Bezugsquellen für Andruckrollen in D (Akai GXC-760D)

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kuni1
Stammgast
#1 erstellt: 08. Okt 2008, 10:14
Hi zusammen,

ich bin immer noch auf der Suche nach 2 Andruckrollen für mein Akai GXC-760D Kassettendeck.

Die Rolle hat die folgenden Maße:
- Innendurchmesser: 2,5mm
- Außendurchmesser des Kerns: ca. 8mm
- Außendurchmesser des Gummis: 11mm +/- 0,5mm
- Breite: 8mm

Ich habe schon herausgefunden, daß es einige Anbieter gibt, die solche Rollen neu vulkanisieren. Die dafür geforderten 30 EUR sind sicher (bezogen auf den Aufwand) ok, aber ich bin der Meinung, daß es diese Rollen auch als Standardteil geben müßte.

Bei Conrad gibt es z.B. ein Set (Art.Nr. 380075-62) für 2 EUR, in dem eine fast passende Rolle enthalten ist (lediglich der Außen-D paßt nicht ganz).
Als Notnagel nehme ich die und schleife sie auf der Bohrmaschine auf den passenden Außen-D runter.

In USA habe ich ebenfalls passende Rollen ausfindig machen können.

Das brachte mich nun zu der Annahme, daß es doch auch in Deutschland (oder wenigstens in Europa) solche Rollen zu einem moderaten Preis (einige Euro) geben müßte. Leider bin ich da mit meinen Recherchen nicht zum Ziel gekommen.

Was mir nun also fehlt, ist eine passende Bezugsquelle in Deutschland, weis da jemand was ?
Curd
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Okt 2008, 17:05
Hallo Kuni,

frag hier mal nach, für die AKAI-Bandmaschinen haben die einiges auf Lager.

BlackReel-Audio HIFI

oder bei CAS

Classis Audio Service

oder die beiden Forums Techniker Armin, Helmut ob die was in der Werkstatt haben.

kuni1
Stammgast
#3 erstellt: 08. Okt 2008, 19:10
Hi Rollo,

die beiden hatte ich in der Bucht auch schon ausfindig gemacht.

"BlackReel-Audio HIFI" hat ja auch ziemlich gesalzene Preise und "CAS" hat sowas halt gar nicht im Programm.

Egal, fragen kann ich ja mal - kost' ja nix.
Curd
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Okt 2008, 06:55
Hallo Kuni,

CAS hat das zwar nicht im Bucht-Shop - wird sicher zu selten nachgefragt - aber er repariert/restauriert ja auch

Viel Erfolg!

kuni1
Stammgast
#5 erstellt: 09. Okt 2008, 09:49
Moin Rollo,

habe gestern alle vier mal angemailt:

BlackReel-Audio HIFI (alias "revox_de") meinte, es hätten schon viele nachgefragt und er sei dabei welche zu besorgen.

Helmut hat sich wehmütig erinnert, daß er auch mal ein GXC-760 hatte, meinte aber, daß er keine passenden E-Teile mehr hätte.

Von CAS und Armin habe ich noch keine Rückmeldung.

Dann gibt es in der Bucht auch noch einen Italiener ("sofh_IT") der hatte die Rollen auch schon mal im Angebot, für was um die 44 EUR/Paar.

Nur um das nochmal klar zu sagen: Ein grundsätzliches Beschaffungsproblem gibt es da ja nicht. D.h. hin und wieder tauchen solche Rollen in Ebay auf und wenn alle Stricke reißen, dann könnte man sich für ca. 30 EUR/Stück auch welche neu vulkanisieren lassen.

Ich bin aber der Meinung, daß
(a) 44 EUR oder 60 EUR für zwei Gummirollen schon ein stolzer Preis sind, wenn ich bedenke, daß das ganze Deck nur 70 EUR gekostet hat.

(b) solche Rollen im Maschinenbaubereich doch fast sowas wie ein Standardteil sein müßten und man (ähnlich wie bei Schrauben) doch auch auf diesem Wege was bekommen können müßte.

Ich habe dazu schon mehrere Hersteller angeschrieben, die mir aber bisher nur sagen konnten, daß sie nur größere Rollen im Sortiment hätten (Maschinenbau eben ).

Ansonsten konnte ich schon diverse Rollen ausfindig machen, die aber entweder vom Achs-Innendurchmesser oder vom Außendurchmesser nicht passen. Die Bekanntesten sind hier die Rollen aus dem Conrad Set.

