HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Pioneer PD-7700 bricht Wiedergabe nach paar Minute... | |
|
Pioneer PD-7700 bricht Wiedergabe nach paar Minuten ab.+A -A |
||
Autor |
| |
Jo1291
Neuling |
13:28
![]() |
#1
erstellt: 17. Jul 2025, |
Hallo zusammen, ich bin in Besitz eines alten Pioneer PD-7700, der mir sehr am Herzen liegt. Leider hat dieser ein Problem, dessen Ursache sich mir nicht eindeutig erschließt, aus fehlender Erfahrung mit der Elektronik von HiFi-Geräten. Legt man eine CD ein, so wird diese erstmal einwandfrei gelesen. Alle Funktionen des CD-Spielers sind vollumfänglich nutzbar. Nach ein paar Minuten passiert eine von zwei Sachen: - der CD-Spieler fängt an zu rascheln und zu stottern, und bricht die Wiedergabe ab. Die Zeitanzeige bleibt stehen... - der CD-Spieler bricht direkt die Wiedergabe ab. Die Zeitanzeige bleibt stehen... Danach konnte ich bisher zwei Szenarien ausmachen: - ...nimmt man die CD heraus, und legt sie wieder ein, erkennt der CD-Spieler die CD nicht mehr. Die Track- und Zeitanzeige zeigt nur Nullen. Zieht man der Netzstecker, und lässt das Gerät ein paar Minuten ruhen, und steckt es wieder ein, spielt es wieder. Nach ein paar Minuten tritt die gleiche oben beschriebene Störung ein. - ...pausiert man die CD für ein paar Minuten, und setzt die Wiedergabe fort, springt die CD weiter als da wo sie eigentlich pausiert war, und ab da setzt die Wiedergabe fort. Anfangs mit ein wenig Rascheln, welches allmählich verschwindet. Danach spielt der CD-Spieler problemlos weiter. Auch wenn man die CD von vorne startet, oder eine andere einlegt. Nimmt man den CD-Spieler zwischenzeitlich vom Strom, so offenbart sich beim nächsten Abspielen wieder die gleiche Störung, die sich durch längeres Pausieren und anschließend weiterspielen wieder beheben lässt. Als Elektroniklaie ist mein Fazit, dass es sich hier wohl eher um eine Einstellungssache handelt, als um ein akut defektes Bauteil. Leider nimmt mein örtlicher HiFi-Service in Karlsruhe dieses Gerät grundsätzlich nicht mehr zur Reparatur, nicht mal mehr zu Einstellung an, selbst wenn man ein Servicehandbuch mit dem Gerät mitbringt. Begründung schleierhaft. Hat jemand Erfahrung mit solchen Fällen? An ein Oszilloskop zur Einstellung komme ich zwar, aber an die anderen Teile und Geräte, die im Servicehandbuch aufgelistet und notwendig sind nicht, geschweige denn an einen einigermaßen interferenzfreien Arbeitsplatz, komme ich nicht. Ich freue mich über jegliche Anregungen! |
||
AusdemOff
Inventar |
13:58
![]() |
#2
erstellt: 17. Jul 2025, |
Hört sich nach mechanischem und/oder elektrischem Problem an. Vielleicht magst du folgendes tun: - Gerät öffnen und den Laser sowie alle mechanischen Bauteile reinigen und ggf. neu fetten Den Laser vorsichtig mit einem Q-tip getränkt in ein wenig Isopropanol von innen nach außen reinigen Hilft das nicht, gibt so langsam der Laser auf. Da hilft nur der Austausch. Wie das geschieht steht im Manual. Die Pick-up units sind i.d.R. vorjustiert. Eine Anpassung an die Elektronik muss, je nach Gerät, manuell getätigt werden oder es passiert automatisch. Oftmals funktioniert ein neues Pick-up-System auch out of the box. CD-Player sind oftmals robuster als man glauben man. Bitte nicht nur nach der Laserdiode