Leider unzufrieden mit Sica-Tuby. Hilfe bei der Fehlersuche erbeten.

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ichwilldochnurmusikhöre...
Neuling
#1 erstellt: 06. Jan 2017, 00:23
Hi.

Wie schon der Titel vermuten lässt:
Ich habe mir vor über einem Jahr ein Pärchen Tubys mit Sica LP129 gebaut und werde mit den Lautsprechern irgendwie nicht richtig "warm". Leider...


Vielleicht kurz ein paar Wort zu meiner "Hör-Vorgeschichte":

Habe in Jugendtagen mal mit einem Paar Canton GLE 70 angefangen und sehr lange zufrieden Musik gehört.

Dann hat ein Beyerdynamic DT-880 den Weg zu mir gefunden und mir gezeigt, was man überhaupt alles hören "kann".

Irgendwann wurden mir die Cantöner zu langweilig und außerdem hatte mich der Selbstbauteufel gepackt.
Also habe ich mir die Sippo von donhighend gebaut. Nach anfänglicher Ernüchterung (wo ist die Hochtonauflösung?!!?!) habe ich mich schnell auf die kleinen "Billigheimer" eingehört und habe Gefallen an dem "runden" Klang der Sippos gefunden, so dass ich die Cantons ohne es zu bereuen veräußert habe. Gewebekalotte hin, Badewanne her..

Dann habe ich ein paar Berichte über die überwältigende Räumlichkeit von Breitbändern gelesen, die mich ziemlich angefixt hat.

Statt die Needle als klassische BB-Einstiegsdroge zu bauen, habe ich dann die Tuby von Spectrumaudio mit dem günstigen, aber angeblich so klasse aufspielenden Sica LP gebaut und die Sippos meinem alten Herren "vererbt" (ab einem gewissen Alter ist das mit dem Hochton ja eh nicht mehr so relevant:-)).


Damit beginnt es dann auch schon...

Die Tubys habe ich rauf und runter gehört.
Mit der Dämmung experimentiert, die Aufstellung verändert, verschiedene Verstärker getestet, Freunde hören lassen....

Fazit:

Eigentlich klingen die Lautsprecher ganz gut, A B E R...

Es plärrt mir einfach zu häufig.
Stimmen, egal ob männlich oder weiblich (Nina Simone...ganz schlimm...) klingen wie durchs Megaphon, Trööten aller Art (Miles Davis, Coltrane...) gehen zwar direkt in die Birne, klingen meines Erachtens aber nicht mehr authentisch, sondern in etwa wie durch ein Durchsageverstärker direkt aufs Ohr gezielt...

Mittiges ist mir eindeutig zu brachial durch die Tubys.
Schlechte Aufnahmen klingen schlecht. Das ist auch soweit nicht verwerflich.
Schade ist, dass mir die vorlauten Mitten irgendwann so auf den Zeiger gehen, dass ich abschalte!
Auch bei besseren Aufnahmen habe ich im Mittenbereich oft eine unnatürliche Überbetonung, die mir den ganzen Musikgenuss zerschießt. Da waren die Sippos eindeutig die runderen bzw. vollständigeren Lautsprecher.


Zur Ehrenrettung der Tubys:

Die Räumlichkeit ist großartig. Bässe sind für mein Empfinden schwarz genug und die Hochtonwidergabe ist mir (auch wenn die Sicas keine Auflösungswunder sind) vollkommen ausreichend.
Auch geht nicht all zu viel verloren, wenn man sich aus der Hörposition rausbewegt. Ich hatte mir die Bündelung, die den BBs nachgesagt wird, eindeutig schlimmer vorgestellt.

Manche Aufnahmen (vor allem Elektronisches) klingen richtig fett und lassen nichts vermissen.
Bei vielen anderen läuft dann aber sogar die Katze weg!


Meine Vermutung war irgendwann:
"Ich bin also leider kein Breitband-Freak!" Man kann ja nicht alles mögen.

Um diese Vermutung zu bestätigen (und weil ich auch noch Lautsprecher für den Schreibtisch brauchte) habe ich mir die Vifantastisch von Giustolisi mit dem kleinen Vifa 9 BN zusammengebaut und an die Wand gehängt.