Die müßte man also entweder innen aufbohren, oder außen abschleifen - z.B. in eine Bohrmaschine einspannen und dann vorsichtig mit einer Feinfeile abschleifen und dabei drauf achten, daß das Ganze rechtwinklig bleibt.

Evtl. könnte man den Gummi auch vom neuen Kunststoffkern abnehmen und auf den alten Bronzekern aufkleben und dann erst den Außen-D nacharbeiten.

Das wäre alles ein Notnagel, den ich aber erst angehen möchte, wenn es tatsächlich keine Alternativen geben sollte.
armin777
Gesperrt
#6 erstellt: 09. Okt 2008, 10:06
Hallo Matthias,

habe Dir schon passende Rollen per PM angeboten. Diese haben übrigens einen Bronzekern (kein Kunststoff!). Der etwas größere Aussendurchmesser ist unproblematisch, sofern im Stopzustand die Kassetten noch einwandfrei passieren kann (ausprobieren).
Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte durchaus sein, daß die beiden angebotenen Rollen noch aus Original-AKAI-Beständen stammen. Ich war schließlich bis zum Ende der Marke (2001) elf Jahre lang AKAI-Vertragswerkstatt in Berlin.

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#7 erstellt: 10. Okt 2008, 20:51
@Armin:
Du bist SPITZE - Da hat er doch die passenden Rollen im Lager liegen .

@alle:
Gemessen hatte ich zwar einen Außen-D von 11mm, aber zusammen mit Armin habe wir herausgefunden, daß meine Rollen wohl ziemlich runter sind und eigentlich wohl Rollen mit 13mm rein passen müßten/sollen.

Hier mal wie das bei mir aussieht:
Rechts:
http://img145.imageshack.us/my.php?image=akairollerechtsvt5.jpg

und links:
http://img359.imageshack.us/my.php?image=akairollelinkswt9.jpg

Ich nehme mal an, das der Plastikbügel (neben der linken Rolle) bei Stop die Rolle bremsen soll um Bandsalat zu verhindern.
Der ist dann sozusagen das durchmesserbestimmende Teil.
Ich habe ihn etwas bei Seite gebogen und mal gemessen - da sollte eine 13'er Rolle reinpassen.
armin777
Gesperrt
#8 erstellt: 11. Okt 2008, 10:22
Hallo Kuni,

das schwarze Kunststoffteil dient der Bandführung! Hier wird das aus der Kassetten kommende Band in die richtige Spur zu den Köpfen geleitet. Das sieht mir sehr knapp aus! Ich halte Dir die Daumen, daß die 13mm-Rolle da hinein passt.

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#9 erstellt: 11. Okt 2008, 19:13
Hi Armin,

jetzt sind gerade originale Rollen in der Bucht aufgetaucht:
Nr. 190258423001

Die sehen von der Gummistärke verdächtig ähnlich aus wie meine - aber da ist auch wieder das Preisproblem

Demnach denke ich nun doch, daß die Rollen tatsächlich einen Außen-D um die 11mm anstatt 13mm haben.

Habe mir das heute noch mal penibelst genau angeshen und gemessen. Rein passen würden die 13mm Rollen schon, denke ich. Auf der linken Seite wirds aber nach unten haarscharf. Ich messe da von der Achsmitte nach unten gerade mal 6,6mm, also noch 0,1mm Luft.

Der Bandführunshebel ist nach links beweglich (um die Schraube die unter der Rolle zu sehen ist) und läßt eine 13'er Rolle zu, wobei dann aber das obere Führungsteil nicht mehr parallel zum Band verläuft, sondern eben gekippt.
Da sich in der oberen Verdickung des Führungshebels eine Nut befindet (eben die Bandführung), dürfte dort das Band nicht mehr auf ganzer Länge geführt werden, sondern eben nur noch über zwei Ecken.

Also, das mit 13'er Rollen wird m.M.n. nicht auf Dauer funktionieren, wenn sie nicht sogar links unten eh streifen.
Ich denke also, da muß ich dann doch mit Bohrmaschine und Feile etwas nacharbeiten und den Außen-D reduzieren.

Was meinst Du ?
armin777
Gesperrt
#10 erstellt: 13. Okt 2008, 09:39
Hallo Peter,

alos wenn ich mir die Fotos so anschaue, ist mir klar, daß die Rollen, die ich habe keine Original-AKAI-Rollen sind - nur ähnliche.

Also wenn Du eine Entscheidung triffst, dann wirst Du das aus Preisgründen tun. Dabei kann ich Dir nun aber nicht helfen.

