische Arbeit. Toll!!!) |
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Poetry2me
Inventar |
22:07
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#25
erstellt: 09. Jul 2025, |
EDIT: Vergessen zu schreiben: Gratuliere, dass erst einmal die Kondensator-Tausch / Transistor-Tausch Aktionen geklappt haben, ohne dass etwas in Rauch aufgegangen ist. Das ist ja auch nicht selbstverständlich. Was ich noch dringend empfehle: Ein paar grundlegende Gesundheits-Checks, jeweils am linken und rechten Endstufen-Kanal: a) Schaltet die Schutzschaltung das Relais durch? b) Offset am Endstufen-Ausgang, sollte maximal einen niedrigen, zweistelligen Millivolt-Betrag haben (<50mV plus oder minus) Wird im Verlauf mehrerer Minuten immer ein wenig driften, aber muss innerhalb 15 Minuten immer im niedrigen zweistelligen Bereich bleiben. c) Spannungsabfall über einem Emitter-Widerstand (Messung zwischen den beiden Enden eines Widerstands) --> Bestimmung des Ruhestroms durch die Leistungstransistoren. Kein Lautsprecher sollte angeschlossen sein. Der Spannungswert sollte nicht Null sein, aber dauerhaft auch nicht höher als 20 Millivolt. Ruhestrom berechnen mit Ohm'sches Gesetz R = U / I umformen ---> I = U / R Beispiel: U = 20mV=0,02V; R=0,33 Ohm I_Ruhe = 0,02V / 0,33Ω = 0,060A = 60mA Das wäre dauerhaft schon ein recht hoher Ruhestrom. Das könnte man zum Messen aber erst mal lassen, Kühlkörper wird halt warm, aber nicht bedrohlich. Dauerhaft ideal sind hier eher 15 bis 20mA sinnvoll, was (U=R*I) dann 4,95mV bis 6,6mV Spannungsabfall entsprechen würde. Ach ja: Das Ruhestrom-Poti muss absolut sicher funktionieren, sonst führt es irgendwann zu einem neuen Kapitalschaden. Bitte bedenke, dass Du immer noch ein Problem in den Vorverstärkerschaltungen haben müsstest, wo die Spannungsregler sitzen und dahinter die VV Schaltungen. Dort könnte immer noch ein zu hoher Stromfließen, welcher auch einen höheren Spannungsabfall im Widerstand bewirken dürfte. Die Widerstände in Richtung Vorverstärker-Versorgung erst einmal herauszunehmen war also eine gute Idee. Ich empfehle das zu klären, bevor Du hier die Spannungen veränderst. Priorität ist: Zuerst müssen die Fehler gefunden werden. Wenn nur 20V am Eingang des Reglers liegen, dann ist was kaputt! Es fließt möglicherweise zu viel Strom. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 10. Jul 2025, 09:59 bearbeitet] |
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fritzos
Ist häufiger hier |
22:05
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#26
erstellt: 11. Jul 2025, |
Jesses: alter Mann ist so zufrieden und dankbar! Habe ein paar grundlegende Gesundheitschecks durchgeführt: a)Das Relais schaltet bei ca. 180 V~ durch. b)Habe dann den Verstärker an die „normale“ Spannung gehängt (heute mal 234 V~) c)Offset am Endstufenausgang bewegt sich bei ~ 10 mV d)Ruhestrom nach dem Handbuch eingestellt: 14 mV-. Habe ich erst einmal auf sich beruhen lassen. Die beiden Potis sind schon ein wirklicher Mist. Aber ich hatte ja Zeit und saß dann am „längeren Hebel“: Links 14,3 mV-, rechts 13,9 mV- (nach einer halben Stunde, die Teile bekommt man aber in den Maßen nicht mehr). Habe das ganze dann mit zwei „Dummy-Loads“ mit 8 Ohm probiert. Bei den beiden Übergängen zur Vorverstärkerplatine lagen +/- 49 V- an. Habe den Verstärker dann ein Weilchen laufen lassen. Dann habe ich einen 400Hz Ton über Aux eingespeist und mir das ganze am Oszilloskop angeschaut: perfekte Kurven. Bis zum Klipping habe ich mich getraut den Verstärker hochzudrehen. Bei