WAS FÜR EINE OFFENBARUNG!!

Natürlich können die Vifas nicht so tief, weit, laut... wie die Tubys aber sie können RUND!

Mit den kleinen BBs in den Wandlautsprechern kann ich stundenlang Musik hören, ohne dass mir etwas auf den Senkel geht. Egal ob im Nahbereich (Ich sitze 60cm von der LS-Ebene entfernt), oder im Raum umherlaufend... die Dinger sind großartig!

Also: Tubys und Vifas im selben Raum hinter der selben Kette verglichen:

Ich würde den Sound der Vifantastisch als kompakt und gleichzeitig differenziert beschreiben.
Bei moderaten bis gehobenen Lautstärken geben sie alles sehr authentisch wieder ohne sich zu verhaspeln und produzieren eine angenehme, perkussive Wärme, die ich wohlwollend als "boxy" bezeichnen würde (Gitarristen, die schon mal einen Vox AC30 gespielt haben, wissen evtl, was ich damit meine).

Natürlich gibt es auch bei den Vifantastisch eine Mitten-Überbetonung, die sich aber im Gegensatz zu den Tubys besser ins Gesammtgefüge einpasst, ohne sich störend in den Vordergrund zu plärren.
Bei den Vifas bilden die Mitten einen soliden "hölzernen" Korpus, der von den Höhen und Bässen passgenau umschlossen wird.
Bei den Tubys sind die (i.G.z. Vifa fetteren) Bässe und die (feineren) Höhen hingegen meilenweit entfernt von den plärrigen Mitten. Bei einem Mehrwegsystem würde ich sagen, die Töner sind schlecht aufeinander abgestimmt bzw. angekoppelt. Aber bei einem BB?!?


Mit den Vifas macht jede Art von Musik Spass.
Gerade läuft AC/DC. Geil!
Aber auch elektronisches (höre ich gewöhnlich nie) läd zum Weiterhören ein.
Grottenschlechte Aufnahmen (Garage aus den 60s, uralte Robert Johnson oder Django Reinhard Aufnahmen...) alles klingt richtig. So, wie es gemeint ist und technisch zu seiner Zeit möglich war!
Klassik, Klavier, Dixieland.. die Vifas können alles authentisch rüberbringen und klingen angenehm vollständig, ohne schön zu färben.

Die Tubys können stattdessen hin und wieder ihre "Muskeln" spielen lassen.
Relativ gute Aufnahmen (z.B. Dire Straits 1+2) können richtig strahlen und mich auch begeistern.
Knopflers Stratocaster klingt dann auch ziemlich perkussiv (auch wenn sich sein Genuschel wieder eher wie durch die Flüstertüte anhört).


Wo ist das Problem?
Ist mein Ohr kaputt?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Herr Vollstädt Mist anbietet.
Andererseits wurde die Tuby hier im Forum ja auch dahingehend kritisiert, dass ein und das selbe Gehäuse nicht mit 10 verschiedenen BBs ohne Sperrkreis funktionieren kann!

Dem würde ich nach meinen Hörerfahrungen fast schon beipflichten!
Das ich die Tubys "falsch" gebaut habe, wage ich aufgrund der Einfachheit mal auszuschließen.

Auch wenn andere Stimmen hier im Forum hier beschworen haben, dass die Sica-Tuby auch ohne Sperrkreis ein "runder" Lautsprecher sei.

Bin ich ein Holzohr? Glaube ich nicht!
Oder ist das alles nur Geschmacksache? Kann mir nicht vorstellen, dass Kopfschmerzen nach irgendjemandes Geschmack sein können.

Jedenfalls klingt J.J. Cale über die Vifas, als säße er mit der Klampfe auf meinem Schreibtisch.
Kind of Blue von Miles Davis über die Sica-Tuben musste ich vorhin nach 2 Titeln abschalten. Zahnweh!


Was soll ich machen? Ein Feuer im Hof? Alternative Bestückung für die Tubys? Sperrkreis zusammen fummeln? Ich habe keine Ahnung davon!