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#11 erstellt: 13. Okt 2008, 10:18
Moin Armin


armin777 schrieb:

Hallo Peter,

Neeee, "Matthias"


armin777 schrieb:

Also wenn Du eine Entscheidung triffst, dann wirst Du das aus Preisgründen tun. Dabei kann ich Dir nun aber nicht helfen.

Schon klar
Die angebotenen Rollen sind mir definitiv zu teuer.
Deine hätten im Vergleich zu den Rollen von Conrad (auch Außen-D 13mm) halt den Vorteil, daß sie einen Metallkern haben.

Meine Frage war aber dahingehend gemeint, ob das Nacharbeiten des Außen-D Deiner Meinung nach ein möglicher Weg wäre ?
armin777
Gesperrt
#12 erstellt: 13. Okt 2008, 12:37
Hallo Matthias (entschuldigung),

die Art dieser Bearbeitung ist dann problemlos, wenn Du die Rolle in eine feststehendes Futter einspannen kannst. Es gibt noch eine Alternative: mit einem kleinen Schraubendreher die Rolle halten, so daß sie sich frei drehen kann. Dann mit einem Dremel und einer Gummiwalze bei hohen Drehzahlen (10-20.000 u/min) so ansetzen, daß sich beide Rollen drehen. Durch Bewegung und Druck kannst Du die Form und die Höhe des Abtrags bestimmen. Erfordert etwas Fingersprtzengefühl und Übung - also erstmal mit einer "Wegwerfrolle" üben!

Mit dieser Methode arbeite ich alle alten Gummiteile wieder auf, wenn es keinen Ersatz mehr gibt - und das ist meist der Fall.

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#13 erstellt: 13. Okt 2008, 12:58


Hallo Matthias (entschuldigung),

Kein Thema, hatte mich auch als "Peter" angesprochen gefühlt



die Art dieser Bearbeitung ist dann problemlos, wenn Du die Rolle in eine feststehendes Futter einspannen kannst.

Genau so dachte ich mir das.
Entweder auf 'ner Drehbank zwischen den Spitzen
oder
- eine 2,5mm Schraube rein
- mit einer Mutter und U-Scheiben gegen durchdrehen sichern
- dann das andere Ende in die Bohrmaschine
- eine Auflage für eine Flachfeile schaffen, die möglichst rechtwinklig zur Achse ist, daß das Ganze nicht trapezförmig abgetragen wird.

Dann hoffen und bangen ....

Ich werd' das mal mit den Conrad Rollen üben und dann die Rollen von Dir in die Mangel nehmen.

Ich schreib Euch dann, ob's funktioniert hat ...
kuni1
Stammgast
#14 erstellt: 19. Okt 2008, 12:16
Hi zusammen,

ich darf vielleicht schon mal Vollzug melden .

13mm Rollen passen in das Akai 760 definitiv nicht rein, weil die auf der linken Seite zu groß sind und dann an den Plastikteilen klemmen und nichts mehr läuft.

Also ist Außen-D verkleinern angesagt (13mm auf 11mm).

Die Rollen von Armin sind zwar noch nicht gekommen, aber ich hatte mir das Rollen-Set von Conrad mit den Plastikkernen schon mal bestellt. Ich wollte damit ausprobieren, ob die "Abschleifmethode" funktioniert.

Was zum Ziel geführt hat, war folgender Aufbau:
- 2 gegenläufige Bohrmaschinen, parallel ausgerichtet
- Auf einer dreht sich ein zylindrischer Schleifstein von Dremel
- Auf der anderen die Andruckrolle, deren Außen-D verkleinert werden soll.

Sah dann so aus:
http://kuniseins.fun...ller_DrillMount5.jpg

Conrad Rollen vorher:
http://kuniseins.fun...Roller_ConradNew.jpg

Ergebnis an den Conrad Rollen nach Bearbeitung:
http://kuniseins.fun...ler_ConradRework.jpg

Eingebaut ins Deck - funktioniert prima.
Jetzt mache ich das Ganze noch final mit den Rollen von Armin, weil die einen Bronzekern haben.

Übrigens habe ich festgestellt, daß leichte Größenunterschiede, bzw. eine leichte Unrundheit beim GXC-760 nicht tragisch sind. Die Rollen sitzen auf einem Stift, der wiederum auf einer gefederten Schwinge sitzt, der diese Unrundheit ausgleicht.

