Endstufe brennt alle Jahre durch

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GuaAck
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Mrz 2015, 02:34
Liebe Experten,

ich habe zwei gleiche DENON-Receiver (DRA-545RD), ca. 20 Jahre alt, einer im Erdgeschoss, einer in einem Zimmer im Obergeschoss unseres Hauses. 13 Jahre alles bestens. Seit etwa 7 Jahren brennt im Obergeschoss etwa jährlich die Endstufe durch (ohne nenneswerte Lautstärke), auch immer die träge 2 A Sicherung auf der 230 V-Seite, und gelegentlich auch weitere Halbleiter oder in Einzelfällen auch Widerstände. Diesen Januar war es besonders krass: Nach dem Schaden habe ich nach einem "erwartweten jährlichen" Schaden im Obergeschoss den Receiver aus dem Erdgeschoss nach oben gebracht, nach zwei Wochen war der dann auch durch. (laufen wieder beide.)

An der Steckdose habe ich schon einen Überspannungsschutz-Adapter. In die Lautsprecherleitungen habe ich flinke 1,25 A Sicherungen eingebaut, die würde auf jeden Fall vor der Netzsicherung kommen.

Auffallend ist, dass bis auf eine Ausnahme bei 10 Schäden immer der linke Kanal ausgefallen ist. Und der der Ausfall passierte mit Sicherheit nie, wenn ich Musik hörte.

Unten mal ein Schaltplan, Vielleicht hat ja jemand eine Idee oder Erfahrung.

Beste Grüße GuaAck

Schaltplan
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 15. Mrz 2015, 02:59
Sind die eingebauten Ersatztransistoren evtl nicht 100% kompatibel ,
unterdimensioniert oder gar aus zweifelhafter Quelle ?
Ich hatte schon mehrfach Ausfälle wegen sog Fake Halbleiter .
bukongahelas
GuaAck
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Mrz 2015, 03:07
gutfer Hinweis, danke,

Ich habe die Transistoren von unterschiedlichen Distributoren bezogen. Und sie haben nach Spezifikation so reichlich Reserve in allen Parametern, dass es selbst minderwerteige Teile schaffen müssten.

Ich werde nach den Rechnungen mal den Verlauf rekonstruktieren, gute Idee,

Gruß GuaaAck
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 15. Mrz 2015, 10:05
Hallo zusammen,

verstehe ich das richtig, dass die Ausfälle immer nur im Obergeschoss und da auch nur auf dem linken Kanal passieren? Unabhängig vom Receiver? Dann würde ich mir mal das verlegte Kabel der linken Box im Obergeschoss ansehen, welches vielleicht irgendwo defekt ist und einen Kurzschluss verursacht (Nagel, poröse oder beschädigte Isolierung, etc.).

Möglicherweise ist aber auch die Frequenzweiche oder die Chassis der linken Box im Obergeschoss defekt. Nach den vorliegenden Infos ist sie evtl. durch den Ausfall eines Bauteils niederohmig geworden.

Gruß
PBienlein
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 15. Mrz 2015, 14:52
Mal eine 1,5V Batterie (kurz) an die Boxe(n) anschließen .
Der Bass muß je nach Polung vor oder zurück auslenken ,
aus den MT und HT kommt im Moment der Kontaktgabe/wegnahme
ein Knackgeräusch .
Wenn beide Boxen gleich klingen/reagieren , sind sie wohl beide OK .
Ein identischer Defekt beider Boxen ist sehr unwahrscheinlich .
Man kann auch mit Multimeter/Ohmmeter den realen Widerstand der Boxen messen ,
Abweichungen größer 10% sind verdächtig .
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 15. Mrz 2015, 14:58
Zwar kein Verstärker , aber eine Glühlampe 230VAC 100W brennt bei mir
im Flur immer wieder alle 3 Monate durch .
Sie wird oft geschaltet und hat wenig Betriebsstunden .
Eine zweite GL (auch 100W) am selben Stromkreis/Lichtschalter (Parallelschaltung)
hält mehrere Jahre , wie gesagt bei gleicher Schalthäufigkeit und Brenndauer .
Sehr seltsam .
bukongahelas
uullii
Stammgast
#7 erstellt: 15. Mrz 2015, 15:19
Ich würde auf jeden Fall bei der Reparatur auch die Ruhestrom-Einstellpotis (VR305) erneuern.
Die können gelegentlich aussetzen und dann solch einen Schaden verursachen.
Gruß Uli
GuaAck
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Mrz 2015, 19:13
Danke bisher,

a) Lautsprecher hatte ich im Verdacht, habe ich aber gemessen waren ok. Außerdem ist bei den letzten Schäden ein anders Paar angeschlossen gewesen.

b) Kabel: Habe ich weder optisch noch mit einem Ohmmeter was finden können.

c) Ruhestrompotis: Stimmt absolut, das ist einer windige Konstruktion. Habe ich schon ersetzt und mit Widerstanden überbrückt, so dass es bei einem Abheben des Schleifers nicht zu einer Katastrophe kommt.