HILFE!


p.s.

gerade Stooges 'I wanna be your dog' mit dem ätzendsten grätzzigsten Fuzz der Welt über die Vifas...
klingt wie Honig in meinen Ohren.. Über die Tubys werden dabei die Blumen welk..

jetzt LTJ Bukem..'Coolin' out' (Drum'n'Bass)... das könnten die Tubys wahrscheinlich tiefer, schneller und weiter.. aber auf den Vifas vermisse ich nichts wirklich.

verdammt
Atomicdust
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 06. Jan 2017, 08:25
Hallo ,
ich denke wer so differenziert über Musik schreiben kann wie du ist bestimmt kein Holzohr.
Aber klar ist das die Hörgewonheiten halt auch Geschmackssache sind.
Ich höre jetzt schon seitzwei Jahren die Tuby Sica Variante und mir fehlt da nix.
Ganz im Gegenteil , ich finde sie geben gerade akustisches wunderbar wieder und der Bass ist immer wieder erstaunlich...
Evtl. kannst du ja von den Cracks (ich bin leider keiner) hier einen Sperrkreis dir sagen lassen der die Mitten ein wenig zügelt.
Sollte denke ich keine all zu grosse Sache sein.

Röhrling
Stammgast
#3 erstellt: 06. Jan 2017, 11:25
Hallo,

wenn ich Dich richtig verstehe, ist aktuell kein SK verbaut?!

IMHO ist bei einem BB in einer "normal"- breiten Schallwand immer ein oder mehrere SKs nötig! Besser noch eine Entzerrung per DSP.

Ich kenne den Sica zwar nicht, aber eine gewisse BS Korrektur ist immer nötig.

Als gaaaaanz groben Test könntest Du doch ein Laptop als Quelle nehmen und einfach mittels EQ einen typischen SK digital nachbauen. Wenn dies die richtige Tendenz zeigt, könntest Du einen SK berechnen und bauen. Falls nicht, solltest Du diese Sicas wirklich in Frage stellen.

Grüße
franky-gomera
Inventar
#4 erstellt: 06. Jan 2017, 13:36
http://www.spectrumaudio.de/breit/sica/sicaLP129.25.280.html
schau dir mal die spitzen im mittel und hochon bereich an....wenn du nen umfangreichen EQ in deinen computer lädst,kannst du das herunter dimmen..
ich hab die grössern lp165/280...damit hatte ich das gleiche problem..und nach dem EQing gings
und wenn immer noch nicht zufrieden bist...mit ner freunlichen anfrag bei spectrum lässt sich vieles klären
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#5 erstellt: 06. Jan 2017, 14:21
Moin,

warum rufst du nicht einfach mal bei Herrn Vollstädt an, und fragst ihn nach einem Sperrkreis???

Man kann ein Pferd auch rückwärts reiten...
ichwilldochnurmusikhöre...
Neuling
#6 erstellt: 06. Jan 2017, 15:22
Moin und Danke für die rege Anteilnahme.



warum rufst du nicht einfach mal bei Herrn Vollstädt an, und fragst ihn nach einem Sperrkreis???


Klar, das wäre die naheliegendste Variante.

Andererseits stelle ich damit ja sein Konzept in Frage. Muss ja einen Sinn haben, dass die Tubys mit zig Treibern eben ohne Sperrkreis angeboten werden und zahlreiche Hörer damit glücklich zu sein scheinen.

Ohne vernünftige Messtechnik könnte ich ihm auch gar nicht rational kommunizieren, was mir an den Lautsprechern nicht passt.
Da ist "irgendein Sperrkreis, der passen müsste, aber eigentlich nicht gebraucht wird" ja auch nur ein Kompromiss, der funktionieren kann, aber nicht muss.

Ich habe zwar gemessen, aber wie heißt es so schön? Wer mit Mist misst misst Mist!

Also mein altes Shure SM 57 auf dem Stativ in Hörposition und das MathAudio Room EQ unter Foobar2000 mal rauschen lassen.
Was dabei rauskommt kann ich leider nicht interpretieren und ist aufgrund meiner "Messtechnik" wohl auch generell für den Allerwertesten.

