Philips cd 304 Probleme äußere Spur

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Awag
Stammgast
#1 erstellt: 23. Nov 2008, 16:21
Zur Zeit probiere ich alle meine Altgeräte aus, will sie mir mal wieder anhören. So habe ich unter anderem meinen uralten CD 304 ausgegraben, der seit 10 Jahren nicht mehr im Betrieb war. Lief natürlich nicht an. Nach den Ratschlägen, die ich fand, habe ich die Massedurchkontaktierungen neu verlötet.. Danach lief er, jedoch nur auf einem Kanal, also noch ein Reedrelais am Ausgang erneuert. Jetzt spielt er ordentlich und auch sauber ohne Aussetzer, nur steigt er mir immer gegen Ende der CD aus. Die letzten Minuten spielt er nicht, egal welche CD ich ihm gebe. Man hört es kurz Klackern vom Laserschwungarm. Soweit ich das grob überblicke, sind die Spannungen und Signale alle unauffällig. Bevor ich jetzt alle Kondensatoren erneuere usw, würde ich mich über Hinweise freuen, um den Fehler eingrenzen zu können.

Gruß
airmax78
Stammgast
#2 erstellt: 23. Nov 2008, 18:36
Hallo!

Ist evtl. kurz vor Spielabbruch ein recht lauter, durchdringender Pfeifton vom Laufwerk zu hören? Hört sich fast an wie ein Güterzug während einer Vollbremsung... Dies könnte auf ein schwingendes Objektiv zurück zu führen sein. Am besten mal die Spannungen am IC 6214 auf dem Servoprint genauer betrachten.
Befindet sich das Trimmpoti 3132 (47K; Focus offset) in Mittelposition oder nahe an der Mittelposition? (+/- 10°) Falls nicht, zuerst die Winkelstellung der Abtasteinheit relativ zur Spindelmotorachse prüfen. Ein (äusserst vorsichtiges) Nachjustieren (max. +/- 1°) des Trimmpotis 3138 (2.2K; Focus Bandbreite) kann ebenfalls helfen, das Gerät wieder zur geregelten Mitarbeit zu motivieren... nicht immer waren die werkseitigen Einstellungen optimal... Auf keinen Fall das 3. Trimmpoti (3180/3140: Lasrversorgungspannung) auf der HF Platine verändern... bringt meist garnichts, ausser die Lebensdauer des Laserpens drastisch zu verkürzen....
Ist die Linse der Abtasteinheit wirklich sauber? Schubladenmechanik abbauen und penibel reinigen, keine Reinigungs CD verwenden, ich hatte vor einiger Zeit ein CD 304 (mit CDM0) hier, da wurde die Abtastoptik durch eine solche Reinigungs CD gründlich ruiniert...

Grüße,

Maurice
hf500
Moderator
#3 erstellt: 23. Nov 2008, 20:22
Moin,
wenn die durchkontaktierungen repariert wurdem, sind dabei auch Netzteil und Motorendstufen nachgeloetet worden?

73
Peter
Awag
Stammgast
#4 erstellt: 23. Nov 2008, 21:07
Danke für die Anteilnahme.

@airmax78
Ich kann da keine Auffälligkeiten entdecken. Alle Potis waren in Mittelstellung. Ich habe enen kleinen Tick an 3180 gedreht, tut sich nichts, etwas mehr, steigt der Laser aus. Das Augensignal hat auf dem Oszi 1V PP, scheint somit OK. Das Einstellpoti für Offset zeigt aber keine Wirkung auf dem Oszi, was ich nicht verstehe.

@hf500

Nein, ich habe noch nicht alles nachgelötet, werde das aber noch nachholen und gleichzeitig die Elkos auf der Netzteilplatine wechseln.


Aufgefallen ist mir, dass der Puck, der die CD auf der Spindel hält, in dem weißen Halter aussermittig lag. Ich habe das ausgebaut: der Puck hatte ein schönes Loch in den Deckel des weißen Halter gefräst. Habe dann alles wieder so eingebaut, dass der Puck nun mittig zu liegen kommt. Danach musste ich mit der Madenschraube unten am Motorhalter etwas nachdrehen, damit das Gerät wieder sauber läuft. Aber der Fehler bleibt. Im Übrigen: der Spindelmotor eiert, nicht heftig, aber sichtbar. Das Augenmuster ist zu Beginn der CD relativ ruhig, zittert dann aber ganz schön rum am Ende der CD. Lager kaputt? Zudem ist es verrauscht. Normal? Schalte ich das Oszi um auf Digitalbetrieb, sieht man das natürlich nicht mehr.
hf500
Moderator
#5 erstellt: 23. Nov 2008, 22:03
Moin,
zuerst muss jetzt der Plattenandruecker repariert werden.
Die andruckplatte muss sauber laufen, u.U. reicht es , ihn mit etwas Vaseline zu schmieren.

Welches Laufwerk hat der 304? Das CDM0 mit dem Glaichstrommotor, oder das juengere CDM1 mit dem elektronisch kommutierten Motor?
Bei dem elektronisch kommutierten Motor den Lagerbuegel abnehmen und in das Spurlager eine Spur Vaseline geben.
Das Spurlager ist eine Kunststoffschraube, in die sich das Ende der Motorwelle einarbeiten kann.
Weil die CD zum Ende am langsamsten rotiert (ca. 200/min), wirken sich mechanische Fehler dort am staerksten aus.

