Klangregler überbrücken?

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Strict_Machine
Stammgast
#1 erstellt: 20. Dez 2014, 17:13
Hi

Hab gerade mein altes Radio auseinander genommen, um die Potentiometer mal zu reinigen, weil es Probleme mit der Lautstärkeregelung machte. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Platine des Klangreglers angebrochen ist. Es sieht nicht so aus, als wären auch die Leiterbahnen durch, wenn ich auf Durchgang prüfe, geht es. Allerdings gab es vorher beim Betrieb immer mal wieder Weckelkontakte. Die anderen Potis waren OK, nur der Lautstärkeregler war sehr verdreckt.

Da ich den Klangregler sowieso nicht brauche und um auf Nummer sicher zu gehen, kann ich den einfach überbrücken, oder gar nicht mehr einbauen?
peacounter
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2014, 17:16
Löte doch einfach die Leiterbahnen nach.
Flügelhornist
Stammgast
#3 erstellt: 20. Dez 2014, 17:21
Das kommt darauf an, was die Klangregler Schaltung alles bewirkt.

Lässt diese sich über eine Taste vollständig ausschalten?

Theoretisch könnte die Klangreglung einen Notwendigen Teil vom Übergang zwischen Vorverstärker und Endstufe beinhalten (Pegelminder, Koppelkondensatoren oder Ähnliches).

Wenn dies ausgeschlossen ist ist das Überbrücken kein Problem. Ansonsten muss diese Funktionalität nachgebildet werden.

Ich schätze mal,dass es sich nicht um mehr als Filter 2ter Ordnung handelt. Das müsste man noch ganz gut als Schaltung malen können.
Strict_Machine
Stammgast
#4 erstellt: 20. Dez 2014, 17:23
Das geht nicht so einfach, hatte es an einer anderen Stelle schon versucht, irgendwie will sich das Leiterbahnenmaterial nicht mit dem Lötzinn verbinden. Es scheint auch kein Kupfer zu sein. Oder meine Lötskillz reichen dafür nicht
peacounter
Inventar
#5 erstellt: 20. Dez 2014, 17:26
Du musst sie natürlich erstmal blank machen.
Die werden lackiert sein.
Flügelhornist
Stammgast
#6 erstellt: 20. Dez 2014, 17:27
Du kannst auch das gebrochene Stück(e) Leiterbahn durch ein (mehrere) Kabel ersetzten. Da gehst du dann direkt an die entsprechenden Lötstellen.
Strict_Machine
Stammgast
#7 erstellt: 20. Dez 2014, 17:30
Hallo Flughornist,

Es ist ein recht einfaches Stereogerät. Beim Klang kann man zwischen Hoch und Tief regeln. Der regler besteht aus 2 Schleifkontakten und 2 kleinen Platinen mit dem Widerstand drauf. Pro Platine sind 3 Lötkontakte daran, also 6 insgesamt.
Flügelhornist
Stammgast
#8 erstellt: 20. Dez 2014, 17:45
Ok, das hört sich nach zwei Filtern 1ter Ordnung an.

Wobei ich variable Widerstände und nicht Spulen bzw. Kondensatoren erwartet hätte.

In diesem Fall sollte Überbrücken kein Problem sein. Die Reparatur sollte sich aber auch nicht schwierig gestalten.

Zur Sicherheit kannst du ja mal ein Bild posten.

edit: Man könnte auch einen Schalter zum Wechsel zwischen an und aus hinzufügen


[Beitrag von Flügelhornist am 20. Dez 2014, 17:47 bearbeitet]
Strict_Machine
Stammgast
#9 erstellt: 20. Dez 2014, 18:34
Erstmal danke für Eure schnellen Antworten.

Ich hoffe das klappt mit den Bildern:




Der 3. Kontakt - auf der Platine von links und beim restlichen Poti von oben - war jeweils nicht angelötet. Die einzelne Platine ist von unten gebrochen.