Links die Tuby, rechts die Vifas:

Mist

Das einzige was ich da zu erkennen vermag sind die Unzulänglichkeiten des Mikros und des Raumes.
Die Korrektur durch MathAudio kann zwar aufgrund dieses Messschriebs ganz wunderbar die Raummoden ausgleichen, aber die Tröterei der Sicas bleibt leider bestehen.



schau dir mal die spitzen im mittel und hochon bereich an....wenn du nen umfangreichen EQ in deinen computer lädst,kannst du das herunter dimmen..
ich hab die grössern lp165/280...damit hatte ich das gleiche problem..und nach dem EQing gings


Habe ich natürlich schon erschöpfend gemacht.

Mit dem 31-Band-Equi in Foobar lässt sich der Frequenzgang auch einigermaßen entschärfen, die stellenweise "Unnatürlichkeit" bleibt jedoch bestehen.
Das Problem ist bei diesen Software-Equis immer die Latenzzeit zwischen Einstellung und hörbarer Veränderung.

Die Kurve anhand des Chassis-Frequenzgangs zu verbiegen brachte mir leider nichts.
Ich brauche immer eine direkte akustische Kontrolle und beiße mir gerade in den Hintern, dass ich meinen alten Technics SH-GE-70 Equalizer veräußert habe.

KANN MIR VIELLEICHT JEMAND EINE SOFTWARE-EQUALIZER-LÖSUNG FÜR WINDOWS EMPFEHLEN, DIE VERÄNDERUNGEN UNMITTELBAR UMSETZT? NICHT ERST NACH EIN PAAR SEKUNDEN?

Aber interessant, dass es bei dem größeren Sica ebenso zu sein scheint.
Ich habe daher mittlerweile einen ganz anderen Verdacht.
Ich glaube das Problem ist eher ein "psychoakustisches" und hat etwas mit diesem Schwirrkonus zu tun (den der 165/280 ja auch besitzt) und somit zur Grundcharakteristik der Chassis gehört, die sich auch mit Frequenzmanipulation nicht zurechtbiegen lässt..

Irgendwie fühlt es sich so an, dass an der scharfen Kante des Papierkonus bestimmte Frequenzen frühzeitig und unnatürlich hart gebrochen werden.
Dadurch wird der SweetSpot zwar breiter, aber zarte Gemüter haben ihre Probleme mit den daraus resultierenden Reflexionen...

Wüsste zugerne was passiert, wenn ich den Schwirrkonus entferne.
Habe aber auch keine Lust, die Lautsprecher zu ruinieren..


wenn ich Dich richtig verstehe, ist aktuell kein SK verbaut?!


Genau. Laut Spectrumaudio und einiger Sica-Hörer ist das auch gar nicht nötig.
Während andere behaupten, dass das ohne SK gar nicht funktionieren "darf".

Die Vifas hingegen sind (trotz suboptimaler Positionierung) auch ohne SK über jeden Zweifel erhaben..

Gruß
quecksel
Inventar
#7 erstellt: 06. Jan 2017, 15:42

KANN MIR VIELLEICHT JEMAND EINE SOFTWARE-EQUALIZER-LÖSUNG FÜR WINDOWS EMPFEHLEN, DIE VERÄNDERUNGEN UNMITTELBAR UMSETZT? NICHT ERST NACH EIN PAAR SEKUNDEN?


Equalizer Apo



wenn ich Dich richtig verstehe, ist aktuell kein SK verbaut?!
Genau. Laut Spectrumaudio und einiger Sica-Hörer ist das auch gar nicht nötig.
Während andere behaupten, dass das ohne SK gar nicht funktionieren "darf".


Vielleicht wäre es dann sinnvoll erstmal den Sperrkreis einzubauen.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#8 erstellt: 06. Jan 2017, 17:24
Moin,

Sperrkreis ist für "HiFi" imho Pflicht. Es sei denn Du möchtest gerne deine Musikauswahl auf 3 geil klingende CDs eingrenzen... [etwas überspitzt formuliert]. Oder Du kaufst Dir ein Paar vernünftige Mehrweger. Die klingen dann auch mehr wie der Beyerdynamic.

Die Vifantastisch haben eine sehr breite Schallwand und hängen an der Wand. Das kompensiert den Baffle Step größtenteils. Hat natürlich wieder andere Nachteile...