Das was ich nicht verstehe: Die Transistoren können 140 V, 10 A und 100 W. (Versorgung der Endstufe ist +/- 48 V). Wenn ein Strom über den Lautsprecherkreis fließen würde, dann wäre doch bestimmt meine flinke 1,25 A Sicherung in der Lautsprecherleitung durchgebrannt, bevor die Transistoren durch gewesen wären. Das ist aber nie geschehen. Also muss es ein Querstrom sein. Das Durchschießen der anderen Bauteile ist m. E. eine Folge des Schadens an der Endstufe.

Ich hatte auch schon an Überspannung an der CE-Strecke gedacht und zur Vorscht die CE-Strecke mit Supressor-Dioden überbrückt, hat nichts genützt.

Ich kann mir auf das ganze keinen Reim machen. Das mit der Glühbirne ist ein schöner Vergleich!!

Gruß
GuaAck
Dominik.L
Inventar
#9 erstellt: 16. Mrz 2015, 13:46
Moin,

prüfe nach Abgleich und unter Last ( Lautsprecher) auf HF !!!

Ersetze dann entsprechende Diode und oder Kondensator

Grüße
Dominik
Broesel02
Inventar
#10 erstellt: 17. Mrz 2015, 10:30
Wie warm wird der Denon? Kann es sein daß die Erwärmung schneller fortschreitet als die Ruhestromregelung gegensteuert? Die Bauteile in der Ruhestromregelung altern ja auch. Wenn dann noch Schwingen durch gealterte Kleinkondis dazukommt könnte das eine Ursache sein.
Ich würde also den Erwärmungverlauf und die dazugehörige Ruhestromentwicklung beobachten.

Viel Glück bei der Fehlersuche!

Richard
Dominik.L
Inventar
#11 erstellt: 17. Mrz 2015, 10:56
Daher mein Post

Ich hatte in der letzten Zeit, zwei Verstärker die "wilde" Aufschwinger im mehreren hundert KHz ab
einem bestimmten Pegel in jeweils einer der halbwellen hatten.
Die waren nicht hörbar aber über das Scope sichtbar und potenzierten sich mit der Erhöhung der Lautstärke.

Eine der Endstufen wurde dabei nicht wärmer als die gesunde Seite.

Sicher hätte auf lange Sicht die Endstufentransistoren aufgegeben und da das ja "gesellige" Bauteile sind, ein paar
der "befreundeten" Halbleiter gleich mitgenommen Fehlerursache: DIODE, die beim normalen messen einwandfrei war,
aber unter "Last" el. brach.

Die andere Endstufe zeigte das Phänomen nur in einem bestimmten Frequenzbereich, da war es ein Keramik.

Grüße
Dominik
GuaAck
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 17. Mrz 2015, 21:56
Danke Dominik,

an HF-Schwingungen habe ich nicht gedacht. Müsste ich doch am Lautspercherausgang mit einem Oszi messen können, oder habe ich das falsch verstanden. Aktuell messe ich da nichts, kann ja sein, dass jetzt auch nichts ist, es lebt ja noch alles.

Ich habe letztens einen kleinen Mikrocontroller eingebaut, der ein paar wichtige Spannungen laufend misst und bei einem Zusammenbruch der Spannung die letzten Werte ins EPROM schreibt, so hoffe ich, bei dem nächsten Schaden einen Log zu haben. Ich habe noch einen Messkanal frei, da werde ich am Wochenende mal eine "HF-Fangschaltung" anschließen.

Ruhestrom: Der Verstärker wird kaum belastet. Nach einer Reparatur mache ich zwar immer einen Test mit 10 Ohm-Widerständen bis zur Aussteuerungsgrenze, aber nur für etwa 10 s, weil dann meinen Widerständen zu warm wird. Beim Anfahren zeigen alle 4 Kanäle meiner beiden Verstärker das gleiche verhalten, also wohl ok.

Ich werde mal die HF-Frage näher untersuchen.

Danke nochmals an alle,
GuaAck
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 18. Mrz 2015, 01:58
Hallo GuaAck,

hast Du evtl. mal an ein Problem mit der Aufstellung und fehlender Wärmekonvektion gedacht?
Richard hatte ja schon in die Richtung Temperatur etwas geschrieben.
Auch die Luftkonvektion muss passen.

Nicht dass an der Stelle immer etwas auf dem Gerät steht oder es im Schrank eingebaut steht.

