Beyerdynamic T5p oder T70p oder DT1350?

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madpat
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Dez 2011, 17:59
Bin am überlegen, mir eine geschlossene Ergänzung zum HD800 (am Lehmann BCL) für zu Hause anzuschaffen. DT1350 hat den Vorteil, dass ich ihn auch zum Sport, Urlaub oder halt als Gelegenheitskopfhörer am Notebook nutzen könnte.

Bin aber durch den HD800 schon verwöhnt und würde zu Hause gern weiterhin im Spitzenbereich bleiben, auch geschlossen.

Hat jemand Erfahrungen mit allen drei Kopfhörern machen können? Wie sind die klanglichen Unterschiede zu bewerten? Welcher isoliert besser und wie gut isolieren sie generell?

Bisher nutze ich mobil/im Urlaub Shure E3C. Habe aber langsam keine Lust mehr auf InEars.
My$ter¥
Stammgast
#2 erstellt: 27. Dez 2011, 11:44
T5p kenne ich nicht, kommt aber allgemein nicht allzu gut weg. Meiner Meinung nach zu überteuert.

Den T70p besitze ich selbst und kann ihn wärmstens empfehlen. Er hat aber ein größeres Problem, nämlich die Abdichtung. Soll heißen, man braucht etwas Geduld mit diesem Kopfhörer, damit sich die Ohrpolster an der Kopfform anpassen, um die "Dichtigkeit" zwischen Kopfhörer und Kopf zu verbessern. Dies hat vor allem hörbare Auswirkungen auf den Bass.

Der DT 1350 ist allerdings da nicht großartig anders. Ein richtiger Sitz ist hier unerlässlich, ansonsten klingt das Teil wie ein "Telefon", d.h. relativ mittenbetont. Für viele war das ein sehr nerviger Aspekt (mich eingeschlossen), da man zum Teil sehr viel rumfrickeln muss, bis der Klang passt. Der Anpressdruck ist auch nicht zu unterschätzen, da er gegenüber dem T70p höher ist und schnell drücken kann.

Insgesamt kommt es natürlich auf deine eigenen Präferenz an....

Soll der Klang (Bühne, Abstimmung) näher am HD 800 sein, der Anpressdruck geringer und der Komfort besser sein, so würde ich beim T70p zuschlagen.

Legst du allerdings Wert auf Portabilität, Optik (für unterwegs), wärmeren Klang, Isolierung und Preis/Leistung, würde ich den DT 1350 nehmen.
madpat
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Dez 2011, 11:59
Sehr interessant; vielen Dank für die Antwort. Befürchte, dass es tatsächlich auf zwei Kopfhörer hinauslaufen könnte - DT1350 für unterwegs, T70(p) für zu Hause.

Mal angenommen, es wird der T70, und dann vor allem für zu Hause. p nehmen oder den "normalen"? Wie machen sich die Unterschiede bemerkbar?
My$ter¥
Stammgast
#4 erstellt: 27. Dez 2011, 12:15
Die Unterschiede zwischen T70 und T70p sollten marginal sein, das werde ich wohl selbst am Ende der Woche herausfinden, da ich beide miteinander vergleichen kann. Allgemein soll der T70 aber leicht wärmer, relaxter klingen als der T70p. Die p-Version hat wohl den leicht stärkeren "Beyer-Peak", also minimal schärfere Höhen. Auf Head-Fi gibt es auch Leute, die beide miteinander vergleichen konnten und z.T. die p-Version bevorzugt haben. Die p-Version ist, wie man vermuten kann, auch leichter antreibbar. Ein IPod Touch (ohne EU-Lautstärkebegrenzung) reicht völlig aus, um mir die Ohren wegzublasen.

Um das probehören kommst du allerdings nicht herum...deine Wahrnehmung kann sich von meiner deutlich unterscheiden....du kannst dir von Amazon einen KH schicken lassen und bei nicht-gefallen zurückschicken (vorrausgesetzt, du behandelst das Teil dann nicht wie dein Eigentum ;)).

Fang doch erstmal mit dem DT 1350 an, vielleicht reicht der ja schon, um dich glücklich zu machen.