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 06. Jan 2017, 17:27 bearbeitet]
quecksel
Inventar
#9 erstellt: 06. Jan 2017, 17:35
Welche Nachteile siehst du denn bei der Vifantastisch?
ichwilldochnurmusikhöre...
Neuling
#10 erstellt: 06. Jan 2017, 19:36
Auch wenn ich nicht gefragt war...

der einzige wirkliche Nachteil der Vifantastisch gegenüber der Tubys (neben der Tatsache, dass die Tubys aufgrund ihrer Größe einfach "mehr" können) ist, dass die Tubys etwas spritziger bzw. präsenter/direkter klingen. Die Tubys springen mich quasi an, während ich mich in den Sound der weicheren Vifas hineinlegen muss. Aber bin ich mal in den Vifas drin, dann will ich so schnell nicht mehr heraus. Die Sicas verpassen mir dagegen recht schnell mal einen Arschtritt, wenn die Musik nicht passt..


Einen geeigneten Echtzeit-Eq für Windows zu finden ist ja mal eine Odyssee...für mich unmöglich..

Equalizer Apo scheint ein geniales Tool zu sein, aber so wie ich es verstanden habe, hat es ja gar keine GUI ?!
Wie soll ich denn da meine Parameter verdrehen und gleichzeitig hören, was ich da mache?


Vielleicht wäre es dann sinnvoll erstmal den Sperrkreis einzubauen.


Naja, wenn es DEN Sperrkreis mal gäbe.
Herr Vollstädt bietet die TubyLP ja ausschließlich ohne SK an. Soll ja ohne funzen.
Klar könnte ich mir von ihm oder von wem auch immer (kannischnisch) einen berechnen lassen, aber tut der dann auch, was ich erreichen möchte?
Die Ohren zahlreicher anderer Hörer scheinen ja mit den (meines Erachtens ohne SK defizitären) Tubys gut zurecht zu kommen.



Habe mir mal den Neutron-Player für Android runtergeladen und das Phone an die Anlage angeschlossen.
Für's Smartphone scheint es an parametrischen Equis im Gegensatz zu Windows nicht zu mangeln!

Dadurch, dass ich hier die Veränderungen sofort höre, habe ich recht schnell die Frequenzen gefunden, die mich nerven.

Am wichtigsten ist der Bereich um 2000Hz.
Hier ein schmalbandiger Filter mit BW 1,15 und -4,5dB und das Gröbste ist überstanden.
Das nimmt das "Telefon" aus den Tubys

Der Rest ist "Kosmetik" und sorgt eher kompensatorisch für ein wenig mehr Klangfülle:

100Hz BW 1,05 +1,92dB
280Hz BW 1,52 + 2,44dB
9000Hz BW 0,48 -1,26 dB

Ist natürlich nur mal schnell zusammengefrickelt, aber macht Musikhören mit den Sicas schon deutlich angenehmer.
Auch wenn es hier und da abhängig vom Musikmaterial ein paar Ausreißer gibt.

> schreit bei mir also alles nach Hardware-DSP. Schließlich will ich die Tuben auch mal mit Vinyl füttern, ohne dass ich Ohrenbluten kriege!
quecksel
Inventar
#11 erstellt: 06. Jan 2017, 20:33

Equalizer Apo scheint ein geniales Tool zu sein, aber so wie ich es verstanden habe, hat es ja gar keine GUI ?!
Wie soll ich denn da meine Parameter verdrehen und gleichzeitig hören, was ich da mache?


Doch gibt es!

gui

Mit "Drehreglern" die in Echtzeit funktionieren!
Dirk_He
Stammgast
#12 erstellt: 06. Jan 2017, 23:29
Auch wenn du jetzt eigentlich schon weiter bist, aber hier ist nochmal ein sehr nett geschriebener Bericht zum vermessen und entzerren von Breitbändern, auch mit eher einfachen mitteln.
Gazza-DIY - Breitbänder messen&entzerren
Vielleicht hilft das ja.