[Beitrag von Strict_Machine am 20. Dez 2014, 18:39 bearbeitet]
Strict_Machine
Stammgast
#10 erstellt: 20. Dez 2014, 22:40
Leider ist die andere Platine, also die, die auf den Bildern noch am Potenziometer dran ist, auch gebrochen und da ist auch eine Leiterbahn durch. Das war dann wohl der Wackelkontakt.

Also muss ich das überbrücken. Wenn ich den Schaltplan richtig verstehe, ist für jeden Lautsprecher einen Klangregler, also ist ein Platinchen für einen Lautsprecher zuständig.

Von den 3 Kontakten ist einer Eingang, einer Ausgang und einer geht über einen Kondensator zur Masse. Ein- und Ausgang kann ich bestimmt überbrücken, aber was ist mit der Leitung zum Kondensator?
Flügelhornist
Stammgast
#11 erstellt: 20. Dez 2014, 23:18
Wenn ich das richtig sehe sind das nur die Potis und noch nicht die Filter. Was du als Platine bezeichnest ist ein Bestandteil des Potis und beinhaltet die Anschlüsse und Schleiffläche der Potis

Da ist das Einfachste die Potis einfach ganz auszutauschen ich bezweifele, dass man da viel reparieren kann. Wenn die schwarze Schleiffläche gebrochen ist hast du keine Chance mit einer Reparatur. Die große Leiterbahn außen müsste man noch flicken können. Leider kann ich auf den Potis nirgends genaue Angaben lesen.
Strict_Machine
Stammgast
#12 erstellt: 21. Dez 2014, 02:40
Im Schaltplan sind die Potis mit 47KOhm angegeben und mit dem Multimeter messe ich auch so ungefähr den Wert. Der Kondensator und die anderen Widerstände sind dann auf der Hauptplatine.

Wenn ich das richtig verstehe, ist bei Mittelstellung des Reglers ein Widerstand von ca. 23 KOhm. Also müsste ich vor den Kondensator einen 23K Ohm Widerstand löten, damit der Kondensator nicht als Hochpass arbeitet, richtig?
Flügelhornist
Stammgast
#13 erstellt: 21. Dez 2014, 02:57
Das wäre eine Möglichkeit. Beachte, dass du ein Poti durch zwei Widerstände ersetzen musst.
Strict_Machine
Stammgast
#14 erstellt: 21. Dez 2014, 11:29
Danke, mal sehen, ob ich so viele auftreiben kann

Edit:

Hier mal der Teil des Schaltplans, gibt kann ich nicht irgendwo überbrücken, ohne die zusätzlichen Widerstände, also die Frequenzweiche komplett rausnehmen, oder ist der 47KOhm Widerstand wichtig für den weiteren Verlauf der Schaltung?



[Beitrag von Strict_Machine am 21. Dez 2014, 11:40 bearbeitet]
Flügelhornist
Stammgast
#15 erstellt: 21. Dez 2014, 12:26
Der Schaltplan ist leider nicht ausreichend ich sehe darauf nur den Hochpass für den linken und rechten Kanal da sollte aber auch irgendwo noch ein Tiefpass sein.

Kannst du nicht die ganze Seite einscannen?
Strict_Machine
Stammgast
#16 erstellt: 21. Dez 2014, 12:48
Beim ganzen Schaltplan bin ich mir wegen dem Copyright nicht sicher, aber ich hab den Auschnitt vergrößert. Ichh hoff das reicht aus.

