Kopfhörer am Ipad

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DocSny
Stammgast
#1 erstellt: 26. Dez 2011, 17:54
Hi Zusammen,
ich habe mich hier im Kopfhörerbereich schon ein wenig umgeschaut, möchte aber dennoch etwas gezielter nachfragen, seid bitte nicht genervt....

Ich suche einen Kopfhörer, den ich zu Hause am Ipad betreiben möchte, und zwar in erster Linie dann, wenn lauteres Hören über die Stereo Anlage nicht mehr möglich ist. Ich besitze ein paar Phonak In Ears, die ich schon mal "einführe" wenn ich unterwegs bin, angenehmer finde ich allerdings On Ears, daher möchte ich solche anschaffen. Klanglich finde ich die Phonaks sehr gut.

An Musik höre ich sehr breit gefächert von Jazz über Klassik, Singer/Songwriter, auch viel Elektronisches, keine harte Rockmusik. Die Aufnahmen liegen lossless auf einer NAS, zum abspielen benutze ich den Plug Player.
Ich stelle mir ein Klangbild vor, das auf einem kräftigen Bassfundament aufbaut, das bereits bei geringen Lautstärken da sein soll. Ansonsten bevorzuge ich eine luftiges weiträumiges Klangbild. ich schätze das wird schwierig.

Als Budget würde ich mal EUR 300.- sehen, zur Orientierung, ich vermute dass es gar keinen Sinn macht so viel auszugeben für einen Kopfhörer am Ipad.

Bei meiner ersten Orientierung im Netz bin ich auf folgende Modelle aufmerksam geworden:
AKG: K518, K 830, Q460
Denon: DN-HP1000, DN-AH-D1100
Grado SR325i
Beyerdynamik DT990 Pro, DT 880

dann habe ich die Suche abgebrochen um hier eventuell vorab eine Einschätzung zu bekommen was am Ipad geht und ob das überhaupt Sinn macht mit meinen Klangvorstellungen.
Freue mich über Hinweise!
Schöne Restweihnacht,
Grüße
Jörg
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 26. Dez 2011, 20:30
Das iPad ist so schlecht durchaus nicht, ganz im Gegenteil. Gut, bei Verwendung eines unempfindlicheren / hochohmigeren Hörers wird man ihm wohl "gut zureden" müssen, will heißen Jailbreak und Lautstärkebeschränkung aufheben, und ob ich ihm einen K701 zumuten würde (unempfindlich + nicht besonders hohe Impedanz), naja.

Ist ja eine lustige Vorauswahl. Für jeden Geschmack etwas dabei

Die AKGs kannst du m.E. alle knicken, da ist schon die Bauform komforttechnisch nicht optimal. Der Q460 (wohl baugleich K451) ist zudem eine dumpfe Sumpfbrumme.

Den DN-HP1000 kenne ich nicht, der AH-D1100 ist ein Baßmonster vor dem Herrn. Das geht locker bis 200-300 Hz hoch... glaube nicht, daß das bei Stimmen besonders gut kommt.

Grados sind hierzulande per se überteuert, und die größeren sind ihr Geld auch so nicht unbedingt wert. Man muß schon auf den spezifischen "Sound" stehen - Liebhaber kommen normalerweise aus dem Rock- oder Metal-Umfeld. (Auch sind gerade die ohraufliegenden Modelle nicht eben als Komfortwunder bekannt.) Zum Antesten wäre vielleicht ein Superlux HD668B oder Pioneer SE-A1000 geeignet.

Der DT990 wäre schon etwa das Gesuchte... wobei der ggf. schon fast zu badewannig ist und damit Stimmen recht distanziert abbildet. Ein DT880 ist manchem etwas zu leblos... müßte man sich wahrscheinlich anhören.