Auch wenn ich dir dann nicht abraten möchte die Lautsprecher entsprechend hinzubiegen, aber so wie du darüber schreibst stellt sich doch die Frage ob neue Lautsprecher nicht vielleicht besser für dich geeignet wären. DSP als Hardware ist ja auch nicht unbedingt ein Schnapper. Und Ausdrücke wie "das gröbste Überstanden" und "deutlich" angenehmer klingen auch noch nicht so wirklich nach der Lösung.
Für etwa 200€ (Paarpreis) läßt sich ja da schon was machen und vom gleichen Entwickler wie deine vorherigen Lautsprecher: Donhighend - Crazy


[Beitrag von Dirk_He am 06. Jan 2017, 23:38 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#13 erstellt: 07. Jan 2017, 01:06
hi,
auch von mir als eindeutig breitband-positivem der einwand, daß hier ohne gewissen "leidensfähigkeit" zu 99% immer ein sperrkreis erforderlich sein wird. (die anleitung von gazza wurde ja bereits verlinkt.)
an messoftware verwende ich in letzter zeit sehr gerne REW.
bei anpassung des frequenzgangs per EQ am rechner kann man auf den sperrkreis auch verzichten.

was du auf die schnelle ebenfalls antesten kannst ist, testhalber die schallwand zu verbreitern. hierfür genügt bereits ein mit klebeband befestigter karton.
holly65
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 07. Jan 2017, 01:21
Moin,


ichwilldochnurmusikhören! (Beitrag #6) schrieb:


Links die Tuby, rechts die Vifas:

Mist


deine Messung des Sica in der Tuby stimmt annähernd.

Falls du nicht mit Equalizer Apo weiter kommst kann ich dir ein paar Tips zur passiven Beschaltung geben.....
....ich kenne das Sica Chassi ein wenig.
ichwilldochnurmusikhöre...
Neuling
#15 erstellt: 07. Jan 2017, 01:49

Und Ausdrücke wie "das gröbste Überstanden" und "deutlich" angenehmer klingen auch noch nicht so wirklich nach der Lösung.


Naja, meine Beschreibung klingt vielleicht schlimmer, als es eigentlich ist.
Die Tubys sind schon feine Lautsprecher und die gewonnene Bühne und die etwas "ungestüme" Direktheit möchte ich nicht gleich über Bord werfen.
Ich finde das "Breitbandige" ja durchaus reizvoll und möchte keinesfalls den Klang meiner DT-880 simulieren (die hin und wieder einfach etwas langweilig klingen können. Langweilig sind die Tubys hingegen nie!)
Auch wenn mich die 'Crazy' schon neugierig machen. Mal sehen, ich habe ja noch ein paar Räume zu beschallen :-)


Mit meiner beschriebenen Frequenzkorrektur ist tatsächlich das Gröbste ausgebügelt, so dass die überwiegenden positiven Qualitäten der Lautsprecher nicht mehr durch das Gequäke so drastisch in den Schatten gestellt werden. (Vielleicht werden so die Relationen eher deutlich..)
Jetzt klingen sogar Tool einfach satt und nicht wie ein Küchenradio mit Subwoofer...

Sicher lässt sich die Korrektur noch optimieren.
Doch habe ich auch festgestellt, dass man nur ganz vorsichtig bestimmte Frequenzen nachregeln sollte und ich kann mir ungefähr vorstellen, wie uninspirierend ein totgebügelter Breitbänder klingen kann. Diese Spritzigkeit, die ich von anderen LS-Konzepten nicht kenne, sollte schon erhalten bleiben. Ich werde wohl in Zukunft noch weiter experimentieren.

Aber eine dauerhafte Korrektur muss es für mich schon sein. Bin da echt empfindlich..
Daher wird es wohl entweder auf ein DSP (das MiniDSP gibt's ja schon für unter 100€) oder auf einen Sperrkreis hinaus laufen.
Danke für den Gazza-Link. Werde ich mir mal zu Gemüte führen. Auch die Schallwandverbreiterung werde ich mal testen.

Equalizer Apo hat für einen Augenblick funktioniert, aber dann konnte irgendwann Foobar nix mehr mit meiner Soundkarte anfangen bzw. wollte den Asio-Treiber nicht mehr laden..?!?!

Als Alternative habe ich mir ein VST-Bridge-Plugin für foobar geladen und regele nun in Echtzeit mit Filtrate LE von LiquidSonics.
Geht ganz gut und ich teste gerade verschiedene Songs im A/B-Vergleich.
Krass, was diese kleine Korrektur ausmacht!
Die Tubys sind zwar jetzt noch nicht perfekt, aber nun machen sie mir endlich Spass.

