Pioneer SX-636 Brumm auf einem Kanal

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Holzbocker
Stammgast
#1 erstellt: 17. Dez 2010, 20:11
Es wurde schon viel geschrieben zu dem Thema - bevor ich mich in eine stundenlange Reparaturorgie stürze hier Fehlerbeschreibung und die Frage:

Brumm ohne leise Hintergrundgeräusche aber mit gelegentlichem Knistern/Knacken auf einem Kanal.
Gemessen: an einem Siebelko liegen 28 Volt, am anderen liegen 31 Volt an. Am defekten Kanal liegt an der LSP-Ausgängen ca. 20 Volt Gleichspannung an.
Die Spannungsversorgungsplatine liefert die Werte lt. SM. PIN 1 der Power Amp Platine sollte 0 Volt aufweisen, der gemessene Wert liegt bei +28 Volt!
Im Leerlauf haben drei Endstufentransen Zimmertemperatur, einer erwärmt sich etwas mehr als die anderen; aber höchsten um ca. 5°.

Kann jemand bereits jetzt die Fehlerquelle aufgrund der Beschreibung einkreisen? - Bin für jeden Hinweis dankbar.


[Beitrag von Holzbocker am 17. Dez 2010, 21:08 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 18. Dez 2010, 13:44
Hallo,

dann wird wohl in der Endstufe, wo am Ausgang 20VDC anliegt, ein Defekt vorliegen!
Die Endtransistoren selbst dürften nicht schuld sein, sonst würden 28V anliegen.
Hast du schon mal eine Endstufe repariert?

Gruß
Bernhard
Holzbocker
Stammgast
#3 erstellt: 18. Dez 2010, 20:06
Nee, ne Transistor-Endstufe habe ich noch nicht repariert. Ich habe erst dieses Jahr mein früheres Hobby auflegen lassen.

In den 1970er-Jahren habe ich viele Oma-Holzradios und Musikschränke gerichtet. Löten kann ich, messen kann ich und viele Zusammenhänge sind mir nicht fremd, da in der Theorie bausteinmässig vieles gleich ist.

Zum Receiver: Endstufendefekt habe ich mir schon gedacht. Was mich wundert ist, dass an PIN 1 der Amp-Platine volle Spannung anliegt. An der Gegenseite liegt Null an, die ist ja i. O.

Ich werde als nächstes Schritt Audio an den TapeRec-Buchsen abgreifen und gucken, ob die Vorstufe einen Schlag hat. Wenn da alles gut ist, muss ich wohl die Halbleiter und Elkos des defekten Kanals komplett tauschen und die Widerstände durchmessen.

Wenn die Vorstufe auch Brumm liefert, wirds aufwendig.

Würdest du das auch so anstellen, Bertl100?
Danke vorab jedenfalls.


[Beitrag von Holzbocker am 18. Dez 2010, 20:08 bearbeitet]
Holzbocker
Stammgast
#4 erstellt: 18. Dez 2010, 20:26
Soeben getestet:

Audio an RecOut abgegriffen bringt folgendes Ergebnis:

Ein Kanal ok, der andere Kanal liefert einen Brummton mit ganz leisem Audiosignal im Hintergrund.
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 18. Dez 2010, 20:32
Hallo,

das klingt aber dann schon einem Defekt in der Vorstufe/Klangregelstufe!
Bist du sicher, dass die Endstufe überhaupt defekt ist?
Dann müßten wir aber Deine Messungen anzweifeln

Gruß
Bernhard
Holzbocker
Stammgast
#6 erstellt: 18. Dez 2010, 20:45
Vorschlag von mir:

Endstufe aus dem Signalweg auskoppeln, bedeutet an PIN 3 und 5 der Power-Amp-Platine die Kabel zur Vorstufe lösen.

Einschalten und im Idealfall ist der Brumm weg = Endstufe ok.

Richtige Maßnahme?
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 18. Dez 2010, 21:44
Hallo Holzbocker,

jein, fast richtig Maßnahme!


In dem Steckverbinder zwar die Verbindungen lösen,
dort muß aber auch eine Masse mitgeführt sein.
Die Endstufeneingänge zustätzlich mit KURZEN Brücken mit dieser Masse verbinden.
Nicht offen lassen.
Es gibt viele Endstufen, die das nicht mögen!
Schwingneigung, blubbern, etc.