Habe das hier mal dargestellt:
http://kuniseins.fun...Roller_DeckLever.jpg

@Armin:
Ich möchte dazu eine detaillierte Anleitung auf meiner HP hinterlegen. Darf ich Deine HP www.good-old-hifi.de als Bezugsquelle für Rollen nennen ?
gst
Inventar
#15 erstellt: 19. Okt 2008, 13:07
wenn man die Photos so sieht, kann einen doch leichte Trauer überfallen, daß es so eine solide Metallbauweise in den Geräten heutzutage nicht mehr gibt. Sicher, eine Aufnahme auf dem Rechner ist der einer auf dem Kassettendeck mehrfach überlegen, aber schade ist es doch!
gst
garlock
Stammgast
#16 erstellt: 20. Okt 2008, 00:06
Also die rechte Rolle hättest du nicht abdrehen müssen da ist genug Platz die Linke ist klar aber die Führung ist ja Feststehend sobald der Kopfschlitten hoch geht wird die rolle durch den Kapstan etwas runter gedrückt und hat somit genügend Abstand zur führung !

Zumal bei den neueren Decks die rechte Rolle immer etwas grösser ist als die linke um Resonanzen im Bandtransport zu vermeiden !

Hast du zufällig auch ein Paar Bilder vom rest der Mechanik würde mich interessieren !

mfg
armin777
Gesperrt
#17 erstellt: 20. Okt 2008, 09:15

kuni1 schrieb:
@Armin:
Ich möchte dazu eine detaillierte Anleitung auf meiner HP hinterlegen. Darf ich Deine HP www.good-old-hifi.de als Bezugsquelle für Rollen nennen ?


Hallo Kuni,

schöner Bericht und hervorragend in Szene gesetzt! Mein Kompliment!

Natürlich darfst Du mich in jeder Beziehung erwähnen, warum denn auch nicht?

Ich freue mich mit Dir, wenn Dein schönes Deck wieder richtig läuft. So etwas macht einfach Spaß - digital auf Festplatte kann schließlich jeder!

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#18 erstellt: 20. Okt 2008, 09:20
Hi Garlock,


garlock schrieb:

Also die rechte Rolle hättest du nicht abdrehen müssen da ist genug Platz

Danke für den Tip. Auf die Idee, die rechte Rolle mit 13mm zu lassen, bin ich gar nicht gekommen.
Beim 760'er werden beide Rollen über eine gefederte Schwinge an den Capstan gedrückt. Gestern habe ich bemerkt, daß bei meinem Deck aber die rechte Schwinge festsitzt (vermutlich verharzt). Das hatte ich übersehen und deswegen auch die rechte Rolle verkleinert um zu hohen Anpressdruck zu verhindern. Wenn aber die rechte Schwinge wieder gangbar gemacht ist, müßte das mit der 13'er Rolle auf der rechten Seite tatsächlich funktionieren.


garlock schrieb:

die Linke ist klar aber die Führung ist ja Feststehend sobald der Kopfschlitten hoch geht wird die rolle durch den Kapstan etwas runter gedrückt und hat somit genügend Abstand zur führung !

Ich meine hier irrst Du. Eine 13'er Rolle auf der linken Seite verklemmt sich nicht wegen dem Bandführungshebel, sondern wegen dem Plastikteil, das genau unter der Rolle ist. Kann ich jetzt aus dem Gedächtnis nicht mehr genau beschreiben, aber es hat definitiv nicht funktioniert.


garlock schrieb:

Zumal bei den neueren Decks die rechte Rolle immer etwas grösser ist als die linke um Resonanzen im Bandtransport zu vermeiden !

Kannst Du mir das mit den Resonanzen genauer erläutern ?


garlock schrieb:

Hast du zufällig auch ein Paar Bilder vom rest der Mechanik würde mich interessieren !

Ich muß das Deck die Tage eh noch mal zerlegen um die rechte Schwinge wieder gangbar zu machen. Ich kann dann nochmal ein paar Bilder machen, wenn Du mir sagst, was genau vom "Rest der Mechanik" Dich interessiert ?
kuni1
Stammgast
#19 erstellt: 20. Okt 2008, 09:37
Moin Armin,


armin777 schrieb:

schöner Bericht und hervorragend in Szene gesetzt! Mein Kompliment!

Aber das war doch noch gar nicht der Bericht
Ich mach das noch detaillierter auf meiner Homepage und stelle hier dann einen Link ein.
Trotzdem danke für das Kompliment


armin777 schrieb:

Natürlich darfst Du mich in jeder Beziehung erwähnen, warum denn auch nicht?