73
Peter
Awag
Stammgast
#6 erstellt: 23. Nov 2008, 22:13
So wie das erkenne, ist es das CDM1, also das mit dem Druckguss-Laufwerk. Es stimmt exakt mit dem aus dem MKII überein. In dem Bügel, unten mit dem Magneten dran, ist jedoch keine Kunsstoffschraube, sondern eine aus schwarzem Metall. Verstehe ich etwas falsch? Vaseline habe ich draufgegeben.
airmax78
Stammgast
#7 erstellt: 24. Nov 2008, 15:39
Hallo!

Die Höhe des Plattentellermotors wird an der Madenschraube im unteren Lagerbügel so eingestellt, dass am Widerstand 3240 eine möglichst geringe (am besten gar keine) Spannung abfällt... (d.h. dass der Focusservo im playbetrieb möglichst wenig zu tun hat) Der Einfacheit halber zwischen - Anschluss der Focusspule und Masse messen, ruhig mehrere CDs (keine gebrannten!) ausprobieren und einen gangbaren Kompromiss suchen.... ich bin immer wieder erstaunt, wie stark hier Fertigungstoleranzen der CDs sich bemerkbar machen... Auch sollte der Spindelmotor auf maximale Reibungsarmut getrimmt werden... bei den Schubladenmodellen der 04er Serie ist es ausnahmsweise legitim, den kleinen ringförmigen Magneten aus den Lagerbügel zu entfernen... bedenke jedoch, dass die CD nun wesentlich länger braucht, um zum Stillstand zu kommen... wird die Schublade nach Spielende allzu schnell geöffnet, kann die eingelegte CD u.U. erheblich beschädigt werden... Die eingelegte CD sollte beim Ausschalten des Gerätes rd. eine Viertel- bis halbe Umdrehung zurücklegen... ein grober Anhaltspunkt, um eine evtl. erhöhte Reibung im Spindelmotor festzustellen...
Stell den 304 mal auf den Kopf (Geratefüsse nach oben) und starte ihn dann... ein intaktes Laufwerk spielt auch (und gerade) in dieser Position klaglos...

Grüße,

Maurice
Awag
Stammgast
#8 erstellt: 24. Nov 2008, 23:20
Hallo airmax78,

danke für die fachkundigen Hinweise. Ich habe am Stecker 23-1, also hinter dem 3240 eine Spannung von 700-900mv. Korrekte Stelle gemessen? Weniger geht nicht. Bei 1,1V steigt der Laser aus. Ich habe nun im Netzteil alle Kondensatoren ausgetauscht und den Rest nachgelötet. Der Fehler bleibt. Langsam habe ich das Gefühl, dass das Ganze ein mechanischer Fehler ist. Das Gerät läuft sonst gut, kann das Teil mit laufender CD drehen, auf den Kopf stellen, es bleibt in der Spur. Nur gegen Ende steigt es aus.


[Beitrag von Awag am 24. Nov 2008, 23:21 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9 erstellt: 24. Nov 2008, 23:51
Moin,
Arm von Anschlag zu Anschlag gleichmaessig leichtgaengig?

Und tatsaechlich den Spindelmotor auf maximale Leichtgaengigkeit bringen. Der Plattenandruecker gehoert dazu.

Die "Madenschraube" ist das Spurlager selbst, auf dem die Motorwelle steht.

Der Motor laesst sich auch zerlegen. Lagerbuegel abschauben, Mutter auf der Motorwelle abschrauben, Magnetglocke abschrauben. Sicherungsring abdruecken und Motorwelle mit Plattenteller nach oben herausziehen.
Die Welle auf Laufspuren untersuchen, mein erster 304 hatte einen aehnlichen Fehler, die Motorwelle war ganz leicht gebogen. Damals gab es das Ding fuer 12,-DM noch als Ersatzteil...

Beim Zusammenbau die Lagerbuchse mit Sinterlageroel nachschmieren.

73
Peter
airmax78
Stammgast
#10 erstellt: 25. Nov 2008, 01:00
Hallo!

23-1 ist korrekt! Wünschenswert wären hier so um max. 30mV, egal ob positiv oder negativ...
Wenn nun kein rein mechanisches Problem mehr vorliegt, (z.B. Schrauben, Unterlegscheiben oder Metallspäne im Radialmotor... kein Witz... alles schon geshen!) so könnte ein unruhiges Augenmuster auch durch eine schwankende Drehzahl des Spindelmotors verursacht werden... Tausche einfach mal Elko 2217 auf den Servoprint "auf Verdacht"... diesen Fehler hatte ich bei den 04er Geräten zwar noch nie, dafür aber schonmal des Öfteren bei der ersten Generation... und der Regelkreis für den Spindelmotor ist ja fast der gleiche...

Nachdenkliche Grüße,

Maurice
Awag
Stammgast
#11 erstellt: 30. Nov 2008, 22:14
Hallo,

nochmals Danke für eure Hilfe. Ich habe den besagten Elko ausgetauscht (habe einen Tantal-Elko genommen, da die Teile von Philips nicht mehr hergestellt werden). Leider keine Verbesserung. Das Lager habe ich komplett ausgebaut, gereinigt, geölt. Scheint auch nichts verzogen zu sein. Leider keine Verbesserung. Der Fehler bleibt. Naja, nächstes Wochenende habe ich hoffentlich etwas Zeit, dann sehe ich weiter. Heute habe ich auf dem Trödelmarkt einen Technics SL-PS740 für 10 Euro erstanden. Schönes Teil, muss jetzt noch gereinigt werden. Gilt der auch schon als HIFI-Klassiker? Ist von 1993. Zumindest hat er eine Generations-Ähnlichkeit mit dem 304. Immer noch ein Schwenkarm drin.:)


[Beitrag von Awag am 01. Dez 2008, 11:32 bearbeitet]
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