- Johannes
Dominik.L
Inventar
#14 erstellt: 18. Mrz 2015, 10:39

GuaAck (Beitrag #12) schrieb:

Ruhestrom: Der Verstärker wird kaum belastet. Nach einer Reparatur mache ich zwar immer einen Test mit 10 Ohm-Widerständen bis zur Aussteuerungsgrenze, aber nur für etwa 10 s, weil dann meinen Widerständen zu warm wird. Beim Anfahren zeigen alle 4 Kanäle meiner beiden Verstärker das gleiche verhalten, also wohl ok.

Ich werde mal die HF-Frage näher untersuchen.

Danke nochmals an alle,
GuaAck


Du machst eine Ruhestromeinstellung nach 10 Sec ?
Und dann mit Signal ?

-> Eingang "abschliessen"
-> Volume "0"
-> Entgültige Ruhestromeinstellung nach >30Min.
Dabei Messwerte beobachten, hast Du beim Warmlauf einen ungewöhnlichen Strompeak -> ausschalten und reparieren !

Aber nach 10 Sec. kannst DU kein Ruhestrom einstellen !

Grüße
Dominik
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 18. Mrz 2015, 21:02

GuaAck (Beitrag #12) schrieb:
Nach einer Reparatur mache ich zwar immer einen Test mit 10 Ohm-Widerständen bis zur Aussteuerungsgrenze, aber nur für etwa 10 s, weil dann meinen Widerständen zu warm wird.


Bei dem Belastungstest stecke ich die Widerstände immer in ein Glas Wasser....
GuaAck
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 18. Mrz 2015, 21:26
Hallo Dominik,

das habe ich etwa kanpp geschrieben: Ruhestromeinstellung nach Serviceunterlagen (nach 10 Minuten ohne Signal). Die 10 s bezogen sich auf den Test bis zur Aussteuerungsgrenze.

Gruß
GuaAck
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 18. Mrz 2015, 22:32
Post #13 gesehen?
GuaAck
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 19. Mrz 2015, 02:43
Ja, alles offen oben, es kommt ein Dachfenster und dann der Himmel. Wärme ist absolut auszuschließen.

Trotzdem danke,
Gruß GuaAck
Dominik.L
Inventar
#19 erstellt: 19. Mrz 2015, 17:32
Hmm...dann bleibt nur messen / überwachen
Touringini
Inventar
#20 erstellt: 23. Apr 2015, 12:00

es kommt ein Dachfenster und dann der Himmel. Wärme ist absolut auszuschließen.


Vielleicht grillt Dir ja die Sonne den Verstärker, hatten wir auch mal.
Sonnensegel hilft.
GuaAck
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 23. Apr 2015, 21:19
Vielen Dank noch nach so langer Zeit, Nein, Sonne ist auszuschließen, Da müsste die Sonne schon senkrecht von oben kommen. Und: Die letzten Ausfälle hatte ich Dezember/Januar.

Ich habe jetzt ein kleines Arduino-Board eingebaut, das als Fehlerspeicher programmiert ist. Es misst laufend 6 wichtige Spannungen, und merkt sie sich im RAM für für eine bestimmte Zeit. Wenn die Versorgungsspannung unter eine Grenze fällt, wird gestoppt und das RAM ins EEPROM koopiert. Beim nächsten Durchbrennen habe ich so hoffentlich wenigstens eine Aufzeichnung der letzten Messwerte.
Ob Spanung da ist oder nicht wird durch den Blinkrythmus einer LED angezeigt. Wenn ich am Verstärker dirket den Netzschalter betätige, kann ich durch das Gitter oben den Status sehen.

Beste Grüße
GuaAck
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 25. Apr 2015, 07:43
Toll, bin beeindruckt

Du willst es also wirklich wissen

Bin gespannt

- Johannes
mr_audio
Neuling
#23 erstellt: 07. Mai 2015, 10:30
Ich denke auch HF-Schwingungen ist der einige Möglichkeit, der Kompensation der Verstarker sieht auch ein bischen verruckt aus .

Condensator C371 kann die endstufe ans oscilieren machen, weil er wirkt wie local feedback.
Am besten die seite der am ausgang hangt verbinden mit masse. Dann ist die Kompensation der Verstarker wie mann dass normalerweise macht.

Mfg,
Niek
GuaAck
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 07. Mai 2015, 21:42
Hallo Niek,

Danke für Deine Mühe, Du hast ja ein scharfes Auge!! Leider kann es aber nichts sehen, was nicht abgebildet ist. Das untere Ende des C371 ist schon mit Masse verbunden, das ist aber in dem ins Forum gestellten Ausschnitt nicht erkennbar. Als Masse bezeichne ich hier den Bezug in der Endstufe, also den Anschluss der Lautsprecherklemme, der NICHT an die Emitter der Enstufentransistoren angeschlossen und für beide Kanäle gemeinsam ist, der im Netzteil in der Mitte zwischen + und - angeschlossen ist.

Ach ja, seit der letzten Reparatur Anfang März läuft er wieder einwandfrei, (ca. 3 h/Tag).

Beste Grüße
Guaack
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