Phonak PFE 121 - Review

Hallo,

nachdem meine alten In-Ears nen Wackler im Kabel hatten (wodurch oft eine Seite keinen Ton abgab), habe ich mich nach ein wenig Recherche im Internet mit Tests, Reviews und Foren die Phonak Audeo PFE 121 gekauft.
Da ich sehr viel Rock höre, hatte ich zunächst die Befürchtung, dass ich durch die "bassarmen" Phonaks enttäuscht werde, aber - soviel vorweg - bin ich positiv überrascht.
Nachfolgend erhaltet ihr nun ein Review von mir, welches dem ein oder anderen unentschlossenen, potentiellen Käufer zur Entscheidung verhelfen könnte oder einfach nur schlichtweg meinen Eindruck schildert ;).

Das Produkt:
Gekauft hier: Amazon
Preis: 127,47€

Technisch gleich sind auch die PFE 122 (schwarz, gleiche Ausstattung), PFE 022 (Schwarz, weniger Ausstattung, grüne "basstetonte" Filter), PFE 021 (Weiß, weniger Ausstattunggrüne "basstetonte" Filter).
Das gleiche gibt es dann noch ohne Mikrofon und Kabelfernbedienung (PFE 011, 012, 112, 111) oder mit erweiterter Kabelfernbedienung (Lautstärketasten +/-) als PFE132.

Features laut Phonak:
- Kompatibel mit allen gängigen MP3-Playern, iPhones, Smartphones mit einem 3,5 mm 4 Kontakt-Anschluss
- Optional mit oder ohne Mikrofon in Schwarz verfügbar
- Verschiedene Ohrkomfort-Stücke für eine optimale Passform im Ohrkanal
- Unterdrückung von Umgebungslärm um bis zu 23 dB
- Begrenzt auf einen Schalldruckpegel von 107 dB SPL für ein 150 mV rms Input-Signal
- Frequenzbereich von 5Hz – 17 kHz
- Audéo PFE ist mit nur 14 Gramm einer der leichtesten Ohrhörer

Lieferumfang:
- Audeo In-Ear-Hörer in weiß
- Zweiteilige Tasche
- Filterbox mit 1 Paar grauen und 2 Paar schwarzen Filtern + Werkzeug
- Silikon-Ohrstücke in den Größen S, M, L
- 1 Paar Comply Foams in Größe M
- 1 Paar Silikon-Kabelführung
- Bedienungsanleitung in sämtlichen Sprachen


Anmerkung: Ich hätte mir zusätzlich noch 1 Paar Comply Foams in der Größe L gewünscht.

Erster Eindruck:
- Verpackung unnötig kompliziert

o Filter wechseln zwar etwas fummelig, aber auch kein Hexenwerk

+ Tasche hat 2 Kammern und kann am Gürtel befestigt werden
+ gerader, nicht abgewinkelter Klinkenstecker
+ Unteres Kabel sehr dick, oben etwas dünner aber trotzdem sehr wertig
+ Tragekomfort (mit Kabelführungen)
+ sehr gute Isolation (Nach Anbringen der Ohrhöhrer hört man alles, wenn überhaupt, nur gedämpft; macht man nun Musik an, sind alle Nebengeräusche eliminiert)
+ Ohrhörer zwar aus Plastik, aber gut verarbeitet
+ Mikrofon sehr gut
+ Kabelfernbedienung funktioniert problemlos (auch bei Android Phones)
+ Sitz des Mikros und der Fernbedienung (anfangs ungewohnt, aber so in allen Situation erreichbar)

Zum Tragekomfort sei noch angemerkt, dass man sie durchaus ohne die Kabelführungen nutzen kann, dass sollte man dann aber nicht unterwegs machen, sondern zuhause am Laptop etc. Als ich ohne die Führungen mit der Bahn fuhr, taten meine Ohren nach kurzer Zeit weh, weil das Kabel immer zu scheuerte. Mit den Führungen allerdings sehr gut! Man merkt nach kurzer Zeit schon nicht mehr, dass man die In-Ears in den Ohren hat (Darauf liegen ist auch gut möglich).