ca. „2 Uhr“ habe ich aufgehört. An den Messpunkten 23 und 24 habe ich jeweils ~ +/- 50 V gemessen. Dann habe ich Die Dummies durch zwei Lautsprecher (6 Ω) ersetzt. Alles prima. (LS-Poti kratzt ein bisschen bei 0-Position). Laufen lassen. Die Kühlkörper werden warm – aber nicht heiß.) Nun bin ich richtig mutig geworden und habe Musik über meinen Qobuz Account eingespeist. Perfekt. Jetzt werde ich den Verstärker ein Weilchen laufen lassen und schauen, ob er explodiert. Zwei Sachen sind mir wichtig: Erstens vielen Dank an Euch für Eure Unterstützung. Vielleicht ist dieser lange Exkurs für jemanden hilfreich. Ich habe jedenfalls viel und gerne gelernt. Zweitens – und das hat mich schon etwas gewundert: es gab und gibt wohl doch einiges an Unzulänglichkeiten in dem Metier. Ich finde es schon erstaunlich, dass ein eigentlich gut konstruiertes Gerät dann doch eine so massive Schachstelle durch schlecht gekühlte Transistoren hat. Egal. Jetzt werde ich mal das Gerät wieder zusammenbauen und dann genießen… |
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fritzos
Ist häufiger hier |
23:17
![]() |
#27
erstellt: 11. Jul 2025, |
Tja, da habe ich mich zu früh gefreut. Gehört zu den Dingen, die ich absolut hasse und mir nicht zum ersten Mal passieren: Gerät funktioniert auseinandergebaut. Wird die Frontplatte und der Boden dran geschraubt - funktioniert nix mehr. Habe keine Luste mehr. Gehe ins Bett und werde berichten wie es mir ergangen ist. |
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Poetry2me
Inventar |
23:42
![]() |
#28
erstellt: 11. Jul 2025, |
Vorläufige Gratulation !! ![]() Das hört sich schon mal weitgehend sehr positiv an. Nur die Ruhe wegen des Rückschlags am Ende, sowas kenne ich. Das findet sich schon. Manchmal muss man tatsächlich einfach abbrechen und an einem anderen Tag mit frischem Blick noch mal drangehen. - Johannes |
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fritzos
Ist häufiger hier |
20:20
![]() |
#29
erstellt: 12. Jul 2025, |
Hallo alle, wer jetzt von mir wieder einen neuen elend langen Beitrag erwartet / befürchtet hat, den muss ich enttäuschen. Wie soll ich sagen: wer zu blöd zum richig löten ist, der muss fühlen. War einfach eine kalte Lötstelle. Nachgelötet. Alles prima. (Die Front hatte ich sicherheitshalber erst einmal nicht entfernt...) Vielleicht noch ein paar Sachen, die ich durch diesen Verstärker gelernt habe: 1. Empfehle jedem (der nicht wirklich versiert ist) in einer Word-Datei die einzelnen Schritte und Ergebnisse zu dokumentieren. Das hilft ungemein wenn irgend etwas schief geht. 2. Hatte ich ja schon geschrieben: die Daten auf den Leiferscheinen von Bauelementen müssen nicht zwingend stimmen. Daher immer vor Einbau überprüfen. 3. Die Service Manunals immer kritisch betrachten. Hin und wieder stimmen sie nicht. Hierzu Abgleich mit eingebauten Bauteilen machen, ob die Daten überein stimmen. Bin mir noch etwas unschlüssig, ob man sich an den eingebauten, oder den genannten Teilen orientieren soll für Neuteile. 4. Die alten Geräte sich auf "alte" Spannungen ausgelegt. Sie rangieren immer an der oberen Grenze. Es empfiehlt sich - wenn möglich - die Eingangspannung auf 240 V~ einzustellen. 5. Last but not least: es gibt hier immer wirklich hilfsbereite Leute von denen man eine Menge lernen kann. So. Das wars. Jetzt muss ich überlegen was ich mit diesem schönen Verstärker mache. Der Hitachi HA-5300 scharrt schon mit den Hufen... Allen ein schönes Wochendende. |
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CarlM.