Aber generell ist die Fehlersuchmethodik so richtig!

Gruß
Bernhard
Holzbocker
Stammgast
#8 erstellt: 18. Dez 2010, 21:49
Ja genau, zwischen den beiden PINS liegt der Masse-PIN. Dann werde ich die beiden Signaleingänge mit Masse verbinden und die Sache ausprobieren.

Aber erst morgen, denn die liebe Gattin rief bereits zum Abendessen und bevor sie muffig wird, geh ich lieber.... .

Einen schönen Abend noch,
Holzbocker
Stammgast
#9 erstellt: 19. Dez 2010, 16:06
Ich habe nun die beiden Enstufeneingänge mit dem Mittel-PIN(Masse) verbunden.

Ergebnis: der Brumm auf dem einen Kanal ist nach wie vor da.

Hier sind die bereits wieder gelösten Verbindungen zu sehen und weiter unten links die Ausgangspins (10+11) an der Klangregelstufe:

Amp

Bernhard, wie würdest Du weiter vorgehen? Soll ich es wagen, an den beiden Klangregel-Ausgangspins 10+11 eine provisorische NF-Buchse anzubringen um damit versuchsweise einen Fremdverstärker zu speisen?


[Beitrag von Holzbocker am 19. Dez 2010, 16:27 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 19. Dez 2010, 23:10
Hallo,

du hast also die Verbindung von Endstufe zum Klangregelnetzwerk unterbrochen (L + R) und danach die Endstufeneingänge mit Masse verbunden, richtig?
Falls ja, dann liegt der Fehler in der Endstufe.

Gruß
Bernhard
Holzbocker
Stammgast
#11 erstellt: 20. Dez 2010, 19:55
Ja genau. Als nächstes checke ich die Klangregelstufe, ob die einen Schlag mitbekommen hat.

Dann bleibt mir wohl nicht nichts anderes übrig, als die Endstufe komplett durchzumessen und als defekt ermittelte Bauteile zu tauschen.

Danke für Deine Hilfe zum Einstieg in die Reparatur. Irgenwie bekomme ich das Ding zwischen den Feiertagen noch zum Laufen. Sofern ich die Halbleiter noch irgendwo besorgen kann. Glücklicherweise ist der Aufbau des Pios ziemlich reparaturfreundlich.

Frohe Weihnachten!


[Beitrag von Holzbocker am 20. Dez 2010, 19:56 bearbeitet]
Holzbocker
Stammgast
#12 erstellt: 29. Jan 2011, 14:27
Kurzes Feedback an die Teilnehmer:

Der Pio funktioniert wieder, Brumm ist weg.

Meine Vermutung:
Nachdem ich nicht weiter gekommen bin, stand das Gerät einige Wochen rum. Bei erneuter Inbetriebnahme war der Brumm weg. Ich vermute Regeneration der Siebelkos.

Was noch nicht funktionierte, war die Funktion eines Kanals bei AUX, Radio, Tape 1. Mit der Mono-Taste konnte der zweite Kanal zugeschaltet werden (Doppel-Mono). Tape 2 konnte nach drücken von Tape 2 - Taste zugeschaltet werden (Stereo !).

Fehlerbehebung: Reinigung der 3er Schaltergruppe Tape/Loudness. Jetzt klappte Stereo in allen Bereichen sofort wieder.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass der weitaus größte Teil aller Defekte auf Verschmutzung/Korrosion/lange Standzeiten beruht. Werde zukünftig vor jeder Fehlersuche Schalter/Potis reinigen.

Jetzt muss nur noch die gebrochene Glasscheibe ersetzt werden, wobei ich vermutlich noch viel Lehrgeld für Glasbruch bei den beiden Bohrungen zahlen muss. Gibt es eigentlich noch Abreibebuchstaben für die FM-Muting-Beschriftung auf dem Glas?

Danke ans Forum für die Hilfestellungen!
marais
Stammgast
#13 erstellt: 30. Jan 2011, 21:43
Schöner thread, danke für die Rückmeldung. So ein Glasbruchproblem hatte ich auch und konnte es bei einem Glaser in Berlin (siehe mein thread "Pioneer SX-3700 bei Transport schwer beschädigt") günstig lösen. Die Bohrungen sind mit Heimwerkermitteln nicht zu schaffen, denke ich.
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