[Beitrag von My$ter¥ am 27. Dez 2011, 13:02 bearbeitet]
burki111
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 27. Dez 2011, 13:02
Hi,

IMHO ist der DT-1350 in der Tat deutlich "mobiler" (allein schon von der Größe) und (habe den KH eine Nacht dehnen lassen) für einen ohrenaufliegenden KH recht bequem.
Im Gegensatz zum HD-800 (einer meiner Haupt-KH daheim) hat er natürlich eine andere Klangcharakteristik und bietet nicht die Räumlickeit des Sennheisers.
Die hier immer wieder beklagte Schwierigkeit. die perfekte Sitzposition zu finden, sehe ich nicht als problematisch an, d.h. nach ein paar Tagen ist das kein echtes Problem mehr.
Ich täte auch anraten, mit dem DT-1350 anzufangen und dann sich evtl. langsam "hoch zu arbeiten", wobei mir eigentlich kein einziger geschlossener Bügelkopfhörer in allen Belangen zusagt...

Gruß
Burkhardt
madpat
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Dez 2011, 22:20
Vielen Dank für die Antworten. Habe heute die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mir beim Hifi-Händler des Vertrauens T5p und T70 anhören dürfen. Und zwar ausgiebig, ungestört und mit viel fachlicher Unterstützung. Nochmals vielen Dank an HiH in Berlin, das war echt spitze.

Glücklicherweise liefen beide auch am Lehmann BCL, wie ich ihn auch zu Hause habe.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist der T70 geworden. DT1350 ziehe ich vielleicht später nochmal für den rein mobilen Einsatz in Betracht. Nach Prüfung meiner Ansprüche war doch der geschlossene Genuss zu Hause erstmal wichtiger.

Ich war zwar kaum vorbereitet, aber HiH hatte glücklichweise einige passende CDs da, sogar welche, die ich dieses Jahr sehr viel gehört habe (PJ Harvey - Let England Shake) oder gut kenne (Depeche Mode - Sounds of the Universe).

Die Unterschiede zwischen T5p und T70 waren von Anfang an sehr deutlich - von der erheblich höheren Lautstärke des T5p mal ganz abgesehen. Klanglich gefiel er mir meist gar nicht. Paradox - er erinnerte mich manchmal gar an den RS-1 von Grado. Höhen waren sehr präsent und leicht verfärbt. Dave Gahan hörte sich manchmal an, als würde er durch ein Megaphon singen. Dazu die fast überpräsenten Höhen - ab und zu fast nervig. Von den Bässen her hat er mir dagegen gefallen: recht straff, auch voluminös, war sehr gut.

Irre: Setzt man nach dem T5p den T70 auf, kann man allein am Tragekomfort erahnen, was einen erwartet. Für mich deutlich bequemer, anschmeichelnder, wärmer. Der T5p mit seinem weniger schmeichelnden, kalten Leder und dem irgendwie klobigen Kopfband wirkte da von Anfang an kälter, distanzierter, abweisender. Genau so, wie die Musik dann rüberkam. Der T70 passt besser (auch wenn meine Ohren leicht innen ans Polster stoßen, beim T5p nicht), sitzt und klingt einfach stimmiger.

Habe sehr oft hin und her gewechselt, und im Laufe der Zeit wurde immer deutlicher, dass der T5p nicht stimmig ist. Das betrifft die verfärbten Höhen und den irgendwie nicht zusammenpassenden Klang, aber auch den geringeren Tragekomfort bis hin zum billig wirkenden Kabel. Klar, die ausgefrästen Ohrmuschelhalter und die Ohrmuscheln im Fischgräten-Alu-Look beeindrucken, aber das Velour am T70 machen das mehr als wett.

Zusammengefasst: der T70 gefiel mir so schon besser - der Preisunterschied machte den T5p dann vollends uninteressant.Und so fiel die Entscheidung ganz leicht auf den T70. Ich kann jetzt gut verstehen, warum der T5p hier kaum Beachtung findet - er wirkt einfach nicht stimmig, schon gar nicht für den Preis.

Mehr zu HD800 vs. T70 dann vielleicht später. Nur soviel: Sie passen meiner Meinung nach gut zusammen. Klar, der HD800 steckt ihn in die Tasche, aber wenn man geschlossen wählen muss, denkt man nicht ständig sehnsüchtig an den HD800 zurück. Aufnahmen, die mit dem HD800 zu hell sind, kann ich mir gut am T70 vorstellen, ohne dass er ansonsten Details verschlucken oder schönfärben würde.

Verabschiede mich jetzt ins CD-Regal...

PS. Mir wurde auch der Denon AHD D7000 angeboten; habe ich auch angehört. Zuviel Bass, zuviele Höhen oder halt insgesamt weniger Mitten. Angesichts des Preises nicht attraktiv. Auch optisch - die polierten Mahagoni-Ohrmuscheln sehen so nach billigem Holzimitat in koreanischen Autos der 90er aus.
My$ter¥
Stammgast
#7 erstellt: 27. Dez 2011, 22:43
Vielen Dank für deinen Bericht. Deine Wahl überrascht mich nicht...

