SNT plötzlich defekt - Ursache gesucht

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Joker10367
Inventar
#1 erstellt: 07. Feb 2015, 13:09
Hallo liebe Forengemeinde,

mein Schaltnetzteil, welches im selbst aufgebauten 6-Kanal-Verstärker den Amp angetrieben hat, hat von einem Tag auf den anderen den Geist aufgegeben.
Abends das Gerät ausgeschaltet und beim Einschalten am nächsten Morgen ist die Sicherung an der Kaltgeräteeinbaubuchse durchgebrannt. Durch den Einsatz von ein paar weiteren Sicherungen konnte ich den Fehler auf das Netzteil vom Verstärker eingrenzen.

Da das gute Stück aus China kam, der Händler auch bereit wäre es zurückzunehmen und sich um den Umtausch kümmern würde, ich jedoch für den Versand dort hin berappen müsste, habe ich jetzt kurzerhand das Ding selbst aufgemacht. Nach eine Sichtprüfung sämtlicher Bauteile konnte ich abgesehen von der direkt auf dem Netzteil verbauten und geschmolzenen Sicherung keinen weiteren Schaden erblicken. Keine verkolten Widerstände, keine schwangeren Kondensatoren, alle Teile sitzen soweit fest.

20150206_134406

Über dem Bauteil, welches mit blauen Klebeband abgeklebt ist (Trafo?), ist das Metall des Deckels blau angelaufen, sodass dieses scheinbar doch etwas wärmer mit der Zeit geworden ist. Allerdings hat das Netzteil ja nicht wärend des Betriebs den Geist aufgegeben. Glaube auch eher, dass das passiert ist, als das Netzteil in der Qualitätskontrolle auf dem Prüfstand lag (zumindest ist ein ISO 9001 Zertifikat drauf ).

Da es ja scheinbar zu einem erhöhten Stromfluss kam, wenn die Sicherung durchgebrannt ist, dachte ich, dass ja dann der Widerstand den ich zwischen Nullleiter und Phase messen müsste gegen 0 geht. Das Multimeter hat natürlich den Widerstand nicht messen können, da ja die Sicherung defekt und der Stromkreis unterbrochen ist. Also den einen Messfühler auf dem Nullleiter gelassen und den anderen direkt nach der defekten Sicherung angesetzt. Dann kann ich einen Widerstand von etwa 10kOhm messen. Wenn ich nach dem Gleichrichter den Widerstand zwischen Plus und Minus messe, dann hingegen zeigt er mir 0Ohm an. Ist das normal? Auf Ausgangsseite des Netzteils liegt der Widerstand dann zwischen Plus und Minus bei rund 1,5kOhm.

Hoffe mir kann jemand helfen, indem man mir z.B. sagt, wo ich was am Gerät messen soll um den Fehler zu identifizieren.


[Beitrag von Joker10367 am 07. Feb 2015, 13:11 bearbeitet]
saniiiii
Inventar
#2 erstellt: 07. Feb 2015, 15:10
reifliche überlegung später .... kann ich leider nichts definitives dazu sagen
die 0ohm am gleichrichter wären das erste was mir ins auge sticht, weiß aber auch nicht auf anhieb ob das so muss.
die sicherung ist sicher groß genug dimensioniert?
Joker10367
Inventar
#3 erstellt: 07. Feb 2015, 15:41
Die mittelträge Sicherung von 2A hat bisher ausgereicht. Da ich jedoch an einen Zufall gedacht hatte, dass sie eine unter 10000 war, die den Einschaltstrom ausgehalten hat, hatte ich die Sicherung auf eine träge 2,5A erhöht, die dann wiederum soviel ausgehalten hat, dass auch die träge 6,3A Sicherung direkt auf der Netzteilplatine durchgebrannt ist. Für ein 350W Netzteil sollte diese ausreichend Dimensioniert sein, wobei ich noch nie ansatzweise ans Limit gegangen bin. Evtl. mal 100W drauf gehabt fürn paar Sekunden.
Grundi69
Inventar
#4 erstellt: 07. Feb 2015, 16:29
Hallo!

