Problem mit Sansui AU 919 - Phono brummt

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el-zahni
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 16. Mai 2010, 20:57
Guten Abend…
Seit einiger Zeit schon lese ich recht regelmäßig hier im Forum mit und habe auch schon viel Nützliches gefunden (vielen Dank) – jetzt habe ich allerdings ein technisches Problem, das mein Verständnis übersteigt und vielleicht findet sich hier jemand, der mir weiterhelfen kann:

Vor kurzem habe ich in der Bucht einen Sansui AU 919 erstanden, weit weg vom Bestzustand – daher direkt zu Armin Kahn (good-old-hifi) verschifft und auf Vordermann bringen lassen.
Jetzt läuft er in folgender Kette:

-Plattenspieler: Reloop 6000 mit Ortofon Concorde Gold (Zwischenlösung, bis das Studentenbudget einen guten Plattenspieler hergibt)

-LS: Wharfedale Opus 2-2 – verkabelt mit konfektioniertem InAkustik-Kabel, das aber noch mit Banana-auf-Draht-Adaptern verstärkerseitig versehen ist. (Alternatives LS-Paar zum Testen ist leider nicht vorhanden)

-Weiter hängen auch noch eine PS3 und ein Kabel-Receiver an Tape 1&2 – hat aber keinen Effekt auf das Problem (mit und ohne Mantelstromfilter oder beide Geräte ganz weg – egal).

Problem ist dieses:
Sowohl in Phono 1 also auch in 2 brummt der linke Kanal (Balance auf rechts – Brummen weg). Das Brummen ist Lautstärke-abhängig. Wenn ich die den Plattenspieler-Cinch invers einstecke, brummt weiterhin der linke Kanal. Der Plattenspieler hat einen eingebauten Entzerr-Vorverstärker und kann an einem Line-Eingang betrieben werden – auch hier kein Brummen.

Hatte den Verstärker deswegen noch einmal eingeschickt – und er kam genauso wieder zurück – offenbar tritt das Problem also in der Werkstatt nicht auf – oder ich hab hier etwas kaputtgemacht (es scheint mir, das Brummen wird stärker).

Sehr seltsam ist auch das Phänomen, daß durch das Brummen die beiden Bässe der linken Box etwa 1 cm Hub erfahren (passiert nur manchmal und ich weiß nicht genau unter welchen Bedingungen – will es aber nicht provozieren, da ich denke, daß das auf jeden Fall keines der Geräte besser macht).

Wenn jemand weiß oder ahnt, wo der Fehler liegen und wie man ihn beheben könnte, wäre ich für Rat sehr dankbar – und wenn es kein Problem ist, daß ich selbst lösen kann – vielleicht weiß jemand eine Anlaufstelle in München, die mir dabei helfen kann.

Vielen Dank und beste Grüße

christof
semmeltrepp
Gesperrt
#2 erstellt: 16. Mai 2010, 21:05
Da der Reloop einen eingebauten Entzerrer-Vorverstärker hat, muß er an einen Hochpegel-Eingang (Line) angeschlossen werden. Der Phono-Eingang ist ja auch nichts anderes als ein Entzerrer-VV. Alternativ könnte man den VV aus dem Reloop außer Gefecht setzen und den Plattenspieler an den Phono-Eingang anschließen. Aber 2 VV´s hintereinander macht gar keinen Sinn.
el-zahni
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 16. Mai 2010, 21:10
Hui - das geht ja unfassbar schnell - Respekt!

Aber das Problem löst sich so nicht - den Reloop kann man von Phono auf Line umschalten (sprich den Entzerrer an oder aus) - habe ihn an Phono auch als Phono betrieben (sonst kann ich wohl was kaputtmachen??).

Das ganze klingt auch zielmlich gut, wenn man sich das Brummen wegdenkt - also ich glaube nicht, daß das Problem hier liegt - aber Vielen Dank...

c
semmeltrepp
Gesperrt
#4 erstellt: 16. Mai 2010, 21:19
Erdungskabel angeschlossen?
el-zahni
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 16. Mai 2010, 21:27
Der Reloop verfügt über keine Erdung - wie das technisch genau geht, is mir nicht klar - auf jeden Fall muß er auch im Phono-Betrieb nicht geerdet werden. Habe ihn auch testweise an einem anderen Verstärker laufen lassen (irgendein Onkyo aus den 80ern) - kein erdungsbedingtes Brummen. Mein Brummen klingt auch nicht so, wie wenn nicht geerdet ist, sondern so tiefer und mit Volumen...
el-zahni
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 17. Mai 2010, 14:51
Und eine Frage noch - weil das Problem nur in der Phono-Sektion auftritt und das Leben ohne Musik kein schönes ist - kann ich trotzdem die Line-Eingänge weiterhin nutzen, ohne Schaden anzurichten?

Besten Dank

christof
armin777
Gesperrt
#7 erstellt: 20. Mai 2010, 10:16
Hallo Christof,

so, das Problem ist gefunden und beseitigt! Der linke Kanal im Phonovorverstärker (MM-Sektion, F-2538) neigte stark zum Schwingen, so mit etwa 30-70 MHz und ziemlich großer Amplitude. Schuld daran waren zwei Styroflex-Kondensatoren (die "berühmten" schwarzen mit der rauen Oberfläche) von je 22pF. Nach Austausch in Keramikkondensatoren, war das Schwingen wie weggeblasen!

Dieses Schwingen im Phonovorverstärker kann man natürlich nicht hören, dazu ist die Frequenz zu hoch. Die nachfolgenden Stufen versuchen aber auftragsgemäß dieses Signal zu verstärken. In der Folge ergibt sich ein hässliches Brummen, welches mit höheren Frequenzen überlagert ist, bei höheren Lautstärken kippt die Endstufe sogar, so daß starke Gleichspannungsanteile in das Signal gemischt werden, was sogar zum Anspringen der Schutzschaltung führt.

Das Dumme an der ganzen Sache war, dass dieser Fehler eigentlich kaum zu bemerken war. Der Phonovorverstärker arbeitete normal - nur ohne Signal bei angehobener Lautstärke war der Fehler zu bemerken - und das auch nicht immer!

Kleine Ursache - große Wirkung. Aber nun ist ja alles gut!
Der AU-919 geht nun wieder zurück zu Dir auf die Reise.

Beste Grüße
Armin und Lennart


[Beitrag von armin777 am 20. Mai 2010, 10:31 bearbeitet]
el-zahni
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 27. Mai 2010, 10:32
So,

Der AU 919 steht wieder bei mir und tut was er soll - und das vorzüglich - alle Probleme beseitigt und jetzt klingt er wohl wirklich wie am ersten Tag. Da kann ich nur nochmal ein ganz großes Dankeschön an Armin von good-old-hifi richten - DIE Oase in der Service-Wüste....

c


[Beitrag von el-zahni am 27. Mai 2010, 10:33 bearbeitet]
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