Na ja, mag ja vielleicht nicht jeder, daß er "was-weis-ich-wo" verlinkt wird. Deswegen frage ich immer vorher.


armin777 schrieb:

Ich freue mich mit Dir, wenn Dein schönes Deck wieder richtig läuft.

So ganz ja noch nicht:
Die rechte Schwinge muß erst noch gangbar gemacht werden und dann kommen Deine Rollen mit dem Bronzekern rein (die Plastikteile vom großen C waren ja nur Übung ). Zudem werde ich dann vermutlich die rechte Rolle bei 13mm lassen.


armin777 schrieb:

So etwas macht einfach Spaß - digital auf Festplatte kann schließlich jeder!

Ganz meine Rede
Hab' das Deck gestern dann zum ersten Mal auch etwas laufen lassen. Bei meinen alten Bändern kann es logischwerweise nicht ganz so viel. Die sind halt nun mal etwas dumpf und klingen auf meinem Wega Deck, auf dem sie aufgenommen wurden, genauso. Hab' dann aber mal etwas Radio aufgenommen und da stellt sich dann gleich heraus, daß das Akai wirklich einen kristallklaren und dynamischen Klang hat. Ich wollte mir ja noch irgendwann mal ein Spulenbandgerät kaufen, aber ich glaube das kann ich mir sparen. Das Akai kann das (glaube ich) zu meiner vollen Zufriedenheit.

Zudem muß ich sagen, daß meine Faszination für altes Hifi mit jeden Gerät das ich wieder herrichte steigt. Ist schon famos, wie sich die Ingenieure damals mit den Details auseinandergesetzt haben und passende Lösungen gefunden haben.

Hatte da neulich in diesem Zshg. ein nettes Erlebnis. Ich hatte einen ziemlich schrottigen NAD 160a gekauft, den ich aufwendig wieder in (fast) neuwertigen Zustand versetzt habe. Neulich dann für ca. 160 EUR verkauft. War echt viel Geld, aber er war auch in echtem Top-Zustand. Der Käufer hatte Bammel, daß er evtl. einen Bock geschossen hat mit dem Kauf. Als der Receiver dann bei ihm ankam, war er vollkommen aus dem Häuschen. Gut, auch der hohe VK brachte mir letzten Endes meinen Aufwand nicht rein, aber wenn ich dann sehe, daß der Käufer Spaß dran hat, dann tut mir das wirklich in der Seele gut.
garlock
Stammgast
#20 erstellt: 20. Okt 2008, 16:48
Wegen der Bilder einfach die Mechanik von hinten von der Seite den Kopfsclitten mit den Andruckrollen von oben und von der Seite ev. noch das Deck mit abgenommenem Gehäusedeckel von oben ich bin am aufbau eines kleinen Archives mit Detailbildern vom innenleben verschiedener Casettendecks !

Das mit dem vermeiden von Resonanzen im Bandtransport ist immer so ne Sache besonders beim Doppelkapstan Antrieb da kann es zu schnellen oder langsamen Geschwindigkeitsschwankungen oder sogar Geräuschen bei der Aufnahme oder Wiedergabe kommen deshalb wird möglichst vermieden das die beiden Andruckrollen gleiche Durchmesser haben, der linke Kapstan läuft ja etwas langsamer als der rechte um das Band auf Spannung zu halten auch ist die Andruckkraft der linken Rolle einiges geringer als bei der rechten da die rechte die Geschwindigkeit vorgibt da die linke Rolle meist auch noch etwas kleiner im Durchmesser dadurch ist die Fläche die die Kapstanwelle berührt auch geringer und damit der Zug der auf das Band einwirkt geringer, besonders Wichtig ist auch die Einstellanweisungen vom Hersteller einzuhalten sonst gibt es Probleme mit dem Bandtransport !

Deshalb bei Doppelkapstan Decks möglichst beide Andruckrollen ersetzen auch wenn nur eine defekt ist !

Die Mechanik vom GXC ist schon gewaltig im Vergleich mit der vom GX-6/-9/-75/-95 die einiges kompakter aber eben so robust ist, ja das wahren noch Geräte da wurde mit Material geklotzt und nicht gekleckert!

bei mir stelt sich auch ein breites Grinsen ein wenn ein repariertes Teil wieder läuft einfach Oldskool !

mfg
kuni1
Stammgast
#21 erstellt: 20. Okt 2008, 20:42
Hi,

das mit den Bildern geht klar.