Der alte Sennheiser HD590 würde noch ganz gut passen, aber den gibt's schon ewig nur noch gebraucht und dann wahrscheinlich mit erneuerungsbedürftigen Polstern. HD600 könnte auch gehen, ist etwas heller.
DocSny
Stammgast
#3 erstellt: 26. Dez 2011, 20:51
Hi
danke für die schnelle Antwort und deine Einschätzung, das hilft mir sehr. Vorauswahl ist ja wirklich sehr willkürlich gewesen, und ich weiss natürlich nicht welche Modelle meinen Geschmack treffen, daher ist deine Antwort sehr hilfreich.
Dann werde ich mal versuchen einen DT 990 zu hören. Blöde Frage, haben Händler noch Kopfhörer oder wo kann man die hören? Bestellt man die Dinger üblicherweise auf Verdacht? Sorry für die naiven Fragen...
Beste Grüße
Jörg
DocSny
Stammgast
#4 erstellt: 27. Dez 2011, 20:28
So, bin in einen kleinen Schritt weiter, habe in einem Musikgeschäft ein paar Kopfhörer testen können. Die neutralen Studiohörer sind nichts für mich, gehört habe ich einen KRK und einen Ultrasone in der Preisklasse um EUR 100.
Dann gehört: Beyer DT 770 und DT 880 , außerdem irgendwas kleineres von Beyer mit Tesla Technik und einen Beats von Monster. Der Teslatechnik Hörer hat für mich gar nicht gepasst, der klang für mich nicht stimmig, irgendwie mittenbetont. Das hat den Herrn im Musikladen so enttäuscht, dass er mir den Monster aufgesetzt hat. Der war am lautesten und hat somit den besten Eindruck gemacht, wenngleich er mir zuwenig Auflösung hatte. Der DT 880 klang für mich am ausgewogensten, war aber in der 250 ohm Version zu leise, der DT 770 war auch ok, in den Höhen etwas zu hell, ansonsten hätte ich den genommen. Achja, gehört habe ich am iphone 4, ist das vom Kopfhörerausgang vergleichbar mit dem Ipad? Also umgehauen hat mich das jetzt heute alles nicht, ich vermute und hoffe dass das am Ausgang des portablen Geräts liegt... was nun?
Grüße
Jörg
webspid0r
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 28. Dez 2011, 13:25

Die neutralen Studiohörer sind nichts für mich, gehört habe ich […] einen Ultrasone in der Preisklasse um EUR 100.


Neutral, soso

Überhaupt, ich würde an deiner Stelle einen kleinen Fiio-Verstärker kaufen und mitnehmen zum nächstem Test. Deine Eindrücke zum Tesla-Hörer klingen ein wenig nach T70(p), denen wird ja eine gewisse Dosigkeit nachgesagt.
homopus
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Dez 2011, 20:07
Momentan bekommst den Denon Ah-D 2000 sehr günstig bei Amazon
Ansonsten dürfte der Shure 750DJ oder Ultrasone HFI 780 sehr gut zum iPad passen
DocSny
Stammgast
#7 erstellt: 29. Dez 2011, 00:41
Hi zusammen,
Zum Thema neutral: mir wurden die genannten Kopfhörer als neutral in die Hand bzw. aufs Ohr gedrückt, mein Eindruck war ein anderer...
Mit einem Tag Abstand muss ich sagen daß der Laden eine Farce war, die haben irgendwie nicht wirlkich gefragt was ich suche, sondern hingelegt was sie haben, da gehe ich nicht mehr hin.

Ich werde zum Testen in Zukunft nur noch das Ipad nehmen, denn dafür suche ich einen Kopfhörer. Mir ist bewusst dass die keine idealen Bedingungen sind, aber letztendlich werde ich den Hörer ausschließlich am Ipad benutzen.

@homopus: danke für die Hinweise, das ist genau der Input den ich brauche, den shure und den Denon werde ich wahrscheinlich einfach mal bestellen.

Falls ihr weitere Vorschläge habt bin ich dankbar für jeden Hinweis.

Beste Grüße
Jörg
homopus
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 29. Dez 2011, 08:30
kein Ding, musst dich mit dem AH-D 2000 aber beeilen die Aktion läuft nur noch bis morgen...
DocSny
Stammgast
#9 erstellt: 29. Dez 2011, 19:53
Hi
ich habe jetzt mal den DT 880 in der 32 Ohm Version, den Denn DN AH2000 und den Shure bestellt, müßten morgen da sein. Bin gespannt und werde berichten...
Gruß
Jörg
DocSny
Stammgast
#10 erstellt: 29. Dez 2011, 19:53
Ach nochwas: Müssen Kopfhörer erst eingespielt werden, wenn ja, wie lange dauert das?
audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 29. Dez 2011, 20:21
Nein - die dabei auftretenden Veränderungen sind in der Klasse marginal. Das einzige, was sich einspielen muß, ist das Ding zwischen deinen Ohren. Und die Polster wollen eingetragen werden.
DocSny
Stammgast
#12 erstellt: 29. Dez 2011, 20:22
DocSny
Stammgast
#13 erstellt: 30. Dez 2011, 20:05
So, jetzt habe ich die drei oben genannten Hörer hier und möchte noch eben berichten wie ich sie klanglich empfinde, was natürlich subjektiv ist. Vorab: ich habe die Hörer jetzt am Ipad mit lokal abgelegten lossless Dateien angehört, ich habe mit allen drei Hörern dieselben Alben gehört, die ich durch die Bank für gute Aufnahmen halte:

- Kari Bremnes - Over en By
- Nils Landgren - The Moon the stars and you
- Trentemöller - The last Resort
- Murray Perhaia - Songs without Words
- Gardiners Version vom Messiah
- Foo Fighters - Wasting light
- Manu Katche - Thied Round

Angefangen haben ich mit dem günstigsten Modell, dem ShureSRH750DJ, der mir direkt richtig gut gefallen hat. Im Bass ist er für mein Empfinden genau richtig dosiert, ich hatte von einem DJ kopfhörer mehr erwartet, bin aber angenehm überrascht. In den Mitten spielt er relativ kallt und etwas zurückgenommen, das ist aus meiner Sicht das einzige Manko, natürlichen Instrumenten fehlt etwas Substanz, besonders auffällig bei der Klavieraufnahme. Auch Stimmen könnten etwas mehr Körper haben, er klingt aber nie wirklich dünn. Die Höhen sind dann wieder etwas betont aber insgesamt stimmig im Gesamtbild. Die Aufllösung könnte besser sein, das merkt mann allerdings erst wenn man einen der anderen Hörer direkt vergleicht. Hätte ich keine weiteren Hörer da gehabt wäre ich zufrieden gewesen und hätte das Kapitel Kopfhörer für mich mit dem Shure beendet.

Dann habe ich den Denon AH-D2000 ausgepackt und angestöpselt. Im bass spielt dieser nochmal deutlich voluminöser, mir gefällt das, besonders wenn man etwas leiser hört. Mitten sind etwas voller, Stimmen klingen natürlicher und das Klavier hat auch mehr Substanz, allerdings spielt der D2000 in den Höhen heller, dadurch büst das Klavier hier an Natürlichkeit. Durch das angenehme Bassfundament empfinde ich diesen Klang als nicht 100% richtig, aber sehr angenehm. Der Gesang in Händels Messiah klingt klasse, da hat sich der Shure sehr schwer getan, da die Stimmen schon von der Aufnahme her eher dünn daher kommen.
Insgesamt empfinde ich den D-2000 als eine gelungene Loudness Abstimmung wie sie von mir gesucht wurde.

Als nächstes noch den Beyerdynamik DT 880 in der 32 ohm Variante: direkt zu hören, für mein Empfinden der einzig neutrale unter den dreien. Bass ist da, im Gegensatz zu den anderen aber deutlich zurück genommen, nicht das der DT 880 es nicht könnte, er spielt es einfach nur leiser. Mittel/hochton wie aus einem Guss, deutlich mehr Auflösung und Details, nichts betont und alles sehr stimmig. Gerade elektronische Musik spielt er toll, da hatte ich auch nicht den Eindruck mehr Bass zu benötigen, stimmen und Klavier: so stelle ich mir das vor, mit den Foo Fighters hat mir der Hörer dann wieder gar nicht gefallen.
Der DT 880 ist sicher der musikalischste der drei getesten Hörer, ich schicke ihn trotzdem zurück. Dem Beyer sollte man wahrscheinlich einen KHV gönnen, am Ipad ist er mir insgesamt zu leise.

Da ich einen Kopfhörer lediglich als Ergänzung suche habe ich mich für den spektakulärsten der drei entschieden, ich behalte den Denon. Das iphone klingt im übrigen meiner Meinung nach schlechter als das Ipad, daher möchte ich kiene Rückschlüsse auf meine ersten Eindrücke in dem Musikgeschäft machen.

Vielleicht hilft ja dem einen oder anderen diese Einschätzung. Ich habe im Laufe des Tages an insgesamt drei verschiedenen quellen (Verstärker, ipad, iphone) gemacht und die Unterschiede sind groß, daher glaube ich daß eine Grundeinschätzung nicht wirklich übertragbar ist, man sollte den Hörer wirklich in genau dem gesuchten Szenario ausprobieren.

Besten Dank auch für euern Input, das ist wirklich sehr informativ und nett hier im Kopfhörerbereich.

Beste Grüße
Jörg
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