| HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Ruhestromeinstellung Hitachi HMA8500 MK2 | |
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Ruhestromeinstellung Hitachi HMA8500 MK2+A -A |
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Felix8952
Ist häufiger hier |
#1
erstellt: Gestern, 15:59
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Ich habe vor längerem eine Hitachi HMA8500 MK2 Endstufe repariert, allerdings blieb das Projekt aus diversen Gründen liegen. Nichtsdetotrotz hab ich es jetzt geschafft und die Endstufe ist nahezu fertig, es fehlt lediglich noch die korrekte Einstellung vom Ruhestrom. Leider ist die Anleitung sehr verwirrend geschrieben und ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. So ist es in der Anleitung geschrieben: ![]() ![]() ![]() Ich interpretiere den Ablauf so: Minuspol vom Voltmeter mit 1kOhm Widerstand in Serie verbinden (-) an RNS / LNS Anschluss (Violett) (+) an RNL /LNL Anschluss (Braun) 1. R757 + R758 nach links drehen (Gegenuhrzeigersinn) 2. Verstärker einschalten und mindestens 8 Minuten aufwärmen lassen 3. R757 + R758 in Mittelstellung 4. R757 einstellen, bis die Spannung nicht mehr kleiner wird 5. R758 ganz links drehen (Gegenuhrzeigersinn) 6. R757 einstellen, dass 30mV anstehen 7. R758 einstellen, dass 32mV anstehen (Uhrzeigersinn) 8. R757 einstellen, dass 33mV anstehen (Uhrzeigersinn) Stimmt das so? Falls es interessiert, hier das ursprüngliche Thema zur Endstufe: http://www.hifi-foru..._id=185&thread=20247
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CarlM.
Inventar |
#2
erstellt: Gestern, 16:59
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Aus meiner Sicht hast Du die Originalanleitung korrekt wiedergegeben. Trotzdem ein paar Anmerkungen, die das Verfahren (und ggf. sinnvolle Änderungen) plausibel machen. Unbdingt die Aspekte berücksichtigen, die unter "Wartungspunkte" genannt sind. Ggf. macht es Sinn, die Eingangsbuchsen auf GND zu legen. Bei Vollverstärkern stellt man ja Volume auf 0, was hier nicht geht. Der 1k-Widerstand, mit dem das schwarze Messkabel verbunden werden soll, dient nur dem Schutz (siehe Wartungspunkte). Da durch ihn nur ein äußerst geringer Strom fließt, ändert er die gemessene Spannung so gut wie gar nicht. Dasselbe bzgl. der gemessenen Werte gilt auch für die beiden Fuse-Widerstände R605 und R606 (jeweils 10 Ohm). Sie ermöglichen es, beide Widerstände quasi parallel zu messen. Man misst also tatsächlich den Spannungsabfall, der sich an den beiden Lastwiderständen 0,22 Ohm zusammen ergibt. Der Ruhestrom ist auch von der Temperatur der Transistoren und somit des Kühlkörpers abhängig. Deshalb stellt man zunächst den Ruhestrom etwas höher ein. Dadurch wird während den min. 8 Minuten eine "Vorerwärmung" bewirkt. Bei geschlossenem Gehäuse steigt der Ruhestrom nochmals etwas. Deshalb kann man ihn auch ggf. etwas niedriger einstellen, als angegeben (zB. jeweils 25 mV) Ich mache das von der Temperatur am Kühlkörper nach hinreichend langer Zeit abhängig. Zu den Poti-Einstellungen: Auch wenn es nicht speziell erwähnt wird, sollte man immer nur sehr vorsichtig bzw. in kleinen Schritten und jeweils abwechselnd an beiden Trimm-Potis drehen. Zusätzlich: Es gibt hier zwei Trimm-Potis für den Ruhestrom, damit man beide Halbwellen symmetrisch einstellen kann. Die beschriebene Messprozedur erfasst aber nur die positive Halbwelle. Ich würde deshalb empfehlen, abschließend den DC-Offset zu messen. Bei einer korrekten Einstellung (= beide Trimmpotis liefern identische Ruheströme) muss am Lautsprecher-Terminal nach dem Schalten der Relais eine Gleichspannung von nahezu 0 mV DC messbar sein. Deutlich höhere Spannungen deuten auf eine nicht symmetrische Justage beider Trimmpotis hin. [Beitrag von CarlM. am 16. Nov 2025, 17:04 bearbeitet] |
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Felix8952
Ist häufiger hier |
#3
erstellt: Gestern, 18:26
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Vielen Dank für die Antwort.