suchen. Diese wäre dann unkalibriert. Einfacher, und auch nicht wirklich teurer, ist es, die komplette Abtasteinheit auszutauschen. Hintergrund: CDs werden von innen nach außen gelesen. D.h., zu Anfang dreht der Teller recht hoch und evtl. Lesefehler und Schwingungen sind relativ gering. Je mehr der Laser in die Mitte oder gar nach außen kommt ist die Spurhaltung mehr gefragt. Meistens werden single-Laser pickups verwendet. Dessen Beam wird in drei Teile optisch aufgesplittet. Der mittlere Beam list die Daten (lands und pits), die beiden anderen detektieren die Spur nach links und rechts. Lässt die Laserleistung nach, werden diese schwächer und die Detektion der Datenspur und dessen Haltung wird schwieriger. In Bereichen der CD auf der es keine oder nur geringe Störungen gibt, mag das noch funktionieren. Einige Umdrehungen weiter mag das ganz anders aussehen. Das vernommene Rascheln sind Lesefehler die die Fehlerkorrektur nicht mehr verarbeiten kann. Dann versucht der Player die Spur mehrmals zu lesen. Geht auch das schief, kommt das Errorconcealment. Entweder werden Daten rund um die Fehlstelle zur Restauration verwendet und/oder es wird gemutet. Geht auch das schief, springt der Laser oder die Wiedergabe wird beendet. |
||
|
||
Rabia_sorda
Inventar |
17:57
![]() |
#3
erstellt: 17. Jul 2025, |
ACHTUNG: Bei diesem Gerät ist die Lasereinheit oben angebracht und die Linse hängt also nach unten (CDs werden andersherum eingelegt). ![]() Der Kleber der Linse löst sich mit der Zeit und dadurch fällt oftmals die Linse heraus. Bei einer mechanischen Einwirkung (Reinigung, Transport etc.) kann sie also ohne weiteres herausfallen und dann ist es ganz vorbei. Möglich auch, dass die Linse sich schon etwas "bewegt" hat und deshalb der Player spinnt. |
||
Jo1291
Neuling |
18:43
![]() |
#4
erstellt: 17. Jul 2025, |
Hallo, vielen Dank für die Meldungen. Das ging ja super schnell. Das Gerät hatte ich bereits offen, und die mechanischen Bauteile schienen bei näherer Betrachtung alle voll bewegungsfähig. Vielleicht gehe ich nochmal durch, und reinige dennoch auf Verdacht. Die Linse hatte ich auch schon in Augenschein genommen. Diese sah frei von Verschmutzung aus, und saß fest an ihrem Platz. Auch hier werde ich bei nächster Gelegenheit abermals nachschauen, vor allem, ob sie noch ordentlich sitzt.
Das die Spurkorrektur durch Schwingungen mehr zu schaffen hat, je näher man dem Ende der CD kommt ist logisch. Jedoch tritt die Störung komplett unabhängig davon auf, welchen Track man anwählt, oder wo man auf der CD ist. Zwischenzeitlich ist ja das lesen einer gesammten CD von vorne bis hinten problemlos möglich. Klingt also schonmal so, als ob es an der Fehlerkorrektur liegt, vielleicht auch am Laser. Da es quasi unmöglich ist, zumindest meines Wissens, an Ersatzteile zu kommen, gebe ich mich erst geschlagen, wenn ich alles probiert habe, was ohne Ersatz-Lasereinheit geht. Vielen Dank für die schnellen Antworten! Bin gespannt, was andere noch an Senf so dazu zu geben haben. |
||
Uwe_1965
Inventar |
22:42
![]() |
#5
erstellt: 17. Jul 2025, |