Sag mal, hast Du vielleicht ein Service-Manual für das 760 ?

Die Sache mit den ungleich großen Rollen habe ich aber immer noch nicht kapiert
Die Geschwindigkeit hängt doch einzig und allein von den Capstans ab. Die Rollen drücken da doch nur dagegen und werden durch den seitlichen Überstand über das Band sozusagen "mitgenommen". Wenn die Capstanwellen unterschiedliche Durchmesser haben um das Band zu straffen, dann ist mir das klar. Wenn sie unterschiedlich schnell laufen, dann isz das auch klar. Aber die Durchmesser der Andruckrollen haben m.M.n. da doch keinerlei Einfluß, da sie lediglich dafür sorgen, das Band an die Welle zu drücken und durch die "Haftung" weiter zu transportieren.

Wo ist mein Denkfehler ?

Bei mir war übrigens das Grinsen auch gaaaaaanz breit , als die beiden "Billigrollen" das Deck wieder zum Laufen gebracht haben.


[Beitrag von kuni1 am 20. Okt 2008, 20:58 bearbeitet]
armin777
Gesperrt
#22 erstellt: 21. Okt 2008, 09:00
Hallo Kuni,

Du machst keinen Denkfehler! Alles was Du geschrieben hast, stimmt so - um Resonanzen zu vermeiden erhalten die Capstan-Wellen unterschiedliche Durchmesser, wodurch sie unterschiedlich schnell rotieren, die linke etwas langsamer, um zusätzlich das Band für einen guten Kopfkontakt stets leicht zu straffen, dadurch rotieren auch die Andruckrollen unterschiedlich schnell und dadurch werden Band-Kopf-Resonanzen (Peitscheneffekt!) vermieden. Die bei vielen Decks unterschiedlich großen Rollen sind einzig deswegen so ausgeführt, weil links zumeist noch eine Bandführung an der Rolle angebracht ist, was einen zu großen Durchmesser nicht zuläßt.

Übrigens das SM vom GXC-760D hätte ich.

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#23 erstellt: 21. Okt 2008, 12:40
Hi Armin,

jetzt macht das Ganze Sinn
Daß die Capstans unterschiedliche Durchmesser haben um das Band straff zu halten und straff über die Köpfe zu führen leuchtet ja ein. Das ist doch sogar (IMHO) der Sinn eines Doppelcapstanantriebs, oder ?

Garlock hatte aber dafür die unterschiedliche Größe der Rollen und nicht der Wellen angeführt.

Ich sehe das genauso wie Du, d.h. es gibt keinen technischen Grund für unterschiedlich große Rollen (außer dem Einbauplatz).
kuni1
Stammgast
#24 erstellt: 21. Okt 2008, 22:31
'n Abend zusammen,

Schwinge ist nun wieder gangbar und hier kommen die versprochenen Bilder:

Antrieb links


Antrieb oben


Antrieb rechts


Innen links


Innen mitte


Innen rechts


Kopfschlitten unten


Kopfschlitten vorne 01


Kopfschlitten vorne 02


Rolle links


Rolle rechts


Rolle rechts ohne Schwinge


Tonköpfe


Wickel rechts


Zählwerk
garlock
Stammgast
#25 erstellt: 22. Okt 2008, 00:27
Supi danke für die Bilder falls jemand Bilder vom GX-65 / 67 / 75 und 75 MKII möchte einfach melden !

mfg
kuni1
Stammgast
#26 erstellt: 29. Okt 2008, 01:43
'n Abend zusammen,

so, die Rollen von Armin sind nun auch "runter gehobelt" und eingebaut:
http://kuniseins.ku....hRoller_GOHMount.jpg

Funktioniert prima

Außerdem habe ich noch eine Seite auf meine Homepage gestellt, auf der ich mal beschrieben habe, wie ich die Rollen bearbeitet habe und was zu beachten ist.

Hier der Link:
Anpassung des Außendurchmesser von Andruckrollen (z.B. Akai GXC-760 Kassettendeck)
armin777
Gesperrt
#27 erstellt: 29. Okt 2008, 11:18
Hallo Matthias,

sehr ausführlicher und wirklich gut gemachter Bericht auf Deiner homepage! Chapeau!!

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#28 erstellt: 29. Okt 2008, 22:41
Hi Armin,

THX

Gestern abend hatte ich alles zusammengebaut und dann heute gleich nochmal einen Dämpfer bekommen

Hab die Einmessung mit dem eingebauten 400Hz Generator gemacht und dabei bei der Hinterbandkontrolle (und nur dort) ein ziemlich gewaltiges Jaulen festgestellt.