Die Wartungspunkte habe ich beachtet. Lediglich der Punkt mit dem Abstand zur Platine unter "Installationsmethode von Teilen habe ich bei den Sicherungswiderständen ignoriert. Da ich die durch normale Metallfilmwiderstände ersetzt habe, habe ich sie der Einfachheit halber direkt auf die Leiterplatte gelötet und nicht mehr den Abstand zur Oberfläche eingehalten. Das müsste aber keine Rolle mehr spielen, da es ja keine Sicherungswiderstände mehr sind und sie thermisch nicht mehr entkoppelt sein müssen... Eingangsbuchsen kurzschliessen ist eine gute Idee. Hat zwar keine direkte Änderung im Ruhestrom bewirkt, aber schadet ja nicht.
Ich habe mir auch gedacht, dass 8 Minuten etwas knapp sind und ich hab die Endstufe darum mindestens 30Minuten laufen lassen, bis die Kühlkörper gut warm waren. Was ist eine "normale" Temperatur im Leerlauf? Die Endstufe gehört ja eher zu den heisseren Sorten und ich habe nach 30Minuten etwa 45°c am Kühlkörper. Ist das zu viel?
Die sind wirklich extrem empfindlich einzustellen. Wenn ich die Endstufe das nächste Mal voneinander habe, werde ich fix Spindeltrimmer einbauen...
Was heisst hier "nahezu" 0 mV DC? Ich hab jetzt Rechts 4.0mV und Links 5.4mV. Ich denke das sollte gut sein. |
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CarlM.
Inventar |
#4
erstellt: Gestern, 18:49
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Der DC-Offset ist okay. Die vom SM vorgegegebene Einstellung für den Ruhestrom bewirkt bei einem Spannungsabfall von 33 mV an 0,11 Ohm (2x x 0,22 parallel) ca. 300 mA Ruhestrom pro Kanal. Bei ca. 115 V Railspannungsdifferenz sind dies ca. 35W pro Kanal, was die Temperatur erklärt. Bei einer herkömmlichen Transistor-AB-Endstufe würde man deutlich niedriger (bei 10-20% des genannten Werts) liegen. Ich würde es ggf. einmal mit ca. 22mV als Wert für die Justage versuchen. Ich würde vermuten, dass man die leichte erhöhte Verzerrung nicht wahrnimmt. [Beitrag von CarlM. am 16. Nov 2025, 18:52 bearbeitet] |
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Felix8952
Ist häufiger hier |
#5
erstellt: Gestern, 18:58
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Was ist denn an den 33mV aus den Service Manual nicht gut? Klar das Ding wird ziemlich warm, aber schliesslich wurde die Endstufe ja mal dafür ausgelegt. Was für Vorteile hat ein tieferer Ruhestrom, abgesehen von etwas weniger Stromverbrauch im Standgas? |
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CarlM.
Inventar |
#6
erstellt: Gestern, 19:24
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Natürlich kann man es so lassen. In früheren Zeiten haben aber "Messwert-Fetischisten" versucht, Laborwerte wie die Verzerrungen so optimal wie möglich zu gestalten. In vielen Fällen hört man das aber nicht. Dann ist es Ansichtssache, ob man bei den Originalwerten bleibt oder sein Gerät etwas langlebiger betreibt. Beispielsweise bewirkt bei Elkos das Absenken deren Umgebungstemperatur um 10°C ca. eine Verdoppelung der Lebensdauer. |
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