Inventar |
20:29
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#30
erstellt: 12. Jul 2025, |
Das kennen vermutlich alle, die "praktizierende Elektroniker" sind. Ich habe hier einen Echolette Röhrenverstärker, bei dem ich nur ein einziges Massekabel nicht angelötet hatte. ![]() Und es ist tatsächlich so wie Johannes es vorhergesehen hat: eine Nacht drüber schlafen, und in vielen Fällen ist das Problem dann schnell erkannt und beseitigt. Danke auch für die klugen Tipps, die man vor allem Anfängern nur wärmstens ans Herz legen kann. ![]() |
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Poetry2me
Inventar |
10:19
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#31
erstellt: 13. Jul 2025, |
Ich würde mich dem anschließen ... ____GRATULATION____ zur erfolgreichen Reparatur und Auffrischung ![]() Es war ein gute und konstruktive Zusammenarbeit und hat auch mir viel Spaß gemacht. Danke für die ausführliche Dokumentation Deiner Arbeit, das wird sicher auch Anderen helfen, die hier mitlesen (werden). ![]() Meine Erkenntnis: Egal was man schon gesehen hat oder geglaubt hat zu wissen, man lernt immer dazu. Mir geht es jedenfalls so. Das Ergebnis hier ist ein wieder funktionierendes Gerät, das es wert war gerettet zu werden. Die einmal verwendeten Ressourcen um dieses Gerät zu produzieren, müssen nicht noch einmal verwendet werden, gut für den Planeten. Klanglich wird der KA-8100 denke ich viel Freude machen, Das Kenwood Grundkonzept der Schaltung ist meiner Meinung nach vielen anderen Ansätzen überlegen. Weiter verfeinert wurde es in der kurz danach aufgelegten "High-Speed" Modellreihe KA-501/601/701/... - Johannes |
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Poetry2me
Inventar |
13:02
![]() |
#32
erstellt: 13. Jul 2025, |
Falls Du als nächstes tatsächlich einen Hitachi HA-5300 angehst, folgenden Hinweis: Wenn Du überhaupt zu Anfang gleich einschalten willst, dann tue das besser mit vorgschalteter Glühbirne. Grund: Die enthaltenen Fuse Resistors (Sicherungswiderstände) aus den 1970er Jahren sind definitiv nicht mehr sicher und haben ihren Ohm-Wert sehr oft verändert oder sind ganz ohne Durchgang. Man erkennt sie im Schaltplan daran, dass sie schwarz ausgemalt sind. Ich würde gar keine Zeit mit Fehlersuche oder Messen verschwenden, bevor diese Widerstände alle getauscht sind. Die möglichen Fehler und Folgeschäden wären zu zahlreich. Ich habe in meinen Hitachi Amps alle solchen FR-Widerstände ersetzt mit normalen 1/4- oder 1/2-Watt Widerständen (Metallfilm oder Ähnliches), weil ich nicht an die Notwendigkeit einer Sicherungsfunktion an den entsprechenden Stellen geglaubt habe. Ich vermute eher klangliche Gründe. Wenn man FR unbedingt will, kann man solche Widerstände aber heute noch kaufen, sie sind nur nicht so "Mainstream" und etwas schwerer zu finden. EDIT: Den Rest besser in einem separaten Thread - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 13. Jul 2025, 13:27 bearbeitet] |
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