Der Gleichrichter könnte ein Kandidat sein, zumal auf der Platine eigentlich ja auch ein Kühlkörper für ihn eingezeichnet ist (könnte natürlich sein, dass das nur für eine evtl. leistungsstärkere Variante zwingend erforderlich wäre).
Anyway: 0 Ohm zwischen + und - sind nie gut. Da muss also irgenwo ein Kurzschluss bestehen.

Gruß
Grundi
Joker10367
Inventar
#5 erstellt: 07. Feb 2015, 17:39
Gibt es eine Möglichkeit das zu überprüfen, ohne den Gleichrichter herauszulöten? Da er mit 4 Kontakten gleichzeitig befestigt ist, hätte ich da so meine Probleme ohne Lötpumpe oder -litze.
saniiiii
Inventar
#6 erstellt: 07. Feb 2015, 17:53
gibts keine glaub ich. durchmessen kannst du, ergebnis hast du ja.
um weiter zu überprüfen müsstest du ihn wohl wirklich rauslöten
Turbochris2
Stammgast
#7 erstellt: 21. Apr 2015, 10:45
Bitte doch Sure wenigstens einen Schaltplan raus zu rücken, schließlich haben die die Schaltung ja eh irgendwo geklaut, wie bei restlos allen ihrer Produkte.
Das Sure keine Garantie leistet, ist Teil des Geschäftskonzeptes...

Ohne Schaltplan wird es schwer da etwas zu reparieren. Am ehesten macht es noch Sinn einzelne Stufen des Gerätes auf der Leiterbahnseite zu trennen und einzeln zu überprüfen. Im Grunde besteht es aus einer 230/325 Volt Gleichrichtung, Siebung, einem Zerhacker, Trafo, sekundärer Gleichrichtung und wieder Siebung. Am einfachsten ist es grundsätzlich erst einmal alle Leistungshalbleiter aus zu löten, den verbleibenden Teil der Schaltung auf Plausibilität und Kurzschlüsse/ Unterbrechnungen zu prüfen und dann entsprechend zu reparieren. Ob das Lohnt? Kann sein das Du nach weniger als 10 Minuten den Fehler findest, kann sein das ein unbekanntes IC hin ist. Ersatzteile kannst Du z.B. in alten PC Netzteilen finden, im Grunde sind alle Schaltnetzteile ähnlicher Leistung mit vergleichbaren Bauteilen ausgestattet.
Blöde wenn ein Trafo hin ist, die sind teilweise (sekundär) nur schwer zu messen und schon gar nicht zu ersetzen, weil spezifisch gewickelt.

Ich würde es ehrlich gesagt sein lassen daran zu fummeln. Man holt sich auch gerne mal einen leckeren Schlag, das kann je nach Konstitution schon mal ins Leichenschauhaus führen. Vorher auf jeden Fall Organspenderausweis komplett ausfüllen und am Körper tragen! Man weis ja nie wo zu es gut ist...


[Beitrag von Turbochris2 am 21. Apr 2015, 10:46 bearbeitet]
Joker10367
Inventar
#8 erstellt: 21. Apr 2015, 12:14
Ohh, das hier hatte ich ja schon wieder vergessen.

Immerhin hab ich mir jetzt mal eine Lötpumpe besorgt und konnte den Gleichrichter als Quelle des Kurzschlusses (oder was auch immer der Fehler ist) ausschließen.

Über die Kondensatoren konnte ich keine Spannung mehr feststellen, sodass der Stromtod hoffentlich ausgeschlossen ist

Sure hatte angeboten das Netzteil zu prüfen und gegebenfalls zu ersetzten, sofern ich den Rückversand selbst trage. Aber bei den Versandkosten ... nunja, das hatten die sich sicher schon gedacht

Für mehr Bastelarbeit reicht mein Wissen denke auch nicht aus, sodass ich es sein lassen werde.
PBienlein
Inventar
#9 erstellt: 21. Apr 2015, 13:22
Hallo,

es gibt eine ganze Reihe von Ausfallkandidaten, abgesehen vom bereits erwähnten Gleichrichter: hauptsächlich gehen die Halbleiter über den Jordan. Als erstes würde ich die drei großen Transistoren (Doppeldioden?) nacheinander auslöten und überprüfen. Das Schalt-IC scheint noch ok zu sein, zumindest sieht es noch so aus. In der Regel sprengt es das Case, wenn die Dinger platzen. Aber wenn alles andere in Ordnung ist, kann man auch das mal versuchsweise tauschen.