Vielen Dank für eure Hilfe.


ps


Falls du nicht mit Equalizer Apo weiter kommst kann ich dir ein paar Tips zur passiven Beschaltung geben.....


Da würde ich in der Tat gerne drauf zurückkommen.
Ich höre eigentlich lieber Analog und da sind sämtliche Software-Equalizer überfordert :-)

Solange das nicht in einer Bauteilorgie ausartet, würde ich gerne mal versuchen, den Sica etwas zu zähmen. Aber totbügeln möchte ich ihn nicht.
Sollte preislich auch auf Sica-Niveau bleiben
Bin für Tips gerne empfänglich!


[Beitrag von ichwilldochnurmusikhören! am 07. Jan 2017, 01:55 bearbeitet]
holly65
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 07. Jan 2017, 09:29
Moin,


ichwilldochnurmusikhören! (Beitrag #15) schrieb:


Da würde ich in der Tat gerne drauf zurückkommen.
Ich höre eigentlich lieber Analog und da sind sämtliche Software-Equalizer überfordert :-)

Solange das nicht in einer Bauteilorgie ausartet, würde ich gerne mal versuchen, den Sica etwas zu zähmen. Aber totbügeln möchte ich ihn nicht.
Sollte preislich auch auf Sica-Niveau bleiben
Bin für Tips gerne empfänglich!

die Korrektur Schalte ist sehr simpel - in Serie eine Spule, parallel zur Spule ein Widerstand.
Habe mal deine Messung genommen und ein wenig drin rumgemalt....das bewirkt die Schaltung:

Die Spule würde ich in 1,5mH (0,7mm Draht) nehmen.

Mit dem Widerstand stellst du die Wirkstärke der Schalte ein - kleiner Widerstand = wenig Absenkung,
großer Widerstand = viel Absenkung.
Damit kann man sich das Ganze schön auf den persönlichen Geschmack einstellen.
Ich würde mit 4,7 Ohm beginnen und mich bis 8,2 Ohm hocharbeiten/hören.

Ohne Widerstand wirkt die Schalte als 6dB Tiefpass.......da ist dann der HT weg.
ichwilldochnurmusikhöre...
Neuling
#17 erstellt: 07. Jan 2017, 17:27
Moin.

Danke dir. Das sieht ja recht überschaubar aus.

In Verbindung mit dem Gazza-Skript, was ich nur kurz überflogen habe, und meinem nächtlichen Equi-Schraub-Exzess bleiben noch ein paar Fragen:


1. Wieviel Watt sollten die Widerlinge haben? Ist das abhängig von der Eingangsleistung? Ich gehe mit 2x70 "echten" Transistor-Watt an die Tubys.

2. Brauche ich nicht noch einen Kondensator, um die Höhen zu "retten"?

3. Bei meiner Equi-Mittenabsenkung habe ich festgestellt, dass ich eine leichte "kompensatorische" Erhöhung um 300Hz brauche, um dem LS nicht zuviel "Grundton" (ich nenne das mal laienhaft so) wegzunehmen (siehe EQ-Kurve). Ohne diese Anhebung verschwindet zwar das "Telefon", aber die Tubys büßen ihre "Perkussivität" ein bzw. haben weniger "Arsch" (sorry, kann das nicht anders beschreiben).
Lässt sich das auch durch eine Beschaltung realisieren? Eventuell reicht auch, das Q der Mittenabsenkung zu verschmälern. Werde ich gleich mal testen..

Equi


>> Jedenfalls klingt es mit dieser Korrektur in Verbindung mit einem leichten Eindrehen der Lautsprecher wirklich angenehmer und ich fühle mich eindeutig wohler. Die Spritzigkeit bleibt so weitgehend auch erhalten.

Zudem ist mir aufgefallen, dass wohl vieles auch an meinen bescheidenen Räumlichkeiten liegt.
Die Tubys stehen ca. 2,8m auseinander und der Hörabstand zur LS-Ebene beträgt etwa 3,5m.
Bewege ich meinen Kopf weiter nach hinten, dann lässt auch der Telefon-Klang nach. Leider müsste ich mein Sofa dann im Garten aufbauen..

GruZ
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