Flügelhornist
Stammgast
#17 erstellt: 22. Dez 2014, 16:20
Das Copyright gibt es in Deutschland nicht. Das entsprechende Urheberrecht erfordert eine persönliche geistige Schöpfung, was bei einem per Programm generierten Schaltplan Diskussionsbedarf auslösen dürfte. Das Handbuch als Ganzes unterliegt, meinem Kenntnisstand zufolge, definitiv dem Urheberrecht. Bei dem Schaltplan müsste man wahrscheinlich über die Formatierung diskutieren. Bei Computerprogrammen reduziert sich der Schöpfungsanspruch zwar auf eine eigene geistige Schöpfung, was jedoch hier definitiv nicht anwendbar sein sollte. Lässt sich ein Urheberrechtsanspruch durchsetzen, was durchaus möglich ist, da sich jemand bei der Formatierung persönlich entfaltet hat, so ist es immer eine Einzelfallentscheidung, wann es sich um einen legitimen Auszug und wann um eine Urheberrechtsverletzung handelt. Ich schätze hier hättest du dann schon mit der ersten Grafik zu viel gezeigt. So viel zu einem kurzen rechtlichen Exkurs, welcher zugegebener Maßen nur auf wenigen Vorlesungen zu Urheber und Leistungsschutzrecht beruht.

Unabhängig davon soll dir hier natürlich geholfen werden.

Um welches Gerät handelt e sich denn genau? Wie viele und Welche Klangregler hat dieses.

Der größere Ausschnitt hat schon einen besseren Einblick ermöglicht, jedoch keinen weiteren regelbaren Filter offenbart.


[Beitrag von Flügelhornist am 22. Dez 2014, 16:27 bearbeitet]
uullii
Stammgast
#18 erstellt: 22. Dez 2014, 20:19
Wenn du auf die Klangeinstellung verzichten kannst, würde ich C1304 und C1305 jeweils durch Brücken ersetzen, sowie das Poti gar nicht mehr verbinden.(ebenso C1204 und 1205)
Gruss Uli


[Beitrag von uullii am 22. Dez 2014, 20:21 bearbeitet]
Strict_Machine
Stammgast
#19 erstellt: 22. Dez 2014, 20:53
Danke uullii. Hab inzwischen ein Ersatzgerät zu Auschlachten aufgetrieben, da werde ich das mal ausprobieren.

@ Flügelhornist: es ist ein SKR 700(ganz unten auf der Seite). Von der Seite stammt auch der Schaltplan. Meiner Meinung nach ist das eine recht einfach aufgebaute Schaltung, links ist ein (Vor)Verstärker, dann kommen Klang und Lautstärke und dann noch ein Verstärker.
Flügelhornist
Stammgast
#20 erstellt: 22. Dez 2014, 22:56
Ah ok, die Informationen auf der Website bringen mich weiter. Warum hast du die nicht einfach früher verlinkt?

Das gerät hat eine Klangwaage als Tone Regelung (für so etwas bin ich wohl zu jung). Ich habe die ganze Zeit nach separater Höhen und Tiefen und evtl sogar Mittenregelung gesucht.

Die von uullii vorgeschlagene Lösung dürfte nicht funktionieren, da das Signal über Widerstand 1213 / 1313 auf Ground gezogen wird.

Wenn du ein Ersatzgerät hast, würde ich die Potis austauschen
uullii
Stammgast
#21 erstellt: 23. Dez 2014, 00:53
@Flügelhornist: Die Widerstände R1213 und R1313 haben jeweils 15kOhm und können das Signal, das über einen 820 Ohm Widerstand aus dem Vorverstärker kommt nicht "auf Ground ziehen", sondern höchsten um ca. 5 % dämpfen, was für die nachfolgende Lautstärkeeinstellung auch sinnvoll ist.

Gruss Uli


[Beitrag von uullii am 23. Dez 2014, 00:54 bearbeitet]
Strict_Machine
Stammgast
#22 erstellt: 23. Dez 2014, 01:56

Flügelhornist (Beitrag #20) schrieb:


Wenn du ein Ersatzgerät hast, würde ich die Potis austauschen


Hab uulliis Vorschlag zu spät gelesen, war heute nachmittag grad mit dem Umbau fertig . Werde es aber bei Gelegenheit am Tauschgerät ausprobieren. Theoritisch sollte es doch funktionieren, allerdings ist mir nicht ganz klar, wie die Klangwaage ohne Tiefpass funktioniert.
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