Also, wieder aufmachen, Rollen wieder runter und erst mal ohne Springring laufen lassen: Jaulen war weg.

Ich denk ich krieg mich nimmer - also Springringe wieder drauf: Jaulen wieder da.

Hat sich dann rausgestellt, daß ich Deine Rollen von der Dicke her etwas zu wenig abgefeilt hatte und sie zwischen Anschlag und U-Scheibe/Springring nicht 100% frei gelaufen sind. Also nochmal 1/10mm abgeschmirgelt (auf 7,9mm) und wieder rein damit.

JETZT TUT'S endgültig, kein Jaulen mehr, alles bene

Man, war das aber jetzt auch eine Operation mit dem Teil , aber was tut man nicht alles:
Es ist und bleibt ein sackrisch gutes Teil und da lohnt sich's immer
armin777
Gesperrt
#29 erstellt: 30. Okt 2008, 10:59

kuni1 schrieb:
Hat sich dann rausgestellt, daß ich Deine Rollen von der Dicke her etwas zu wenig abgefeilt hatte und sie zwischen Anschlag und U-Scheibe/Springring nicht 100% frei gelaufen sind. Also nochmal 1/10mm abgeschmirgelt (auf 7,9mm) und wieder rein damit.


Hallo Matthias,

ich hoffe, ich verstehe es richtig: Du hast von der Breite der Rolle ein Zehntel weg genommen, also vom Bronzelager, oder?

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#30 erstellt: 30. Okt 2008, 11:06
Hi Armin,

ja genau. Die Bronzelager Deiner Rollen ware von vornherein breiter als 8mm. Die hatte ich schon mal auf ca. 8mm abgefeilt. Bei genauem messen waren es zunächst 8,05mm, was aber einen Tick zu viel ist, wenn man die originale U-Scheibe unter dem Springring belassen möchte. Die Rolle dreht sich zwar, aber beim Abhören von Band hört man dann eben ein Jaulen und stellt fest, daß die Rolle nicht 100% frei dreht. Deswegen nochmal auf 7,9mm verringert. Jetzt hat sie ganz leichtes Spiel auf der Achse und dreht sich 100% frei. Wenn man die U-Scheibe nicht drauf macht, dann reichen die 8,05mm Breite auch aus.
armin777
Gesperrt
#31 erstellt: 30. Okt 2008, 11:14
Hallo Matthias,

nun, dann wäre klar, daß diese Rollen keinsfalls von AKAI stammen, sondern von einem anderen Hersteller.
Du hast aber ohnehin die beiden letzten ergattert, mehr habe ich davon nicht - spielt also nun auch keine Rolle mehr.

Trotzdem, jetzt freue ich mich richtig, daß diese beiden schon seit vielen Jahren bei mir im Schrank schlummernden Rollen jemanden, der krampfhaft passende Rollen für sein Gerät suchte, schon bereit war, neue anfertigen zu lassen, letztendlich zum Ziel geführt haben. Das ist doch mal ein Erfolgserlebnis!

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#32 erstellt: 30. Okt 2008, 16:31
Hi Armin,

Akai oder nicht Akai, kann man so glaube ich nicht sagen. Nur weil sie zu breit für das GXC-760 waren, muß das ja noch nichts heißen. Durchmesser war ja auch zu groß. Deswegen waren es auf jeden Fall mal keine für das 760'er, könnten aber für ein anderes Akai Deck gewesen sein. Egal.

Schade, daß das die letzten waren. Ich hatte mir schon überlegt, bei Gelegenheit nochmal eine als Reserve bei Dir zu bestellen

Was für mich bei der ganzen Aktion ausgesprochen lehrreich war, ist Folgendes:
Ich hatte mich in der Vergangenheit nie so recht an alte Kassettendecks und Bandmaschinen gewagt, weil ich immer befürchtet hatte, daß kaputte Gummis an Idler oder Andruckrollen einen wirtschaftlichen Totalschaden des Geräts bedeuten.

Soll heißen: Wenn ich mir ein günstiges Deck/Bandmaschine - sagen wir mal um die 20-40 EUR - besorge, dann solche Teile kaputt sind und ich sie mir für 40-60 EUR irgendwo teuer nachkaufen muß, dann rechnet sich das für mich bei aller Liebe nicht wirklich. Bei sehr teuren Geräten mag das anders aussehen.