Test:
Vorherige In-Ears:
- Apple Kopfhörer (die Standard-Kopfhörer vor den Earpods)
- Denon AHC-260R (~30€)

Abspielgeräte:
- Lenovo X220 mit iTunes 10.7.0.21
- Samsung Galaxy S2 mit PowerAMP

Anmerkung: Ich verzichte hier auf eine explizite Trennung zwischen den Abspielgeräten, da sich der musikalische Eindruck relativ gut deckt.

Ich habe ein paar Liefer herausgesucht und schildere meine subjektiven Eindrücke hierzu. Falls ihr noch weitere Eindrücke zu Titeln haben wollt, könnt ihr mich dies ruhig wissen lassen. Ich schaue dann, ob ich das Lied bekommen kann bzw. evtl. schon habe.

Graue Filter:

Billy Talent - Viking Death March
Das Schlagzeug kommt völlig neu rüber. Man hört jeden Klang des HiHats klar und deutlich. Beim Denon ist das komplett untergegangen.

Kraftklub - Ritalin
Völlig neues Bild der Bass-Gitarre.

Kraftklub - Mit K
Am Anfang wird sehr deutlich, dass die Phonak mit grauen Filtern kaum Bass haben. Dafür hört man wieder sehr deutlich die Bass-Gitarre.

David Guetta ft. Taio Cruz - Little Bad Girl:
Der Bass fehlt ein wenig, dafür ist dieser wieder sehr klar.

In Flames - Deliver Us:
Natürlich fehlt auch hier wieder Bass, aber ich hatte eigentlich schlimmeres befürchtet. Zudem kommt die etwas kratzige Stimme des Sängers besser rüber. Dadurch wirkt der Sound wieder komplett anders.

Toten Hosen - Ballast der Republik:
Ich habe den Song nun schon öfter gehört, aber die Gitarre kam noch nie so präsent rüber. Auf jeden Fall ein anderer Hörgenuss.

Gesamt: Stimmen, Gitarren und die Hi-Hats des Schlagzeugs kommen sehr gut und detailgetreu rüber. Bei den Drums fehlt leider der Bass. Man hört Mp3s mit schlechter Qualität sofort heraus.


Schwarze Filter:

Billy Talent - Viking Death March
Es wirkt irgendwie anders, leiser, als zuvor. Ich musste den Sound um ca. 4-5 Stufen anheben. Man hört die Hi-Hat noch, aber nicht mehr so klar. Dafür ist der Bass ein wenig besser. Insgesamt fehlen mir nun aber Details im Vergleich zu vorher.

Kraftklub - Ritalin
Ah schon viel besser. Der Bass kommt hier klar und deutlich rüber, trotzdem sind noch die Details vorhanden.

Kraftklub - Mit K
Schöner Anfang jetzt, sonst unauffällig.

David Guetta ft. Taio Cruz - Little Bad Girl:
Bass nun besser vorhanden, aber auch nicht zu viel. Hier merkt man, dass es eben meist nicht nur auf Bass ankommt, auch bei solchen Liedern.

In Flames - Deliver Us:
Perfekt.

Toten Hosen - Ballast der Republik:
Kaum Unterschiede zu den grauen Filtern.

Gesamt: Etwas mehr Bass, dafür immer noch gut im Detail. Eine, wie ich finde, sehr gute Abstimmung. Boss Hoss kommt übrigens mal sehr geil damit rüber!

Vergleich zu den alten:
Habe gerade nochmal die alten Denons ausgepackt und Boss Hoss - No One Knows gehört. Jetzt wird erst deutlich auf was man unbewusst verzichtet hat. Der Song kommt nur Schrill, ohne Details rüber. Danach schnell wieder den Phonak rein - eine Wohltat!

Fazit:
Mittlerweile habe ich die Phonaks im Dauereinsatz seit etwas mehr als eine Woche und bin absolut zufrieden! Klar ist es erstmal viel Geld, aber für die gebotenen Leistung, ist das wohl kaum erreicht in dieser Preisklasse.
Wer unentschlossen ist, dem kann ich nur raten: Einfach ausprobieren! Zurückschicken geht meist problemlos, aber das wird eh nicht nötig sein ;).

Oh, sorry. Das habe ich wohl überlesen...
Na, dann ist es eine Frechheit, dass der 132 um ganze 50€ teurer ist nur wegen dem Schnickschnack...

Gruss, Thomas