Ich persönlich empfinde meinen T70p als geschlossenen HD 800.
Ich denke er hat zu unrecht einen schlechten Ruf in diesem Forum.
Aber am wichtigsten ist es ja immer, dass es einem selbst gefällt.


[Beitrag von My$ter¥ am 27. Dez 2011, 22:43 bearbeitet]
madpat
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Dez 2011, 23:06
Ja, dann kann ich es ja auch sagen: Mir schien der Klang auch nicht unähnlich, so dass ich mit Deiner Aussage "ein geschlossener HD800" mitgehen kann. Wobei ich ehrlicherweise dann nicht nur auf die Bauweise, sondern schon auch auf die durch die unterschiedlichen Bauweisen begründeten Klangunterschiede hinweisen würde. Sonst denkt noch jemand, er klingt genau wie ein HD800, aber isoliert besser. Denn ganz so ist es ja dann doch nicht - die Selbstverständlichkeit der Musikdarstellung und die hohe Räumlichkeit fehlen dem T70 IM VERGLEICH etwas, dafür macht er etwas mehr "Betrieb" bei der ein oder anderen CD.

Alles in allem ein sehr stimmiger Hörer. Mir war gar nicht bewusst, dass er einen schlechten Ruf im Forum hat?

Ich habe mich übrigens bewusst gegen "p" entschieden, weil er ja doch vorwiegend zu Hause genutzt wird. Laustärke am iPod reicht auch aus, wenn es nicht gerade sehr ruhige Stücke sind.
My$ter¥
Stammgast
#9 erstellt: 27. Dez 2011, 23:13
Einige empfinden eine gewisse "Dosigkeit" im Klangbild...ich habe sowas nie empfunden.

Klar haben die beiden Klangunterschiede. Aber ich denke, wenn man so etwas wie einen geschlossenen HD 800 suchen sollte, wäre der T70(p) für mich die erste Wahl.
Ransack
Gesperrt
#10 erstellt: 27. Dez 2011, 23:26
Klar, wenn man nur Bumm-Zisch gewöhnt ist, dann mag der T70 dosig klingen. Sich dann aber aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen, der T70 klänge schlecht ist disqualifizierend. Der T70 ist einer der besten geschlossenen, den der Markt derzeit bietet und das ist keine Frage des Geschmacks, sondern objektiver Kriterien. Wenn man aber seine verkorkste Hörwahrnehmung über Objektiviät stellt und das als Beratung verkaufen will, dann ist das einfach für die Tonne.
Meiner Meinung nach.

My$ter¥
Stammgast
#11 erstellt: 27. Dez 2011, 23:37
Man sollte jedem seine Meinung lassen....

Ich denke, der Thread hat nun seinen Zweck erfüllt...viel Spaß mit dem T70, madpat.
madpat
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 28. Dez 2011, 00:56
Dosig...hmmm, nette Umschreibung, die würde ich nach der heutigen Session glatt dem T5p zuschreiben.
madpat
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 17. Sep 2012, 23:01
Update: Hatte mir im Juni für den Urlaub zusätzlich noch den DT1350 gekauft ("Urlaubskasse"). Ein ganz grandioser Kopfhörer. Hatte zum Probehören auch meine Shure E3C und den T70 mit. Und war erschrocken, wie lahm und dumpf der T70 im Vergleich zum Dt1350 am iPod Classic war.

Finde den DT1350 einen großen Schritt nach vorn für mich beim mobilen Hören. Isolation fast auf In-Ear-Niveau (im Flugzeug nicht ganz), Bass besser als bei Shure E3C InEars, Auflösung und "Bühne" (oder das, was ich dafür halte), deutlich besser. Auch beim Sport tragbar und um Welten mobiler als der T70. In die Tragetasche passt wie dafür gemacht der iPod Classic.

Die "Sitzproblematik" ist auch keine, nachdem man raus hat, wie er isolieren muss, damit er optimal klingt. Absolut kein Drama, hatte ich nach 5-10 Minuten Probieren im Laden und nochmaligem späterem "Feintuning" zuhause raus. Anpressdruck in der Tat nicht ohne. Verrutscht dafür auch nicht.

Für maximalen Genuss bleibts der HD800 mit Lehman BCL, wenn Ruhe sein soll dann der T70 und unterwegs (beinhaltet auch andere Zimmer) der DT1350 am iPod.

Grüße,
Patrick
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