Nach den hier gemachten Erfahrungen bei der Nacharbeit sehe ich aber nun derartigen Problemen künftig gelassen entgegen.
Das hat mich nun auch ermuntert einen alten Traum, nämlich eine Bandmaschine, wieder neu in Angriff zu nehmen.
armin777
Gesperrt
#33 erstellt: 30. Okt 2008, 16:44
Hallo Matthias,

ich würde mich freuen, Dir auch künftig behilflich sein zu können!

Beste Grüße
Armin
kuni1
Stammgast
#34 erstellt: 02. Nov 2008, 18:12
Hi zusammen,

eine Sache hat mir nun doch keine Ruhe gelassen, und zwar wollte ich noch wissen, wie hoch denn eigentlich der Einfluß von unrunden Rollen ist.

Also habe ich aus dem Conrad Set nochmal zwei Rollen genommen und absichtlich schlampig bearbeitet. Dabei entstand eine Unrundheit von ca. 0,5mm. Wenn man diese Rollen nun einbaut, dann hört man ein deutliches Jaulen.

Ich wäre nun eigentlich davon ausgegangen, daß diese Unrundheit von diesen gefederten Schwingen, auf denen die Rollen sitzen, abgefangen wird. Dem ist aber definitv nicht so.

Nun die Frage, wieso ? - Verstehe ich anhand des mechanischen Aufbaus nicht
garlock
Stammgast
#35 erstellt: 03. Nov 2008, 01:41
Das ist doch ganz einfach die Feder gleicht zwar die Unebenheiten der An druckrolle aus aber je mehr sich die Feder spannt umso grösser ist der Andruck und umgekehrt schwächer deshalb und auch weil die Rolle warscheinlich nicht 100 Zylindrisch ist gibt es Geschwindigkeitsschwankungen !

mfg
kuni1
Stammgast
#36 erstellt: 04. Nov 2008, 00:33
Hi Garlock,

Du meinst daß wegen des unterschiedlichen Andrucks an den Capstan und der evtl. "Nicht-Zylindrizität" sozusagen ein leichter "Schlupf" entsteht und daher das Jaulen kommt ?

Ok, das leuchtet ein

Danke
garlock
Stammgast
#37 erstellt: 04. Nov 2008, 00:48
Es kann natürlich sein das die Andruckrolle an manchen stellen zu klein ist und abhebt, ich hatte das mal bei einem schlampig eingestellten GX-75 bei dem die linke Andruckrolle den Kapstan ohne Band gerade nicht berührte mit Band dagegen lief sie gerade noch mit transportierte das Band aber nicht wirklich !

Ergebniss extreme Azimutschwankungen erst als ich während der Wiedergabe mal die rechte Andruckrolle abhob und das Band stehen blieb wusste ich bescheid, den Servo für die Laufwerkssteuerung richtig eingestellt und gut wahr!

Ich weis ja nicht in wie weit der Arm für die linke andruckrolle beim GXC einen Anschlag hat aber teste das mal, im Zweifelsfall die Rolle so gross wie möglich lassen!

mfg


[Beitrag von garlock am 04. Nov 2008, 00:58 bearbeitet]
kuni1
Stammgast
#38 erstellt: 05. Nov 2008, 00:30
Hi Garlock,

also zu klein ist sie IMHO definitiv nicht, weil die originale Rolle und die unrunde Rolle, die ich nun zu Versuchszwecken gemacht habe, beide 11mm Durchmesser haben.

Ganz zylindrisch ist sie aber in der Tat nicht. Wird also vielleicht an einer Kombination aus Unrundheit und mangelnder Zylindrizität liegen. Egal, waren ja auch nur Rollen um die Einflüssen genau dieser geometrischer Parameter auszuloten.

Mein Fazit ist auf jeden Fall, daß man beim selber Abschleifen von solchen Rollen auf jeden Fall darauf achten muß, daß sie keine Unrundheit bekommen und zylindrisch bleiben.

Danke Dir auf jeden Fall, für Deine Erklärungen und Erfahrungen
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Boneone am 17.04.2018  –  Letzte Antwort am 21.04.2018  –  10 Beiträge
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wotan.hs am 19.11.2021  –  Letzte Antwort am 17.12.2021  –  11 Beiträge
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musican1978 am 04.03.2023  –  Letzte Antwort am 04.03.2023  –  5 Beiträge
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Valerius am 22.04.2011  –  Letzte Antwort am 22.04.2011  –  3 Beiträge
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