Hi, kleiner Einspruch, weil, diese Schutzkappe, die da des öfteren rausfällt ist nur eine Schutzkappe, hatte ich schon selber an einem PD-7700 die kann man wieder einkleben. Die fällt wirklich ab und man findet sie meistes in der rechten Ecke im Laufwerk ganz unten in der hintersten Ecke. Hatte ich schon 2x im RepairCafe, ist also kein Problem, wenn man weiß was man suchen muss. Gruß Uwe, der leider nur noch abundzu hier vorbei schauen kann, weil andere Baustellen ![]() [Beitrag von Uwe_1965 am 17. Jul 2025, 22:42 bearbeitet] |
||
Radiowaves
Inventar |
00:12
![]() |
#6
erstellt: 18. Jul 2025, |
Ist das wirklich eine Schutzkappe? ![]() Dafür sieht mir deren Oberfläche aber dann doch zu präzise geformt aus - in Form einer Linse. Das Dingens hat eine optischen Wirkung, definitiv. Bei mir ist diese Das "Rascheln", das kommt aus den Lautsprechern? Oder akustisch aus dem Gerät? Die Drehzahl einer CD ändert sich - innen schnell, außen (am Ende) langsam. Die Bahngeschwindigkeit bleibt gleich, weil die Pits nunmal mit konstanter Geschwindigkeit ausgelesen werden müssen. Außen ist der Fokus mehr gefragt, wenn die CD in Vibration ist - aber auf dem Plattentellerlaufwerk könnte das auch etwas anders sein, da liegt sie ja vollflächig auf. Dein zeitlicher Effekt könnte auf was thermisches hindeuten. Das müsste man wirklich gründlichst auch mit Messtechnik anschauen. Also an bestimmten Signalen erstmal schauen, was sich verändert, wenn das Gerät spinnt. Danach schauen, was thermisch oder anderweitig dran schuld sein könnte. Übung für den Rest des Sommers: wenns mal wieder richtig heiß draußen ist oder die Sonne voll scheint, stell das Gerät mal mit Gehäusedeckel drauf ans Fenster in die Sonne und lass es etwas aufwärmen. Danach Stecker rein und Wiedergabe starten. Geht es dann schneller, bis der Fehler erstmals auftritt? Und im kühlen Keller: dauert es da etwas länger? (Achtung, bitte keine Kondensfeuchte bei schwülem Wetter reinschleppen ins Gerät.) Falls es wirklich was mit dem Laser sein sollte: neu als originalteil nicht mehr zu bekommen. Nachbau gibt es offenbar. bei diesem Gerät ist richtig "Handarbeit" nötig zum Einstellen, mit Oszilloskop und abzugreifenden Testpunkten. Es darf auch an Potis und Schrauben gedreht werden, die Einstellungen laufen hier nicht über Menüpunkte. Sogar die Neigung des Abtasters kann mechanisch justiert werden. Serviceanleitung ist hier: ![]() Sich damit zu befassen lohnt aber nur, wenn die notwendigen Messgeräte und Fähigkeiten vorhanden sind. Was mit einem nur noch absolut unzerkratzte CDs (scheinbar) korrekt spielenden PD-700 gemacht wurde, steht hier: ![]() Da sieht man: wenns an die Optik geht, sind Fachkenntnisse nötig. Die hätte ich jetzt auch nicht. Und: "Laserleistung erhöhen", der alte schlechte Rat, kann kontraproduktiv sein, nicht nur für die Restlebensdauer der Laserdiode. Belegt dieser Werkstattbericht wunderbar. Rein thermische Effekte in der Elektronik findet man ggf. sogar leichter. [Beitrag von Radiowaves am 18. Jul 2025, 00:19 bearbeitet] |
||
Rabia_sorda
Inventar |
02:18
![]() |
#7
erstellt: 18. Jul 2025, |
Eine Schutzkappe ![]() Was soll eine Schutzkappe vor der Laserlinse und wie soll der Player dann mit einer abgedeckten Linse funktionieren? Das ist definitiv die Linse und die habe ich schon öfters in solchen PD-Playern abgefallen vorgefunden. Nur einmal konnte ich sie wieder so ankleben dass der Player wieder lief. |
||
scerms
Stammgast |
06:48
![]() |