Alles was sich da sonst noch an Dioden in der Schaltung findet, einseitig auslöten und auf "Durchzug" überprüfen

Gruß
PBienlein

ACHTUNG: die beiden großen 250V/600µF Elkos im Primärkreis sind saugefährlich weil sie gerne ihre Spannung noch eine Weile nach dem Ausschalten halten! Und es ist GLEICHSPANNUNG
saniiiii
Inventar
#10 erstellt: 21. Apr 2015, 15:05
stündchen mindestens warten bis elkos einigermaßen leer sind.
Turbochris2
Stammgast
#11 erstellt: 21. Apr 2015, 15:48
Na ja,
eine Stunde warten ist etwas hart. Aber mit einem isolierten ca. 2000 Ohm (2 Kilo Ohm, wiegt aber sehr wenig!) Widerstand kann man das verkürzen. Dann britzelt es nur kurz, wenn man die Lötpunkte der Elkos verbindet.
Es ist hier nur immer gefährlich zu Reparaturen zu raten. Was für den einen ganz normal, ist für den anderen völliges Neuland. Wenn noch nicht mal die grundsätzlichen Reparaturwerkzeuge da sind, ist meist auch wenig Erfahrung im Spiel. Ob ein Schaltnetzteil das richtige für erste Erfahrungen ist, wage ich zu bezweifeln. Profis dürfen an so etwas auch nur mit entsprechender Sicherheitsausrüstung und vor allem einem Trenntrafo arbeiten. Auch, wenn wir harten Frauen und Männer hier, so etwas eher in die Weicheier Abteilung einordnen.

Ich habe Dir auch nur deshalb geantwortet, auf den etwas älteren Thread, weil Du so eine tolle und ungeschönte Beschreibung Deines DSP FAST eingestellt hast, die ich sehr interessant fand.

Übrigens OT: Netzteile für Autoendstufen sind nicht teuer. Normale Trafos (nicht elektronische!) für Halogenlampen bringen eine Nennspannung von 11,5 Volt Wechselstrom. Mit einem fetten Brückengleichrichter und ein paar 20 Volt Elkos (4700uF mindestens, gerne auch so ein 0,5 oder 1 Farad Auto Elko) hast Du ein hochstromfähiges Netzteil das nach Siebung, je nach Ruhestrom der Endstufe, um die 15 Volt hat. Autoendstufen verdauen aber in der Regel bis 18 Volt ohne Probleme, weil eine gesunde Batterie im Auto mit 14,5 Volt versorgt wird. Da die Autoendstufe ein Schaltnetzteil mit extrem hoher Störunterdrückung hat, ist die Welligkeit der gleichgerichteten Spannung gar kein Problem. Im Auto ist die Spannung ganz grausam störverseucht, durch Zündung und Drehstromlichtmaschine.
Es gibt ja unter den Autoendstufen echt exzellente Modelle, die einiges Hifi Endstufen sehr alt aussehen lassen.
Ich habe z.B. gerade zwei solche alten, vergossenen Trümmer mit ca. 5kg Gewicht geschenkt bekommen, die sind für eine Dauerlast von 500 Watt geeignet und werden dabei noch nicht einmal warm! Bitte aber keine Elektronischen Trafos verwenden, das kann, je nach Schaltung, ganz böse in die Hose gehen.

PS es werden zur Zeit überall Beleuchtungen von Halogen auf LED umgestellt. Dabei sind dann, z.B. bei Ladenbeleuchtungen viele fette Trafos über die man abstauben kann, für ein Taschengeld.. Die sind aber kein pures Gold wert, für Kupfer in Wicklungen gibt es kaum 50 Cent pro Kilo auf dem Schrott, für Kabel gerade mal 1,50 €. Also falls Euch einer erzählen will Kupferschrott wäre teuer. Nur völlig reines Kupfer bringt ungefähr 5 € pro Kilo.


[Beitrag von Turbochris2 am 21. Apr 2015, 15:56 bearbeitet]
saniiiii
Inventar
#12 erstellt: 21. Apr 2015, 20:25
ja kann man auch machen. oder einfach die zeitkonstate ausrechnen und genau sagen können

die stunde dient wirklich als sicherheitsempfehlung für einen "laien"
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