#8
erstellt: 18. Jul 2025, |
Als Besitzer eines PD-8700 möchte ich hier mal vorbeugend nachhaken: Womit hast Du denn die Linse geklebt? Und könntest Du die Vorgehensweise bitte auch kurz erklären? Vielen Dank ! Gruß Sebi |
||
Uwe_1965
Inventar |
09:08
![]() |
#9
erstellt: 18. Jul 2025, |
Dann nennen wir sie halt Linse, habe sie damals auch so genannt, nehme Einspruch zurück und behaupte das Gegenteil ![]() Hier hatte ich auch mal ein Foto gemacht ![]() Und eingeklebt habe ich sie mit Pattex Gruß Uwe |
||
Rabia_sorda
Inventar |
09:10
![]() |
#10
erstellt: 18. Jul 2025, |
An dem einen Player konnte man anhand des noch alten anhaftenden Klebers die genaue Position der Linse erkennen und sie somit wieder in/an ihre ursprüngliche Position ankleben, was wichtig ist. Dazu nahm ich Pattex. Diesen dann wirklich nur am Rand aufbringen und Ablüften lassen. Danach gut trocknen lassen. Niemals irgendeinen Sekundenkleber verwenden, denn dass lässt die Linse und das innenliegende Prisma milchig werden. Zudem sollte der Innenbereich der Linse auch fettfrei und sauber bleiben, denn hinterher kommt man zum Reinigen ja nicht mehr heran. Wie gesagt, es funktionierte bei einem von 5. |
||
Radiowaves
Inventar |
10:52
![]() |
#11
erstellt: 18. Jul 2025, |
Das kommt für mich unerwartet. Ich fand meine Linse auch auf dem Plattenteller serviert vor, öffnete das Gerät, baute das Laufwerk aus, drehte es um und klebte die Linse mit 3 winzigen Punkten gut abgelüfteten (!!!) Pattex-Klebers wieder ein. Nur 3 kleine Punkte am Rand. Warum, hast Du geschrieben: Trübungsgefahr des Kunststoffkörpers. Spielte sofort so problemlos, dass ich niemals nie auf die Idee gekommen wäre, dass das ein Glücksfall war. War da nicht sogar ein umlaufender Rand an der Linse, der als "Anschlag" diente in der Fassung? Das wirkte auf mich damals so narrensicher, dass ich es für eine Arbeit mit 100%-Erfolgsgarantie hielt. Täuscht mich da meine Erinnerung so sehr? |
||
Rabia_sorda
Inventar |
14:23
![]() |
#12
erstellt: 18. Jul 2025, |
Ich hatte halt nur einen von 5 ans Laufen bekommen. Bei zweien fehlten die Linsen schon und bei den anderen beiden konnte ich die ehemalige Position nicht eindeutig erkennen, sodass ich sie nur willkürlich wieder einsetzen konnte. Theorie: Entweder waren die Linsen erst nach einem anderen Defekt herausgefallen, weil die Player danach oftmals hin und her gewandert sind und Erschütterungen ausgesetzt waren, oder die Lasereinheit wurde genau auf die originale Position eingemessen und dabei kommt es dann auf "Nuancen" an oder ich habe sie doch minimal schräg wieder eingeklebt. Heute kann ich es nicht mehr erfahren, woran es denn nun genau lag. |
||
Jo1291
Neuling |
11:00
![]() |
#13
erstellt: 28. Jul 2025, |
Danke für die Einblicke und Verlinkungen. Werde mich die nächsten Monate, immer wieder, wenn ich mal Zeit habe, mit dem Ding befassen, und wenn sich irgendwann etwas ergibt, werde ich berichten. Grüße |
||
|
|
Anzeige
Top Produkte in Hifi-Klassiker
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 7 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 50 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder929.998 ( Heute: 5 )
- Neuestes Mitgliedtheopickard
- Gesamtzahl an Themen1.561.724
- Gesamtzahl an Beiträgen21.782.587